Unsere Ernährung - eine tickende Zeitbombe (eBook)
404 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7543-7562-4 (ISBN)
Jahrgang 1944; Diplom Verwaltungswirt, Ausbildung und langjährige, vielfältige und vielerorts ausgeübte Tätigkeiten in der öffentlichen Arbeitsverwaltung bis hin zu analytischen, grundlegenden sowie koordinierenden, leitenden Funktionen. Befasst sich seit seiner Pensionierung im Jahr 2007 sehr eingehend mit Fragen der Ernährung und deren Wirkungen auf Wohlbefinden und Gesundheit.
2. Verdauung und Stoffwechsel wenig vertraut; leichtes Spiel für unbekömmliche Ernährungsweisen
Unser organisches Leben wird außer von Wasser nicht nur von Fett, Kohlenhydraten, Eiweiß und Vitalstoffen abhängig sein, sondern weitere Energien benötigen, die komplett noch gar nicht erforscht sind. Ebenso sind das die „Verdauung“ und der „Wechsel von Stoffen“ noch nicht bis in alle Details. Was gibt den Impuls dafür, dass Leben gedeiht, wenn ihm u. a. Nährstoffe zugeführt werden!? Die Verdauung dieser Nährstoffe und der Stoffwechsel sind höchst feinstoffliche, geradezu bewundernswerte Vorgänge, die immer nur dann auf natürliche Weise vonstattengehen, wenn wir Lebensmittel in ihrer natürlichen essbaren Beschaffenheit zu uns nehmen. Nur in ihnen findet unser Körper diejenigen Stoffe, die er in ihrer Art, Zusammensetzung, Güte und Menge sowie in ihrer Relation zueinander verlangt. Das macht die Bedeutung naturbelassener Lebensmittel aus, weil ausschließlich sie die benötigten Substanzen in einer Struktur enthalten und liefern, wie sie gebraucht wird. So hat es die Natur eingerichtet. Sie kennt die sich beim Verdauen und Wechsel der Stoffe in unserem Körper vollziehenden komplexen Vorgänge bis ins kleinste Detail und sie weiß, welche Stoffe in welcher Güte und in welchem Verhältnis zueinander uns bekömmlich sind. Genau so stellt sie, wenn wir sie nicht übermäßig strapazieren oder sogar manipulieren, sie uns zur Verfügung.
„Alle Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln wirken zusammen, um entweder Gesundheit oder Krankheit hervorzubringen. Je mehr wir glauben, dass ein einzelner Bestandteil ein ganzes Nahrungsmittel ausmacht, desto mehr verirren wir uns in Schwachsinn. Diese Denkweise hat uns sehr viel mangelhafte Wissenschaft beschert.“
„Nahrungsmittel repräsentieren die Kombination aller Wirkungen der unzähligen Inhaltsstoffe. Das Ganze ist größer als die Summe seiner Einzelteile“
(Campbell Prof. Dr., T. Colin/Campbell, Thomas M.: „China Study - Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise” (S. 107 bzw. 243), 2. Auflage, Bad Kötzting, Verlag Systemische Medizin, 2011)
Wenn uns die unbeschadete Natur hier und dort sowie hin und wieder Lebensmittel nur in einer begrenzten Menge oder auch mal gar nicht zur Verfügung stellt, hat auch das seine Bewandtnis. Es zeigt uns, dass unsere Verdauung und unser Stoffwechsel nicht durch ständige Höchstleistungen überfordert werden sollen, sondern hin und wieder Pausen bekommen müssen. Wir legen solche Pausen von uns aus meistens gar nicht, wenn aber, dann willkürlich ein, indem wir weniger essen oder indem wir fasten. Und wir machen dabei, wenn wir es bewusst und konsequent handhaben, die Erfahrung, dass es uns in vielerlei Hinsicht sehr bekömmlich ist, bis hin zur Verbesserung oder gar Wiederherstellung unserer Gesundheit.
Eingehendere Kenntnisse von Lebens- und Nahrungsmitteln sowie Verdauungs- und Stoffwechselprozessen haben wir allgemein nur wenige, häufig sogar gar keine. Deswegen ist auch ganz Vieles in unseren Ernährungsgewohnheiten zuhause, das uns nicht bekömmlich sein kann. Es dort nicht nur zu etablieren, sondern noch zunehmen zu lassen, ist für Nahrungsmittelindustrie und -handel ein leichtes Spiel.
Nehmen wir als ein Beispiel die beworbene "Frischmilch". Der Begriff suggeriert Frische, obwohl diese Milch alles Andere als frisch ist. Sie ist vielmehr pasteurisiert (innerhalb einer Spanne von 60 bis 90 °C erhitzt) worden, um Keime abzutöten. Außerdem wurde sie, um Rahmbildung zu verhindern, homogenisiert. Dabei wurden ihre mit zehn tausendstel bis dreißig tausendstel Millimetern schon winzigen Fettteilchen noch weiter stark verkleinert, indem sie mit hohem Druck durch ein Sieb gepresst worden sind. Und wenn Milch mit verlängerter Haltbarkeit als ESL- (engl. extended shelf life „verlängerte Haltbarkeit“) oder als H-Milch angeboten wird, ist sie ultraerhitzt sowie mikrofiltriert worden. Diese Verfahren wirken denaturierend und vernichten dabei an sich wertvolle Vitalstoffe. Zudem vernichten sie auch Bakterien, die von unserer Darmflora für eine gut funktionierende Verdauung hätten aufgenommen werden können. Andererseits birgt nicht erhitzte Milch das Risiko einer mikrobiellen Infektion in sich wie durch das Bakterium Campylobacter (s. hierzu „5.1 Krankheitserregende Bakterien …“). Entscheidend aber ist, dass wir nicht Wissenschaftler sein müssen, um erkennen zu können, dass Kuh- wie auch andere Tiermilch für den menschlichen Verzehr gar nicht geeignet sein dürften. Denn es gehört nicht viel dazu, uns klar zu machen, dass die Natur die Milch ausschließlich als Nahrung der jeweils gattungseigenen Säuglinge wie der Kälber und nicht für eine andere Spezies wie uns Menschen vorgesehen haben wird. Die uns angebotene Kuhmilch stammt zudem nicht jeweils von einer, sondern von mehreren Kühen. Aber jede Kuh erzeugt ein individuelles Protein, sodass unser Stoffwechsel es mit einem Proteinmix zu tun bekommt. Die meisten Menschen auf der Erde vertragen Kuh- und andere Tiermilch nicht, denn ihr Verdauungssystem verfügt nicht über den notwendigen Spaltungsvorgang zur Verarbeitung von Lactose. Erst als Menschen dazu übergingen, Milch von Kühen und anderen Säugetieren sowie aus Milch erzeugte Produkte zu verzehren, was zunächst wohl in Mittelasien der Fall war, bildete sich evolutionär ein Gen, welches das notwendige Enzym produziert. Diese Genbildung hat sich aber noch nicht weltweit durchgesetzt. Kuhmilch ist wahrscheinlich ein bedeutsamer Auslöser des im Kindesalter auftretenden Diabetes mellitus des Typs 1, denn durch einschlägige Studien hat sich herausgestellt, dass Kinder, die zu früh abgestillt und mit Kuhmilch gefüttert wurden, durchschnittlich ein um 50 bis 60 Prozent höheres Risiko für diese Krankheit aufweisen. Die neu auftretenden Fälle steigen linear zum Kuhmilchkonsum an. So belaufen sie sich in Japan mit dem geringsten Verzehr von Kuhmilch (20 Liter/Person/Jahr) auf etwa 2 Fälle/100.000/Jahr und in Finnland mit dem höchsten Verzehr (240 Liter/Person/Jahr) auf etwa 28 Fälle/100.000/Jahr.4
„Menschliche Muttermilch ist die vollkommene Nahrung für einen Säugling und einer der gesundheitsschädigendsten Fehler, den eine Mutter begehen kann, ist, ihre eigene Milch durch Kuhmilch zu ersetzen.“
(Campbell Prof. Dr., T. Colin/ Campbell, Thomas M.: „China Study - Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise” (S. 205), 2. Auflage, Bad Kötzting, Verlag Systemische Medizin, 2011)
Wenn mehrfach vermeldet wird, dass dort, wo der Verzehr von Tiermilch und ihren Produkten am stärksten ausgeprägt ist, die Knochenkrankheit Osteoporose mit ihren bekanntesten Folgen der Hüft- und Oberschenkelhalsfraktur am häufigsten vorkommt, muss uns das nachdenklich stimmen, denn es wird doch allgemein davon ausgegangen, dass der Calciumgehalt in der Milch den Knochenbau stabilisiert! Aber das wird wohl ein Trugschluss sein, denn es gibt schlüssige Annahmen, nach denen unser Körper, um die in der Milch enthaltenen Lactose und Eiweiß verdauen zu können, bereits mehr Calcium benötigt als ihm mit der Milch und ihren Produkten zugeführt wird. Außerdem ist das in der Milch enthaltene Protein im Gegensatz zu pflanzlichem Protein Säure bildend, sodass unser Körper Calcium einsetzen muss, um überschüssige Säure zu neutralisieren. Das dadurch entstehende Defizit an Calcium gleicht er durch eine Entnahme aus den Knochen aus, sodass diese unterversorgt und porös werden. Weiterhin ist dort, wo am meisten Calcium aus Kuhmilch zu sich genommen wird, der kolorektale Krebs (Dickdarmkrebs) besonders ausgeprägt. Im ländlichen Raum Chinas, wo der Calciumkonsum mäßig war und beinahe keine Milchprodukte konsumiert wurden, war die Häufigkeit von Dickdarmkrebs viel niedriger als z. B. in den USA. Zudem führt tierische Milch bei uns Menschen zu einem erhöhten Allergierisiko, zu ungewollter Antibiotikazufuhr sowie zu einem Überschuss an Cholesterin, Protein usw. mit all den damit verbundenen Folgeproblemen.
Über die in Milch enthaltenen Zucker Lactose und Galactose enthalten die Absätze „Auch Zucker …“ sowie „Der Einfachzucker (Monosaccharid) Galactose (Schleimzucker) …“ dieses Kapitels nähere Informationen.
Lebensmittel, mit denen wir uns auf natürliche Weise und damit zu unserem Wohl gesund ernähren könnten, werden durch ihre Verarbeitung als auch bereits zuvor durch widernatürliche Einflussnahme auf ihre Entstehung, Erntevorgänge, Transporte und Lagerung denaturiert. Ernährungswissenschaftler sind sich darüber einig, dass diejenigen Lebensmittel für uns am gesündesten sind, die soweit wie möglich naturbelassen verzehrt...
Erscheint lt. Verlag | 23.11.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Essen / Trinken |
ISBN-10 | 3-7543-7562-8 / 3754375628 |
ISBN-13 | 978-3-7543-7562-4 / 9783754375624 |
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