Der Tod bekommt heut Influencer (eBook)

Ein Bayernkrimi
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
242 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1559-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Tod bekommt heut Influencer -  Susanne Hanika
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Ein Stalker hat es auf die überaus beliebte Influencerin Aisha abgesehen. Also versteckt sie sich für eine Weile bei den Campern am Hirschgrundsee. Ganz minimalistisch im Gruber-Häusl. Mit von der Partie ist ihr Bodyguard. Ein ziemlich heißer Kerl, wie Evelyn nicht umhin kann zu bemerken. Ihrem wachsamen Auge entgeht auch nicht, dass die beiden mehr als nur beruflichen Umgang miteinander pflegen ... Doch dann liegt der fesche Bodyguard plötzlich tot neben dem Klohäusl! Hat der Stalker Aisha aufgespürt? Aber dann schwebt sie ja in tödlicher Gefahr! Dass dieser Internet-Berühmtheit etwas passiert, müssen Evelyn und Sofia in jedem Fall verhindern. Auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringen!

'Der Tod bekommt heut Influencer ' ist der vierzehnte Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe 'Sofia und die Hirschgrund-Morde' von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Wieder-Single-Frau auf Jugendliebe und feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!

eBooks von beThrilled - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium der Biologie und Chemie promovierte sie in Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Die Autorin ist begeisterte Camperin und hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.</p> <p><br></p>

Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium der Biologie und Chemie promovierte sie in Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Die Autorin ist begeisterte Camperin und hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.

Kapitel 2


Im nächsten Moment zerriss ein riesiger Knall die Nacht, als wäre ein Jumbojet auf unserer Zeltwiese abgestürzt. Direkt vor uns stieg ein gewaltiger Feuerball in den schwarzen Himmel, und dort, wo vorher ein Wohnmobil gestanden hatte, flogen Trümmerteile durch die Luft. Selbst hier auf dem Balkon spürte ich die Druckwelle, die mir Staub, Dreck und den Geruch von verschmortem Plastik und Elektronik ins Gesicht wehte. Im Nachhinein wusste ich nicht, was ich in der ersten Schrecksekunde getan hatte, aber als ich wieder denken konnte, kauerten Evelyn und ich hinter dem alten, hölzernen Balkongitter. Bei der Aktion hatten wir unsere Weingläser vom Tischchen gefegt, und ich spürte die Scherben unter meinen Knien knirschen. Meine Ohren fühlten sich an, als wäre etwas massiv nicht in Ordnung.

»Himmel«, formten Evelyns Lippen, aber vielleicht nahm ich das auch nur an, weil das normalerweise das war, was sie sagte. »Was war das?«

Ich starrte auf ihren Mund, der sich weiter öffnete und schloss, aber ich hatte so ein wattiges Gefühl auf den Ohren, dass ich sie fast nicht hörte.

»Dein Wohnmobil«, schrie ich. Selbst meine eigene Stimme hörte ich nur ganz tief und dumpf. Mit hämmerndem Herzen linste ich zwischen den Streben des Balkons hindurch. Im Wohnmobil flackerten noch immer die Flammen, und das Dach hatte sich aufgerollt wie bei einer Konservenbüchse.

»Jonas!«, brüllte ich vom Balkon hinunter, in der plötzlichen Angst, es könnte ihm etwas passiert sein.

»Ja!«, hörte ich ihn von unten antworten. »Ruf die Feuerwehr.«

»Okay«, brüllte ich.

»Wo ist Evelyn?«

»Hier!«, riefen Evelyn und ich gemeinsam.

Wir versuchten aufzustehen, mussten jedoch wie hypnotisiert hinüber zu dem brennenden Wrack starren. Nach einer Weile gab es einen erneuten dumpfen Schlag, und weitere Blechteile flogen herum. Ich hatte das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden, und wählte deswegen hastig die 112.

Die Feuerwehr vom Ort war nach sechseinhalb Minuten da, der Notarzt und die Rettungssanitäter nach zwölf Minuten. Und dann kamen in schneller Abfolge die diversen freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Ortschaften. Unser Dorfpolizist, der Brunner, nicht gerade bekannt für seinen Arbeitseifer, war auch nach einer halben Stunde noch nicht vor Ort. Alle Campinggäste standen auf dem Vorplatz zur Rezeption, dort, wo man parken konnte, wenn man sich anmelden wollte, und beobachteten das Löschen des Wohnmobils aus sicherer Entfernung. Die gesamte Wiese war derart vollgeparkt mit Feuerwehrautos und Krankenwagen, als hätte es einen Anschlag auf eine Großveranstaltung gegeben.

Eine Weile blieb Jonas neben mir stehen und hielt mich im Arm. Als wollte er mich vor weiterem Schaden bewahren. Irgendwann ließ er mich dann doch los und ging zu einem Typen von der Feuerwehr. Dafür, dass nur ein Wohnmobil brannte, war ganz schön viel Feuerwehr da! Etwas besorgt überlegte ich, ob die brennenden Trümmer bis zu unserer Jurte fliegen konnten oder bis zur Scheune, und war plötzlich froh, dass so viel Unterstützung da war.

Immer noch fühlte ich mich zittrig, aber so in der Tür des Rettungswagens sitzend, mit einer silbernen Folie um die Schulter gelegt und umgeben von meinen Campern und zwei Rettungssanitätern, dennoch gut aufgehoben. Gemeinsam beobachteten wir das Spektakel.

»In einem Wohnmobil kann auch sehr viel brennen«, erklärte der Schmidkunz direkt neben mir.

»Unsere Gasprüfung ist aber schon ganz frisch?«, fragte seine Frau neben ihm.

Sie hatte die Hand vor dem Mund und schien fassungslos zu sein, was alles passieren konnte, wenn ein Wohnmobil in die Luft flog.

Evelyn stand neben uns und filmte eifrig die Feuerwehr. Anscheinend war sie nicht halb so traumatisiert wie ich es war. Ich fühlte mich komplett am Ende und hätte nicht einmal das Handy in die richtige Richtung halten können.

Besonders gruselig war, dass sich nun alle darüber unterhielten, von welchen Wohnmobil- und Wohnwagenbränden sie schon gelesen hatten. Das waren unvorstellbar viele. Eigentlich kannte jeder außer mir jemanden, bei dem es zu einer Verpuffung der Gasheizung gekommen war oder der mit einer Zigarette im Mund eingeschlafen war. Im schlimmsten Fall brannten oder explodierten dann die benachbarten Wohnwägen gleich mit und vernichteten im Umkreis von zig Metern alles, was herumstand.

»War da nicht mal der Fall, dass ein gesamter Campingplatz explodiert ist?«, fragte jemand hinter mir.

»Deswegen haben die wahrscheinlich auch alle Feuerwehren der Nachbargemeinden informiert«, sagte der Schmidkunz. »Auf ’nem Campingplatz ist das ja ganz schnell ein Großbrand!«

»Hunderte von ausgebrannten Wohnwägen«, sagte Evelyn in ihre Kamera. »Wenn ich mir das vorstelle, wir Hirschgrundis, alle innerhalb von Sekunden ausgelöscht!«

»Und nur weil ein Wohnwagenbesitzer versäumt hatte, seine Gasprüfung zu machen«, stöhnte die Schmidkunz auf.

Evelyn senkte ihre Kamera und hörte zu filmen auf. »Und deswegen sind alle Nachbar-Wohnwägen explodiert?«, fragte sie neugierig. »Wegen eines einzigen Wohnwagens?«

»Aber bei uns kommt ganz regelmäßig die Gasprüfung für die Dauercamper«, beruhigte ich die Schmidkunz, die wirkte, als würde sie das Campen sofort und für immer einstellen wollen.

Ob meine anderen Gäste Gasprüfungen machten, kontrollierte ich natürlich nicht. Aber es war doch selbstverständlich, dass man das als routinierter Camper tat!

Evelyn seufzte.

»Mein gesamtes Hab und Gut verbrennt da gerade! Aus dem Wohnmobil wird man nichts mehr retten können«, laberte Evelyn gerade in die Kamera und klang nicht einmal besonders besorgt.

»Ich hoffe, du hast aufgelistet, was alles im Wohnmobil war«, sagte die Schmidkunz, während wir zusahen, wie die Flammen aus dem Dach des Wohnmobils schlugen. Dann gab es eine kleine Verpuffung, und die Dachluke flog in die Luft. Ein Aufstöhnen ging durch die Menge, und wir wichen gemeinschaftlich erschrocken zurück.

Keiner sagte mehr etwas. Ich war mir ziemlich sicher, dass Evelyn keine Listen darüber führte, was sie alles besaß.

»Irgendetwas riecht hier ganz extrem nach Alkohol«, merkte der Schmidkunz an und warf mir einen ziemlich schrägen Blick zu.

»Ja. Das bin ich«, verriet ich ihm. »Hab versehentlich eine Flasche Rotwein umgeschüttet, als das Wohnmobil explodiert ist.«

»Na, Hauptsache, alle sind wohlauf«, erklärte die Schmidkunz sanft.

Dann explodierte wahrscheinlich eine Gasflasche, und die Flammen schossen erneut in die Höhe.

Nun hatten Evelyn und ich definitiv keine Lust mehr aufs Zusehen, und ich überlegte, ob wir den Campingplatz evakuieren mussten.

Evelyn und ich behaupteten vor den Rettungssanitätern, dass es uns prächtig ging, und verabschiedeten uns von den Schmidkunzens. Die Sicherheitsüberlegungen überließ ich der Feuerwehr. Jetzt war es auch keine Frage mehr, ob Evelyn bei mir im Haus schlafen würde. Ihr Wohnmobil gab es einfach nicht mehr. Genauso wenig ihre Schlafanzüge, ihre hippen Klamotten und ihr Sortiment an Kosmetika. Inzwischen sah Evelyn kreidebleich aus, vermutlich, weil ihr klar geworden war, dass da noch viel mehr hätte schiefgehen können.

»Ich hol dir Bettwäsche«, sagte ich, während sie sich auf ihr Bett fallen ließ.

Trotzdem nahm sie erneut ihr Handy raus.

»Du machst doch jetzt wohl keine Insta-Story«, sagte ich irritiert.

»Meine Fans wollen natürlich wissen, ob ich noch lebe«, behauptete sie und hob das Handy vors Gesicht. »Ich habe nichts mehr«, erklärte Evelyn in schockiertem Tonfall. »Mein gesamter Hausstand ist in die Luft geflogen! Aber, Leute, ich bin am Leben, und das ist das Wichtigste!«

Während sie in die Kamera sprach und etwas von einem Anschlag auf sich erzählte, holte ich mit zittrigen Knien einen Bettüberzug für das Gästebett. Für einen Moment hatte ich den Eindruck, mich in den Wäschepuff erbrechen zu müssen, und blieb tief durchatmend stehen. Zwar konnte ich inzwischen wieder hören, aber ich hatte einen fiesen Dauerton im Ohr, so ein kreischendes Pfeifen.

Laut den Rettungssanitätern ging das bestimmt irgendwann wieder weg.

Nichts passiert, schärfte ich mir ein. Nichts kaputt, was nicht ersetzbar wäre!

»Und ich Idiot habe heute noch alle Müllsäcke mit den alten Klamotten in den Altkleidercontainer gefahren!«, jammerte Evelyn ins Handy. »Wenn ich mir das überlege!«

Ich griff nach einem Spannbetttuch und legte es auf den Rest der Bettwäsche. Mit dem Bettzeug im Arm kam ich ins Gästezimmer. Evelyn hatte zu filmen aufgehört und sich rückwärts aufs Bett geworfen.

»Stell dir vor, ich wäre schon ins Bett gegangen gewesen«, sagte sie, und man hörte ihrer Stimme keine Emotionen an.

»Denk nicht dran«, sagte ich mit leichtem Grusel, weil ich da auch schon dran gedacht hatte.

»Stell dir vor, ich hätte das Wohnmobil vorhin schon auf meinen alten Stellplatz auf dem Campingplatz gefahren«, machte sie trotzdem weiter.

Ich warf ihr den Bettkissenbezug über den Kopf. »Jetzt hör schon auf!«, sagte ich, weil ich mir das ebenfalls gedacht hatte.

»Dann wäre der gesamte Campingplatz in die Luft geflogen«, sagte sie dumpf unter dem Kissenbezug hervor, ohne auf mich Rücksicht zu nehmen. »Dann wären wir jetzt alle zusammen tot.«

Ich setzte mich zu ihr aufs Bett. Statt das Bett zu beziehen, hörte ich mir mein komisches Hörgeräusch an und hoffte, dass das bald vergehen würde, weil ich sonst dem Wahnsinn anheimfallen...

Erscheint lt. Verlag 30.9.2021
Reihe/Serie Sofia und die Hirschgrund-Morde
Sofia und die Hirschgrund-Morde
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Sachbuch/Ratgeber Sport
Schlagworte Bowls • Camping • Camping Buch • Campingkrimi • Camping-Krimi • Campingplatz • Follower • Glamping • influencerin • Instagram • Jessica Müller • Jörg Maurer • Krimis • Rita Falk • Stalker • Stalking • Zelten
ISBN-10 3-7517-1559-2 / 3751715592
ISBN-13 978-3-7517-1559-1 / 9783751715591
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychothriller

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2022)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99
Krimi

von Jens Waschke

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
9,99
Psychothriller | SPIEGEL Bestseller | Der musikalische Psychothriller …

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2021)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99