Workshop Wildtierfotografie vor der eigenen Haustür -  Mario Müller

Workshop Wildtierfotografie vor der eigenen Haustür (eBook)

Die geheimen Profi-Tricks verständlich erklärt.
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
256 Seiten
Humboldt (Verlag)
978-3-8426-5539-3 (ISBN)
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Säugetiere, Vögel, Reptilien, Insekten - die Vielfalt der Tierwelt ist fast unermesslich. Den scheuen Fuchs, die blitzschnelle Libelle oder den seltenen Seeadler mit der eigenen Kamera in Szene zu setzen, ist aber nicht so einfach. Wie komme ich nah genug an die Tiere heran? Wie schaffe ich es, scharfe Aufnahmen zu machen, obwohl mein Motiv ständig in Bewwgung ist. Wie fange ich die Besonderheit des Moments ein, wenn er nach langem Warten endlich gekommen ist? Der erfahrene Wildtierfotograf Mario Müller öffnet in diesem Ratgeber seine Trickkiste und verrät die besten Profi-Tipps: von Ausrüstung und Tarnmöglichkeiten über die perfekte Bildkomposition bis hin zum Verhalten der Tiere. Dazu gibt es viele Foto-Workshops zum Lernen und Nachmachen.

Mario Müller gehört zu den besten Tierfotografen Deutschlands. Er ist Natur- und Reisefotograf, Fototrainer, Buchautor, Regionalgruppenleiter der Gesellschaft für Naturtfotografie sowie Seeadler-Landeskoordinator in Mecklenburg-Vorpommern. Mit seinen Fotos, Workshops, Publikationen und eindrucksvollen Multivisionsshows begeistert Mario Müller unzählige Menschen für die Fotografie und bringt ihnen die Schönheit der Natur nahe.

Mario Müller gehört zu den besten Tierfotografen Deutschlands. Er ist Natur- und Reisefotograf, Fototrainer, Buchautor, Regionalgruppenleiter der Gesellschaft für Naturtfotografie sowie Seeadler-Landeskoordinator in Mecklenburg-Vorpommern. Mit seinen Fotos, Workshops, Publikationen und eindrucksvollen Multivisionsshows begeistert Mario Müller unzählige Menschen für die Fotografie und bringt ihnen die Schönheit der Natur nahe.

TECHNIK UND AUSRÜSTUNG


Entscheidend für ein gutes Naturfoto ist nicht die verwendete Technik, sondern du hinter der Kamera mit deiner Kreativität. Welche Kameras und Objektive dich bei deiner Arbeit unterstützen und was die wichtigsten Parameter zur richtigen Einstellung deiner Kamera sind, erfährst du in diesem Kapitel. Daneben ist eine optimale Tarnung unabdingbar – sie sollte nicht unterschätzt werden, denn sie ist die Voraussetzung für gute Fotos von Wildtieren.

Kamera und Objektive


Wenn du neu mit der Tierfotografie beginnst, musst du dich zuerst entweder für ein Spiegelreflex- oder ein spiegelloses Kamerasystem entscheiden. Bis vor wenigen Jahren fiel die Entscheidung der Tierfotografen fast immer zugunsten der Spiegelreflexkameras. Diese waren vor allem schneller in der Serienbildgeschwindigkeit, worauf es gerade bei der Actionfotografie ankommt. Heute stehen die spiegellosen Kamerasysteme den Spiegelreflexkameras in nichts nach, sind leichter im Gewicht und meist besser in den Autofokusfunktionen. Der Trend geht also in Richtung spiegellose Kamerasysteme.

Beachte dabei immer, welche Objektive zu den unterschiedlichen Modellen zur Verfügung stehen. Du kannst heute wählen zwischen Vollformatkameras und Cropkameras:

Vollformatkameras besitzen einen großen Sensor. Dadurch sind detailreichere Fotos möglich, und es entsteht ein geringeres Rauschen beim Fotografieren mit hohen ISO-Werten.

Bei den Cropkameras wird der Bildausschnitt durch den Cropfaktor bestimmt. Er wirkt sich aus wie eine Brennweitenvergrößerung. Fotografierst du beispielsweise mit einer Brennweite von 500 mm und einer Kamera mit Cropfaktor 1,4, entsteht ein Foto, als hättest du mit der Brennweite von 500 mm + 1,4x-Konverter fotografiert. Dass heißt, dass du mit einer Cropkamera ein Bild erhältst, als hättest du einen Ausschnitt aus dem Bild mit einer Vollformatkamera gemacht.

Für Fotoreisen ist es sinnvoll, ein zweites Kameramodell als Ersatzoder Zweitkamera mitzunehmen. So sparst du dir auch häufige Objektivwechsel.

500 mm | f/4 | 1/20 s | ISO 51200 – Diesen Uhu fotografierte ich nachts bei ISO 51200, eine reine Dokumentaraufnahme, auf der das Rauschen deutlich zu sehen ist

500 mm + 1,4x-Konverter | f/5.6 | 1/500 s | ISO 1600 – Seeadler im letzten Abendlicht. Beim Fotografieren mit modernen Vollformatkameras erhältst du auch noch bei ISOWerten von 1600 Fotos, die fast rauschfrei sind.

Bei den Objektiven hast du in der Tierfotografie einen großen Spielraum. Entscheidend ist, wie du die Tiere in Szene setzen willst. Tiere lassen sich unter Umständen auch mit einem Weitwinkelobjektiv fotografieren. In der Regel benötigst du aber ein Teleobjektiv ab einer Brennweite von 400 mm.

Deine Objektive sollten lichtstark sein, um sie eventuell mit Konvertern kombinieren zu können. Konverter dienen der Brennweitenerweiterung und werden zwischen Kamera und Objektiv geschraubt. Es gibt 1,4x- und 2,0x-Konverter, das heißt, sie verlängern die Brennweite deines Teleobjektivs um das 1,4- bzw. 2-fache.

Das geeignetste Teleobjektiv in der Tierfotografie ist meiner Meinung nach ein Objektiv mit 500 mm Brennweite. Diese Objektive stellen den besten Kompromiss zwischen Flexibilität, Gewicht, Handlichkeit und Preis dar.

Mein 4.0/500 mm, 4.0/600 mm und 2.8/70–200 mm kombiniere ich außerdem mit dem Konverter. Fast ausschließlich nutze ich den 1,4x-Konverter. Beim 2,0x-Konverter habe ich den Eindruck, dass minimal Schärfe verloren geht. Übrigens: Beim Fotografieren mit Konvertern wird der Autofokus langsamer.

Bei Actionaufnahmen ist das Fotografieren aus der freien Hand manchmal notwendig. Das Tier mit dem Objektiv zu verfolgen und einen guten Bildausschnitt zu wahren, bedarf sehr viel Übung. Hier eignet sich ein Zoomobjektiv am besten. Damit bist du flexibler, weil du während des Fotografierens den Bildausschnitt wählen und störende Bildanteile aus dem Bild wegzoomen kannst. Mit Zoomobjektiven kannst du mehr Einfluss auf die Bildgestaltung nehmen; Festbrennweiten haben den Vorteil, dass sie detailreicher, schärfer abbilden. Für Einsteiger ist auch ein Telezoom von 150–600 mm gut geeignet.

Einstellungen


Die Belichtung eines Fotos kannst du durch die Regulierung des auf den Sensor fallenden Lichtes beeinflussen. Dafür stehen dir zwei Faktoren zur Verfügung, die Belichtungszeit und die einzustellende Blende.

Je kleiner du die Blende wählst (das heißt, je größer die Blendenzahl ist), um so weniger Licht fällt auf den Sensor und es erweitert sich der Tiefenschärfebereich. Die Belichtungszeit beeinflusst die Schärfe deiner Abbildung:

Willst du Bewegungen der Tiere einfrieren, benutze eine kurze Belichtungszeit.

Willst du Bewegung im Bild zeigen oder sogenannte „Wischerbilder“ erstellen, arbeite mit einer längeren Belichtungszeit.

Entscheidend dabei ist, ob du aus der Hand fotografierst oder vom Stativ. Durch die ruhige Position der Kamera auf dem Stativ und die eventuell vorhandenen Stabilisatoren am Teleobjektiv oder in der Kamera kannst du mit viel längeren Belichtungszeiten arbeiten, als das aus der Hand möglich wäre. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du mit Stativ und Bildstabilisator bei viel geringerem vorhandenen Licht fotografieren kannst.

DIE TIEFENSCHÄRFE BERECHNEN

Bei der Verwendung eines Teleobjektivs mit einer Brennweite von 500 mm, der Blendeneinstellung f/5.6 und einer Vollformatkamera hast du bei einer Entfernung von 40 Metern zum Objekt noch eine Tiefenschärfe von ca. 2,15 m. Dass heißt, wenn du auf 40 m scharf gestellt hast, wird alles zwischen etwa 39,0 und 41,1 m scharf abgebildet. Tiefenschärferechner gibt es in den verschiedensten Varianten im Internet oder als App für das Handy.

Kameramodus


Von den verschiedenen Belichtungsmodi nutze ich in der Regel nur die A-/Av-Zeitautomatik und die S-/Tv-Blendenautomatik.

Bei der Zeitautomatik legst du den Blendenwert fest, und die Kamera passt dazu automatisch die Belichtungszeit an. Mit dieser Entscheidung beeinflusst du die Schärfentiefe auf deinem Foto.

Bei der Blendenautomatik legst du die Belichtungszeit fest, und die Kamera passt automatisch die Blende an. Damit entscheidest du, wie scharf dein Motiv abgebildet wird.

Ein ruhig stehendes Tier würde ich immer im Av-Modus fotografieren, da mir die Beeinflussung der Schärfentiefe wichtig ist. Den Tv-Modus nutze ich, wenn ich die Bewegung auf dem Foto zeigen will, also bei Wischerbildern. Aus der Erfahrung heraus kannst du, abhängig von der Schnelligkeit der Bewegung, diese einfrieren oder zeigen.

BEWEGUNGEN EINFRIEREN

Nutze folgende Richtwerte für die Belichtungszeit zum Einfrieren von Bewegungen:

Kleinvogel im Flug: mindestens 1/3200 s

Kampfläuferkampf: mindestens 1/1600 s

Kranich im Flug: mindestens 1/800 s

Seeadler im Flug: mindestens 1/640 s

laufender Hirsch: mindestens 1/320 s

Mehr zum Thema Bewegung im Bild findest du im Abschnitt „Action“ im Kapitel „Tiere in Szene setzen“.

Belichtungsmessung


Bei den unterschiedlichen Methoden der Belichtungsmessung wähle ich fast immer die Mehrfeldmessung. Das bedeutet, die Kamera ermittelt über mehrere Felder die Belichtung. Das führt meist zu ausgewogen belichteten Fotos über die gesamte Bildfläche.

ISO


Neben den beiden Einstellmöglichkeiten von Blende und Belichtungszeit gibt es noch eine dritte Komponente, mit der du das Foto beeinflussen kannst, die ISO-Zahl. Sie bestimmt die Lichtempfindlichkeit des Sensors in der Kamera. Eine Verdopplung der ISO-Zahl ergibt, genau wie bei der Verdopplung der Belichtungszeit, eine Verdopplung der Helligkeit des Bildes.

Eine hohe Empfindlichkeit (hohe ISO-Zahl) bedeutet, dass weniger Licht ausreicht, um helle Punkte im Bild zu erhalten. Allerdings nimmt dann das sogenannte Rauschen eines Bildes zu, je höher die ISO-Zahl ist. Das heißt, das Bild wird pixelig. Bei den heutigen Kameras stellt dies aber meist kein Problem mehr dar, sodass es möglich ist, bis ISO 12800 und höher noch brauchbare Bilder zu erzeugen.

Ist am Tag genug Licht vorhanden, fotografiere ich mit ISO 100 bis 400. Erst wenn das Licht weniger wird, erhöhe ich die ISO-Zahl.

Autofokus


Heutige Kameras sind mit unterschiedlichen Fokussiermethoden ausgestattet. In der Tierfotografie ist der Autofokus sinnvoll, da er automatisch die Schärfe auf das anvisierte Motiv setzt. Da Tiere meistens in Bewegung sind, arbeite ich fast ausschließlich mit dem kontinuierlichen Autofokus (bei Canon „AI Servo“).

Es ist schwierig, bewegte Tiere mit nur einem Fokuspunkt anzupeilen, deshalb nutze ich fast immer die Messfelderweiterung auf vier oder acht zusätzliche Messfelder. Damit ist die Trefferquote, das Tier in den Fokus zu bekommen, viel...

Erscheint lt. Verlag 3.9.2021
Zusatzinfo ca. 150 Abbildungen
Verlagsort Hannover
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Freizeit / Hobby Fotografieren / Filmen
Schlagworte Insekten fotografieren • Reptilien fotografieren • Tierfotografie • Wildtiere fotografieren
ISBN-10 3-8426-5539-8 / 3842655398
ISBN-13 978-3-8426-5539-3 / 9783842655393
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