Der Fischer und das fremde Wasser - Eine Liebeserklärung an die Federkraft der Rute und unseren Planeten

Fliegenfischer-Epos zwischen Alaska, Österreich und Asien

(Autor)

Buch | Softcover
252 Seiten
19,90 inkl. MwSt
Unendliche Weiten zwischen den Kulturen, unbändige Kraft der Schöpfung am Haken. Die Sehnsucht nach gewaltigen Flusslandschaften lockt uns in unbekanntes Terrain. Nur hier können wir sie finden, die wahre Freiheit des Fliegenfischens. Irgendwo zwischen Ninilchik, verwilderten Alpen und mongolischem Wasser werfen wir den Köder aus. Geplagt von sibirischen Pferdebremsen, deren einziges Ziel unser warmes Blut ist. Ermahnt von brechenden Dämmen und dem Rückzug angetauter Gletscher, die den unaufhaltsamen Temperaturanstieg unseres Planeten zur bitteren Gewissheit machen. Umzingelt von gefährlichen Bären, deren bloßer Prankenhieb tödlich sein kann. Trotz aller Gefahren und Entbehrungen sind wir auf der Jagd nach den urgewaltigsten Fischen zwischen Alaska, Österreich und Asien. Bereit für den Fang unseres Lebens.Ein packendes Fliegenfischer-Epos zwischen Alaska, Österreich und Asien.Verlag edition riedenburg, Salzburg * editionriedenburg.at *

Gottlieb Eder ist im Sternzeichen des Schützen geboren. Sein Fernweh liegt somit in den Sternen. Schwimmen, Tauchen, Raften und Fliegenfischen zählen zu seinen Steckenpferden. Im und am Wasser fühlt er sich wohl wie ein Fisch. Gottlieb Eder hat landwirtschaftliche Wurzeln und sein Lebensmittelpunkt ist der Pinzgau. Dennoch zieht es ihn immer wieder in die Ferne. Besonders naturbelassene Flüsse oder weitläufige Landschaften, wie sie in der Mongolei zu finden sind, haben es ihm angetan.

VORWORT … 6

ALASKA … 9

NINILCHIK – Geheimtipp für Fischer und Muschelsammler … 16
HOPE – Buckellachse locken Fleischfischer … 24
CHINOOKS – Kampfstarke Riesen … 32
PRALLHANG – Gefährlicher Übermut … 41
BÄRENSPUREN – Pelzige Botschaften … 48
MATERIALSCHWUND – Die Rache der Rotlachse … 56
VALDEZ – Wehrhafte Knutschnasen … 63
HUNDSLACHSE – Restwasser und Öl … 69
BELUGA LAKE – Silbrige Sternstunden … 76
LACHSFARM – Schweinerei mit dem Fisch … 85
JAGDFIEBER – Gefinkelte Methoden … 89
BUSCHFLUG – Verrückte Mutprobe … 96

ÖSTERREICH … 105

ÄSCHENPROJEKT – Fahnenträger im Aufmarsch … 110
RAUBBAU – Gier nach Fisch … 119
CATFISH – Eine schuppige Stinkbombe … 124
„GEBIRGSBARSCHE“ – Tödliches Spülkonzept … 132
LEBENSELEMENT – Sorgloser Umgang … 140
URFORELLE – Ein genetischer Schatz … 145
SCHNEEFORELLE – Arktische Verhältnisse … 152
EISFISCHEN – Harte Typen … 159

ASIEN … 169

FLUGVERKEHR – Wahnsinn am Polarkreis … 176
TAIMENPIRSCH – Frühsport im Nordlicht … 185
JAKUTISCHE REISE – Verkorkste Flussfahrt … 193
FRAUENLEID – Schlechte Nachrichten … 208
SAISSANSEE – Seeraben … 212
TRAUMSCHIFF – Nötigung … 218
PFERDETRECKING – Schmerzhafte Erfahrung … 223
MONGOLISCHES WASSER – Ein gefährlicher Spaß … 230
GELBSCHWANZÄSCHEN – Fliegenfischers Traum … 236
IMODIUM – Pfiffige Idee … 243

LITERATURLISTE … 251

Vorwort Lachse besitzen eine innere Uhr. Ihre Rückkehr aus den Weiten des Meeres in das Brackwasser ist meist höchst verlässlich. In Wellen steigen die Wanderfische, je nach Art und Flusssystem, zu ihren eigenen Geburtsplätzen auf. Meine erste abenteuerliche Flussbefahrung und der Zielfisch Silberlachs entwickelten sich jedoch zum Reinfall. Der „Coho Salmon“, wie die Einheimischen diesen Fisch respektvoll bezeichnen, machte sich rar in der „Susitna-Drainage“. Buschpiloten, Lodgebesitzer und einheimische Guides rätselten über die erhebliche Verschiebung der sogenannten Runs: Der geringe Schneefall des letzten Jahres und die spärlichen Niederschläge seien Schuld, meinten sie überzeugend. Kein Mensch nahm seinerzeit das Wort „Klimaveränderung“ in den Mund. Jahrzehnte später wundern sich gar die Glaziologen. Weltweit ziehen sich die Gletscher zurück und der Masseverlust des „ewigen“ Eises ist bereits bedrohlich. Es ist gar von „galoppierenden“ Gletschern die Rede. Schneller als Nacktschnecken kriechen, gleiten manche steile Hanggletscher täglich mehr als zehn Meter talwärts. Dem Symboltier Eisbär schmilzt buchstäblich sein Lebensraum unter den Pranken weg. Er ist ein ausgezeichneter Schwimmer. Trotzdem ist er nicht in der Lage, seine Beute – nämlich Robben oder Fische – im Wasser zu schlagen. Die Probleme der Inuitkultur und der tierischen Polarbewohner kümmern die großen Konzerne keinen Deut. Ihre Gier richtet sich nun auf die leicht zugänglichen Rohstoffe und Lagerstätten der Region. Der Rückzug des Eispanzers in der Arktis löst geradezu einen Wettkampf aus. Die geopolitischen Spannungen verstärken sich. Auch die Alpenregion ist keine Insel der Seligen mehr: Der Kitt zwischen den Gesteinen, der Permafrost, verliert nämlich an Bindungskraft. Mächtige Felsbrocken und Geröll folgen der Schwerkraft. Lokale Gewitterzellen und tagelanger Starkregen lösen Steinschlag und Muren aus. Die Flut reißt alles mit, was sich ihr in den Weg stellt. Verklausungen lassen die Wassermassen über die Ufer treten. Wertvoller Siedlungsraum wird verwüstet und der Schaden an Leib und Gut ist enorm. Gegen sintflutartige Überschwemmungen sind wir Menschen machtlos. Längst halten sich die angeblichen 100-jährlichen Hochwasser nicht mehr an ihren Namen. Golfball große Hagelgeschoße zerstören innerhalb weniger Minuten die gepflegten Kulturen. Ein paar Bergrücken weiter sackt durch eine Hitzewelle gar der Grundwasserspiegel bedrohlich ab. Der niedrige Pegelstand von Bächen und Flüssen, sowie die geringe Sauerstoffsättigung des Wassers verlangen ein Aussetzen der Fischerei. Der zusätzliche Stress würde viele Flossenträger das Leben kosten. Dürreperioden in afrikanischen Staaten und anderswo vernichten die Ernte. Verwüstet ist das Land. Das Vieh verdurstet. Kinder, Kranke und die Alten, die schwächsten Glieder der Gesellschaft, verhungern qualvoll auf Raten. Wanderheuschrecken fressen das letzte Grün. Millionen Menschen, die an den Küsten leben und vor dem ansteigenden Meeresspiegel oder wiederkehrenden Tornados flüchten müssen, sind auch Leidtragende der hausgemachten Erderwärmung. Wirbelstürme fressen eine regelrechte Schneise in die Landschaft. Zurück bleiben Tod, Seuchen und Zerstörung. Konflikte um Süßwasser und Land sind die Folge. Nicht umkehrbar ist diese Migration. Der Rückzug des Permafrostbodens in der waldreichen Taiga birgt neue Gefahren. Gewaltige Mengen an brennbarem Methan werden frei. Knapp unter der Erdoberfläche angesammelte Gasblasen entzünden sich schlagartig durch einen Blitzschlag. Der Wald brennt. Auf diese Weise wird das Rad der Erderwärmung weiter beschleunigt. Doch nicht nur in den von der Sommerhitze geplagten Ländern brennt es lichterloh. Auch in unseren gemäßigten Breiten sind Waldbrände keine Seltenheit mehr. Die Löscharbeiten in schwierigem Gelände sind teils undurchführbar. Was nützen die Versprechungen auf den Weltklimakonferenzen, wenn die Regierungen weiterhin, auf Teufel komm raus, auf die fossilen Energieträger setzen. Unvermindert hält der Raubbau von Kohle, Erdgas und Öl an. Stetig steigt die Konzentration von Kohlendioxid, dem gefährlichsten Treibhausgas, auf neue Höchstwerte. Die Temperaturerhöhung unter zwei Grad Celsius zu halten, bleibt vermutlich ein Wunschdenken. Was dann? Wohin dann mit Alaska? Dieses Buch beinhaltet meine wichtigsten elementaren Naturerfahrungen. Mit ihnen traten bereits vor vielen Jahren einschneidende Beobachtungen diverser klimatischer Veränderungen zutage. Doch nicht allein über diese berichte ich in „Der Fischer und das fremde Wasser“. Sondern vielmehr über die Ehrfurcht vor unserer großartigen Natur und allem, was sich im Wasser und an Land tummelt. Den Daheimgebliebenen möchte ich somit Einblicke in fremde Gebiete ermöglichen. Und allen echten Weltreisenden die Möglichkeit, sich mit meinen abenteuerlichen Erlebnissen in der Fremde zu messen. Gottlieb Eder

„Kein Rentier ist so blöde, in dieser gottlosen Weite und Öde als vierbeiniger Blutspender umherzulaufen. Nur wir abenteuersüchtigen Taimenfischer, samt russischer Begleitagentur, schlagen uns durch die Insektenschwärme.“ (Gottlieb Eders Erkenntnis am Polarkreis) „Ich habe einen! Das Vieh reißt mir das Leihzeug kaputt. Hilfe, so helft mir doch!“ Tom ist kein Fischer. Er ist ein leidenschaftlicher Niederwildjäger und Heger seines bayrischen Reviers. Mehr Wert ist ihm die Pirsch als der geile Schuss. Als Anfänger des nassen Weidwerkes braucht er unsere Hilfsbereitschaft und Ratschläge. Immer wieder kämpft er mit der Technik der Rollenfunktion. Statt den schweren Blinker in das Zielgebiet des Schwarmes zu werfen, fliegt uns das scharfe Eisen förmlich um die Ohren. Abgelenkt von den springenden Silberpfeilen, vergisst er immer wieder auf das Öffnen des Schnurfangbügels oder verstrickt sich heillos im Gewirr der geschlagenen Perücken. Mit schwindender Geduld ertragen wir die vielfältigen Pannen seiner Lernphase. Knoten entwirren, Leine kappen, Wirbel und Blinker anbinden sowie Lachse bändigen, das stiehlt in gewisser Hinsicht eigene Fischerzeit. Geradezu mit der Präzision eines Scharfschützen trifft er in unregelmäßigen Abständen die einzige abgesoffene Baumleiche und hängt bombenfest. Einem Eisberg gleich ragt ein dicker Ast als Warnung aus dem Wasser und die Ausdehnung unter der Oberfläche lässt sich nur auf Grund der zahlreichen Treffer vermuten. Von dem Hochgefühl seines Fangrausches getrieben, versenkt Tom ungeniert beinahe den halben Bestand seiner Spinnködersammlung. Es versteht sich von selbst, dass die Nachbarschaftshilfe jenen trifft, der am nächsten in Toms Arbeitsfeld verweilt. Im Laufe der unterhaltsamen Fischerei vergrößern sich die Abstände zum blutigen Anfänger. Zunehmend muss er sich selbst mit den hausgemachten Problemen auseinandersetzen. Und nun hat der Glückspilz tatsächlich den ersten Silberlachs am Haken! Rücksichtslos schleift er den Fisch über den Kieselstreifen des flachen Ufers. Unbekümmert, wie halt so Neueinsteiger sind, macht er sich nicht die geringsten Sorgen. Walter eilt im Sturmschritt zur abgelegten Filmkamera, um die Heldentat des glücklichen Mannes für die Nachwelt festzuhalten. In der Zwischenzeit suche ich mir aus dem vorbereiteten Feuerholzhaufen einen handlichen Schwemmholzknüppel, um den Leidenskampf des Silvers noch vor dem Ausdrehen des Hakens zu beenden. An Ort und Stelle bleibt der Totschläger später liegen, denn auch wir wollen das Fanglimit von drei Stück pro Lizenznehmer nützen. „Hi, hi, hiiii!“, schreit Tom vor Vergnügen wie ein Verrückter. „Ist das ein Königslachs?“, meint er, von der Größe völlig überrascht, im urigen Dialekt. „Fahre mit den Fingern hinter den Kiemendeckel und halte ihn hoch!“, gibt Walter die Regieanweisung, um beide in das rechte Licht der Schmalfilmkamera zu rücken. Kläglich scheitert der erste Versuch durch die lebhafte Gegenwehr des Fisches. Um uns sein Petri Heil eindrücklich zu beweisen, reißt er das Schuppenwild – immer noch steckt der Bogen eines Drillings im Zahnfleisch des Tieres – mit einem Urschrei auf Augenhöhe. Nicht gefallen lässt sich der lebendige Fisch die Misshandlung. Er krümmt seinen kräftigen Schwanz in Notwehr. Im Reflex lässt der Bändiger das Tier respektlos fallen und schimpft das Opfer: „Kruzifix, der beißt!“, schreit Tom vor Schreck und resigniert nach dem dritten Versuch mit folgenden Worten: „Leck mich am Arsch!“ […] Mit großer Mühe schleife ich das Boot über die grobe Schotterbank am Fluss, um eine bequeme Unterlage für mein Kreuz zu finden. Bedacht auf geringste Lärmentwicklung, wechsle ich meine Habseligkeiten vom ersten Schlauchbootstock zur ebenen Erde und liege nun unter dem ungewöhnlichen Regenschutz. Die Umsiedlungsaktion hat meine Lebensgeister wieder wachgerüttelt und die Arbeit der Ausscheidungsorgane angekurbelt. Neuerlich stemme ich einen Bootswulst hoch, um mich unedel unter dem Hindernis ins Freie zu wälzen. Kaum habe ich meine Notdurft außerhalb der Trampelpfade verrichtet, tappe ich in der Finsternis zurück zu meinem Hausboot. Plötzlich fährt mir der Schrecken tief ins Knochenmark. „Ein Bär!“, schreit Tom aufgeregt und steht mit der Pumpgun im Anschlag vor seinem Zelt. Direkt auf mich gerichtet ist der Lauf. Schemenhaft ist die Bewegung des Scharfschützen. In meiner Angst überschlägt sich schier meine Stimme: „Spinnst du, ich bin kein Schwarzer!“ Heftig fuchtle ich mit beiden Armen in der Luft und beende schließlich den Fehlalarm. Genug Treiber hat anstelle von Wildsauen ein unüberlegter Schuss verletzt oder gar getötet. Beim Silberlachsfischen in Alaska möchte ich nicht durch die Kugel eines Greenhorns sterben.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo 16 Seiten mit farbigen Fotografien
Verlagsort Salzburg
Sprache deutsch
Maße 155 x 220 mm
Gewicht 406 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
Reisen Sport- / Aktivreisen Asien
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Angeln • Angeln im ewigen Eis • Angeln und Fischen im Ausland • Anti-Mücken-Mittel Pferdebremsen • Artenschutz • Asien Angeln • auftauende Gletscher in Alaska • Autobiographie eines Fliegenfischers • Besser Fliegenfischen • Bienensortiment für Fliegenfischer • Buch zum Klimaschutz • Das Cafe am Rande der Welt • Der Fischer und seine Frau • Der Fliegenfischer • die besten Techniken Fliegenfischen • erfolgreich Fliegenfischen • Erlebnisroman • Erlebnisse Fliegenfischer • Erzählungen über das Fliegenfischen • Erzählungen übers Fliegenfischen • Erzählungen vom Flugangeln • Fischen • Fischen in Alaska • Fischen in Alaska Österreich Asien • Fischen und werfen lernen wie die Profis • Fischerprüfung • Fisch und Fang • Fliegenfischen • Fliegenfischen Fangbuch • Fliegenfischen für Einsteiger • Fliegenfischen für Profis • Fliegenfischen in der Wildnis • fliegenfischen köder • freilaufende Eisbären • Geschenkbuch für Angler • Geschenk für Fliegenfischer • Klimaerwärmung am Gletscher • Königsdisziplin Fliegenfischen • mongolische Gelbschwanzäsche • mongolische Steppe • Moskitos beim Fliegenfischen • Mückenplage Alaska • Mückenschutz Angeln • Österreich Fliegenfischer • Outdoor Abenteuer Fischen • Polarfuchs • Praxishandbuch Fliegenfischen • Reiseführer für Angler • Rentiere Mongolei • Rentiernomaden in Sibirien • seltene Fische angeln • spannende Fischarten • Sportangeln • Sportfischen • Sportreisen • Sportroman Fliegenfischen • Standardwerk für Fliegenfischer • Streamern • Taimenfischer • Touristen Angeln und Fliegenfischen • Zubehör Fliegenfischen
ISBN-10 3-99082-076-1 / 3990820761
ISBN-13 978-3-99082-076-6 / 9783990820766
Zustand Neuware
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