Volleyball (eBook)

Alles, was man wissen muss

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
200 Seiten
Meyer & Meyer (Verlag)
978-3-8403-3761-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Volleyball -  Jimmy Czimek
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Volleyball ist eine weltweit verbreitete, olympische Mannschaftssportart. Das Buch soll die Faszination dieser Sportart zeigen und zahlreiche Einblicke in das Verständnis des Spiels geben. Neben dem Ursprung und der Geschichte werden die Spielregeln verständlich erläutert. Die Aufgaben der einzelnen Spielpositionen auf dem Spielfeld sowie des Trainerteams werden für den Laien nachvollziehbar erklärt und ein Einblick in die grundlegenden Techniken und Taktiken der Sportart gegeben. Dabei wird dem Leser auch die Spielanalyse nähergebracht. Die wichtigsten Verbände und die Bundesliga mit den bedeutendsten nationalen und internationalen Wettbewerben werden vorgestellt und ein Blick auf die erfolgreichsten Volleyballteams sowie Volleyballspielerinnen und -spieler Deutschlands und der Welt geworfen. Auch die volleyballverwandten Spiele Beach-Volleyball, Snow-Volleyball sowie Sitz- und Standvolleyball werden kurz in ihren Grundzügen präsentiert. Ein Volleyball-ABC regt zum Nachschlagen der wichtigsten Begriffen aus der Sportart an. Darüber hinaus motivieren zahlreiche über das Buch verteilte Volleyballrekorde zum Lesen.

Dr. Jimmy Czimek ist Diplom-Sportlehrer sowie Diplom-Trainer. Der frühere Co-Trainer der deutschen Frauenvolleyballnationalmannschaft und Cheftrainer in der 1. Volleyball-Bundesliga promovierte an der DSHS Köln. Seit 2012 leitet er die A-Trainer-Ausbildung des DVV und ist seit 2014 als Hauptreferent an der Trainerakademie Köln tätig. Unter seiner Federführung entstand die Rahmentrainingskonzeption des DVV Volleyball - Training & Coaching - das Standardwerk für Trainer in Deutschland.

Dr. Jimmy Czimek ist Diplom-Sportlehrer sowie Diplom-Trainer. Der frühere Co-Trainer der deutschen Frauenvolleyballnationalmannschaft und Cheftrainer in der 1. Volleyball-Bundesliga promovierte an der DSHS Köln. Seit 2012 leitet er die A-Trainer-Ausbildung des DVV und ist seit 2014 als Hauptreferent an der Trainerakademie Köln tätig. Unter seiner Federführung entstand die Rahmentrainingskonzeption des DVV Volleyball – Training & Coaching – das Standardwerk für Trainer in Deutschland.

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WIE ALLES ANFING …


DIE GESCHICHTE DES VOLLEYBALLSPIELS

Ballspiele haben eine lange Tradition und der Ball ist das vermutlich älteste Sportgerät der Welt. Ob im Reich der Mitte, bei den Azteken oder den Mayas, Vorläufer von Ballsportspielen sind bis zu 4000 Jahre v. Chr. überliefert. Reine Hochballspiele, welche sich durch Schlagen des Balls, um ihn in der Luft zu halten, kennzeichnen, wurden zu Formen der Hin- und Rückschlagspiele weiterentwickelt. Das römische Trigon oder das aztekische Indiaka waren solche, bei welchen zwei Parteien versuchten, sich das Spielgerät so lange wie möglich hin und her zu spielen. Im Laufe der Jahrhunderte gab es immer wieder unterschiedliche Spielformen, welche sich jedoch nie längerfristig durchzusetzen schienen. Dies änderte sich Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts. In Europa entwickelten sich Sportarten wie Fußball, Handball oder Hockey. In Amerika entstanden American Football, Baseball und auch Basketball.

William G. Morgan war ein Sportlehrer eines YMCA-Instituts im US-amerikanischen Holyoke im Staat Massachusetts. Dieser suchte für ältere und körperlich beeinträchtigte Männer eine Alternative für das nur wenige Jahre zuvor in Springfield von James Naismith entwickelte Basketballspiel, da er die Ansicht vertrat, dass sich Basketball vornehmlich für Jüngere eignet. Er wollte ein Spiel mit wenig Körperkontakt, sodass er Elemente von Tennis, Minton (eine Art Squash) und Handball in „Mintonette“ einfließen ließ, die Schläger entfernte und das Netz anhob.

Diese Spielform stellte Morgan 1896 seinen Kollegen des YMCA Colleges in Holyoke vor, indem zehn Spieler (in einem fünf gegen fünf Spieler) einen Ball aus Kalbsleder so lange wie möglich über ein Netz hin und her spielten. Ein Lehrer merkte an, dass es doch eher „Volley Ball“ heißen solle, da der Ball durchgängig in der Luft gehalten werde (im Englischen „volley“). Dies wurde von Morgan akzeptiert, sodass die Sportart Volleyball 1896 offiziell ins Leben gerufen wurde.

Die inoffiziell beschlossenen Regeln hatten 1896 noch wenig mit dem heutigen Regelwerk gemein, die Spielidee war jedoch geboren. Die Netzhöhe betrug beispielsweise 1,98 Meter, die Spielfeldgröße 7,62 x 15,24 Meter (25 x 50 feet) und die Spieleranzahl sowie Ballkontakte waren im Gegensatz zu heute unbegrenzt. Seit 1895 wurden zahlreiche Regeln angepasst, modifiziert und neu eingeführt. 1897 erfolgte eine erste Niederschrift der Regeln im Athletic Handbook, welche aber immer wieder grundlegend überarbeitet wurden.

Über die YMCA-Bewegung breitete sich das Spiel schnell aus. Deren Anhänger, insbesondere Studierende, brachten den Sport in die Welt. Bereits 1900 wurde „Volley Ball“ in Kanada gespielt, 1906 gelangte das Spiel nach Kuba. Ein Studierender der Bewegung führte die Regeln 1908 erstmals in Tokyo in Japan vor, von wo aus die Sportart 1910 nach China und auf die Philippinen gelangte.

Durch den Ersten Weltkrieg brachten amerikanische Soldaten den Sport auch nach Afrika und Europa. Besonders in Osteuropa fand „Volley Ball“ begeisterten Anklang, aber auch in Italien wurden die Leute von dem Spiel angesteckt, welches US-Luftstreitkräfte erstmals 1917 bei Ravenna vorführten.

Bis 1917 vergrößerte sich die Netzhöhe bis zu 2,43 Meter und die für einen Satzgewinn notwendigen Punkte wurden von 21 auf 15 reduziert. Zudem wurde festgelegt, dass zum Gewinn eines Matches ein Team zwei von drei Sätzen gewinnen muss. Seit 1920 besteht die Regel, dass ein Team maximal drei Kontakte haben darf, bevor der Ball das Netz überqueren muss.

Durch das immer höher werdende Netz mussten neue Lösungen gefunden werden, den Gegner unter Druck zu bringen, da der Ball bis dato als scharf gespielter Ball zum Gegner gespielt wurde. Auf den Philippinen wurde um 1920 der Angriffsschlag (Spike) entwickelt, wodurch, auch wenn es nicht in den Regeln stand, erste Blockversuche entstanden. Die höhere Bedeutung des Angriffsschlags für das Volleyballspiel gab dem Zuspiel einen höheren Stellenwert und es wurde zuehmend präzisiert.

Schon gewusst? Die erste Angriffstechnik im Volleyball wurde nach den Erfindern „Philippino-Bombe“ benannt.

Durch das hohe Netz werden neue Absprungtechniken ausgearbeitet, Trefffläche beim Schlag war nicht mehr die Faust, sondern die Handinnenfläche, um eine höhere Präzision in die Schläge zu bringen. Der hinteren Reihe, das heißt der netzfernen Reihe, war es seit 1922 nicht mehr gestattet, am Netz anzugreifen.

Im Jahr 1923 wurde die Spieleranzahl auf sechs Spieler pro Seite (plus zwölf Ersatzspieler) festgelegt, die feste Rotation der Aufschlagreihenfolge eingeführt, eine Mittellinie unterhalb des Netzes zur Feldabgrenzung beschlossen und zwei aufeinanderfolgende Ballkontakte eines Spielers verboten. Zudem musste der Aufschlag an der hinteren Linie rechts ausgeführt werden.

Bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris wurden neben anderen amerikanischen Sportarten auch Volleyball als Demonstrationssportart vorgestellt. Ein Jahr darauf entstand in den Niederlanden die Zählweise, dass man für einen Satzgewinn beim Stand von 14:14 zwei Punkte Vorsprung haben muss und nicht wie bisher, nur zwei aufeinanderfolgende Punkte zu einem Satzgewinn führen. 1930 wurde der Block offiziell ins Regelbuch aufgenommen und der Doppelblock 1938, nachdem die Tschechoslowakei diese Techniken bereits fest in ihr Spiel integriert hatten.

Ab dem Jahr 1935 wurden Kreuze auf das Parkett gezeichnet, um die Spielerpositionen zu bestimmen. Die Netzberührung wurde als Foul betrachtet und eine weitere, wichtige Regel betraf die Angreifer: Es war verboten, das Spielfeld zu verlassen, solange der Ball auf der Angreiferseite im Spiel war. Bis dahin war es üblich, dass der Angreifer während des Satzes von außerhalb anlief und dann mit einem Bein absprang.

Erste Organisationsstrukturen entstanden in vielen Ländern bereits in den 20er- und 30er-Jahren. Erste nationale Verbände gründeten sich, nationale Ligen und Meisterschaften wurden erstmals abgehalten. 1947 war es schließlich soweit: 14 nationale Verbände gründeten den Weltdachverband „Fédération Internationale de Volleyball“, kurz FIVB (siehe Kapitel 8.5). Die Gründung brachte auch die Anpassung der offiziellen Regeln der einzelnen Kontinente und Regionen mit sich und führte zu einheitlichen Regelungen weltweit. Man einigte sich auf die festgeschriebene Feldgröße von 9 x 18 Metern und bei den Männern auf eine Netzhöhe von 2,43 Metern, bei den Frauen auf eine Höhe von 2,24 Metern. Ein Spiel war von nun an gewonnen, wenn ein Team drei Sätze für sich entschieden hat. Nur Asien behielt zunächst abweichende Regeln zum Dachverband. Das Feld war größer und man spielte beispielsweise statt einem sechs gegen sechs ein neun gegen neun in drei Dreierreihen.

Ägypten war ebenfalls im Jahr 1947 das erste arabische und afrikanische Land, das Volleyball-Aktivitäten entfaltete und einen nationalen Verband gründete.

Ein Jahr später fand die erste Europameisterschaft der Männer in Rom statt, welche von der Tschechoslowakei gewonnen wurde. Jetzt musste jeder Spieler während des Aufschlags auf „seiner Position“ sein und Punkte, die durch einen falschen Aufschlagspieler erzielt worden waren, wurden annulliert. 1949 fanden die ersten Weltmeisterschaften der Männer in Prag statt, parallel dazu die erste Europameisterschaft der Frauen. Am Ende durften sich jeweils die Teams der UdSSR zum Sieger krönen. Bei der Premieren-WM der Männer spielte die UdSSR erstmals mit einem Läufersystem im Sinne des 1:5. Dies bedeutet, dass ein Spieler fest als Zuspieler abgestellt wird, welcher die Bälle am Netz auf drei mögliche Angreifer verteilt. Auf seinem dritten Kongress im Jahr 1951 entschied die FIVB, dass die Hände der Spieler während des Blockens am Netz übergreifen dürfen, jedoch nur in der Schlussphase des Angriffs.

1952 wurde schließlich auch die erste Weltmeisterschaft der Frauen in Moskau ausgetragen, bei welcher sich auch hier das Heimteam den Titel holte. 1955 führte auch der japanische Volleyballverband die internationalen Spielregeln ein und schrieb sich auf die Fahne, dies auch für die mitasiatischen Länder durchzusetzen.

Bei der Europameisterschaft der Männer 1958 in Prag überraschte das Team der Tschechoslowakei mit einer neuen Technik, dem Annahme- und Abwehrbagger. Diese neue revolutionäre Technik war vermutlich mit ausschlaggebend für den Titelgewinn der Tschechen. Nun waren alle Volleyball-Grundtechniken, welche sich seither nicht grundlegend verändert haben, komplett.

Schon gewusst? Die Technik des Baggers wurde erst im Jahr 1958 erfunden, lange nach der ersten Weltmeisterschaft und sogar erst nach der Einführung des Läufersystems.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC)...

Erscheint lt. Verlag 14.6.2021
Reihe/Serie Alles, was man wissen muss
Alles, was man wissen muss
Vorwort Georg Grozer junior
Verlagsort Aachen
Sprache deutsch
Themenwelt Sport Ballsport Volleyball
Schlagworte angelina grün • berlin recycling volleys • björn andrae • deutsche volleyballnationalmannschaft • Dresdner SC • georg grozer • georg grozer junior • luisa lippmann • lukas kampa • Olympia • Olympische Spiele • schweriner sc • vfb friedrichshafen • volleyball em • volleyballfans • volleyball wm
ISBN-10 3-8403-3761-5 / 3840337615
ISBN-13 978-3-8403-3761-1 / 9783840337611
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