Medizinisch Psychologisches Gutachten: BTM -  Maximilian Jonitz

Medizinisch Psychologisches Gutachten: BTM (eBook)

Vorbereitung auf die Drogen-MPU
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
100 Seiten
Bookmundo (Verlag)
978-94-036-5481-2 (ISBN)
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Die Aufforderung zur MPU ist ein Schock - der Führerschein steht auf dem Spiel. Betroffene stehen vor drängenden Fragen: Wie läuft die Untersuchung ab? Brauche ich einen Abstinenznachweis? Wie bestehe ich die MPU? Dieses Buch gibt Antwort und erklärt in sieben Kapiteln den Weg zum positiven Medizinisch-Psychologischen-Gutachten. Detaillierte Beispiele, zahlreiche Übungen und echte Fragen aus realen MPUs zeigen dir, wie du deine Geschichte erfolgreich in der MPU präsentierst. Dieser Ratgeber begleitet dich durch die gesamte Vorbereitung auf die Drogen-MPU und bietet dir einen perfekten Leitfaden zur bestandenen MPU.

M. Jonitz lernt während des Studiums in Münster unfreiwillig das System MPU kennen. Die eigenen Erfahrungen mit MPU und MPU Vorbereitung schockieren Jonitz nachhaltig, sodass er seit 2015 ehrenamtlich vornehmlich junge Klienten auf die MPU wegen Alkohol und Drogen vorbereitet. 'Die Ausnahmesituation und der durch den drohenden Führerscheinverlust ausgelöste psychische und finanzielle Druck wird von vielen in der Branche ausgenutzt. Die Angst um den Mythos MPU wird schamlos als Lizenz zum Gelddrucken verstanden. Das oft dreiste, fehlerhafte sowie vollkommen überteuerte Vorbereitungsangebot haben mich damals bewogen, ein Gegenangebot zu starten.' 2021 erscheint das ausführliche MPU Vorbereitungsprogramm von Jonitz erstmals auch in gedruckter Form als Buch für die Alkohol- bzw. Drogen-MPU. Der Autor lebt mit seiner kleinen Familie weiterhin in Münster, Westfalen und hilft in seiner Freizeit Bedürftigen bei Ihrer MPU Vorbereitung.

Grundkriterien für ein positives Gutachten


 

H0: Ich mache die Erhebung erforderlicher Befunde möglich und meine Aussagen sind verwertbar

 

Kriterium

Kriterium erfüllt?

 

Ich kooperiere in einem situationsangemessenen Maß

 

 

 

 

Ich bin gesprächsbereit und gebe dem Psychologen alle Hintergrundinformationen, die er zur Analyse benötigt

 

 

 

 

Meine Aussagen sind im Wesentlichen frei von inneren Widersprüchen

 

 

 

 

Meine Angaben widersprechen weder wissenschaftlichen Erkenntnissen noch der Aktenlage

 

 

 

Meine Angaben widersprechen den medizinischen / Leistungsbefunden nicht

 

 

 

Die Sache mit der Wahrheit


Ich werde oft gefragt, ob man in der MPU die Wahrheit sagen muss. Auch liest man oft den Ratschlag in der MPU unbedingt die Wahrheit zu sagen. Dem stimme ich grundsätzlich zu. Denn zum einen ist es viel einfacher die Wahrheit zu erzählen, als eine Lügengeschichte aufzutischen. Und zum anderen kann ein ausgebildeter Psychologe durchaus mal erkennen, wenn er angelogen wird. Daher ist es einfacher, deine Geschichte für die MPU um die Wahrheit herum aufzubauen. Allerdings kann und darf die Wahrheit auch manchmal etwas zurechtgebogen werden. Zumal die Begutachtungsleitlinien sich das teilweise selbst zu zuschreiben haben. So rutschst du als Alkoholkonsument automatisch in eine höhere Kategorie, wenn du in der MPU zugibst, mal einen Blackout gehabt oder dich wegen Alkohol übergeben zu haben, was vielen grade in der jugendlichen Phase des sich Ausprobierens mal passiert sein dürfte.

Ferner wirst du in der MPU hochgestuft, also schwerer eingeschätzt, wenn du in deiner Cannabis-MPU auch gelegentlichen Mischkonsum mit Alkohol zugibst. Wenn du Mischkonsum in der MPU zugibst, ist diese ohne einjährigen Abstinenznachweis von beiden Substanzen fast nicht zu bestehen. Das ist a) sehr teuer, b) wissenschaftlich fragwürdig und c) einfach zu vermeiden. Daher solltest du im Kapitel Diagnose gut aufpassen, was du sagst und was du besser für dich behältst. Grade in Hinblick auf Drogen folgt die Gesetzgebung einer recht antiquierten Einschätzung und einer sehr rigoros suppressiven Linie. Daher heißt die Devise für die MPU: Grundsätzlich bei der Wahrheit bleiben, diese darf und muss aber ab und an gestreckt und gedehnt werden.

Brauche ich einen Abstinenznachweis?


Ein weiterer Klassiker unter den Vorbereitungsfragen. Musst du wegen Drogen zur MPU bedeutet das im Normalfall auch zwingenderweise einen Abstinenznachweis. Einzig in Hypothese D4 – gelegentlicher Cannabiskonsum und Probierkonsum - ist es möglich eine Drogen-MPU ohne Abstinenznachweis zu bestehen. Allerdings ist die Cannabis-MPU ohne nachgewiesene Abstinenz teuflisch schwer und scheitert meist schon an den vorurteilsbehafteten Psychologen. Ich habe schon länger das Gefühl, dass die meisten Verkehrspsychologen in der Alkohol-MPU deutlich entspannter und freundlicher mit den Klienten umgehen, als wenn es um Drogen geht. Besonders Cannabiskonsumenten berichten häufig von latent aggressiven und unfreundlich auftretenden Psychologen in der MPU – obwohl sie eigentlich zu neutralem Auftreten verpflichtet sind. Nochmals in aller Deutlichkeit: Ich rate unbedingt zu einem Abstinenznachweis! Höchstwahrscheinlich brauchst du ihn sogar, um zu bestehen. Hier gilt: umso länger der Abstinenznachweis, desto einfacher wird die MPU. Der Regelfall sind 12 nachgewiesene, abstinente Monate. Theoretisch sind in Ausnahmefällen auch 6 Monate möglich – dann musst du allerdings exzellent vorbereitet sein und kannst dir nicht den kleinsten Fehler in der MPU erlauben.

Vorbereitung vor der Vorbereitung


Für deine MPU ist es unabdingbar, dass du beim Straßenverkehrsamt deine Akte einforderst. Denn in dieser sind alle Informationen, die das Amt über dich bereits gesammelt hat, enthalten. Sie ist zudem Grundlage für den Verkehrspsychologen in deiner Untersuchung. Er erhält die Akte, um sich auf euer Gespräch - also deine MPU - vorzubereiten. Anhand der Vermerke und Eintragungen kann er bereits eine erste These aufstellen, welcher Hypothese du zu zuordnen bist. Zudem überprüft er anhand deiner Akte die Glaubwürdigkeit deiner Aussagen, die gemäß Grundkriterien „im Wesentlichen frei von inneren Widersprüchen“ sein müssen. Bist du also beispielsweise bereits 2016 im Zug mit geringer Menge Cannabis erwischt worden und ist das vermerkt, du willst es aber in deiner MPU verschweigen, bist du bereits durchgefallen. Alle Eintragungen in deiner Akte sind dem Gutachter bekannt und beeinflussen seine Diagnose maßgeblich – daher ist es unabdingbar, dass du dich mit deiner Akte vorbereitest!

Leider gibt es innerhalb der Bundesländer unterschiedliche Regelungen und Handhabungen im Umgang mit der Akte. Bei einigen Ämtern reicht es, telefonisch eine Kopie anzufordern, bei anderen muss man persönlich erscheinen, oder kann die Akte via E-Mail anfordern. Ich empfehle dir, einfach den Sachbearbeiter, der dir die Aufforderung zur MPU geschickt hat anzurufen und ihn zu Fragen, wie du an deine Akte, oder eine Kopie davon, kommst. Am besten machst du das jetzt direkt – ohne die Akte keine MPU Vorbereitung. Das bedeutet du bekommst weder ein positives Gutachten noch deinen Führerschein zurück!

Wie deine Vorbereitung funktioniert


Im Zuge deiner Vorbereitung wirst du deine eigene persönliche MPU-Geschichte formulieren. Du kannst am Anfang nur Stichworte führen, spätestens vor deiner Untersuchung solltest du einmal deine ganze Geschichte aufgeschrieben und auswendig gelernt haben. In deiner MPU führst du ein offenes Gespräch mit dem Psychologen – und du willst ihm deine Geschichte, wie wir sie erarbeitet haben aktiv erzählen und dabei möglichst nichts vergessen. Denn sie deckt alles ab, was er hören muss, um dir ein positives Gutachten zu erteilen. Ich rate dringend dazu, dass du die Geschichte intensiv übst. Z.B., indem du sie dir allein erzählst, oder Freunden oder deinem Partner vorträgst. Deine Geschichte, die wir erarbeiten, ist für die MPU optimiert. Einige Teile halte ich selbst für übertrieben und du wirst dich fragen, was zur Hölle der ein oder andere Teil mit deiner Fahreignung zu tun hat. Ich habe die Regeln und Vorgaben nicht gemacht und finde einiges im MPU System sehr fragwürdig. Doch Thema dieses Buchs ist wie du deine MPU bestehst, nicht, ob das System funktioniert, oder vernünftig ist. Daher gehe ich darauf auch nicht weiter ein und bitte dich mir zu vertrauen. Das bedeutet alles in der Vorbereitung ernst zu nehmen und deine Arbeitsaufträge gewissenhaft umzusetzen. Ansonsten wird deine Geschichte eventuell nicht für ein positives Gutachten reichen.

Deine MPU Geschichte merkst du dir am besten anhand eines roten Fadens. Er besteht aus vier Fragen, an denen sich auch meine Vorbereitung orientiert. Sie lauten:

 

  • Was war früher?
  • Was war am Tag des Führerscheinentzugs?
  • Was ist heute?
  • Was ist in Zukunft?

 

Wobei die ersten beiden der Problem- und die anderen beiden Fragen der Veränderungsdiagnostik zu zuordnen sind. Jeder Verkehrspsychologe in jeder MPU in der gesamten Bundesrepublik orientiert sich an diesem Schema und richtet das psychologische Gespräch daran aus.

Mit Hilfe deiner Akte vom Straßenverkehrsamt sowie deiner ehrlichen Selbstreflexion werden wir im ersten Teil eine Diagnose stellen. Dich also in eine passende D-Hypothese einordnen. Hier musst du dich intensiv mit deinem Drogenkonsum auseinandersetzten. Du wirst aufarbeiten, wann du mit den Drogen angefangen hast, wie viel und was du konsumiert hast. Außerdem, warum und in welchen Situationen bzw. mit wem du Drogen genommen hast.

Nachdem du dein Konsummuster aufgearbeitet hast, betrachten wir die Gründe für deinen Konsum. Das ist der Anfang des zweiten Teils – der Veränderungsdiagnostik. Denn bevor man etwas verändert, muss man erstmal eine Einsicht haben. Und über diese Einsicht wird ein Prozess gestartet, an dessen Ende du bei Frage 3 (Was ist heute) stehst. Wobei sich das „Heute“ auf den Tag deiner MPU bezieht – du wirst, zumindest ein Stück weit, an diesem Tag ein anderer Mensch sein als heute, an dem Tag, an dem du diese Zeilen zum ersten Mal liest.

Konsumgründe zu finden ist für das Bestehen der MPU unbedingt notwendig. Du magst denken, du hast beispielsweise viel gekifft, weil dir Gras geschmeckt hat, oder weil die gehobene, entspannte Stimmung ein schönes Gefühl ist. Zum einen belügst du dich hier eventuell selbst – zum anderen ist mit dieser „Argumentation“ eine MPU schlicht nicht zu bestehen. Ohne nachvollziehbare Gründe für deinen Konsum und das damit zusammenhängende Zugeständnis, ein mindestens problematisches Konsumverhalten gehabt zu haben, wirst du bei der MPU (fast) immer durchfallen. So leid es mir tut und so schwer dir das fallen mag – du musst in der MPU zugeben ein Problem gehabt zu haben. Ansonsten ist dir das negative Gutachten sicher.

Nachdem wir also die Gründe für dein problematisches Konsummuster gefunden haben, werden wir gesündere Lösungsstrategien erarbeiten. Diese fallen unter die letzte Frage (Was ist in Zukunft?). Diese Lösungsstrategien sind...

Erscheint lt. Verlag 4.3.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
ISBN-10 94-036-5481-3 / 9403654813
ISBN-13 978-94-036-5481-2 / 9789403654812
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