Du und dein Hund - Ein sicherer Bund -  Ines Gersten

Du und dein Hund - Ein sicherer Bund (eBook)

Verstehe die wahren Bedürfnisse deines Hundes und stärke mit gelungener Kommunikation eure Mensch-Hund-Beziehung

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
100 Seiten
Bookmundo (Verlag)
978-94-036-5411-9 (ISBN)
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Wer einen nervösen und überdrehten Hund hat oder sich in manchen Situationen mit seinem Hund unsicher fühlt, der erhält unzählige Ratschläge, die leider immer noch fast alle auf eins hinauslaufen: 'Du musst strenger sein!'. Das ist gefährliches Halbwissen, mit dem du deine Mensch-Hund-Beziehung ruinieren kannst. Daher verfolgt dieser Ratgeber einen komplett anderen Ansatz. Die Autorin und Hundetrainerin versteht, dass Hunde sensible Wesen sind und das Verhalten des Besitzers widerspiegeln. Deshalb darfst du als Hundebesitzer dein Verhalten ändern, um das Verhalten deines Hundes zu beeinflussen. Mit diesem Ratgeber schaffst du es, mit deinem Hund artgerecht, liebevoll und gelungen auf einer Wellenlänge zu kommunizieren, sodass er dir endlich freiwillig und gehorsam folgt. Gleichzeitig baut ihr eine enge Beziehung auf, weil ihr euch gegenseitig emphatisch verstehen werdet. Willst du die Beziehung zu deiner Fellnase zu einem wahren unzertrennbaren Band aufbauen? Dann ist dieser Ratgeber alles, was du dazu benötigen wirst. Bestelle dir dein eigenes Exemplar, um deine gemeinsame Reise in eine unzertrennliche Beziehung zu deinem Vierbeiner zu beginnen.

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Die Bindung zwischen Mensch und Hund


Leider geht das Thema Bindung in vielen Ratgebern, aber auch in vielen Hundeschulen oft verloren. Bindung ist das Grundkonstrukt, auf dem das Zusammenleben mit Hund und das Hundetraining aufbaut. Es heißt einerseits »Der Hund ist der beste Freund des Menschen«. Doch im gleichen Atemzug wird oft behauptet »Der Hund muss funktionieren«. Vom Grundgedanken her passen diese beiden Punkte nicht zusammen. Das »Funktionieren« klingt eher nach einer Maschine. Man drückt den einen Knopf, damit die Maschine eine bestimmte, programmierte Aufgabe erfüllt. Doch mit »Freundschaft«, wie viele Hundebesitzer die Beziehung zwischen Mensch und Hund bezeichnen, hat das wenig zu tun. Freundschaft bedeutet Vertrauen und Bindung. Freunde gehen mit uns einen gemeinsamen Weg und stehen uns bedingungslos zur Seite. So wie wir es auch für unsere Freunde tun. Unseren menschlichen Freunden würden wir doch mit Sicherheit auch nicht sagen, wie sie funktionieren sollen. Wir pressen unsere Haustiere in Muster und Formen, so wie sie zu sein haben. Wesen, Gefühle und Charakter des Individuums werden vernachlässigt. Wir züchten Wachhunde und verbieten ihm dann zu bellen. Wir züchten Jagdhunde und verbieten ihnen zu jagen. Welch ein Irrsinn, wenn man das mal ganz objektiv betrachtet.

Stellen wir uns einmal vor, wir empfinden freundschaftliche Zuneigung für einen neuen Menschen in der Nachbarschaft. Die Person ist nett, wir verstehen uns auf Anhieb. Doch dieser neue Nachbar kommt aus einem anderen fernen Land. Er versteht unsere Sprache nicht und ist auch kulturell noch in einer uns wiederum völlig fremden Welt. Was machen wir, wenn wir freundschaftliche Gefühle mit diesem Menschen entwickelt haben? Genau, wir versuchen, ihm zu helfen, um sich schnell in seiner neuen Umgebung zurechtzufinden. Gemeinsam bauen wir Vertrauen auf und wir zeigen ihm alles, was ihm bisher fremd war. Wir lassen uns auf diesen Menschen und seinen Charakter ein und gehen mit ihm gemeinsam diesen Weg. Doch dies tun wir nicht, in dem wir ihm befehlen, wie er funktionieren muss.

Gleiches sollten wir also auch auf unsere Hunde projizieren. Es ließen sich beliebig viele weitere Beispiele aufführen, die sich auf unsere menschliches Zusammenleben herunterbrechen ließen. Ein Hund lebt sogar als Familienmitglied mit uns zusammen. Bestenfalls begleitet uns unser Vierbeiner viele, viele Jahre. Gehen wir also mit ihm zusammen als Team den Weg durch sein Hundeleben. Wir erklären ihm zwar, wie unsere Gesellschaft funktioniert und leiten ihn an, sich hier gut einzufügen. Das funktioniert natürlich am besten, wenn wir zu ihm eine gute und fundierte Bindung haben. Viele Menschen erwarten immer so viel von ihrem Hund, tun aber leider viel zu wenig dafür, damit es überhaupt funktionieren kann. Es fehlt an menschlicher Geduld, Disziplin und besonders an Empathie und Verständnis.

 

Was ist Bindung überhaupt?


Spulen wir mal ein wenig vor und beleuchten den Begriff Bindung ganz objektiv. Die Hundepsychologie hat in vielen Punkten Ähnlichkeit mit der Humanpsychologie. Daher können wir hier den Begriff »Bindung« aus dem menschlichen Kontext auch in die Hundewelt spiegeln. Die Definition habe ich daher einmal ganz pragmatisch auf den Hund übertragen. So lässt sich das große Wort »Bindung« am besten objektiv erklären:

Bindung ist das emotionale Band, die enge emotionale Beziehung zwischen Mensch und Hund. Der Hund entwickelt eine spezielle Beziehung zu seinen Menschen oder anderen ihm wichtigen Bezugspersonen. Bei für den Hund gefährliche Situationen (Bedrohung, Angst, Schmerz) sucht der Hund Schutz und Beruhigung bei seinen Bezugspersonen und möchte diese erhalten. Gerade in Alarmsituationen oder dem Bedürfnis nach Nähe und Körperkontakt wird dieses Bindungsverhalten aktiviert. In bedrohlichen Situationen, die in dem Hund Stress auslösen, wie beispielsweise durch Distanz zur Bezugsperson, bei Angst, oder wenn es ihm nicht gut geht oder der Hund gar Schmerzen hat, löst im Hund das Bindungsverhalten aus.

Im Endeffekt geht es also um eine emotionale Beziehung zwischen Mensch und Hund. Je besser die Intensität dieser Bindung ist, desto besser kann ein Hund seine Umwelt mit neuen Reizen entdecken und verarbeiten.

Bindung muss aber wachsen. Zieht ein neuer Hund in unser zu Hause, so haben wir nicht sofort eine Bindung zueinander. Zunächst haben wir eine Beziehung, denn wir haben uns ja schließlich für diesen Vierbeiner entschieden. Eine Beziehung stellt zunächst einmal eine Konstellation zwischen dir und deinem Hund dar. Sie kann positiv, aber auch negativ sein. Sie kann recht oberflächlich, aber auch sehr emotional und tiefgründig sein. Erst wenn diese Beziehung sehr werthaltig und emotional ist, kann eine Bindung zwischen euch entstehen. Aber das dauert seine Zeit bis ein emotionales Band aufgebaut ist und wir das Gefühl haben, nicht mehr ohne dieses Band sein zu wollen.

Eine enge Bindung entsteht durch gemeinsame Erlebnisse, Erfahrungen, Erfolge und Erinnerungen die ihr gemeinsam durchlebt. Die Bindung kann allerdings nur durch positive Erfahrungen entwickelt werden. Durchweg negative Erlebnisse führen in der Regel nicht zu einer Bindung, sondern eben nur zu einer Beziehung.

Halten wir also fest:

Beziehung: Sie kann neutral, oberflächlich, negativ als auch positiv sein.

Bindung: positiv, tiefgründig.

Auch diese Tatsache lässt sich am besten mit der Beziehung zweier Menschen zueinander vergleichen. Haben wir einen neuen Lebenspartner an unserer Seite, haben wir in der Regel nicht vom ersten Tag an eine Bindung zueinander.

Wir haben eine Beziehung, aber keine Bindung. Klar, wir finden denjenigen nett und toll und haben einen Bezug zu dieser Person. Aber Bindung wächst auch hier erst mit der Zeit durch gemeinsame Höhen, Tiefen und Erlebnisse.

Haben wir eine Bindung zu unserem Hund aufgebaut, heißt es jedoch nicht, dass der Hund die gleiche Intensität der Bindung spürt. Auch hier wieder der Vergleich zur menschlichen Beziehung. Die Bindung basiert auf zwei Seiten. Beide Seiten müssen wir ganz genau in Betracht ziehen. Denn wenn ein Hund gefallen möchte und aufs Wort hört, hat das nicht zwangsläufig etwas mit der Bindung zu tun. Es kann auch sein, dass der Hund negative Konsequenzen erwartet und diese möglichst vermeiden möchte. Meistens sagen wir Hundebesitzer wie aus der Pistole geschossen: »Klar, ich und mein Hund haben eine richtig feste Bindung«. Manchmal erkennt das ein Außenstehender aber so nicht und stellt eben nur eine Beziehung in diesem Team fest. Dieses sind die kleinen, aber feinen Unterschiede in der Wahrnehmung und Beobachtung. In den folgenden Abschnitten wird die Ausgeglichenheit der Bindungsintensität noch näher betrachtet.

 

Hundeerziehung damals & heute


Hunde brauchen Geborgenheit. Dieses Bedürfnis ist seit Jahrhunderten in unseren Hunden verankert und stammt noch von ihren Vorfahren, den Wölfen ab. Wölfe leben in freier Wildbahn in einem Familienverbund zusammen. Zu diesem Familienverbund zählen das Elternpaar, Jungwölfe und Welpen. Und auch hier baut das Zusammenleben auf Vertrauen und Bindung auf. Bindung ist überlebenswichtig. Wäre dies nicht gegeben, bestünde ihr Familienleben aus Kampf und Verteidigung. Dem ist natürlich nicht so. Nach einem Leben voller Verteidigungsbereitschaft und Angst sehnen sich auch unsere Haushunde nicht. Ganz im Gegenteil.

Wenn man sich beispielsweise in den 80ern und 90ern mit dem Trainieren und Halten von Hunden beschäftigt hat, sah alles noch ganz anders aus. Die Erziehungsmethoden hatten damals kaum etwas mit Bindung zu tun, das Funktionieren stand an erster Stelle. Leider wurde das Funktionieren meistens mit Härte, Druck und Angst dem Hund nahe gebracht. Aversive Mittel waren an der Tagesordnung. Es spukte noch in den meisten Köpfen die Geschichte des »Alpha« im Kopf herum. Es gab also eine ganz strenge hierarchische Ordnung.

Man muss allerdings dazu sagen, dass es weitaus weniger Probleme mit den Familienhunden gab als heute. Aus heutiger Sicht lässt sich das noch ganz gut mit den ländlichen Gefilden in beispielsweise den USA oder Afrika vergleichen. Dort ist es immer noch häufig der Fall, dass Hundetrainer oder Hundepsychologen hier wirklich fehl am Platze wären.

Das lässt sich am Beispiel der Hofhunde ganz gut erklären. Hofhunde lebten zwar irgendwie mit der Familie zusammen und wurden versorgt, jedoch hatten diese Hunde einen Job zu erfüllen. Meistens galt es, das eigene Territorium, also den Hof, zu bewachen und zu schützen. Es wurden ansonsten kaum Erwartungen an den Hund gestellt. Der Tagesablauf eines Hofhundes bestand aus Kontrollgängen seines Reviers, fressen, ruhen und halt eben dem Bewachen des Hofes. Diese Hunde wurden nicht zum Hundesport gebracht und ihnen wurde auch nicht den ganzen Tag erklärt, was sie zu tun und zu lassen haben. Knurrte ein Hund, wenn jemand ihm seinen Knochen wegnehmen wollte, war das ganz normales Verhalten. Darüber wurde sich nicht den Kopf zerbrochen und es wurde nicht als »Problemverhalten« dargestellt.

Doch auch heute tragen noch viele Menschen veraltete Ansichten von Hundeerziehung in sich – obwohl man es mittlerweile besser weiß. Kaum zu glauben, aber folgendes Beispiel höre auch ich noch besonders oft. Ein Hundehalter erkennt ein Problem mit der Leinenführigkeit. Der Hund zieht permanent nach vorne. Der Halter holt sich also bei einem »Experten« Rat. Für viel Geld wird dem Hundehalter dann beigebracht, wie der Hund durch kräftigen...

Erscheint lt. Verlag 23.2.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
ISBN-10 94-036-5411-2 / 9403654112
ISBN-13 978-94-036-5411-9 / 9789403654119
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