Die Früherziehung der Vorstehhunde

Durch neue Gedanken über die Bedeutung von Ersteinflüssen und Erbanlagen sowie über die Wesensfestigkeit bereichert, liegt Sivekes mit großem Engagement geschriebener Leitfaden jetzt in dritter, bearbeiteter Auflage vor. Behandelt wird die in den ersten Lebenswochen einsetzende Früherziehung der Vorstehhund. Sie nutzt das bereits zu diesem Zeitpunkt rasch fortschreitende Aufnahmevermögen der Welpen, indem sie die jungen Hunde auf fast spielerische Weise allmählich mit ihrer Umwelt und ihren späteren Aufgaben vertraut macht.
Die von dem Humanmediziner und langjährigen Hundeführer Siveke entwickelte Früherziehung arbeitet mit Ausbildungsmethoden, die sich auf Erfahrungen aus der Naturbeobachtung wie auf Erkenntnisse der Verhaltensforschung gründen. Unerlässlich sind eine gute Beobachtungsgabe und ein besonderes Einfühlungsvermögen des Ausbilders, weil Junghunde nur vorwiegend lustbetonte Aufgaben schnell und dauerhaft nachkommen. Die jeweilige Anforderung muss deshalb von Welpe und Junghund auf Anhieb zu meistern sein, wenn sie sich – später konsequent wiederholt – nachhaltig einprägen soll.
Auch die Früherziehung erfordert unbedingten Gehorsam, zunächst aber einen freiwilligen, der sich aus der schon frühzeitig zwischen Lehrer und Schüler bestehenden Gemeinschaft entwickelt. Weil dabei Gewaltmaßnahmen des Abrichters überflüssig werden, bleibt die Psyche des Hundes nahezu unbeeinträchtigt. So wird die Erfüllung der vom Menschen gestellten Aufgaben schon dem jungen Hund zur Selbstverständlichkeit.