Paartherapie für zu Hause (eBook)
288 Seiten
Yes-Verlag
978-3-96905-152-8 (ISBN)
Linda Mitterweger studierte Psychologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, der University of Oulu, Finnland, und der Catholic University in Ruomberok, Slowakei. Anschließend bildete sie sich am Münchner Institut für Systemische Weiterbildung (misw) in Systemischer Beratung und Therapie weiter. Seit 2018 betreibt sie eine eigene Online-Praxis für Paartherapie. Ihr erfolgreicher 'Paartherapie Podcast', der seit 2019 wöchentlich erscheint, wird monatlich über 10.000-mal gehört. Sie ist Autorin von drei Büchern. Seit 2020 reist sie um die Welt und lebt und arbeitet als digitale Nomadin
Linda Mitterweger studierte Psychologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, der University of Oulu, Finnland, und der Catholic University in Ruomberok, Slowakei. Anschließend bildete sie sich am Münchner Institut für Systemische Weiterbildung (misw) in Systemischer Beratung und Therapie weiter. Seit 2018 betreibt sie eine eigene Online-Praxis für Paartherapie. Ihr erfolgreicher "Paartherapie Podcast", der seit 2019 wöchentlich erscheint, wird monatlich über 10.000-mal gehört. Sie ist Autorin von drei Büchern. Seit 2020 reist sie um die Welt und lebt und arbeitet als digitale Nomadin
2. Was denkst du über Beziehungen?
Als Menschen sind wir grundsätzlich beziehungsfähig und brauchen soziale Verbindungen. Das heißt aber nicht, dass wir intuitiv wissen, wie wir unsere Beziehungen langfristig gesund und harmonisch aufbauen und aufrechterhalten können. Bereits als Kind lernen wir von unseren wichtigsten Bezugspersonen – in den meisten Fällen den Eltern oder engen Vertrauenspersonen – wie Beziehung gestaltet wird. In der Psychologie spricht man vom Modelllernen: Wir lernen am Modell unserer Vorbilder, indem wir sie nachahmen. Leider sind auch unsere Eltern und engen Bezugspersonen nicht unfehlbar: Nicht alles, was wir von ihnen lernen, dient uns langfristig. Wenn unsere Vorbilder aus Kindheitstagen Schwierigkeiten damit haben, gut in Beziehungen zu sein, werden wir ihr dysfunktionales Verhalten übernehmen. Außerdem kopieren wir unbewusst die Beziehungsziele unserer engsten Bezugspersonen und all das, was sie über Beziehungen glauben, ganz einfach, weil uns in frühen Lebensphasen andere Vorbilder fehlen. Wir eignen uns Verhaltensstrategien an, die den Beziehungszielen und -vorstellungen unserer Bezugspersonen entsprechen, aber unseren eigenen Wünschen und Zielen nicht langfristig dienen. Als Erwachsene können wir jedoch Zugang zu unseren eigenen Wünschen und Vorstellungen erlangen und Verhaltensstrategien entwickeln, die uns diesen näher bringen. Wir können neues Verhalten lernen. Es benötigt allerdings eine aktive Auseinandersetzung mit allem, was wir bereits gelernt haben, und viel Übung bei den neuen Verhaltensweisen.
Früh erlernte Verhaltensweisen erscheinen dir in deinem bisherigen Leben als einzig mögliche Verhaltensweisen – als das, was normal ist. Dabei ist erst einmal zweitrangig, ob es dir dient und dir dabei hilft, deine Beziehungen so glücklich und erfüllt zu gestalten, wie du es dir wünschst. Wenn du ein neues Verhalten erlernen möchtest, musst du es aktiv wählen und bei jeder Gelegenheit üben. Das neue Verhalten wird dir erst dann als die Strategie der Wahl erscheinen, wenn du es mindestens genauso oft angewendet hast wie das alte Verhalten – besser sogar noch öfter. Das kann herausfordernd sein und manchmal zu Frustration führen. Wenn du aber verstehst, woher deine alten Verhaltensweisen kommen, kann es dir helfen, erfolgreich neues Verhalten zu integrieren.
Die nebenstehenden Fragen unterstützen dich bei der Reflexion.
Reflexionsfragen: Woher kommen meine Verhaltensweisen?
Was hast du in deiner Herkunftsfamilie über Partnerschaft gelernt?
Wie waren die Bezugspersonen deiner Kindheit miteinander in Beziehung? Wie hast du sie miteinander erlebt?
Was denkst du ganz allgemein über Partnerschaften?
Welche Chancen und Möglichkeiten siehst du in Beziehungen?
Welchen Herausforderungen bist du immer wieder begegnet, wenn es um Beziehungen ging?
Welche Beziehungserfahrungen hast du vor deiner aktuellen Partnerschaft gemacht?
Was durftest du schon in Sachen Liebe und Partnerschaft in deinem Leben erfahren?
Welche positiven Erfahrungen hast du in Partnerschaften gemacht?
Welche Erfahrungen haben dich negativ beeinflusst?
Wie beeinflussen deine bisherigen Beziehungserfahrungen dich in deiner aktuellen Beziehung?
Wie beeinflusst dich das Bild, das du in deiner Kindheit über Beziehungen gewonnen hast, heute in der Partnerschaft?
Oftmals sind unsere Überzeugungen und Glaubenssätze rund um Partnerschaft und Beziehung noch tief verankert und können durch die reine Reflexion nicht bewusst gemacht werden. Die folgende Übung hilft dir dabei, auch tief sitzende Überzeugungen zu erkennen.
Übung: Meine tief sitzenden Überzeugungen
Vervollständige folgende Sätze über Beziehungen intuitiv und ohne lange darüber nachzudenken – die ersten Impulse sind meist die richtigen.
Beziehungen sind _____________________________________.
In Beziehungen erfahre ich _____________________________________.
In meiner Beziehung erfahre ich _____________________________________.
In meiner Kindheit habe ich über Beziehungen gelernt, dass _____________________________________
.
Meine Eltern haben mir über Partnerschaften beigebracht, dass _____________________________________
.
Ich wünsche mir für meine Beziehung _____________________________________.
Es fällt mir in der Beziehung leicht _____________________________________.
Es fällt mir in meiner Partnerschaft schwer _____________________________________.
Wenn ich sofort etwas in meiner Partnerschaft ändern könnte, dann wäre das ______________
.
Wenn ich sofort etwas an mir selbst als Partner oder Partnerin verändern könnte, würde ich
.
Wenn ich mir etwas von meinem Partner oder meiner Partnerin wünschen dürfte, wäre mein Wunsch _____________________________________.
Liebe ist _____________________________________.
Ich fühle mich geliebt, wenn _____________________________________.
Ich zeige meine Liebe, indem ich _____________________________________.
Von der Arbeit mit diesem Buch erhoffe ich mir _____________________________________.
Ich würde gern einmal mit meinem Partner oder meiner Partnerin über folgendes Thema sprechen: _____________________________________.
Wenn ich keine Angst hätte, würde ich _____________________________________.
Wenn sichergestellt wäre, dass es klappt, würde ich _____________________________________
Wie geht es dir mit deinen Antworten auf diese Fragen? Hast du dich selbst überrascht? Ist dir etwas klar geworden?
Welche Erkenntnis hast du bereits jetzt über dich und deine Beziehung erhalten?
Deine Gedanken und dein Verhalten sind Ergebnisse von Lernprozessen. Bereits in deiner frühen Kindheit hast du erste Lernerfahrungen gesammelt. Frühe Beziehungserfahrungen sind tief verankert und bestimmen, wie du Beziehungen eingehst. Doch auch neuere Erfahrungen bilden deine Realität mit.
Wenn du in den Übungen festgestellt hast, dass dein Bild von Beziehung und Partnerschaft tendenziell eher abwertend und negativ geprägt ist, hängt das möglicherweise mit negativen Erfahrungen zusammen: Vielleicht hast du in deinem bisherigen Leben wenige vertrauensvolle Beziehungen erlebt.
Hast du jedoch positive Beziehungserfahrung sammeln können und von Modellen gelernt, die erfüllte und erfolgreiche Partnerschaften führen, hast du mit großer Wahrscheinlichkeit ein positiv geprägtes Bild von Partnerschaft verankert.
Spannend ist, dass dich in deinem Leben genau die Beziehungserfahrungen erwarten, die deiner Einstellung entsprechen. Egal ob du positiv oder negativ über Beziehungen denkst: Es wird dich genau das erwarten, was du erwartest oder auch befürchtest. In der Psychologie spricht man dabei von einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Und das ist kein Hokuspokus – im Gegenteil: Wir verhalten uns meist unbewusst so, dass die Erwartung eintritt. Sehen wir uns dieses Phänomen anhand eines Beispiels von zwei Personen an, die mit Herausforderungen in ihrer Partnerschaft konfrontiert sind.
Person A denkt über sich selbst: »Ich bin einfach unfähig, langfristige Beziehungen einzugehen. Bei mir geht das immer schief!«
Person B hingegen denkt über sich selbst: »Ich kann alle Herausforderungen, die mir in meiner Beziehung begegnen, gut meistern, solange ich an mich glaube und an mir arbeite.«
Person A wird sich im Angesicht der Herausforderungen in ihrer Beziehung bedroht fühlen. Ihre Gedanken werden geprägt sein von Sätzen wie »War ja klar, dass das wieder nichts wird! Es hat so gut angefangen, aber jetzt gibt es wieder Probleme – ich bin einfach nicht fähig, eine langfristige Beziehung zu führen. Ich muss mich trennen.« Sie wird sich in ihrer Annahme, keine langfristigen Beziehungen aufrechtzuerhalten, bestätigt fühlen.
Auch Person B wird die Situation als Bestätigung ihrer eigenen Annahmen deuten. Jedoch wird sie beispielsweise folgende Gedanken haben: »Gerade bin ich mit sehr vielen Herausforderungen in meiner Beziehung konfrontiert und es ist alles andere als einfach. Zum Glück kann ich auch diese Herausforderungen gut meistern, solange ich nur an mich glaube und an mir arbeite. Am besten suche ich direkt ein Gespräch mit meinem Partner und verabrede einen Termin für eine Paarberatung.« Durch die...
Erscheint lt. Verlag | 15.5.2022 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Partnerschaft / Sexualität |
Schlagworte | Affäre • Arbeitsbuch • Ausfüllbuch • Beziehung • Beziehung Ausfüllbuch • beziehung buch • beziehung ratgeber • beziehung retten • Beziehungskrise • Beziehungsratgeber • Beziehungstagebuch • beziehung tagebuch • Beziehung verbessern • beziehung vertiefen • Buch für Partner • Buch für Partnerin • Ehe • Ehekrise • Ehe Ratgeber • ehe retten • Ehe verbessern • Eifersucht • Eifersucht überwinden • Eintragbuch • Fremdgehen • neu verlieben • neu verliebt • Paartherapeut • Paartherapie • Partnerschaft • Ratgeber • Scheidung • Seitensprung • Selbsthilfe • streit beziehung • Stress Partner • Tagebuch • tagebuch beziehung • Therapie Beziehung • Trennung • Workbook |
ISBN-10 | 3-96905-152-5 / 3969051525 |
ISBN-13 | 978-3-96905-152-8 / 9783969051528 |
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Größe: 3,7 MB
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