Bewusst Sein (eBook)

Das Prinzip der
Geistigkeit

Das Prinzip der Geistigkeit bildet die Grundlage aller universellen Regeln. Auf diesem Gesetz sind alle anderen aufgebaut. Das Gesetz der Geistigkeit wird auch «Gesetz der immerwährenden Umwandlung» genannt. Es besagt, dass alles, was ist, dem ursprünglichen Schöpfergeist entspringt. Das heißt, dass alles, was du auf unserer materiellen Welt wahrnimmst, somit Geist ist, der sich in einer gewissen Form manifestiert hat – die universelle Kraft, die Energie (also die subatomaren Grundbausteine), die sich durch deine Gedanken verdichtet und sich deshalb als manifestierte Materie in deinem Leben zeigt. Alles, was dich umgibt, ist universelle Energie, auch alles, was du nicht siehst. Du bist umgeben von diesem Wirkungsvermögen. Die Rede ist vom sogenannten Quantenfeld. Mit dem Begriff Quantenfeld bezeichnet man ein Energiefeld, das alles durchdringt und alles umgibt. Dieses Feld ist in ständiger Interaktion, also in einem Wechselspiel mit allem. Es ist die Grundlage des Ursprungs aller Dinge, die du täglich siehst und erlebst. Die Quantenphysik hat wissenschaftlich belegt, dass sich alle Materie aus Teilchen zusammensetzt, die in Form von Wellen in ständiger Bewegung sind. Sie bewegen sich in sich selbst, zueinander hin und voneinander weg. Diese Teilchen werden innerhalb des Quantenfeldes durch eine unsichtbare Kraft bewegt. Es besteht eine ständige, gegenseitige Wechselwirkung.

Energie fließt, in dir und in allem, was dich umgibt. Es ist die Basis, der Ursprung des Seins. Auch deine Gedanken sind Energie. Sobald du einen Gedanken entstehen lässt, findet dieser den Weg ins Außen. Er wird fest, er manifestiert sich, also wird er sichtbar gemacht. Das bedeutet, dass deine Gedanken deine Realität erschaffen. Alles, was du in deinem Geist glaubst oder für wahr hältst, wird sich in deinem Leben zeigen. Jeder Gedanke setzt einen Schöpfungsprozess in Gang. Er vollzieht die Wechselwirkung mit dem Quantenfeld. Der Gedanke ist die Ursache, die Manifestation die Wirkung. Alles, was bisher in deinem Leben in Erscheinung getreten ist, wurde zuvor durch einen Gedanken hervorgebracht oder verursacht.

Hierfür schauen wir uns die Quantentheorie noch etwas genauer an.

Im Jahr 1900 beschäftigte sich der Wissenschaftler Max Planck mit der Hypothese, dass Energie kein durchgehendes, anhaltendes Phänomen ist. Er fand heraus, dass Energie aus sehr kleinen Mengen von unsichtbarer Materie, den sogenannten Quanten, gebildet wird. Auch Albert Einstein forschte auf diesem Gebiet, er stellte fest, dass der menschliche Körper ebenfalls ein Quantensystem ist. Seine Experimente lieferten ihm den Beweis, dass eine Verbindung zwischen Seele und Materie besteht. Sie beeinflussen sich gegenseitig, sind eins, vernetzt, verbunden oder wie es die Physik bezeichnet: verschränkt. Mit dem Begriff «spukhafte Fernwirkung» beschrieb Einstein eine Art kosmische Verbindung (Quantenfeld + innewohnende unsichtbare Kraft), welche zeigt, dass der menschliche Körper ein Signal schneller als in Lichtgeschwindigkeit übertragen kann. Unabhängig von der Distanz zweier Körper. Also selbst durch das gesamte Universum hindurch wäre dies theoretisch möglich. Physiker*innen sprechen dabei vom Phänomen der Verschränkung. Das Prinzip der Verschränkung besagt, dass Teile eines Ganzen, die getrennt werden, genauso reagieren, als seien sie immer noch eins. Obwohl sie vielleicht Lichtjahre voneinander entfernt sind. Albert Einstein verwirrte dieser Fakt sehr, denn er ging davon aus, dass kein Signal schneller sein kann als Licht. 1920 entwickelte Niels Bohr die These von Max Planck weiter, er fand heraus, dass ein Quantenteilchen nicht im «Entweder-oder»-Zustand existiert, sondern in allen möglichen Zuständen auf einmal. Wird dieses Teilchen beobachtet, verändert es seinen Zustand, es wird gezwungen, eine Möglichkeit zu wählen. Was aber nicht heißt, dass es dann für immer so bleiben muss, es kann zu jeder Zeit, durch Aufmerksamkeit, in einen weiteren beobachtbaren Zustand gezwungen werden. Die Rede ist hier vom sogenannten Beobachtungseffekt. Dieser besagt, dass durch das Beobachten ein Kollaps der Wellenfunktionen herbeigeführt wird.

Findest du das auch unglaublich spannend?

Als ich das erste Mal davon gehört hatte, war ich absolut fasziniert, es erklärte mir so vieles. Es bestätigt mir, dass wir alle eins sind, wir sind ein untrennbarer Teil des Ganzen. Einst vereint und für das Leben auf der Erde aufgeteilt, aber in immerwährender Verbindung bleibend. Die verbundene Einzigartigkeit. Jede Form des Lebens entspringt diesem einen Schöpfergeist. Energie ist allgegenwärtig, überall, in dir, in deinem Umfeld. Auch alles, was du nicht siehst, das Unsichtbare, die Zwischenräume, das «Nichts», besteht aus dieser Energie. Die Urenergie ist die reinste Form von Energie, also das reine Bewusstsein – das noch unbeobachtete Quantenteilchen, das zu Beginn nicht im «Entweder-oder»-Zustand existiert und erst durch die Beobachtung einen Zustand wählt. Die Urenergie kann sich in JEDEN erdenklichen Zustand wandeln, wirklich in jeden, der je gedacht wurde oder jemals gedacht wird. Manchmal verleitet mich dieser Aspekt dazu, über die Idee von Paralleluniversen nachzudenken. Wenn jeder erdenkliche Zustand erreichbar ist, wären sie dann nicht sogar parallel nebeneinander möglich, also zeitgleich?

Einerseits lässt es die Vermutung zu, dass jedes Lebewesen einen Teil von dieser ursprünglichen Intelligenz in sich trägt, was wiederum die verbundene Einzigartigkeit unterstreicht. Ob du es nun als unsichtbare Kraft, Gott, Allmacht, Quelle, Universum oder sonst wie benennen möchtest, überlasse ich dir. Ich gehe davon aus, dass das Quantenfeld sowohl «unpersönlich» als auch «persönlich» ist, da eine unsichtbare Kraft dieses Feld beeinflusst. Unsere Verbundenheit, das Phänomen der Verschränkung, die Zusammengehörigkeit von allem wird dabei deutlich skizziert.

Gleichsam widerspiegelt es das Prinzip der Geistigkeit immens. Durch die Tatsache, dass etwas, «nur» weil es beobachtet wird, seinen Zustand ändert, lässt uns erahnen, dass wir die Fähigkeit besitzen, geistig unser Umfeld zu beeinflussen. Deine äußere Welt zeigt sich so, wie du innerlich über sie denkst. Du setzt einen Impuls, eine Ursache, und bekommst darauf eine Antwort, also die Wirkung. Du erschaffst, bewusst oder unbewusst, innerlich deine eigene Welt und erlebst sie genauso im Außen. Jeder Mensch tut das, dem Großteil ist dies einfach nicht bewusst.

Was du an dieser Stelle auch bedenken solltest, ist, du lebst in deiner Welt – deine Realität unterscheidet sich von der meinen, denn unsere Beobachtungen können nicht identisch sein. Deine Erlebnisse und deine Erfahrungen haben dich geformt. Du bist ein Unikat, jeder Mensch ist einzigartig. Es gibt niemals zwei Lebenswege, die absolut gleich verlaufen, was unseren Blickwinkel sehr unterschiedlich ausfallen lässt.

Ich hatte während des Schreibens dieses Buches eine tiefgreifende Erkenntnis. Du bist sicher auch schon auf den Ratschlag gestoßen, der besagt, dass du dein Denken beruhigen kannst, indem du dich selber beobachtest. Die Aussage «werde zum neutralen Beobachter und finde so den Weg zu deinem Inneren» ist dir bestimmt auch schon über den Weg gelaufen. Aus der Sicht der Quantenphysik bekommt das nun eine ganz neue Bedeutung. Wenn Dinge sich verändern, indem wir sie beobachten, dann ist der Zustand des Beobachters der Schlüssel zu allen Veränderungen. Der*die Beobachter*in wird dadurch zum*zur Schöpfer*in.

Vielleicht ein ganz einfaches Beispiel: Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der alles bereits existiert. Es ist alles vorhanden, alles, was du dir vorstellen kannst, existiert bereits und noch viel mehr. Dein Verstand, dein Geist filtert die Dinge heraus, an denen du dich zurzeit orientierst, an was du glaubst. Deine im Geist festgelegten Gegebenheiten, Tatsachen, Referenzerlebnisse und Umstände nimmst du wahr, und alles andere wird automatisch von deinem Geist ausgeblendet. Forscher*innen gehen heute davon aus, dass wir nur circa 5 % von der Wirklichkeit wahrnehmen. Die restlichen 95 % bleiben uns verborgen – unbewusst verarbeitet dein Geist diese Informationen im Hintergrund, ohne dass wir das überhaupt mitbekommen. Was wir demzufolge als unser Leben wahrnehmen, ist also nur ein winzig kleiner Bruchteil von dem, was wirklich ist und existiert.

Du möchtest dir ein neues Auto kaufen, wählst die Marke, das Modell und die Farbe aus, gibst die Bestellung auf, oder du hast es bereits erhalten und bist damit unterwegs. Ist es dann nicht so, dass du plötzlich überall dieses Auto antriffst? Seltsamerweise fahren nun alle das gleiche Auto wie du. Wieso ist das so? Können deine Gedanken im Außen Dinge vermehren? Es scheint fast so, dass alles, was du geistig in Besitz nimmst, also was deine intensive Aufmerksamkeit erhält, was du beobachtest, auf magische Weise mehr wird. Ist das wirklich so? Vermehre ich mit meinem Geist die Autos in der Realität? In Wirklichkeit ist alles bereits existent, du kannst alles, wirklich alles, geistig in Besitz nehmen und es so in dein Leben ziehen. Du selbst veränderst nur deinen Filter, bestimmst, was durch ihn bis zu dir gelangen...