12 Monate Gemüse ernten -  Tini Vogt

12 Monate Gemüse ernten (eBook)

Mehr ernten mit der Frühstarter-Methode

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
192 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-8482-5 (ISBN)
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Selbstversorgung ist in aller Munde. Aber wie fängt man am besten an? Tini Vogt ist 2004 ohne große Gartenerfahrung in den Gemüseanbau eingestiegen. Mittlerweile kann sie sich und ihre Familie fast ausschließlich davon ernähren. Im Lauf der Zeit hat sie ihre eigenen Anbaumethoden entwickelt. Ihre Erfolge, wie der Salatanbau im Winter, sprechen für sich. In diesem Buch teilt sie ihren reichen Erfahrungsschatz und führt Monat für Monat durch das Gartenjahr. Dabei gibt sie wertvolle Informationen zum ökologischen Gärtnern, praktische Anleitungen zum ganzjährigen Gemüseanbau und verrät zudem ihre Tipps zum nachhaltigen Verwerten der Ernte. Dieses praxisnahe, persönliche und informative Buch inspiriert und regt zum selbst Loslegen an.

Tini Vogt begann 2004 als Autodidaktin mit dem Gemüseanbau und kann ihre Familie fast ausschließlich davon ernähren. Sie entwickelte eigene Methoden, das ganze Jahr hindurch Gemüse anzubauen und zu ernten. Die Selbstversorgerin gibt ihr Wissen in Workshops und auf ihrer Webseite (www.kassiolino.de) weiter. Sie liebt es, Menschen zum Gärtnern zu inspirieren und sie zu ermutigen, auch mit wenig Platz und Zeit ein paar Gemüsepflanzen anzubauen.

Tini Vogt begann 2004 als Autodidaktin mit dem Gemüseanbau und kann ihre Familie fast ausschließlich davon ernähren. Sie entwickelte eigene Methoden, das ganze Jahr hindurch Gemüse anzubauen und zu ernten. Die Selbstversorgerin gibt ihr Wissen in Workshops und auf ihrer Webseite (www.kassiolino.de) weiter. Sie liebt es, Menschen zum Gärtnern zu inspirieren und sie zu ermutigen, auch mit wenig Platz und Zeit ein paar Gemüsepflanzen anzubauen.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Wie alles anfing
Januar - Vom Winterblues zum Aussaatwahn
Februar - Zwischen Winter und Frühling
März - Diesen Monat wird es Frühling
April - Zwischen Bärlauch und Löwenzahn
Mai - Pflanzen bis zum Umfallen
Juni - Rosen, Erdbeeren, blauer Himmel
Juli - Es geht immer noch was!
August - Ernteschwemmen und Sommerfeeling
September - Den Winter vorbereiten
Oktober - Ich fühle mich wie ein Eichhörnchen
November - Genügend Zeit für Gartenarbeit
Dezember - Jetzt kann der Winter kommen
Dank
Mischkulturtabelle
Adressen, Literatur
Autorin

Erste Aussaaten im Haus


Die Saison fange ich immer mit frühem Salat an, z. B. mit Schnittsalat, denn den kann man als Pflänzchen schon blattweise beernten. Außerdem säe ich frühen Kohl mit einer relativ kurzen Entwicklungszeit von 65–75 Tagen aus. Die Entwicklungszeit wird ab dem Auspflanzen gemessen und gibt an, wie lange es dauert, bis eine Pflanze erntereif ist.

Der Kohl wird später ins geschützte Freiland, der Salat ins ungeheizte Gewächshaus gepflanzt. Dies geschieht je nach Witterung Anfang bis Mitte März. Den Salat kann ich relativ schnell ernten, der Kohl braucht bis ca. Juni – je nach Witterung im Frühjahr.

Ich säe nicht zu viele Kohlpflanzen auf einmal aus, da sich die frühen Sorten nur für den Frischverzehr eignen. Lagern kann man sie im Kühlschrank 1–2 Wochen. Gut lassen sich schon zeitig einige äußere Kohlblätter ernten, mit denen man eine Gemüsepfanne oder einen Salat verfeinern kann. Auch früher Palmkohl ist ein Gewinn, da er keinen Frost braucht und man die einzelnen Blätter relativ schnell ernten kann. In einem grünen Smoothie machen sich die zarten frischen Blätter auch sehr gut und liefern eine Menge frischer Vitamine und Chlorophyll.

Erst wenn die Kohlpflanzen Wurzeln und vier Blätter haben, pflanze ich sie in größere Töpfe.

Ich säe gern gelben Schnittsalat, Romanasalat ‘Little Gem’, Kopfsalat ‘Maikönig, Spitzkohl ‘Jersey Wakefield’, Weißkohl ‘Golden Acre’, Palmkohl ‘Nero di Toscana’ und Rotkohl ‘Red Express’ aus. Von den Kohlsorten nehme ich jeweils ca. fünf Samen, in der Hoffnung, dass ich mindestens drei kräftige Pflanzen pro Art bzw. Sorte bekomme. Wachsen alle Samen zu kräftigen Pflanzen heran, finde ich sicher eine Lösung bzw. einen geeigneten Platz für sie. Man darf auch nicht vergessen, dass die Setzlinge, sobald sie das schützende Haus verlassen haben, zahlreichen Gefahren ausgesetzt sind, wie etwa Schnecken oder Mäusen, die die jungen Pflanzen zum Frühstück verspeisen. Dies ist auch ein Grund, warum ich besonders die frühen Kohlpflanzen erst auspflanze, wenn ich sie mindestens zweimal umgetopft habe und sie relativ groß sind. Denn eine größere Pflanze kann einem Schneckenangriff wesentlich besser widerstehen als ein kleiner Sämling.

Die Salatsamen bedecke ich bei der Aussaat nicht mit Erde. Salat ist ein Lichtkeimer, d. h., er braucht Licht zum Keimen. Die Kohlsamen bedecke ich mit ca. einem halben Zentimeter Erde.

DAS RICHTIGE SUBSTRAT

Für beide Aussaaten verwende ich Kokoserde und keine Aussaaterde. Beide würden auch in normalem Gartenboden keimen, sie brauchen keine abgemagerte Aussaaterde, die zudem auch teurer ist.

Kokoserde gibt es in kleinen Paketen in fast jedem Supermarkt oder jeder Drogerie zu kaufen. Sie besteht aus Pflanzenfasern und ist torffrei, was mir sehr wichtig ist. Man gießt sie mit Wasser auf, sodass sie auf ein bestimmtes Volumen aufquillt. Das Schleppen der Blumenerdesäcke entfällt somit und die Handhabung ist besonders für die frühen Aussaaten recht einfach. Ein weiterer Vorteil dieser Erde ist, dass sie sicher keine Trauermücken enthält. Dies ist bei normaler Blumenerde nicht immer gegeben. Hat man erst einmal Trauermücken in der Erde, ist es sehr schwer, diese kleinen schwarzen Fliegen wieder loszuwerden. Sie sind nicht nur lästig, sondern fressen auch an den kleinen Sämlingen herum und bringen diese meistens zum Absterben. Nehme ich zum späteren Umpflanzen Blumenerde und keinen Kompost oder Gartenerde, weil draußen noch alles gefroren ist, gebe ich die Blumenerde immer für eine halbe Stunde bei 180 °C in den heißen Backofen, um eventuelle Trauermücken abzutöten.

Salat säe ich in den kommenden Wochen alle 3–4 Wochen neu aus. Immer nur ein paar Pflänzchen, damit ich im Frühjahr stets frischen Salat zur Verfügung habe.

FRÜHE AUSSAATEN IN DER KÜCHE 

Ich erledige alle meine Frühjahrsaussaaten und Umtopfarbeiten in meiner Küche. Hier ist es warm, ich habe genügend Licht und eine angenehme Arbeitshöhe. Damit das nicht jedes Mal in einer großen Putzaktion endet, habe ich mir eine einfache Spülschüssel besorgt, ungefähr 40 cm im Quadrat. In die Schüssel entleere ich die Kokos- oder Aussaaterde und kann in der Schüssel meine Aussaatgefäße befüllen, ohne dass ich Erde in der ganzen Küche verteile. Die Schüssel steht im Wandschrank, so dauert es meistens nur ein paar Minuten, um ein paar Samen in die Erde zu bringen.

Ganz wichtig ist es außerdem, die Aussaaten zu beschriften. Wie oft denke ich beim Aussäen, dass ich mich ganz leicht an die verschiedenen Sorten erinnern kann. Doch mein Erinnerungsvermögen hält meistens ganze 5 Minuten an!

Die Kohlpflänzchen werden nach 3,5–4 Wochen umgetopft. Es ist wichtig, dass sie mindestens schon vier Blättchen (Keimblätter nicht mitgezählt) haben. Kohlpflanzen sterben gerade im Anfangsstadium sehr leicht ab, wenn man sie zu früh umtopft und sie einfach noch nicht genügend Wurzeln gebildet haben oder aber wenn sie zu feucht gehalten werden. Weil es ärgerlich ist, nach ein paar Wochen noch einmal ganz neu aussäen zu müssen, verwende ich nur Töpfe, die unten Löcher haben, sodass ich von unten gießen und überschüssiges Wasser wegschütten kann.

Gegen Ende des Monats säe ich gern noch ein paar weitere Kohlpflanzen aus. So habe ich immer genügend Pflanzen auf Halde und kann im Frühjahr Lücken in meinen Beeten sinnvoll füllen. Auch wenn die Kohlköpfe nicht so groß werden wie im Herbst, weil ich sie früh ernten muss, da ich den Platz brauche, bin ich doch über jedes frische und vor allem frühe Grün dankbar.

Wichtig ist, dass die kleinen Kohl- und Salatpflanzen nicht zu warm stehen, am besten bei 16–18 °C. Zu viel Wärme bekommt ihnen schlecht. Außerdem sollten sie von Anfang an unter einer Pflanzenlampe stehen. Denn oft geht die Keimung so schnell, dass die Sämlinge – ohne Zusatzlicht – in kürzester Zeit lang und dünn werden.

Weil ich alle paar Wochen aussäe, kann ich später immer wieder nachpflanzen und lange Zeit ernten.

Eine neue Ära: Anzucht mit LED-Pflanzenlampen


Vor ein paar Jahren habe ich mir meine erste LED-Pflanzenlampe gekauft. Was für eine Offenbarung! Etwa 3 Wochen später bestellte ich mir die nächsten zwei und im Jahr drauf nochmals einige. Sie sind durch die LED-Technologie sparsam im Verbrauch und ich erziele mit ihnen wunderbare Ergebnisse. Durch ein extra auf die Jungpflanzenanzucht abgestimmtes Lichtspektrum geben sie den jungen Sämlingen genau das Licht, das sie brauchen, um zu starken, kräftigen Pflanzen mit tiefgrünen Blättern heranzuwachsen. Ich kann den kleinen Sämlingen praktisch beim Wachsen zugucken. Was gibt es Schöneres für einen Gärtner, als wenn es schon Anfang Januar sprießt und gedeiht?

Vor Mitte bzw. Ende März ist es in unseren Breiten auf Fensterbänken einfach noch zu dunkel, um erfolgreich Jungpflanzen heranzuziehen. Besonders in norddeutschen Wintern haben wir noch weniger Licht als anderswo in Deutschland. In einem hell erleuchteten Büro kann man eine Lux-Stärke von 500–1000 Lux messen. Gute LED-Pflanzenlampen haben je nach Anbieter und Strahlungswinkel eine Stärke von 850–4500 Lux. Da kann man sich gut vorstellen, warum die Pflänzchen so hervorragend wachsen.

Die Lampen brennen bei mir 12–14 Stunden pro Tag und sind an eine einfache Zeitschaltuhr gekoppelt. So kann ich sie nicht vergessen, falls ich einmal früher ins Bett gehe oder später aufstehe. Häufig lasse ich die Lampen auch einfach nur nachts brennen, damit sie mich tagsüber – je nachdem, an welchem Standort sie stehen – nicht stören.

Auf einer Wellenlänge: LED-Pflanzenlampen bieten genau das Licht, das Keimlinge zum Wachsen brauchen.

Ein weiterer Vorteil dieser Lampen ist, dass ich meine Pflänzchen nicht auf Fensterbretter zu quetschen brauche, sondern sie bequem in den verschiedensten Räumen, in Regalen, unter der Treppe oder auch im Keller aufstellen bzw. -hängen kann und somit meinen Pflanzen die für sie beste Temperatur biete. Denn besonders in einem sonnigen Frühling kann es auf den Fensterbänken schnell zu warm werden, sodass die jungen Pflänzchen zu schnell in die Höhe wachsen oder sogar einen Sonnenbrand bekommen. Und zu schnell gewachsene oder auch geschwächte Pflanzen sind anfälliger für Krankheiten, wie z. B. Läuse oder Weiße Fliegen.

Geschwächt werden Pflanzen, wenn sie sich an ihrem Standort nicht wohlfühlen und Stress haben. Stressfaktoren können die falsche Temperatur sein, zu wenig Licht, zu viel oder zu wenig Wasser und Dünger- bzw. Nährstoffmangel. Denn auch Pflanzen brauchen Nahrung, um gesund und kräftig heranzuwachsen. Ich habe z. B. festgestellt, dass meine unter den LED-Lampen groß gewordenen Pflanzen ein wesentlich besser entwickeltes Wurzelsystem haben als Pflanzen, die ich später im Jahr ohne Pflanzenlampen großgezogen habe. Ein gutes Wurzelsystem ist nicht nur für die Nährstoffaufnahme, sondern auch für die bessere Standfestigkeit extrem wichtig.

Auch in dunklen Ecken findet sich dank LED-Lampen Platz für Tische oder Regale für die Anzucht.

Der Abstand der Lampen zu den Pflanzen sollte möglichst gering sein. So hänge ich die Lampen am Anfang ca. 15 cm über den Aussaatgefäßen auf und vergrößere den Abstand langsam – je größer die Pflanzen werden – auf bis...

Erscheint lt. Verlag 2.2.2022
Reihe/Serie GU Gartenpraxis
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Garten
Schlagworte € • Anbaupläne • Anbauplanung • Anfänger • Anleitung • Ansäen • beetplanung • Biogarten • Einsteiger • ernten • Fruchtfolge • Fruchtwechsel • Frühbeet • Ganzjährig • Garten • Gartenpraxis • Gärtnern • GU • Mischkultur • Planung • reiche Ernte • Selbstversorger • Selbstversorgung • vorziehen • Winteranbau
ISBN-10 3-8338-8482-7 / 3833884827
ISBN-13 978-3-8338-8482-5 / 9783833884825
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