Grundwissen Jägerprüfung (eBook)

Die ideale Vorbereitung auf die Jägerprüfung; Das Nachschlagewerk: Wildarten und Wildbiologie, Wildbewirtschaftung, Jagdhunde, Waffenkunde, Waldbau, Landbau und Naturschutz
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
608 Seiten
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
978-3-440-50601-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Grundwissen Jägerprüfung -  Siegfried Seibt
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Das didaktisch überzeugende Standardwerk zur Vorbereitung auf den Jagdschein - jetzt aktualisiert, in neuer Gestaltung und um zahlreiche Abbildungen ergänzt. Das Buch bietet einen praktischen Überblick zu allen prüfungsrelevanten Themen. Geschätzt werden vor allem die kompakte Darstellung des Prüfungsstoffs, die umfangreiche Bebilderung und die ergänzenden Tipps für erfolgreiches und stressfreies Lernen. - Jagdrecht und jagdrelevante Rechtsgebiete: Mit aktuellen Änderungen der Bundesländer. - Haar- und Federwild - Wildbiologie und -hege. - Land- und Waldbau. - Waffenrecht und Waffenkunde - Bleifreie Munition. - Jagdhundewesen, praktischer Jagdbetrieb, Wildversorgung und Wildbrethygiene. - Extra: Lernstrategien - sicher und mühelos durch die Jägerprüfung. Empfohlen von 'Wild und Hund'.

© Shutterstock/Maciej Olszewski

WILDBIOLOGIE

Wildbiologie und Wildtierkunde (Jagdtierkunde) befassen sich mit der Biologie der in Deutschland nach den Jagdgesetzen des Bundes und der Länder  genau definierten „jagdbaren Tiere“ sowie weiterer frei lebender Säugetiere und Vögel. Dabei kommt es des Öfteren zu unterschiedlichen Aussagen und Verwechslungen, weil insbesondere Zoologen eine andere Terminologie als die Jäger verwenden. Spricht ein Jäger vom „Rotwild“, so meint er damit die Art „Rothirsch“ gemäß zoologischer Nomenklatur. Mit der Bezeichnung „Rothirsch“ meint der Jäger nur das männliche Tier. Das weibliche bezeichnet er als „Alttier“ und das Kalb als „Hirschkalb“ oder „Wildkalb“. In der Zoologie hingegen meint man mit „Rothirsch“ die zoologische „Art“ und nicht etwa nur das männliche Tier. Wir verwenden hier im Wesentlichen die Begriffe der „Jägersprache“.

DAS TIERREICH UND SEINE SYSTEMATIK

  • Das Tierreich wird unterteilt in Klassen: z. B. Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien, Amphibien, Insekten etc.
  • Die Klassen werden wiederum unterteilt in verschiedene Ordnungen, die Klasse der Säugetiere z. B. in Paarhufer, Raubtiere, Nagetiere, Hasentiere. Teilweise gibt es dann noch eine weitere Unterteilung in Unterordnungen, bei Paarhufern z. B. in Wiederkäuer und Nichtwiederkäuer.
  • Die Unterordnungen werden weiter in Familien unterteilt, die Wiederkäuer in Cerviden (Geweihträger) und Boviden (Hornträger). Auch hier kann es eine weitere Unterteilung in Unterfamilien geben, z. B. bei den Cerviden in echte und unechte Hirsche.
  • Die Familien werden unterteilt in Arten, die Cerviden z. B. in Rotwild, Sikawild, Damwild, Rehwild etc.
  • Die Art ist die kleinste Einheit, definiert als Individuen, die miteinander fruchtbare Nachkommen hervorbringen können.

WIRBELTIERE

Bei den Wirbeltieren unter­scheidet man sechs Klassen:

  • Säugetiere (insbesondere Haarwild)
  • Vögel (insbesondere Federwild)
  • Amphibien (Lurche)
  • Reptilien (Kriechtiere)
  • Fische
  • Insekten

Die Säuger werden weiter unterteilt in Ordnungen.

In nachfolgender Aufzählung sind die durch das BJagdG erfassten Arten hinzugestellt.

  • Paarhufer (Schalenwild): Wisent, Elch, Rotwild, Damwild, Sikawild, Rehwild, Gamswild, Steinwild, Muffelwild, Schwarzwild
  • Raubtiere: Wildkatze, Luchs, Fuchs, Steinmarder, Baummarder, Iltis, Hermelin, Mauswiesel, Dachs, Fischotter
  • Hasenartige: Feldhase, Schneehase, Wildkaninchen
  • Nager: Murmeltier

Systematik

Die zoologische Systematik beschreibt die verwandtschaftlichen Beziehungen (z. B. Klasse, Ordnung, Familie etc.) zwischen den Tierarten, die durch gemeinsame Merkmale begründet werden. Die Art ist die kleinste Einheit innerhalb dieser Systematik (zum Beispiel Rehwild, Rotwild, Steinmarder). Im Normalfall ist nur innerhalb einer Art eine fruchtbare Fortpflanzung der Individuen möglich. Ausnahmen bilden z. B. das Rot- und Sikawild, bei denen der Verwandtschaftsgrad bis heute nicht endgültig geklärt ist.

Betrachten wir eine Art innerhalb einer bestimmten, weitgehend abgegrenzten Fläche, so sprechen wir von einer Population (zum Beispiel das Gamswild im Schwarzwald).

Säugetiere

Alle Säuger ernähren ihre lebend geborenen Jungtiere in den ersten Lebenswochen mit Muttermilch. Wie die Vögel weisen die Säuger eine relativ konstante Körpertemperatur auf – im Gegensatz zu den wechselwarmen Fischen, Amphibien und Reptilien, deren Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängt.

KENNZEICHEN DER SÄUGER

Morphologie und Anatomie

  • Fell mit Haaren
  • Schädel-, Rumpf- und Gliedmaßenskelett
  • Schädelskelett mit Zähnen
  • Zwerchfell (trennt Brusthöhle von Bauchhöhle)
  • Harnblase
  • Gallenblase (nicht bei Cerviden)

Fortpflanzung

  • lebend gebärend
  • Jungen werden gesäugt

Haarkleid: Säuger haben ein typisches Haarkleid, das im Winter dichter und länger ist als im Sommer. Mit dem Haarwechsel ändert sich auch zum Teil die Haarfarbe, sodass wir Jäger beim Haarwechsel vom „Verfärben“ reden. Der Wechsel vom Winter- zum Sommerhaar findet zwischen Mai und Juni, der vom Sommer- zum Winterhaar im September und Oktober statt. Dabei spielen Alter und Gesundheitszustand des jeweiligen Individuums eine maßge­bende Rolle. Im Allgemeinen gelten die Regeln beim

Verfärben: Jung vor alt und gesund vor krank. Trächtige Muttertiere z. B. verfärben aufgrund ihres beanspruchten Stoffwechsels oft als Letzte. Das Verfärben dient aber ebenso der Anpassung an die jahreszeitlich wechselnden Landschaftsveränderungen (z. B. Alpenschneehase, Hermelin).

Gebiss: Säuger besitzen ein Gebiss mit artspezifisch vielen Zähnen (Zahnformel). Die Gebisstypen mit den jeweiligen ausgeprägten Zahnformen sind abhängig von der Nahrung und der Form des Nahrungserwerbs. Wir unterscheiden deshalb z. B. Wiederkäuer-, Allesfresser-, Raubtier-, Hasentier- und Nagergebisse.

Gliedmaßen: Säuger besitzen zwei Gliedmaßenpaare. Dabei werden unterschiedliche Fuß- bzw. Handknochen auf dem Boden aufgesetzt. Man unterscheidet: Zehenspitzengänger (alle Paarhufer), Zehengänger (z. B. Hund, Katze, Fuchs), Sohlengänger (z. B. Dachs, Bär) und Halbsohlengänger (z. B. Waschbär).

Fortpflanzung: In der Regel befruchtet bei den Säugern ein männliches Tier mehrere weibliche Stücke (Polygamie). Die männlichen Tiere sind zum Teil deutlich größer und schwerer als die weiblichen Partner und tragen bei den Paarhufern teilweise einen prächtigen Kopfschmuck, den wir Jäger als Trophäe gewinnen (Geschlechtsdimorphismus).

Lebensweise: Die Anpassungsfähigkeit der Säugetiere an die menschliche Zivilisation ist sehr unterschiedlich. Während zum Beispiel Fuchs, Steinmarder, Rehwild und Wildkaninchen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Menschen leben (Kulturfolger), haben sich einige Arten wie Rotwild und Baummarder in ruhige, große, zusammenhängende Wälder zurückgezogen (Kulturflüchter).

Haarwild

Zum Haarwild zählen alle Säugetiere, die dem Jagdrecht unterliegen. Dies sind gemäß § 2 Bundesjagdgesetz unsere heimischen zehn Schalenwildarten (Paarhuferarten, s.u.) sowie Feldhase, Schneehase, Wild­kaninchen, Murmeltier, Wildkatze, Luchs, Fuchs, Steinmarder, Baummarder, Iltis, Hermelin, Mauswiesel, Dachs, Fischotter, Seehund.

Die Länder können weitere Tierarten für jagdbar erklären. Das haben sie bisher im Wesentlichen mit folgenden invasiven Tierarten getan: Waschbär, Enok (Marderhund), Nutria.

SCHALENWILD (PAARHUFER)

Zum Schalenwild zählen nach BJagdG:Wisent (siehe hier), Elch (siehe hier), Rotwild (siehe hier), Damwild (siehe hier), Sikawild (siehe hier), Rehwild (siehe hier), Gamswild (siehe hier), Steinwild (siehe hier), Muffelwild (siehe hier) und Schwarzwild (siehe hier).

Schalenwild wird nach der Ernährungsweise in Wiederkäuer, die sich rein pflanzlich ernähren, und Nichtwiederkäuer un­tergliedert. Der einzige Vetreter unter den Nichtwiederkäuern ist der Allesfresser Schwarzwild.

Die Unterordnung der Wiederkäuer unterteilt man u. a. nach ihrem Kopfschmuck in die Geweihträger (Cerviden) und die Hornträger (Boviden).

Innerhalb der Cerviden kann man die Echthirsche von den Trughirschen unterscheiden. Ihr eigentliches Unterscheidungsmerkmal liegt am Kanonenbein (Mittelhand- bzw. Mittelfußknochen). Darüber hinaus bilden die Trughirsche bereits im ersten Lebensjahr ihr erstes Geweih aus, während das die Echthirsche erst im zweiten Lebensjahr tun. Ein markantes Unterscheidungsmerkmal ist außerdem eine deutlich sichtbare Tränengrube, die nur Echthirschen besitzen und den Trughirschen fehlt.

Wiederkäuer

Wiederkäuermagen: Er untergliedert sich in vier Teilmägen: Pansen, Netz-, Blätter-, Labmagen.

  • Pansen: Sammel- und Gärkammer, Pansenzotten, mit Verdauungsbakterien und weiteren Mikroorganismen
  • Netzmagen: Sortierung (Grobes wird wiedergekäut)
  • Blättermagen: Entzug von Wasser und Mineralstoffen
  • Labmagen: Eigentliche Verdauung durch körpereigene Enzyme, Drüsenmagen

Wie alle Echthirsche hat Rotwild Tränengruben. Sie dienen auch der Markierung.
© Siegfried Seibt

Hauptäsungstypen: Man unterscheidet je nach Zusammensetzung der Nahrung

  • Konzentratselektierer: Nehmen...

Erscheint lt. Verlag 2.5.2022
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Freizeit / Hobby Angeln / Jagd
Schlagworte Jagd • Jagdpraxis • Jagdrecht • Jagdschein • Jagdscheinanwärter • Jägerausbildung • Jägerprüfung • Jungjäger • Jungjägerausbildung • Prüfungsvorbereitung • Revier • Wildtierkunde
ISBN-10 3-440-50601-0 / 3440506010
ISBN-13 978-3-440-50601-1 / 9783440506011
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