Hühnerliebe (eBook)

Das große Praxisbuch
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
288 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-8302-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hühnerliebe -  Katharina von der Leyen
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Ein Huhn bleibt selten allein, denn diese zutraulichen, sehr beschäftigten, pflegeleichten und klugen Haustiere erobern immer mehr Herzen und bevölkern mittlerweile sogar urbane Gärten. Das ist nicht verwunderlich, denn Hühner sind genügsam, kostengünstig und sehr unkompliziert und bescheren uns jeden Tag mit einem Ei.  Die liebevolle Hühnermama Katharina von der Leyen zeigt in diesem allumfassenden Praxisratgeber, wie man die geflügelten Freunde wirklich glücklich macht und gesund erhält. Sie teilt ihr umfangreiches Hühnerwissen mit besonderen Methoden wie Rosenblätter in der Einstreu gegen Ungeziefer und Tipps für Hühnerwellness und -entertainment. Mit vielen faszinierenden Hintergrundgeschichten rund um das neue Lieblingstier. - Umfangreiches Hühnerwissen: Alle wichtigen Informationen zu Hühnerhaltung, Hühnerrassen, Hühnerstall, Freilauf und Krankheiten  - Anleitung zum glücklichen Huhn: Lieblingsfutter, Hühnerwellness und -Entertainment - Hintergründe zur Anatomie der Tiere und zum Wunder Ei - Zahlreiche erprobte und leckere Rezepte, um Eier schnell und vielseitig zu verwerten 

Katharina von der Leyen schreibt als Journalistin für verschiedene Medien wie die FaS, Architectural Digest, Glamour und das Süddeutsche Magazin. Sie ist außerdem Autorin zahlreicher Ratgeber, darunter die GU-Bestseller 'Angeleint!' und 'Leinen Los!'. Sie lebt auf einem kleinen Hof in Oberbayern mit vielen Tieren und ca. dreißig Hühnern, die ihr seit vielen Jahren zeigen, dass sie mehr können als Scharren und Eierlegen.

Katharina von der Leyen schreibt als Journalistin für verschiedene Medien wie die FaS, Architectural Digest, Glamour und das Süddeutsche Magazin. Sie ist außerdem Autorin zahlreicher Ratgeber, darunter die GU-Bestseller "Angeleint!" und "Leinen Los!". Sie lebt auf einem kleinen Hof in Oberbayern mit vielen Tieren und ca. dreißig Hühnern, die ihr seit vielen Jahren zeigen, dass sie mehr können als Scharren und Eierlegen.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtige Hinweise
Hühnerliebe!
Hühnerhaltung
Dein Huhn, das dir (noch) unbekannte Wesen
Ein Huhn zieht ein
Die Grundausstattung – was Hühner in ihrem Zuhause brauchen
Der Freilauf
Hühnerfutter
Mit Hühnern stressfrei umgehen
Plagegeister und Fressfeinde
Durchs Hühnerjahr
Mütter in spe – Glucken
Wie man noch mehr Hühner macht – Küken
Krankes Huhn, was nun?
Das Ei – ein Wunder der Natur
Eierrezepte
Adressen und Bücher

Nichts sagt so deutlich. »Alles wichtig, alles meins« wie ein Haushof-patrouillierender Haushahn.

HÜHNERLIEBE!


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Hühner sind das personifizierte Bild des Land-Idylls. Dabei sind sie längst viel mehr als eierlegende bäuerliche Nutztiere (oder eierlegende Eierlegenden): Als zutrauliche, hübsche, sehr beschäftigte, pflegeleichte, kluge und angenehme Haustiere erobern sie inzwischen auch immer mehr urbane Gärten.

Wer sich Hühner in den Garten holt, holt sich die Natur zurück und damit etwas nicht Planbares, aber Geerdetes: Hühner tun uns gut. Im Gegensatz zu vielen anderen Haustieren sind Hühner äußerst genügsam, kostengünstig zu halten und sehr unkompliziert. Sie fordern nur wenig, kommen mit relativ wenig Zuwendung klar und bescheren uns trotzdem jeden Tag das Wunder Ei. Eier von eigenen Hühnern schmecken deutlich besser und sind gesünder, weil wir selbst steuern, was die Tiere zu fressen bekommen. Gleichzeitig können wir unseren Kindern anhand von drei, vier Hühnern ganz beiläufig einiges über Nachhaltigkeit und Verantwortung beibringen.

»Ich wollt,

ich wär ein Huhn.

Ich hätt’ nicht viel zu tun.

Ich legte vormittags ein Ei

und abends wär ich frei.

Mich lockte auf der Welt,

kein Ruhm mehr und kein Geld.

Und fände ich das große Los,

dann fräße ich es bloß.

Ich bräuchte nie mehr ins Büro.

Ich wäre dämlich aber froh.

Ich wollt, ich wär ein Huhn.

Ich hätt nicht viel zu tun.

Ich legte täglich nur ein Ei und sonntags auch mal zwei.

Peter Kreuder/Hans Fritz Beckmann/Wilbur Pauley

Hühner sind nicht wählerisch, was ihre Unterkunft betrifft, solange sie wetterfest, sauber und sicher vor Feinden wie Fuchs, Marder, Katzen und Raubvögeln ist. Sie sind ideale Resteverwerter und freuen sich über Reste vom Mittagessen ebenso enthusiastisch wie über Salat, abgestandenes Müsli oder Babybrei. Sie sind großartige Düngerlieferanten, können erstaunlich anhänglich sein und entschleunigen besser als Yoga, weil sie so überhaupt nichts von uns erwarten. Und wenn man sich erst einmal die Zeit nimmt, ihnen genauer zuzusehen, wird man feststellen, dass sie, anders als die anonymen Hühner, die man vielleicht irgendwann mal in der Kindheit oder auf einem Bauernhof kennengelernt hat, echte Persönlichkeiten sind.

Das Hühnerleben gleicht einer Büro-TV-Serie auf höchstem Niveau: Von tiefen Freundschaften über feste Gemeinschaften beim Spaziergang, fieses Mobbing und Zickenkrieg bis hin zu Kitas ist Hühnern nichts Menschliches fremd, selbst trauernde Witwen, Kindermädchen, Jugendgangs und zweckgebundene Wohn- und Schlafgemeinschaften gehören dazu. Die Menschlichkeit von Hühnern wirkt beruhigend: Vor meinem Hauptgehege stand lange Zeit eine Bank, auf der immer wieder Spaziergänger oder Nachbarbauern saßen und einfach nur den Hühnern zusahen. Wirklich das Beste, was man zum »Runterkommen« machen kann, ist: einfach Hühner schauen und dabei zwangsläufig über sich selbst nachdenken.

Der Seidenhuhn-Hahn hat den ganzen Tag zahllose Aufgaben zu erfüllen, um seinen Hofstaat zufriedenstellen zu können.

VON WEGEN DUMMES HUHN


Hühner sind keineswegs geistlose, dusselige Eier-Automaten, sondern zeigen komplexe Verhaltensweisen, ausgeklügelte Alltagsrituale und verfügen über ein ausgeprägtes soziales Gefüge inklusive enger Freundschaften, Cliquen und Außenseitern, Kindergruppen und Brutgemeinschaften. Vor allem haben sie den ganzen Tag unglaublich viel zu tun. Der Hahn muss seine Damen beschützen, er muss ihnen ein kleines Tänzchen vormachen, sobald er etwas zu fressen gefunden hat, und manche Hähne machen es sich sogar zur Aufgabe, regelmäßig jedes einzelne Legenest zu überprüfen, als wollten sie sicherstellen, dass es darin weich genug ist und nicht zieht.

Die Damen beobachten einander den ganzen Tag, um es den anderen dann gleichzutun, sie spenden Applaus, wenn eine von ihnen ein Ei gelegt hat, warnen sich gegenseitig, wenn Gefahr in Verzug ist, und unterstützen einander bei der Kükenaufzucht. Bei meinen Seidenhühnern herrscht eindeutig »Frauenpower« beim Brüten: Sie brüten grundsätzlich zu zweit oder sogar zu dritt, und wenn eine aufsteht, um aufs Klo zu gehen, zu fressen oder zu trinken, rollt die zweite Henne derweil alle Eier unter sich, damit sie nicht auskühlen. Sobald die andere zurückkommt, holt sie sich ein paar Eier zurück, um weiterzubrüten.

Weil Küken schon im Ei mit ihren Glucken kommunizieren, klappt anschließend auch die Aufzucht mit mehreren Müttern: Durch leises Gackern, Gemurmel und Gepiepe, das die Küken im Ei von den mehreren Müttern hören, wird schon vor dem Schlüpfen eine Bindung aufgebaut. Die Hennen teilen sich die Aufzucht, zeigen den gemeinsamen Küken, wo sie Futter finden und was alles essbar ist, sie warnen sie vor Gefahr und zeigen ihnen zu zweit oder dritt den Weg nach draußen – und wieder ins Hühnerhaus hinein.

Hühner sind echte Charaktervögel mit eigenen Persönlichkeiten. Manche von ihnen haben sehr viel Charme, andere gar nicht. Hühner lernen ganz leicht kleine Kunststücke wie Slalom oder Klavierspielen. Die braune Legehenne Paula der Filmtiertrainerin Renate Hiltl (die beispielsweise auch den Collie aus dem letzten »Lassie«-Film trainiert hat) kann Schnüre aufknoten und Plakate auseinanderrollen. Wenn Hühner erst einmal Vertrauen geschöpft haben, werden viele ganz handzahm, wobei sie deutliche Unterschiede zwischen bekannten und fremden Menschen machen. Betrachtet man die Vogelwelt insgesamt, sind Hühner sogar ziemlich intelligent. Sie sind lernfähig, können zählen und verstehen das Konzept von »Null«. Man kann ihnen mithilfe klassischer Konditionierung beibringen, Farben zu unterscheiden. Fast alle Hühner lernen früher oder später, wie sie am schnellsten aus ihren Volieren oder Gehegen herauskommen. Sie unterscheiden nicht nur ihre Menschen und Hunde von fremden Menschen und Hunden. Meine eigenen Hühner zum Beispiel sind gewohnt, dass bei uns dauernd fremde Hunde zu Besuch kommen, und nehmen das einigermaßen entspannt hin – solange ich in der Nähe bin. Sie tolerieren wildes Fangenspielen der hauseigenen Hunde, aber wenn fremde Hunde anfangen, im Garten zu toben, verziehen sie sich vorsichtshalber in ihr Haus oder ihre Voliere.

Hühner lernen, indem sie andere Hühner beobachten und es ihnen nachmachen (weshalb Hühner, die frisch irgendwo einziehen, ihnen fremde Dinge wie Rucola, Granatäpfel oder Bananen häufig nicht fressen, bis es ihnen irgendwann ein alteingesessenes Huhn vormacht). Schon deshalb ist es wichtig, die älteren Hühner in der Herde zu behalten, denn sie haben eine wichtige Vorbildfunktion. Hühner sorgen sich um das Wohlergehen anderer Hühner, sie sind empathisch; man weiß, dass eine Henne, die Stress bei ihren Küken bemerkt, aus lauter Sorge ihrerseits einen erhöhten Puls bekommt. Hühner machen sich Sorgen, wenn Mitglieder ihrer Herde krank sind, und versuchen, sie zum Mitkommen aufzufordern. Sie sitzen neben ihren Freundinnen oder ihrem Hahn, wenn es ihnen bzw. ihm nicht gut geht. Es gibt sogar immer wieder Geschichten, dass Hühner sich ganzer Würfe winziger verwaister Kätzchen annehmen und sie wärmen. Wenn das nicht Mitgefühl ist, was denn dann?

Hühner sind zu richtigen Bindungen fähig, was jeder Hühnerhalter schnell bemerkt: Es sind immer die gleichen, die einem durch den ganzen Garten folgen, die sich streicheln lassen oder zwischen den Füßen sitzen, wenn man irgendwo stehen bleibt. Eine meiner blau gesäumten Orpingtons kommt jedes Mal wie auf Kommando herbeigeeilt, wenn ich mich zum Arbeiten an einen bestimmten Gartentisch setze, und sitzt dort so lange wie ich – sicherlich auch in der Hoffnung, dass aus meinen Taschen irgendwelche Kekse fallen könnten, aber auch, weil sie Gesellschaft schätzt. Das ist auch der Grund, warum die Hühner, kaum sitzen wir auf der Terrasse, zu mehreren unter einem nahe gelegenen Busch Platz nehmen und mit geschlossenen Augen Siesta machen: Sie suchen die entspannte Nähe. Es sind auch immer die gleichen Hühner, die bestimmte Dinge miteinander tun, die nebeneinander auf den Stangen sitzen oder zusammen staubbaden. Ich habe eine alte Seidenhuhn-Henne, Berta, die so gut wie blind ist. Das wird von allen anderen Seidenhühnern im Stall respektiert: Berta wird nicht gepickt und keiner der überschwänglichen Junghähne versucht, sie zu bespringen (was sie ansonsten bei allen Hennen machen, die sich nicht auf eine Stange retten). Es sieht sogar so aus, als würde man ihr Platz machen, wenn ich Futter in den Stall stelle. Sie hat eine Freundin, Mary Christmas, die immer an ihrer Seite ist, mit ihr zusammen in einem bodenebenen Legenest schläft und sie zum Fressen und Trinken begleitet. Berta verlässt den Hühnerstall nicht mehr nach draußen, weshalb auch Mary Christmas viel weniger im Freien ist, oft nur sehr eilig, etwa weil es draußen Rucola oder Bananen gibt. Berta ist nicht unglücklich mit ihrem Schicksal, sie bewegt sich langsam, aber stetig durch den Stall und sitzt am liebsten auf meinen Gummistiefeln, die sie von fremden Gummistiefeln genau unterscheiden kann.

Ich nehme Mary Christmas regelmäßig mit in ein Pflegeheim für Demenzkranke, wo ich Patienten mit einigen meiner Hunde, einem kleinen weißen Ziegenbock und ebendiesem Huhn besuche. Hühner als Therapietiere sind längst keine Seltenheit mehr: In vielen Seniorenheimen werden mittlerweile Hühner gehalten, um den Patienten etwas zu tun und ein Gesprächsthema zu geben. Die Bewohner erzählen mir immer von den Hühnern, die sie in ihrer Kindheit hielten, immer wieder höre ich...

Erscheint lt. Verlag 3.5.2022
Reihe/Serie GU Hühner halten
GU Tier Spezial
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Tiere / Tierhaltung
Schlagworte Bauernhof • Bruderei • Eier • Federvieh • Hähne • Haustiere • Hennen • Hühner • Hühnerhaltung • Hühnerstall • Landwirtschat • Leben und Lebewesen • Nutztiere • Nutzvieh
ISBN-10 3-8338-8302-2 / 3833883022
ISBN-13 978-3-8338-8302-6 / 9783833883026
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