Happiness hausgemacht! (eBook)
240 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46429-8 (ISBN)
Laila Maria Witt ist erfolgreiche Familien-YouTuberin und Mama von vier Kindern. Seit über 15 Jahren unterstützt und berät sie Schwangere und Mütter bei allen Themen rund um die Geburt, das erste Lebensjahr, aber auch in Erziehungsfragen und Themen wie Selbstfürsorge und Selbstbewusstsein. Ihr Ziel: Frauen und insbesondere Mütter darin zu bestärken, in jeder Situation auf ihr Bauchgefühl zu vertrauen. 2019 wurde Laila Maria Witt von YouTube mit ihrem Kanal als Education Tuberin des Jahres ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Laila Maria Witt ist erfolgreiche Familien-YouTuberin und Mama von vier Kindern. Seit über 15 Jahren unterstützt und berät sie Schwangere und Mütter bei allen Themen rund um die Geburt, das erste Lebensjahr, aber auch in Erziehungsfragen und Themen wie Selbstfürsorge und Selbstbewusstsein. Ihr Ziel: Frauen und insbesondere Mütter darin zu bestärken, in jeder Situation auf ihr Bauchgefühl zu vertrauen. 2019 wurde Laila Maria Witt von YouTube mit ihrem Kanal als Education Tuberin des Jahres ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Einleitung
Ich sitze gerade an meinem Schreibtisch, meine vier Kinder schlafen, mein Traummann liest auf dem Sofa Zeitung – und ich bin unendlich glücklich, die vollkommene Schönheit dieses Moments betrachten zu können. Denn, seien wir mal ehrlich: Wie oft schlafen die Kinder, der Mann sitzt auf dem Sofa, der Moment ist genau derselbe – doch wir sehen die Schönheit darin nicht? Weil im Kopf eben andere Dinge Priorität haben. Und, ihr Lieben, ich sehe den Moment der Schönheit und des Glücks, obwohl heute vieles drunter und drüber gegangen ist. Nur heute? Nein, eigentlich ist es doch jeden Tag dasselbe, wenn man mehreren Herausforderungen gerecht werden will und alles unter einen Hut bringen muss wie Kinder, Partnerschaft, Haushalt, Gesundheit, Beruf, Freundschaften … Aber lasst mich euch dazu eine kleine Geschichte erzählen.
Vor einigen Wochen kamen mein Mann und ich auf die glorreiche Idee, doch einmal anstatt des gewohnten familienfreundlichen Kinderurlaubs einen Städtetrip voller Bildung und Kultur mit allen vier Kindern nach Paris zu machen. Im Nachhinein kann ich gar nicht mehr mit Gewissheit sagen, von wem diese geistreiche Idee stammte (von mir). Noch, woher dieser unbändige und hoch motivierte Wunsch auf einmal kam (hatte mir jemand kürzlich von Paris erzählt?). Jedenfalls war unser Ziel, es diesmal anders zu machen. Uns mal nicht alles leicht zu machen, mit den Kindern in das immer selbe Ferienhaus in den immer selben Ferienort zu den immer selben Nachbarn zu fahren. Wir wollten uns zutrauen, alle zusammen zum Beispiel mal ins Museum zu gehen. Sagen wir es, wie es ist: in den Louvre. Schließlich ist der Große schon sechzehn, der Kleine drei. Und wäre das nicht schön, wenn wir bei dem schon so früh das Interesse an Kultur wecken könnten? Hach!
Also planten wir Paris mit Eiffelturm, geführter Stadttour über die Stufen von Montmartre, durch das lebendige Quartier Latin, auf den gigantischen Friedhof Père-Lachaise, eine Seine-Rundfahrt sollte auch noch dabei sein. Und zum krönenden Abschluss wollten wir essen gehen. Aber nicht in ein extra »kinderfreundliches« Restaurant mit Fischstäbchen und Spaghetti bolognese für die lieben Kleinen, sondern in ein echt traditionelles mit französischer Küche. Mal ausnahmsweise. Das würde uns allen schon gut gefallen, auch den Kindern, waren wir sicher.
Wir wollten also alles, was wir mit vier Kindern zwischen drei und sechzehn Jahren eigentlich nicht machen, unternehmen. Ich habe gesagt (und auch wirklich geglaubt): »Komm, wir schaffen das! Das geht auch mal mit vier Kindern: Kultur, Bildung …! Sind ja keine Babys mehr.« Und in meinem überschwänglichen Ehrgeiz hoffte ich heimlich, dass vielleicht sogar ein klitzekleiner romantischer Moment für meinen Mann und mich dabei sein könnte in der Stadt der Liebe.
Ihr seht, wir hatten einen Plan. Aber der Plan war … Ich will nicht sagen, Mist, aber doch, ja, irgendwie schon. Denn wie das so ist mit Tagen, an denen alles durchgeplant werden muss – sie laufen ganz genau diametral verkehrt herum dazu.
Wir hatten natürlich alles reserviert und vorbestellt, acht Wochen im Voraus für einen Tag im Juli (das ist Hochsommer, will ich an dieser Stelle sicherheitshalber noch mal hervorheben)! Und ich bin ganz ehrlich: Ich habe am Morgen der Abreise auch nicht die Wetter-App gecheckt. An einem Tag im Juli und noch dazu ein ganzes Stück weit südlicher als Berlin.
Bei unserer Ankunft in Paris habe ich dann doch mal mein Handy gezückt und die Wetter-App geöffnet – es war nämlich übertrieben stark und vor allem dunkelgrau bewölkt. Ups: achtzig Prozent Regenwahrscheinlichkeit. Aber hey, als Grundoptimistin sagte ich mir: Achtzig Prozent Regenwahrscheinlichkeit bedeuten zwanzig Prozent ohne Regen – das ist doch gar nicht sooo schlecht. Außerdem: Paris bei strahlendem Sonnenschein ist natürlich die Königsklasse, aber ein bisschen Regen, während wir auf dem Eiffelturm sind oder in irgendeiner Kirche oder beim Essen, ist auch nicht so dramatisch. Ist ja vieles überdacht, bestimmt, irgendwie.
Die Regenwahrscheinlichkeit sagt aber noch nichts über die Menge und Heftigkeit des von oben kommenden Nasses aus. Ist mir dann am Tag X klar geworden. Und zwar hammerhart. Denn – es – hat – in – Strömen – geregnet. Ach was, gegossen. Leider weiß ich nicht, wie es auf Französisch heißt, aber die Engländer sagen dazu »It’s raining cats and dogs«. Das kann schon mal wehtun, wenn man so eine Katze mit ausgefahrenen Krallen auf den Kopf bekommt. Und genauso fühlte es sich auch an. Die Tropfen waren so groß und hart, da hat kein Schirm standgehalten. Wir hatten unser Ziel fast erreicht, der Eiffelturm war in Sichtweite. Schnell huschten wir unter eine Platane. Dicht drängten wir uns darunter. Und immer dichter. Wer Paris etwas kennt, weiß, dass rund um den Eiffelturm der Boden nicht überall gepflastert ist, sondern gerade um die Bäume herum aus festgetretenem Sand besteht. Und was passiert mit Sand, wenn er sich mit Wasser mischt? Mit sehr, sehr viel Wasser? Er wird zu Matsch und Schlamm. »Kladderadatsch!!!«, wie meine kleineren Kinder in einer anderen Situation vielleicht hocherfreut gerufen hätten. Und ich: »Neeein! Nicht mit ohne Gummistiefel!«
Wobei man unter »Matsch« oder auch »Schlamm« ja eigentlich »eine breiige Masse« versteht. Na gut, diesen Aggregatzustand haben wir auch erlebt. Aber nicht nur den. Am Ende standen wir inmitten reißender, brauner Flüsse von allen Seiten. Ganz zu schweigen von den Wassermassen, die nach wie vor von oben auf uns einströmten und denen die Blätter des Baumes schon lange nicht mehr standzuhalten vermochten. Wir standen also zu sechst unter der Platane, Wasser von oben und unten, weil es immer weiter stieg, von allen Seiten. Unsere Socken sogen sich durch die Schuhe von unten voll. Und die Klamotten wurden von oben durchgeweicht. Die Haare hingen uns in nassen Strähnen von den Köpfen. Wir sahen wie begossene Pudel aus. Sagt man doch so, oder? Auch unsere kunstvoll für einen schicken Tag in Paris hergerichteten und frisierten Lockenhaare waren Opfer von äußeren Einflüssen geworden. Kein erster Preis für das perfekte Family-Outfit heute. Denn: So durchnässt, wie wir nun mal waren, mussten wir den Trip auf den Eiffelturm natürlich absagen.
Nun ja, und wo landeten wir dann? Im einzigen offenen Kaufhaus an einem Sonntag: den Galeries Lafayette. Wir brauchten zwar nicht unbedingt neue, aber doch trockene Sachen, denn ich spürte die fiese Erkältung schon regelrecht in mir hochkriechen, gemeinsam mit der Feuchtigkeit. Ich positionierte meine gesamte Familie also vor einer Umkleidekabine und rannte wie eine Irre durch die Gänge, um für sechs Personen, mich eingeschlossen, Kleidungsstücke in allen Größen aus dem Sommerschlussverkauf zusammenzuwürfeln: Unterwäsche, Socken, Hose, T-Shirt/Hemd. Das ist viel weniger lustig, als es jetzt hier vielleicht klingt. Und zwar viel, viel weniger. Die Farben passten mehr schlecht als recht zusammen. Es war mir egal. Nicht egal war mir, dass wir allesamt schnellstmöglich in trockene Klamotten kamen. Wer jemals vorhat, vier Kinder in vier verschiedenen Größen im Sommerschlussverkauf, in dem es nur noch Restbestände gibt, innerhalb von einer vorgegebenen Zeit einzukleiden, dem kann ich davon nur abraten.
In unseren neuen Gewändern sind wir dann an die Kasse, die Preisschilder wurden direkt an unseren Körpern abgescannt, Karte durchgezogen, kurz innerlich laut »Aua!« geschrien, und los ging’s zum Essen. Na ja, nachdem wir noch fünfmal durch den Körperscanner mussten, weil immer wieder irgendeiner von uns gepiept hat. Etiketten und Anti-Klau-Einrichtungen gewissenhaft zu entfernen, wenn die Kleidung bereits getragen wird, ist natürlich noch schwieriger, als es sich ohnehin schon gestaltet.
So kam es also, dass wir viel kostbare Zeit unseres Bildungs-Kultur-Tagesausflugs in der Stadt der Liebe bis auf die Knochen durchnässt in der Umkleidekabine verbrachten beziehungsweise kreuz und quer davor. Die Stadttour erkundete ohne uns Montmartre, das Quartier Latin, den Friedhof Père-Lachaise und Co. Denn es hatte mittlerweile aufgehört zu regnen, und die Sonne war sogar rausgekommen. Aha, jetzt fanden also die zwanzig Prozent Nicht-Regenwahrscheinlichkeit statt. Ohne uns.
Na gut. Wie heißt es doch immer so schön: Krönchen richten. Das ist eine Tätigkeit, die ich in meinem Leben schon zur Genüge üben konnte und die ich darum in Perfektion beherrsche. Zum Spaß kaufte ich mir und meinen Töchtern dann noch Haarreifen mit einer Glitzerkrone drauf – zu meiner Verteidigung: Sie lagen direkt an der Kasse! Meine ganz persönliche Quengelware, sozusagen. Habe ich mir gegönnt. Gebe ich zu. Für die bessere Laune. So viel zum Thema »Beeinflussung des Kaufverhaltens« und »leichte Kaufzielgruppe Mütter«. Ich fand das witzig. Meine Töchter auch. Mein Sohn nicht. Aber er sollte ja auch keine Krone tragen. Ich hatte ihm natürlich nicht aus Spaß auch einen Kronen-Haarreifen gekauft und musste das extrem übertriebene Augenrollen meines Mannes über mich ergehen lassen. Der das erstandene Schmuckstück auch nicht tragen wollte. Nicht mal mein Kleinster. Typisch Männer, immer in Schubladen denken …
Essen gegangen sind wir dann also in trockenen, wenn auch wild durcheinandergewürfelten Kleidern und auch wieder einigermaßen gut gelaunt. Man weiß ja erst zu schätzen, was man hat, wenn man es verloren hat. Und wir waren zumindest wieder trocken, und uns war wieder warm. Und Hunger hatten wir auch. Jede Mutter weiß: Das ist der Moment, wo die Alarmglocken schrillen: Denn zwischen »Ich hab...
Erscheint lt. Verlag | 1.6.2022 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | als Mama glücklich sein • Bedürfnisorientiert • Bedürfnisse • Du bist die beste Mama für dein Baby • Eltern Kind Beziehung • entspannte mama • entspannte Mutter • Erziehung • Erziehungsratgeber • erziehungsratgeber kinder • Familie • Familienalltag • Gelassenheit • Gelassenheit für Mütter • Gelassenheit Mütter • Gemeinsam werden wir kugelrund • Geschenk beste Freundin • Glück • Glückliche Mama • glückliche Mama glückliches Kind • glücklich sein als Mama • influencerin • Instagram • Kinder • Kindererziehung Ratgeber • Laila Maria Witt • leila maria witt rezepte • Mama-Alltag • Mamablog • Momfluencerin • nicht nur Mama • Partnerschaft • Ratgeber Erziehung • Ratgeber für Mütter • Ratgeber Kinder • ratgeber kindererziehung • Selbstliebe Buch • Selfcare für Mütter • youtube • Zeitmanagement Familie |
ISBN-10 | 3-426-46429-2 / 3426464292 |
ISBN-13 | 978-3-426-46429-8 / 9783426464298 |
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Größe: 2,4 MB
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