Ein Marathon geht immer (eBook)

Eine inspirierende Laufreise durch das Leben und um die Welt

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
289 Seiten
Meyer & Meyer (Verlag)
978-3-8403-3786-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Marathon geht immer -  Maik Becker
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7 Monate - 7 Kontinente - 1 Traum Irgendwann hast du diesen Traum, der dich nicht mehr loslässt. Sieben Ultra-Etappenläufe in sieben Monaten auf sieben Kontinenten, bis vor einigen Jahren noch undenkbar für den Autor. Dieses Buch nimmt dich mit auf eine sportliche Reise um die Welt. Unterhaltsam erzählt Maik Becker über einen Wandel vom Antisportler hin zum Extremläufer. Er gibt interessante Einblicke in abenteuerliche Wettkämpfe in den abgelegensten Gegenden unseres Planeten, ebenso wie in Psyche und Körper jenseits der Komfortzone. Laufend glücklich sein wird für ihn zum Lebensmotto. Mit einem Augenzwinkern blickt er auf sein altes Leben zurück und beschreibt den langen Weg hin zu innerer Zufriedenheit. Lesenswert nicht nur für Läufer oder solche, die es werden wollen.

Extrem-Multisportler Maik Becker betreibt Ausdauersport seit nunmehr 15 Jahren. Mitte 30, übergewichtig, depressiv, im Arbeitsalltag gefangen, musste ein Ausgleich her. Der Arzt hat ihm Sport empfohlen. Damals noch recht ungläubig ist aktive Betätigung für ihn heute nicht mehr wegzudenken. Distanzen jenseits des Marathons und fernab von befestigten Straßen zählen zu seinen Spezialitäten. Mit seiner Firma ACTREME sport. adventure. travel. betreibt er eine Reiseagentur für Ausdauersport. Über seine Laufabenteuer rund um den Globus berichtet er regelmäßig in Laufmagazinen.

Extrem-Multisportler Maik Becker betreibt Ausdauersport seit nunmehr 15 Jahren. Mitte 30, übergewichtig, depressiv, im Arbeitsalltag gefangen, musste ein Ausgleich her. Der Arzt hat ihm Sport empfohlen. Damals noch recht ungläubig ist aktive Betätigung für ihn heute nicht mehr wegzudenken. Distanzen jenseits des Marathons und fernab von befestigten Straßen zählen zu seinen Spezialitäten. Mit seiner Firma ACTREME sport. adventure. travel. betreibt er eine Reiseagentur für Ausdauersport. Über seine Laufabenteuer rund um den Globus berichtet er regelmäßig in Laufmagazinen.

EIN TRAUM WIRD WIRKLICHKEIT


Auf einer Trainingsrunde kam mir dann in genau dieser Stimmung eine weitreichende Idee. Laufen auf allen sieben Kontinenten. Ultraläufe. In einem Zeitraum von 12 Monaten. Ein Gedanke, der sich schnell im Gehirn als Traum festsetzt. Soweit ich recherchieren konnte, hatte das genau ein Läufer vor mir geschafft. Eine Herausforderung, die sich mit meiner steigenden Reiselust bestens vereinbaren lässt.

Es soll eingebunden werden in ein Hilfsprojekt. Das Thema hierfür muss Kinder und Asien beinhalten. Unsere Sprösslinge in hiesigen fürsorglichen Ländern behütet aufwachsen zu sehen, im Wissen, dass es nicht vielen auf unserem Planeten so gut geht, hat mich darin bekräftigt. Von früheren Reisen nach Nepal bestand bereits Kontakt zu einer Hilfsorganisation vor Ort.

Ein Projekt war schnell definiert. An einer Schule in einem abgelegenen Gebiet in der Everestregion war die Bibliothek seit dem Erdbeben 2015 zerstört. Sämtliche Bücher sind verschollen. Der Aufbau des Gebäudes und ein besserer Zugang zu Bildung von über 1.000 Kindern sind Motivation genug. Das Budget zum Aufbau in Höhe von 28.000 US-Dollar sollte erreichbar sein.

Irgendwann habe ich von den ausgefallensten Wettkämpfen auf unserem Planeten gehört: ein Lauf in der Antarktis, all die Wüstendinger, Läufe in 5.000 Metern Höhe usw. Während der Vorstellung des Projekts bei einer Marketingexpertin wies sie mich auf einen Makel hin. Sieben Ultraläufe auf sieben Kontinenten in 12 Monaten klingt nicht rund und ist schlecht zu vermarkten. Um Spender zu finden, muss ein gut kommunizierbares Konzept erstellt werden.

Es wäre besser, den Zeitrahmen ebenfalls auf die Zahl sieben festzulegen. Also nicht sieben Jahre, sondern sieben Monate. Da haben wir den Salat. Die Herausforderung wird nicht geringer. Interessanterweise nimmt der Ansporn in gleichem Maße zu. Es sind nicht die Aufgaben, die uns leichter fallen, von denen wir schwer abzubringen sind. Im Gegenteil, lassen uns große Projekte über uns hinauswachsen.

Die Idee ist super. Das hat so noch niemand gemacht. Als experimentierfreudiger Mensch bin ich sofort dabei. Etwas kribbelt in mir. Ich kann es kaum erwarten, an der ersten Startlinie zu stehen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.

Nach Übergewicht und Dauerstress hat mich der Sport wieder auf die Spur gebracht. Und dass es jetzt Extremsport sein soll, dem ich mich hingebe, liegt im Auge des Betrachters. Durch das Herantasten an Grenzen und das Überschreiten derselben, oder besser das Verschieben der Komfortzone, adoptiert der Körper Belastungen.

Es mag jemanden extrem vorkommen, dass ich einen 100-Meilen-Lauf absolviere oder 24 Stunden am Stück renne. Für mich ist es extrem, Dinge zu erledigen, bei denen ich mich nicht wohlfühle, die ich nicht kann. Zum Beispiel als Pilot die ständige Verantwortung für Passagiere zu übernehmen. Oder kranke Menschen zu pflegen. Oder komplizierte physikalische Zusammenhänge zu untersuchen. Da gibt es unzählige Beispiele, die nicht in meiner Komfortzone liegen. Für Menschen, die sich nicht mit Ausdauersport beschäftigen, ist ein Marathon bereits extrem.

Laufen geht immer und überall. Witterungsverhältnisse spielen dabei eine ebenso untergeordnete Rolle wie Geländestruktur oder Untergrund. Selbstverständlich macht ein Lauf in einer inspirierenden Umgebung umso mehr Spaß. Für die einen ist das der in der Nähe liegende Wald, andere lieben Bewegung im Urbanen. Hauptsache, die Blutzirkulation ankurbeln, das Herz-Kreislauf-System aktivieren und stärken.

Unsere viel zu oft geschonten Knochen und Gelenke jauchzen vor Freude. Sehnen und Bänder helfen unterstützend. Der gesamte Bewegungsapparat dankt es uns mit geringerer Anfälligkeit gegenüber Verletzungen. Ja, sogar gegenüber Infekten. Und laufen stärkt Toleranz. Gegenüber Menschen im Allgemeinen. Und gegenüber dem eigenen Leben.

Ambitionierte trainieren dabei anders als Gesundheitsläufer. Das Ziel ist bei beiden gleich. Ein zufriedenes Lächeln nach absolvierter Einheit unter der Dusche als Belohnung.

Etwas vorsichtig müssen wir dann aber doch mit der Verherrlichung des Laufens umgehen. Klar, das Buch hier handelt von einem Laufprojekt und den Vorzügen, die diese zyklische Vorwärtsbewegung mit sich bringt. Es spielt aber weniger eine Rolle, welche Art von Sport ausgeübt wird. Zufriedenheit und Befriedigung dabei empfinden. Das ist es, was zählt.

Da gibt es ja noch unzählige andere Möglichkeiten der aktiven Freizeitgestaltung. Man darf sich da nicht zu ernst nehmen. Jeder hat seine eigene Lebensphilosophie. Bewusst oder unbewusst. Ich mag es, einfach und mit Leichtigkeit den Alltag zu bestreiten.

Unsere Existenz ist zeitlich begrenzt. Wir stehen zwangsläufig hin und wieder komplexen Aufgaben und Anforderungen gegenüber. Dann kann es in der Freizeit auch mal etwas schlichter zugehen. Laufen ist kinderleicht. Ein Paar Laufschuhe, wenn überhaupt, genügen.

Sportliche Ziele zu finden, ist nicht schwer. Die eigenen Fähigkeiten und Bedürfnisse abzuschätzen, dann aber schon. Oft sind wir zu vorsichtig. Bauen bereits beim Formulieren von Absichten Sicherheitsmargen ein.

Ein Marathon ist für einen Laufanfänger unvorstellbar. 42 Kilometer. Allein diese Zahl lässt die Poren die Schweißproduktion ankurbeln. Speziell für Menschen, die erst spät in ein sportliches Leben einsteigen, ist eine gesunde Herangehensweise unumgänglich.

Step by Step. Anfangs nicht zu viel wollen. Das „Was?“ muss klar sein. Dann kümmert dich auch das „Wie?“ wenig. Über das „Warum?“ machen wir uns hier mal keine Gedanken. Die Steigerung kommt dann wie von selbst. Für mich gibt es da nur eine Überlegung. Was ein anderer kann, kann ich auch. Und manchmal auch noch viel mehr. Was spricht dagegen?

Wir wachsen mit unseren Aufgaben. Das ist aber noch nicht alles. Wir entwickeln uns mit jeder neuen Herausforderung weiter. Ohne Innovationen würden wir vermutlich immer noch durch die Savanne streifen und unser Nachtlager in Höhlen finden. Es sind die bedeutenden Schritte, die die Menschheit weitergebracht haben.

Die Erfindung von Feuer, Zeit, Ackerbau, Elektrizität, von Rad oder Computer sind Meilensteine in der Geschichte. Und die Anpassungen nehmen an Geschwindigkeit zu. Moderne Medien werden von allen Altersklassen mittlerweile mit Leichtigkeit bedient. Noch vor ein paar Jahren galten Computergrundkurse für Senioren als Standard.

Unterdessen steht Facebook für das einfachste Onlinekommunikationsmedium, um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben, Neues aus allen Ecken der Welt zu erfahren und Geschichten zu teilen. Altersschichtenübergreifend. Ständig am Mobiltelefon abrufbar. Fluch und Segen zugleich. Auch wenn sich der eine oder andere die gute alte Zeit zurückwünscht, die Zukunft hält unaufhörlich Einzug.

Für uns getriebene Kreaturen kann das zu Stress führen. Wir wollen stets up to date bleiben. Jede Modernisierung mitgehen. Dabei wäre es ab und an sinnvoller, uns als Individuum zu betrachten und nicht nur das Gesamtbild der Menschheit zu sehen. Was wollen wir? Worin liegen unsere Stärken?

Wir wägen uns als Zahnrad einer ständig in Bewegung pulsierenden Maschinerie. Ein schreckliches Bild, das so gezeichnet wird. Wenn einer ausfällt, kommt der Motor zum Erliegen. In der Realität sieht das anders aus. Jeder ist abkömmlich. Das wird uns bei einem krankheitsbedingten Ausfall schnell bewusst. Und ist dann auch ebenso schnell wieder vergessen, sobald es uns besser geht.

Auch wenn Laufen nicht der Heilige Gral unter den Sportarten ist, so bringt es uns doch eines näher. Ob sich unsere Umwelt progressiv entwickelt, spielt keine Rolle, die Laufgeschwindigkeit bleibt unverändert. Wir werden es nicht schaffen, unseren Schnitt von fünf Minuten pro Kilometer auf 30 Sekunden pro Kilometer zu erhöhen.

Das ist die gute Nachricht. Die weniger gute kommt prompt: Für viele ist eine Laufgeschwindigkeit von fünf Minuten pro Kilometer bereits purer Stress. Allerdings kein negativer. Zumindest nicht dauerhaft. Und wie die Entwicklung in den Epochen der Menschheitsgeschichte, treiben auch wir unsere eigene voran.

Konstantes Arbeiten am Körper und auch wohlverdiente Ruhepausen sind Bestandteile eines erfüllten Lebens. Wer einmal das befriedigende Gefühl nach einer Laufrunde im frisch duftenden Regen wahrgenommen hat, gönnt sich mehr davon. Und entwickelt nicht nur seinen Körper, sondern nebenher auch den Geist stetig weiter.

Ich mag es, beim Laufen abzuschalten. Neue Gedanken in sich aufkeimen zu lassen. Oder einfach nichts zu denken und den Wind, die Sonne oder Kälte zu spüren. Allein oder mit anderen, beides hat seinen Reiz.

Wenn es aber an Ultradistanzen geht, bist du allein. Du musst Dinge mit dir selbst ausmachen. Kaum jemand absolviert mit dir ein mehrstündiges Lauftraining. Sind Ultraläufer deshalb...

Erscheint lt. Verlag 21.2.2022
Verlagsort Aachen
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport Leichtathletik / Turnen
Schlagworte Antarktis • Atacama • Chile • extremläufe • Himalaya • Inspirierend • Laufreise • Marokko • Nepal • Neuseeland • Ultralauf • Weltreise • Wüste
ISBN-10 3-8403-3786-0 / 3840337860
ISBN-13 978-3-8403-3786-4 / 9783840337864
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