Problem gelöst! mit Martin Rütter (eBook)

Unerwünschtes Verhalten beim Hund
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
321 Seiten
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
978-3-440-50533-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Problem gelöst! mit Martin Rütter -  Martin Rütter,  Andrea Buisman
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Ob Besuch-Anspringen, Nicht-allein-bleiben-Können, An-der-Leine-Ziehen, Aggression gegen Artgenossen an der Leine oder auf dem Spaziergang alles fressen, auch Giftköder - die Probleme im Hundealltag sind so vielfältig wie die Vierbeiner und ihre Halter. 'Hundeprofi' Martin Rütter weiß, wie belastend unerwünschtes Verhalten für die Mensch-Hund-Beziehung sein kann. Einfühlsam beschreibt er in seinem SPIEGEL Bestseller die häufigsten Probleme, klärt über die Ursachen auf und bietet erprobte Lösungen. Seine Trainingsanleitungen sind leicht nachvollziehbar und zeigen, wie man in kleinen Schritten Verhalten ändern oder sich besser darauf einstellen kann.

Problemhund im Alltag


© Klaus Grittner/Kosmos

Heutzutage rückt der Hund immer mehr in den Mittelpunkt des Familienlebens. Er begleitet seine Menschen überall mit hin.

Der Hund ist im Urlaub mit dabei und soll sich vollständig in die Familie integrieren. Als Familienhund soll er kinderfreundlich sein, beim gemeinsamen Hobby Leistung zeigen, im Alltag unauffällig und geduldig sein, sowohl das Alleinbleiben als auch den Trubel einer Großstadt ertragen können und als Partnerersatz wird er zum Kuschelhund, der seinem Menschen bedingungslose Liebe entgegenbringen soll. Ganz schön viel für „einen“ Hund …

Nehmen Probleme heute zu?


Die Geschäfte rund um den Hund laufen gut.
Im Hundezubehörladen kann man jegliches erdenkliche Hilfsmittel erwerben, angefangen von Spielzeug, Dummy und Futterbeutel über Leinen, Geschirre und Halsbänder, aber auch Maulkorb, Anti-Zug-Geschirr, Kopfhalfter und Bell-Stopp füllen die Regale. Sinnvoll oder nicht soll an dieser Stelle gar nicht die Frage sein. Doch das Geschäft läuft, auch in Bezug auf Training und Versorgung des Hundes. Neben dem Tierarzt gibt es mittlerweile Tierphysiotherapeuten, Ernährungsspezialisten und natürlich gibt es Hundetrainer für alle möglichen Beschäftigungsformen und Verhaltens-probleme des Hundes. Wer mit seinem Hund nicht in die Hundeschule geht, dem werden Probleme bereits vorhergesagt. Scheinbar ist das Zusammenleben mit dem Hund immer schwieriger geworden. Doch woran liegt das? Werden unsere Hunde immer problematischer?

© Klaus Grittner/Kosmos

Ballschleuder, Dummyweste, Leckerlibeutel und Pfeife – die „Grundausstattung“ eines Hundehalters?

Veränderungen der Zucht

Auch wenn sich der Hund im Laufe der letzten Jahrzehnte natürlich verändert hat, ist er dennoch das geblieben, was er immer schon war: ein domestiziertes Raubtier! Die Veränderungen beim Hund sind aber gerade in Bezug auf das Äußere gravierend. Hierzu muss man sich nur die Rassefotos vieler Hunde aus den Anfängen der Zucht anschauen. Die heute präsentierten Rassevertreter haben häufig kaum noch etwas mit ihren Urahnen gemeinsam. Stand früher der Arbeitseinsatz der Hunde im Vordergrund, mussten die Hunde also sowohl geistig als auch körperlich den Ansprüchen genügen, welche die Menschen an sie als Helfer bei der Jagd, beim Hüten oder beim Bewachen von Haus und Hof stellten, ist heutzutage oft ein sehr persönliches Schönheitsideal ausschlaggebend.
Da werden Hunde für die Zucht bevorzugt, die möglichst viel Masse mit sich bringen. Extreme Winkelungen der Hinterhand, stark verkürzte Nasen, sehr kleine oder sehr große Exemplare, alles was besonders viel hermacht oder sehr selten und damit besonders ist, scheint sich durchzusetzen. Doch leider wird hierbei der gesundheitliche Aspekt oftmals vergessen. So können viele dieser Hunde z. B. kaum noch über einen längeren Zeitraum laufen oder ohne Probleme atmen.

© Klaus Grittner/Kosmos

Martin erklärt, welche Bedürfnisse die Kromfohrländer-Hündin Amy hat und wie diese im Alltag und gemeinsamen Training erfüllt werden können.

Zu hohe Erwartungen an den Hund

Sogenannte Problemhunde entstehen häufig einfach durch falsche Erwartungen des Menschen an seinen Hund! Das beginnt damit, dass der Mensch sich häufig nicht gut genug vorab bei der Anschaffung informiert, welcher Hund eigentlich am besten zu ihm und seiner Familie passt. Daher kann ich nur raten, das Angebot der Beratung vor der Auswahl und Anschaffung eines Hundes in unseren Hundeschulen zu nutzen. Ein guter Hundetrainer wird genau nachfragen, welche Vorstellungen du von deinem Hund hast, welche Ansprüche du an einen Hund stellst und wie das Leben bei dir bzw. in deiner Familie abläuft. Er wird dir dann dementsprechend mögliche Rassen vorstellen und dir auch bei der Auswahl eines Welpen bei einem Züchter helfen. Alternativ kann er mit dir im Tierheim passende Hunde in Bezug auf deine Ansprüche testen. Auf jeden Fall solltest du dir bei der Auswahl des Hundes Zeit lassen, ein übereilter Kauf hilft niemandem. Schließlich möchtest du mindestens die nächsten 12 bis 15 Jahre gemeinsam mit deinem Vierbeiner verbringen bzw. bei einem erwachsenen Hund die restlichen Jahre gemeinsam erleben, bis er hoffentlich dieses hohe Alter erreicht hat. Doch gerade beim Ersthund sind die Vorstellungen vieler Menschen sehr romantisch. Der Mensch möchte mit seinem Hund die Natur erleben. Entspannte Spaziergänge, bei denen man einfach einmal die Seele baumeln lassen kann, sind wohl nicht zu viel erwartet. Natürlich soll auch der Hund auf seine Kosten kommen, indem er neue Bekanntschaften schließt. Und man selbst ist ja auch offen und freut sich über neue Bekannte, die das gleiche Hobby teilen. Während man den Hunden beim netten Spiel zuschaut, kann gefachsimpelt werden, man kann sich über das neueste Hundefutter austauschen oder einfach nur das gemeinsame Zusammensein genießen. Zuhause liegt der Hund dann zufrieden und glücklich in seinem Körbchen und wartet brav darauf, dass es am Nachmittag noch einmal nach draußen geht.

© Klaus Grittner/Kosmos

Simone und ihr Mischlingsrüde Shadow verstehen sich gut. Beide lieben die gemeinsamen Spaziergänge.

Ganz so einfach ist es nicht

Die Realität sieht dann meist ganz anders aus ...
Der Hund jagt alles, was er in die Nase bekommt, und man befindet sich auf dem Spaziergang allein, kaum dass er abgeleint ist. An der Leine lässt sich der Hund auch kaum führen, er zieht wie ein Berserker, sodass man bereits chronische Schmerzen im Schultergelenk hat. Trifft man auf andere Hunde, stürmt „Waldemar“ mit lautem Gebell los, und oftmals endet das Zusammentreffen blutig.

Zuhause nimmt der Vierbeiner das Haus auseinander, allein bleiben kann er gar nicht und Besucher werden laut verbellt, wenn sie überhaupt ins Haus hinein dürfen. Wofür hatte man sich noch mal den Hund angeschafft?

Glücklicherweise trifft das gerade beschriebene Szenario in dieser Komplexität auf die wenigsten Hunde zu. Doch die ein oder andere Baustelle hat wohl jeder Hund. Und das ist auch ganz normal!

© Klaus Grittner/Kosmos

Der acht Monate alte Labrador-Rüde muss noch viel lernen, damit Spaziergänge entspannt verlaufen.

Hunde sind nicht perfekt!


Hunde sind Lebewesen, sie sind nicht „perfekt“. Wir schaffen uns einen Hund aus Fleisch und Blut an, keinen Roboter, der nur entsprechend unserer Bedürfnisse programmiert werden muss und dann zuverlässig funktioniert. Hunde sind soziale Lebewesen, die ihre individuellen Stärken und Schwächen haben! Und als diese müssen wir Menschen sie auch wahrnehmen und akzeptieren. Natürlich heißt das nicht, dass du mit dem Problem deines Hundes für immer leben musst. Wenn dein Hund an der Leine zieht, kannst du ihm über ein gut aufgebautes und auf ihn abgestimmtes Training beibringen, an lockerer Leine zu laufen. Das kann jeder Hund lernen! Zumindest in den meisten Situationen. Denn natürlich kann selbst der besterzogenste Hund einmal vergessen, was eigentlich von ihm erwartet wird. Wir Menschen kennen das auch von uns selbst. Man ist freudig erregt und kann sich nicht mehr zurückhalten, oder hat große Angst und möchte nur noch weg, ohne weiter nachzudenken. Auch dein Hund wird gegebenenfalls in solchen Situationen nicht mehr daran denken, dass du eigentlich mit ihm vereinbart hattest, an lockerer Leine zu laufen. Dein Hund ist deswegen jedoch noch lange kein Problemhund. Du musst ihm aus der für ihn schwierigen Situation hinaushelfen und wirst dann erleben, wie die gemeinsame Bewältigung eure Beziehung stärkt.

Nicht nur negativ denken

Doch nicht immer kann durch ein Training jedes Problem gelöst werden. Hunde haben Charaktereigenschaften, die sich auch durch ein noch so gutes Training nicht verändern lassen. Den hochspezialisierten Jagdhund wird man wohl niemals vollkommen entspannt frei laufen lassen können. Natürlich kannst du die zuverlässige Rückrufbarkeit trainieren, deinen jagdlich hoch motivierten Hund mit alternativen Beschäftigungsformen auslasten, dennoch wirst du ihn vermutlich auf dem Spaziergang immer im Auge behalten müssen, um im Falle des Falles schnell eingreifen zu können. Genauso wenig wirst du durch noch so intensives Training aus einem sehr ängstlichen Hund einen Draufgänger machen. Du kannst lernen, Angstzustände deines Hundes zu erkennen, deinen ängstlichen Hund sicher zu führen oder ihm aus einer Angstsituation zu helfen. Dein Hund kann die Erfahrung machen, dass es Sinn macht, sich an dir zu orientieren. Dennoch wird es immer wieder zu Situationen kommen, in denen er ängstlich reagiert.

Kommt es zu einem solchen „Rückschlag“, sind viele Menschen enttäuscht. Sie denken, dass sie selbst vermutlich nicht hart und konsequent genug trainiert haben, denn es muss ja einen Grund für das erneute Versagen geben. Alle anderen scheinen es doch auch zu schaffen, haben ja offensichtlich perfekte Hunde. Denn auch das spielt beim Bild, das man von seinem Hund hat, eine große Rolle: die Erwartungen, die das Umfeld offensichtlich oder auch nur scheinbar an einen selbst als Hundehalter bzw. an den Hund hat. Hunde sollen in unserer Gesellschaft funktionieren. Sie sollen nicht auffallen, keine anderen Menschen belästigen. Der Hund, der einen Menschen anbellt, fällt auf. Unerwünschtes Verhalten wird schnell anstößig kommentiert. So passiert es schnell, dass man ebenfalls nur noch die negativen Seiten seines...

Erscheint lt. Verlag 21.2.2022
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Tiere / Tierhaltung
Schlagworte Aggression • Angst • Erziehung • Hund • Leineziehen • Probleme • Problemlösung • Training • Verhalten
ISBN-10 3-440-50533-2 / 3440505332
ISBN-13 978-3-440-50533-5 / 9783440505335
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