Traurig war ich schon lange -  Beate Forsbach

Traurig war ich schon lange (eBook)

Weiterleben ohne Dich
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
188 Seiten
Edition Forsbach (Verlag)
978-3-95904-058-7 (ISBN)
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Eines Tages fahren wir über das weite Meer in die Unendlichkeit, immer den Sternen nach. Auch nach einer langen Kranken- und Pflegezeit ist es doch oft überraschend, wenn der geliebte Partner stirbt. Beate Forsbach beschreibt ihren Weg durch die Trauerzeit, in der sie beginnt, ihr neues Leben zu genießen und wieder glücklich zu sein. Durch die große Liebe zu ihrem Mann hat sie in der Zeit der Pflege nicht nur Geduld gelernt, sondern auch die Kraft gewonnen, ihr Leben ohne ihn weiterzuleben. Mit ihrem Hund geht sie jeden Tag zum Meer, das ihr ein Gefühl von Unendlichkeit und Frieden gibt. Dieses Buch möchte Trauernden einen Weg zeigen, den Verlust ihres Partners zu bewältigen. Dr. Beate Forsbach, Jg. 1952, lebt mit der Berner Sennenhündin Senta auf der Ostseeinsel Fehmarn. Sie schreibt und publiziert seit über 30 Jahren. Sie ist Autorin von bislang 22 Büchern, mit denen sie das Leben für die Leser etwas besser machen möchte. In den letzten 10 Jahren hat sie mehr als 500 Autoren und angehende Autoren begleitet, ihre einzigartige Geschichte in einem Buch zu veröffentlichen. Ärzte, Professoren, Therapeuten, Coaches, Trainer, Musiker und andere erfahrene Menschen sind mit Spaß und Leichtigkeit gemeinsam mit ihr ihren Weg des Erfolgs mit Herz gegangen. Durch ihr exklusives 1:1-Mentoring-Programm und ihr Teamwriting-Angebot schaffen es ihre Kunden, ihren Traum vom eigenen Buch zu verwirklichen. In ihrem eigenen Verlag, der Edition Forsbach auf Fehmarn, produziert sie Bücher mit positiven Gedanken für ein positives, gelingendes Leben.DE

Dr. Beate Forsbach, Jg. 1952, lebt mit der Berner Sennenhündin Senta auf der Ostseeinsel Fehmarn. Sie schreibt und publiziert seit über 30 Jahren. Sie ist Autorin von bislang 22 Büchern, mit denen sie das Leben für die Leser etwas besser machen möchte. In den letzten 10 Jahren hat sie mehr als 500 Autoren und angehende Autoren begleitet, ihre einzigartige Geschichte in einem Buch zu veröffentlichen. Ärzte, Professoren, Therapeuten, Coaches, Trainer, Musiker und andere erfahrene Menschen sind mit Spaß und Leichtigkeit gemeinsam mit ihr ihren Weg des Erfolgs mit Herz gegangen. Durch ihr exklusives 1:1-Mentoring-Programm und ihr Teamwriting-Angebot schaffen es ihre Kunden, ihren Traum vom eigenen Buch zu verwirklichen. In ihrem eigenen Verlag, der Edition Forsbach auf Fehmarn, produziert sie Bücher mit positiven Gedanken für ein positives, gelingendes Leben.

Einleitung


Am Abend des 10. Februar 2014 schrieb ich einen kurzen Blogartikel, um unsere Freunde und Bekannten darüber zu informieren, dass mein Mann an diesem Tag verstorben war. Was ich nicht erwartet hatte, war eine Flut von Kommentaren – Menschen aus unserem Umfeld und mir völlig Fremde bekundeten ihre Anteilnahme. Acht Tage später – nach vielen Gesprächen und nach der Beerdigung – schrieb ich einen weiteren Blogartikel Hans Christians letzter Tag. Hierbei erlebte ich noch einmal den schlimmen Tag auf der Intensivstation und empfand tiefe Gefühle. Nach dem Schreiben fühlte ich mich befreit und begann, das Geschehene zu verarbeiten.

Die Reaktionen auf meinen Blogartikel zeigten mir, dass auch viele andere Menschen das Bedürfnis hatten, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. Und so schrieb ich in der Folgezeit weitere Texte, um meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen und mich an unsere gemeinsame Zeit zu erinnern. Einige Monate später schrieb ich an einem doppelten Gedenktag, es war unser 18. Kennenlerntag – gleichzeitig war mein Mann genau acht Monate tot. Wieder glücklich leben nannte ich diesen Text – und ich spürte deutlich, wie meine seelische Gesundheit allmählich wiederhergestellt wurde.

In meinem Umfeld gab es mehrere Frauen, die ebenfalls ihren Mann nach einer längeren Pflegezeit verloren hatten. Durch ihre Reaktionen und Dankesschreiben erfuhr ich, dass ich mit meinem Schreiben nicht nur mir, sondern auch ihnen geholfen hatte. Ich beschloss, ein Buch zu schreiben für Trauernde, die so wie ich ihren Partner nach einer langen Kranken- und Pflegezeit verloren haben. Ich beschreibe darin meinen Weg durch das erste Trauerjahr, in dem ich begann, mein neues Leben zu genießen und wieder glücklich zu sein. Über dieses Jahr hinaus habe ich weitere Blogartikel geschrieben. Am vierten Todestag meines Mannes erschien der vorerst letzte Text in dieser Reihe: Ewiges Leben – ewige Liebe. Und nun ist es endlich an der Zeit, dass ich das Buch publiziere, denn vor wenigen Tagen hat sich der Todestag meines Mannes zum fünften Male gejährt.

Es war nicht ganz einfach für mich, dieses Buch zu schreiben. Denn Heilung braucht Zeit. Heilung ist ein Vorgang, der auf Wohlergehen, Ganzheit und Glück gerichtet ist. Schreiben ist eine gute Möglichkeit der Selbstheilung, wie ich selber in dieser Lebensphase der Trauer erlebt habe. „Schreib es dir von der Seele“ ist eine Redensart, die genau dieses Phänomen trifft. Wenn wir über uns, unser Leben, unsere Gefühle schreiben, dann sorgen wir für unsere seelische Gesundheit.

Bei einem Strandspaziergang im letzten Sommer bekam ich zwei frisch gefangene Schollen geschenkt, habe sie zu Hause gleich gebraten und im Freien genossen mit Gurkensalat und Kartoffeln – es war ein altbekannter Geruch und vertrauter Geschmack sowie ein Gefühl großen Glücks: Denn beim letzten Abendessen mit meinem Mann ganz kurz vor seinem Tod hatte es dieses Gericht gegeben und ich hatte es schon lange nicht mehr zubereitet. An diesem Sommertag jedoch empfand ich nur noch Glück und spürte keine Trauer mehr. Für mich war es auch ein Zeichen, endlich dieses Buch fertigzustellen.

Dieses Buch widme ich Maren W., sie hatte es schon lange bestellt. Und sie hat mehrfach nachgefragt, ob es wohl noch erscheint. Soviel ich weiß, hatte sie ihren Mann verloren, der an Alzheimer erkrankt war.

Ich wollte dieses Buch schon viel früher fertigstellen, denn viele Texte waren ja bereits in meinem Blog veröffentlicht. Dazu bekam ich viel Resonanz, auch waren gerade mehrere Frauen in meinem Bekanntenkreis Witwe geworden. Viele riefen mich an und hofften darauf, dass ich ihnen bei ihrer Trauerbewältigung helfen konnte. Das aber erschien mir kaum möglich, denn ich war ja selber noch mittendrin in der Trauer.

Dann dachte ich, dass ich die Trauer überwunden hätte, und machte mich mutig daran, dieses Buch zu schreiben. Aber es kamen plötzlich ganz andere Phasen, wie aus heiterem Himmel war die Trauer wieder da.

Es erschien mir fast unmöglich, dieses Buch zu schreiben. Wäre Maren W. nicht gewesen, hätte ich das Projekt vielleicht aufgegeben. Doch im November 2017 hatte ich erstmalig das Gefühl, dass ich ganz zu mir selber gekommen war und die Trauer um meinen Mann vollständig überwunden hatte. Na ja, fast vollständig. Nach langer Zeit war ich wieder mal auf dem Friedhof gewesen, mit Senta, meiner Berner Sennenhündin. Zum ersten Mal war ich nicht so tief berührt, als ich am Grab stand, und auch Senta beschnüffelte es wie all die anderen Gräber. Denn unser Ort der Trauer liegt inzwischen ganz woanders: am Strand von Fehmarnsund, wo sich mein Hund und ich fast täglich hinhocken und zum Horizont blicken, dahin, wo mein Mann Hans Christian und Sentas Herrchen jetzt ist. Ich sage immer zu Senta, dass ihr Herrchen zu uns schaut und sich freut, weil es uns so gut geht – und oft scheint dann gerade die Morgensonne auf das Meer.

Inzwischen haben sich schon einige Menschen aus meinem Umfeld dort – hinter dem Horizont – versammelt. Genau an dieser Stelle am Strand erreichte mich am 30. August 2017 die Nachricht, dass die Autorin und Verlegerin Louise Hay, mein Vorbild, verstorben war. Ich konnte es kaum glauben, hatte ich sie doch für fast „unsterblich“ gehalten. Doch nun war sie dort, wo auch Hans Christian und meine Mutter sind: im Land hinter dem Horizont. Und das tröstete mich sehr, denn so würde sie meinen Lieben dort sicher viel Kraft und Zuversicht vermitteln. Immerhin ist sie fast 91 geworden.

Mein ehemaliger Deutsch-, Philosophie- und Englischlehrer und späterer Chef und Schulleiter war im März 2017, kurz nach seinem 95. Geburtstag, verstorben. Auch er würde also jetzt bei meinem Mann sein und bei meiner Mutter, die er sehr gut gekannt hatte. Er war für mich seit fast 50 Jahren wie ein Vater gewesen, und nach seinem Tod traf mich ganz unvermittelt wieder eine heftige Trauerphase. Diese konnte ich aber recht schnell überwinden mit der Vorstellung, dass alle diese geliebten Menschen aus meinem Lebenskreis nunmehr dort, im Land jenseits des Horizontes, versammelt wären. Denn jeder Verstorbene wird ja auch zu einem unserer Schutzengel, und so habe ich inzwischen eine ganze Schar von Schutzengeln. Immer wieder heißt es in den Affirmationen von Louise Hay: Ich bin beschützt. Ja, so fühle ich mich auch: beschützt, in Sicherheit, und überhaupt nicht allein. Ich bin mir selbst am nächsten, und meine Senta ist eine treue Kameradin, die mich auf fast allen Wegen begleitet.

Auch Sentas Mama Susi ist inzwischen über die Regenbogenbrücke gegangen. Sie sah genauso aus wie Senta und kannte meinen Mann. Bei einem Welpentreffen hatte sie neben dem Rollstuhl meines Mannes gesessen, wie um ihn zu behüten. Nun glaube ich, dass sie bei meinem Mann ist, damit er dort, wo er jetzt ist, keine Angst mehr haben muss – und immer ein „Hündchen“ bei sich hat.

Die Zeit heilt alle Wunden, so sagt man. Aber ist es wirklich so? Ich konnte zumindest feststellen, dass im Laufe der Zeit meine Gefühle der Trauer um meinen verstorbenen Mann viele verschiedene Ausprägungen angenommen haben. Unvermittelt spürte ich manchmal eine Phase starker Trauer, wenn ich schon dachte, alles überstanden zu haben. Dann wieder folgten Phasen der Liebe, der Dankbarkeit, und der Erinnerungen.

Ein Freund schickte mir diese Worte eines unbekannten Autors, deren tröstliche Perspektive mir Kraft und Mut gaben:

Die Trauer ist ein ungebetener Gast


Eines schönen Tages klopft sie an Deine Tür

und fragt nicht erst, ob sie hereinkommen darf,

sondern sie setzt sich mitten in Dein Wohnzimmer

und macht es sich bequem und gemütlich.

Am Anfang denkt man sich, nun gut,

irgendwo muss sie ja sein

und bleibt gastfreundlich.

Dann kommt der Punkt, wo man sich denkt,

nun könnte sie aber mal langsam wieder gehen

und versucht, mit allerlei diplomatischen und

weniger diplomatischen Mitteln,

sie dazu zu bringen,

aufzustehen und sich zu verabschieden,

weil man gern mal wieder für sich sein möchte.

Aber nein, sie hockt da, stumm und unversöhnlich

und bewegt sich keinen Fleck.

Man versucht sie rauszuzerren, rauszuekeln –

aber sie sitzt da einfach.

Jeden Tag versucht man es wieder,

doch wie ein Sack nasser Zement thront sie auf Deinem Sofa,
schaut Dir die ganze Zeit über die Schulter.

Du fühlst Dich beobachtet und unwohl – aber sie sitzt da einfach.

Und schweigt.

Und wartet.

Und Du weißt nicht mal worauf, geschweige denn wie lang.

Und noch ein Tag und noch ein Versuch, sie zum Gehen zu bewegen.

Herrgott, in unserer modernen Welt muss es doch möglich sein, der Lage Herr zu werden!

Aber nein, dieses Ding hockt da wie eine Spinne im Netz
und wartet.

O.k., raus will sie nicht.

In Deinem Wohnzimmer ist zu wenig Platz.

Also fängst Du an, Dich an sie zu gewöhnen.

Stellst den Tisch ein bisschen weiter da und

den ein bisschen weiter dort –

und nun sitzt sie zwar noch immer da,

aber nicht mehr in der Mitte.

AHA – denkst Du Dir!

Ich kann sie nicht zum Gehen bewegen –...

Erscheint lt. Verlag 22.3.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
ISBN-10 3-95904-058-X / 395904058X
ISBN-13 978-3-95904-058-7 / 9783959040587
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