Sanftes Krafttraining bei Kindern und Jugendlichen

Aktuelle Untersuchungen belegen eine besorgniserregende Tendenz in der Entwicklung der körperlichen Leistungsfähigkeit und des Gesundheitszustands bei Kindern und Jugendlichen. Zunehmend häufiger leiden Kinder und Jugendliche unter Rückenschmerzen und Übergewicht. So klagen 53 Prozent
aller Gymnasiasten gelegentlich oder sogar regelmäßig über Rückenschmerzen (FAUSTMANN 1994 in STEMPER 2001, 3). Verschiedene Statistiken belegen, dass bereits 50 bis 65 Prozent aller 8- bis 18-jährigen Schüler Haltungsfehler und -schwächen aufweisen (HOLLMANN/HETTINGER 2000, 596). Andere Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass 20 Prozent der Jugendlichen auffällige Befunde des Körperbaus aufweisen. So sind beispielsweise nach der - mit über 400 Kindern und Jugendlichen groß angelegten - „Kid-Check"-Studie mehr als die Hälfte der 8- bis 16-jährigen haltungsschwach (LUDWIG/WYDRA
2002, 2). Diese vorwiegend muskulär bedingten Haltungsschwächen sind durch den üblichen Sportunterricht in der Schule mit den meist angebotenen Spiel- und Ausdauerkomponenten nicht zu kompensieren. Nach dem Ernährungsbericht 2000 der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind elf Prozent aller Jungen und Mädchen zwischen 6 und 17 Jahren übergewichtig (15-25% über dem Referenzgewicht) und 9 Prozent der Jungen und 7 Prozent der Mädchen weisen Adipositas (mehr als 25 % über dem Referenzgewicht) auf. Diese Entwicklung
ist eng verbunden mit fehlender Bewegung (DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG 2001, 1). Lehrer bestätigen darüber hinaus einen zunehmenden Abfall kognitiver und koordinativer Leistungen sowie vermehrte Defizite im motorischen und sozialen Verhalten der Schüler (KETELHUT 2000, 350). KIPHARD (1997, 48) sowie MICHAUD u. a. (1999, 691) verweisen
zudem darauf, dass Kinder in zunehmendem Maße körperliche Belastungen meiden.