Sauerland fotografieren (eBook)
236 Seiten
dpunkt (Verlag)
978-3-96910-602-0 (ISBN)
Der Autor ist geborener Mendener und lebte über 30 Jahre im Sauerland, das er jetzt immer noch regelmäßig zum Fotografieren aufsucht.
Der Autor ist geborener Mendener und lebte über 30 Jahre im Sauerland, das er jetzt immer noch regelmäßig zum Fotografieren aufsucht.
ÜBER DAS SAUERLAND UND DIESEN FOTOSCOUT
So ganz genau lässt sich das »Land der tausend Berge« – es sind tatsächlich 2711! – nicht abgrenzen. Die Grenzen zum Siegerland sind fließend und lassen eine genaue Zuordnung nicht zu.
In den Jahren 1961 bis 1965 wurden im Sauerland die Naturparks Arnsberger Wald, Ebbegebirge, Homert und Rothaargebirge eingerichtet. Die drei Naturparks Ebbegebirge, Homert und Rothaargebirge wurden anno 2015 zum Naturpark Sauerland – Rothaargebirge zusammengefasst. Der Naturpark Arnsberger Wald blieb bestehen.
Im Jahr 2007 hat der Orkan Kyrill mit brachialer Gewalt im Sauerland gewütet und weite Waldflächen verwüstet. Das war schlimm für die Waldbauern, aber für Fotografen war es ein Segen. Es entstanden viele Freiflächen, die weite Blicke in das Land der tausend Berge erlauben. Noch heute prägen die Verwüstungen des Orkans weite Flächen des Sauerlandes.
Prägend für das Land der tausend Berge sind die Buchenwälder. Gerade im Herbst lohnen sich Wanderungen im Schmallenberger Sauerland, das mit bunt gefärbten Mischwäldern aufwartet. Viele schützenswerte Pflanzen wie Herbstzeitlose oder Knabenkräuter weist diese Region auf. Aber auch seltene Tierarten wie die ausgewilderten Wisente seien hier erwähnt. Im Frühjahr duftet im Wald der Bärlauch und wartet darauf, geerntet zu werden.
Im Sommer laden die vielen Talsperren zum Baden ein. Der Sommer ist aber gleichzeitig die Zeit der zahlreichen Schützenfeste. Jedes Dorf hat seinen Schützenverein und natürlich einen Schützenkönig. Aber auch andere Bräuche wie das Maibaumaufstellen und die Osterfeuer werden im Sauerland begangen.
Viele schmucke Fachwerkdörfer sind in den Tälern und den Höhen angesiedelt. Davon zeugen die vielen Goldmedaillen, die den Dörfern beim Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« in diesem Teil von Nordrhein-Westfalen verliehen wurden.
»Wenn man die Berge sehen kann, regnet es bald. Kann man sie nicht sehen, regnet es schon.« Dieses im Sauerland gern verwendete geflügelte Wort beschreibt das Wetter dort recht gut. Allerdings kann das Wetter regional auch sehr unterschiedlich geprägt sein. Es kann Ihnen passieren, dass es bei Ihnen regnet und einen Kilometer weiter die Sonne scheint. Im Herbst werden Sie in den Tallagen häufiger Nebel haben, während oben auf den Bergen die Sonne scheint. Inversionswetterlagen sind im Herbst und Winter nicht selten. Diese Wetterlagen bilden die Grundlage für stimmungsvolle Fotos.
In dieser Landschaft können Sie Ruhe und auch Einsamkeit genießen. Erholen Sie sich vom Stress des Alltags, nehmen Sie die Natur in sich auf und gehen Sie in Ruhe Ihrem Hobby nach. Es lohnt sich, im Land der tausend Berge unterwegs zu sein.
Damit Sie schnell die Vorzüge dieser Landschaft erleben können, gebe ich in diesem Fotoscout die Koordinaten für die Location bzw. für den Beginn einer Rundwanderstrecke an. Alternativ können Sie die QR-Codes am Seitenrand Sie mit Ihrer Smartphone-Kamera scannen und dann mit Google Maps dorthin navigieren. Anschließend beschreibe ich die Wege zu den Fotopunkten. Auf den Rundstrecken ergeben sich dann sicherlich noch andere sehenswerte Motive. Der SGV (Sauerländischer Gebirgsverein) pflegt die Auszeichnung der Wege vorbildlich. Deswegen möchte ich an dieser Stelle die vielen ehrenamtlichen Helfer loben, die mit Farbeimern durch den Wald gehen und die Wege markieren. Vielen Dank dafür!
Die Touren sind so zusammengefasst, dass Sie von einem Ausgangspunkt aus ohne allzu lange Fahrzeiten auskommen. Bedenken Sie, dass für Sonnenaufgangsfotos ein frühes Aufstehen notwendig ist und dann die Fahrzeit hinzukommt. Mindestens eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang sollten Sie schon am Fotopunkt sein. Optimal wäre ein Erkunden des Platzes am Vortag.
Im Sauerland steht Ihnen die SauerlandCard zur Verfügung, wenn Sie die Kurtaxe entrichtet haben. Dann können Sie die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Die Fahrzeiten erfahren Sie im Internet unter der Adresse www.rlg-online.de/fahrtplaene-angebote/fahrplanauskunft.php und für den Wanderbus unter www.schmallenberger-sauerland.de/informieren/schmallenberger-sauerland-card/.
Wenn Sie zur Nordhelle im Ebbegebirge fahren möchten, benutzen Sie die A45 und fahren in Meinerzhagen ab und halten sich Richtung Valbert. Das Ebbegebirge liegt Ihnen hier zu Füßen. Bevorzugen Sie das Hochsauerland, fahren Sie über die A46 nach Winterberg. Hier erwartet Sie das Rothaargebirge. Die Mitte des Sauerlandes in der Gegend um Eslohe erreichen Sie über die A46. Ab Meschede fahren Sie über die B55 nach Eslohe.
Unterkünfte sind im Sauerland in großer Zahl vorhanden. Wenn NRW und Holland zusammen Ferien haben, wird es allerdings sehr eng, denn das Sauerland ist für viele Holländer sehr attraktiv. Deswegen sollte man rechtzeitig in Winterberg oder Schmallenberg reservieren.
Folgende Ausgangspunkte kann ich Ihnen empfehlen:
TOUR 1 Balve-Eisborn oder Menden
TOUR 2 Eslohe oder Wenholthausen
TOUR 3 Valbert
TOUR 4 Winterberg oder Altastenberg
TOUR 5 Schmallenberg
Das Sauerland bietet das ganze Jahr hindurch Fotomotive. Allerdings empfehle ich Ihnen einen Besuch des Sauerlandes im Frühjahr, wenn Märzenbecher und Bärlauch blühen. Auch der Frühsommer mit den blühenden Bergwiesen um Altastenberg eignet sich für eine Fotoreise. Im Herbst färben sich die Mischwälder bunt und die roten Fliegenpilze leuchten in der Sonne. Dann haben die Landschaftsfotografen Hauptsaison. Der Winter verzaubert die Landschaft auf dem Kahlen Asten. Geht dann die Sonne morgens leuchtend rot auf, steht einem stimmungsvollen Foto nichts mehr im Weg.
Ihre Kamera liegt schon verpackt im Fotorucksack? Die Objektive sind sicher untergebracht? Das Stativ ist an der Seite oder hinten am Fotorucksack befestigt?
Meine Ausrüstung setzt sich wie folgt zusammen:
- MFT-Kamera Olympus OMD E-M1 MIII
- Objektive:
- · 12-mm-Festbrennweite f/2.0
- · 17-mm-Festbrennweite f/1.8
- · 12–40 mm f/2.8
- · 12–100 mm f/4
- · 60 mm f/2.8
- · 100–400 f/4
- Mikrofasertuch für Brille und Objektive
- Graufilter der Stufen ND8 und ND64
- Grauverlaufsfilter der Stufe GND16
- Polfilter
- Adapterringe für das Steckfiltersystem
- Stativ
- Fotorucksack mit Regenhaube
- Stirnlampe
Helmling
Olympus OMD E-M1 MIII · 60 mm · f/5.6 · 1/15 s · ISO 200
- ein zweiter Akku und eine zweite Speicherkarte
- ein Eisstiel (dazu gleich mehr)
Das schwere Teleobjektiv kommt nur in den Rucksack, wenn Tiere zu fotografieren sind. Einige Kameras – so auch meine – können einen ND-Filter simulieren. Sollte Ihre Kamera das nicht können, empfehle ich Ihnen ein Filterstecksystem mit entsprechenden Adaptern. Mit einem derartigen System vermeiden Sie Vignettierungen bei besonders weitwinkligen Objektiven. Außerdem können Sie Grauverlaufsfilter in der Senkrechten nach oben oder unten verschieben und so den Dynamikumfang besser ausgleichen und anpassen. Das können Sie bei einem Filter, den Sie vor das Objektiv schrauben, nicht.
Ansonsten empfehle ich wetterfeste Kleidung und hohe Wanderschuhe. Verpflegung sollte auch immer dabei sein.
Gerade bei Regenwetter habe ich schon herrliche Makroaufnahmen von Blumen gemacht. An Regentagen sollten Sie deshalb den Regenschirm nicht vergessen.
Sie werden sich sicherlich fragen, warum man einen Eisstiel dabeihaben sollte? Versuchen Sie einmal, einen Sonnenstern ohne Flares (Sonnenflecken) zu fotografieren. Das ist mir nur in Ausnahmefällen gelungen. Deshalb fotografiere ich ein Foto mit Sonnenstern und Flares vom Stativ. Beim zweiten Foto vom Stativ decke ich die Sonne mit dem Eisstiel ab und erhalte so ein Foto ohne Sonnenflecken. In Gimp lege ich die beiden Fotos als Ebenen übereinander und radiere über die Fläche mit dem Sonnenstern. So bekomme ich ein Foto mit Sonnenstern und ohne Sonnenflecken (diese Technik erläutere ich genauer ab Seite 155).
In der Landschaftsfotografie hängt viel vom Wetter ab. Studieren Sie deshalb am Vortag die Wettervorhersage.
Eine kalte klare Nacht verspricht am Morgen meist Dunst in den Tälern, während auf den Bergen die Sonne scheint. Dann können Sie hervorragende Fotos mit nach Hause nehmen.
Auf meinem Smartphone habe ich noch einige Apps installiert, die für Fotografen nützlich sein können. Fototool für Android bzw. PhotoPills für iOS kann ich Ihnen empfehlen. Mit diesen Apps können Sie unter anderem die Schärfentiefe berechnen und sie geben Ihnen auch astronomische Daten an, wie z.B. die Zeitpunkte des Auf- bzw....
Erscheint lt. Verlag | 14.12.2021 |
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Reihe/Serie | Fotoscout | Fotoscouts: Die Reiseführer für Fotograf:innen |
Verlagsort | Heidelberg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Freizeit / Hobby ► Fotografieren / Filmen |
Schlagworte | Anfänger • Einsteiger • Foto-Reiseführer • Landschaft • Landschafts-Fotografie • Natur-Fotografie • Natur fotografieren • Reise-Fotografie • Reiseführer • Urlaub in Deutschland |
ISBN-10 | 3-96910-602-8 / 3969106028 |
ISBN-13 | 978-3-96910-602-0 / 9783969106020 |
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Größe: 53,7 MB
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Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
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