Kochen ohne Strom - Das Notfallkochbuch - Die 50 besten Rezepte für Alltag, Camping und Notfall (eBook)

Mit wichtigen Tipps zu Stromausfall, Vorratshaltung, Wasserversorgung u.v.m.
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2021 | 1. Auflage
152 Seiten
Bassermann (Verlag)
978-3-641-28669-9 (ISBN)

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Kochen ohne Strom - Das Notfallkochbuch - Die 50 besten Rezepte für Alltag, Camping und Notfall -
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Was tun, wenn nach einer Katastrophe der Strom zum Kochen ausfällt, frische Lebensmittel nicht verfügbar, aufgebraucht oder verdorben sind? Katastrophenhelfer*innen wissen: Vorbereitung ist die beste Vorsorge! Deshalb haben das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie wichtige Hilfsorganisationen einen großen Rezeptwettbewerb gestartet. Das Ziel war, kreative und krisentaugliche Gerichte zu sammeln: Die Zubereitung soll auch im Fall eines länger andauernden Stromausfalls möglich sein, wenn zugleich die Wasserversorgung ausfällt und frische Lebensmittel nicht mehr verfügbar sind. Aus über 500 eingereichten Vorschlägen wurden die besten 50 Rezepte ausgewählt und in diesem Buch zusammen mit vielen wichtigen Tipps und Infos von Expert*innen für die Bürger*innen aufbereitet. Ein Buch, das in keinem Haushalt fehlen sollte!

STROMAUSFALL! Die ersten Stunden aus Sicht einer Familie


Autor: Stefan Mikus, BBK

Sind Sie vorbereitet?


Wann waren Sie das letzte Mal von einem Stromausfall betroffen? Noch nie? Und falls doch, dann vielleicht nur für wenige Stunden, weil ein Bagger das Stromkabel vor der Haustür gekappt hat?

Die meisten Menschen in Deutschland teilen Ihre Erfahrung. Unsere Stromversorgung ist sehr zuverlässig. Die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung pro angeschlossenem Endverbraucherhaushalt innerhalb eines Kalenderjahres lag laut Bundesnetzagentur im Jahr 2019 bei lediglich 12,2 Minuten. Das ist ein niedriger Spitzenwert im weltweiten und europäischen Vergleich.

»Super, dann brauche ich mich auf einen Stromausfall eigentlich gar nicht vorzubereiten«, könnte man denken. »12,2 Minuten halte ich problemlos ohne Strom aus.«

Allerdings kann der einzelne Stromausfall deutlich länger als die durchschnittlichen 12,2 Minuten dauern. Bis beispielsweise das beim Straßenbau durchtrennte Kabel repariert ist, vergehen oftmals Stunden. Auch infolge von winterlichen Stürmen kommt es immer wieder zu Stromausfällen, weil entwurzelte Bäume in die Stromleitungen fallen und diese beschädigen – mitunter an mehreren Stellen. Bis solche Schäden behoben sind, vergehen mindestens mehrere Stunden, manchmal sogar auch ein bis zwei Tage.

Außerdem gibt es noch den großräumigen, lang andauernden Stromausfall. Zugegeben, aufgrund unseres sicheren und robusten Stromnetzes ist ein solch extremer Stromausfall nicht sehr wahrscheinlich, aber vorstellbar ist er schon. Bereits im Jahr 2011 ließ der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag die Folgen eines großräumigen und lang andauernden Stromausfalls untersuchen und kam in seinem Bericht (Bundestagsdrucksache 17/5672) zu folgendem Schluss: »Die Wahrscheinlichkeit eines lang andauernden und das Gebiet mehrerer Bundesländer betreffenden Stromausfalls mag gering sein. Träte dieser Fall aber ein, kämen die dadurch ausgelösten Folgen einer nationalen Katastrophe gleich.« Behörden und Stromversorgungsunternehmen tun alles, damit dieses Szenario niemals eintritt, aber dennoch sollte sich jede und jeder Einzelne auf den Krisenfall vorbereiten. Das verdeutlicht ein Blick in die jüngere Vergangenheit, in der Deutschland bereits mehrere Male von größeren Störungen der Stromversorgung betroffen war:

1978/79: Stromausfälle infolge extremer Schneefälle im Bundesland Niedersachsen, im Norden des heutigen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern sowie auf Rügen.

2005: Stromausfälle im Münsterland infolge extremer Schneefälle. Die Stadt Ochtrup war bis zu sieben Tage von der öffentlichen Stromversorgung abgeschnitten.

2006: Stromausfälle aufgrund einer Fehlschaltung im europäischen Stromnetzverbund.

2021: Stromausfälle im Süden und Westen Deutschlands durch Starkregen und Überschwemmungen infolge des Unwettertiefs »Bernd«.

Wie könnte ein Stromausfall für Sie persönlich aussehen?


DER ERSTE SCHRECK

Wenn der Strom ausfällt, fällt er von einem Augenblick zum nächsten aus. Es gibt keine Vorboten und daher können keine Warnungen zur Vorbereitung herausgegeben werden.

Wir stellen uns Folgendes vor: Draußen ist es sehr windig und kalt. Schon seit zwei Tagen warnt der Wetterdienst vor Sturm und ungewöhnlich starken Schneefällen. Solche Tage gibt es fast jedes Jahr. Zum Glück ist die ganze Familie zu Hause und die Wohnung ist gut geheizt.

Sie wollen gerade das warme Essen für den frühen Abend zubereiten. Die Kinder haben sich Spaghetti bolognese und Gurkensalat gewünscht. Das Wasser für die Nudeln steht bereit, und die Zutaten für die Sauce werden gerade aus dem Kühlschrank geholt. Da geht plötzlich das Licht aus! Nicht nur in der Küche, in der gesamten Wohnung ist es dunkel. Die Kinder kommen aus ihren Zimmern und beschweren sich über den Ausfall des WLANs. Der Blick aus dem Fenster lässt die aufkeimende Vermutung zur Gewissheit werden: Stromausfall in der ganzen Straße. Ihre Wohnung ist durch die Dämmerung nur noch spärlich erleuchtet. Zum Glück haben Sie noch ein paar Kerzen und Streichhölzer in der Schublade, sodass der Wohnraum und die Küche ein wenig beleuchtet werden können.

Erst einmal den Herd ausstellen, dann wird heute eben etwas beim Imbiss bestellt. Doch das Telefon funktioniert nicht, denn der Router benötigt auch Strom. Ohne Router weder Telefon noch Internet. Also versuchen Sie es mit dem Mobiltelefon. Tatsächlich hat es noch Netzempfang, doch beim Imbiss anzurufen, gelingt auch mit dem Mobiltelefon nicht. Viele Menschen versuchen, Verwandte, Bekannte, Störungsstellen und so weiter anzurufen, um sich über den Stromausfall zu erkundigen und auszutauschen. Das Mobilfunknetz ist überlastet.9

DAS GANZE AUSMASS

Der Imbiss ist in der nächsten Ortschaft, also nicht weit weg, darum können Sie eben schnell mit dem Auto hinfahren und vor Ort bestellen. Beim Verlassen der Wohnung stellen Sie fest, dass der Aufzug nicht funktioniert. »Zum Glück ist niemand stecken geblieben«, denken Sie noch und nehmen die Treppe. Schon nach kurzer Autofahrt fällt Ihnen auf, dass die Ampelanlagen ausgefallen sind. Das Abbiegen auf stärker befahrene Straßen und an unübersichtlichen Kreuzungen wird plötzlich sehr gefährlich. Dennoch kommen Sie wohlbehalten beim Imbiss an. Hier bestätigt sich jedoch Ihre dunkle Vorahnung, dass der Imbiss auch vom Stromausfall betroffen sein könnte. Der Besitzer schließt sein Geschäft gerade ab, alles ist dunkel. Ja, alles ist dunkel, das ist Ihnen auf der Fahrt gar nicht so recht aufgefallen, weil Sie sich zu sehr auf den Verkehr konzentrieren mussten. Nichts leuchtet mehr, keine Reklame, keine Ampeln, keine Lichter hinter Wohnungsfenstern – alles ist dunkel.

Auf dem Heimweg schalten Sie das Autoradio ein. Sie müssen erst einen Sender suchen, denn offenbar senden nicht mehr alle Radiosender. Im Radio wird tatsächlich über den Stromausfall berichtet. Er umfasst wohl ein größeres Gebiet. Der Sturm hat zahlreiche Bäume entwurzelt, die an verschiedenen Stellen in Stromleitungen gefallen sind und diese zerstört haben. Die Reparaturen werden wahrscheinlich mehrere Tage andauern, so die Stimme im Radio. Wann und wo der Strom zuerst wieder fließen wird, kann noch nicht mit Bestimmtheit gesagt werden. Außerdem sind viele Straßen durch umgestürzte Bäume blockiert, sodass die Hilfskräfte nur mit Verzögerung an die Einsatzstellen kommen. Sie sind froh, dass Sie nun immerhin wissen, was passiert ist und worauf Sie und ihre Familie sich einstellen müssen. In Ihrer Wohnung hätten Sie diese Informationen gar nicht erhalten, denn Stereoanlage und Fernseher benötigen Strom. Ein batteriebetriebenes Radio gibt es in Ihrem Haushalt nicht mehr – wozu auch, alle Familienmitglieder haben ein Smartphone. Im Vorbeifahren sehen Sie einen Zug, der auf offener Strecke stehen geblieben ist. Einige Menschen stapfen über die Felder und entfernen sich vom Zug. Ja, richtig, ohne Strom fahren die Züge auch nicht mehr, aber wäre es nicht viel sinnvoller, im Zug auf Hilfe zu warten? Was für ein Leichtsinn!

Zurück bei der Familie sind die Kinder sehr enttäuscht, dass der Imbiss geschlossen war und es nun doch keine leckeren Pommes frites gibt. Aber was kommt nun auf den Tisch? Nudeln, Reis und Kartoffeln kommen nicht infrage, denn sie müssen gekocht werden. Was steht denn noch im Vorratsschrank? Tomatensauce, Dosenfisch, Sauerkraut aus der Tüte, eine Dose Eintopf und eine Dose Aprikosen – letztere war für den Kuchen am Wochenende vorgesehen. Im Kühlschrank gibt es noch etwas Käse, Wurst und Milch, auch Brot ist noch da. Allerdings nicht viel, da Sie lieber alle zwei Tage ein frisches Brot beim Bäcker kaufen. Doseneintopf kalt, na ja, er würde den schlimmsten Hunger wohl stillen. Dosenfisch mögen die Kinder nicht. Aber es gibt immerhin auch noch ein paar Äpfel und Bananen. Damit bekommen Sie die Kinder heute erst einmal satt. Aber was wird morgen sein? Ist der Strom dann wieder da?

Als Sie das Obst vor dem Verzehr waschen möchten, stellen Sie fest, dass die Wasserversorgung ebenfalls nicht mehr funktioniert. Sie haben sich noch nie allzu viele Gedanken darüber gemacht, dass die Wasserversorger mächtige Pumpen benötigen, um das Trinkwasser im Leitungsnetz zu verteilen und bis in Ihre Wohnung im dritten Stock zu befördern. Zum Glück sind noch ein paar Liter Wasser in Flaschen da, die haben Sie gestern erst eingekauft.

Nach dem Essen sitzen Sie mit der Familie noch eine Weile beisammen, spielen und erzählen und haben eine gute gemeinsame Zeit. Das romantische Kerzenlicht unterstreicht die familiäre Atmosphäre – vielleicht ist der Stromausfall doch nicht so schlimm? Als die Kinder jedoch eine Kerze am Bett behalten wollen, um besser einschlafen zu können, ist das bedrückende Gefühl wieder da. Der Stromausfall belastet alle, besonders die Kinder. Die Kerze am Bett können Sie nicht erlauben, viel zu hoch ist das Risiko, dass eine im Schlaf beiseitegeschobene Decke Feuer fängt. Eine Kerze im Flur, unter Ihrer Aufsicht, und offene Kinderzimmertüren sind der Kompromiss.

Nachdem die Kinder im Bett sind, schauen Sie noch einmal aus dem Fenster. Mittlerweile ist es stockfinster. Die Straßenbeleuchtung ist aus, hinter wenigen Fenstern erkennt man spärliches Kerzenflackern, die Straße vor dem Haus ist nur vage zu erkennen. Was war da gerade? Ist dort jemand gestürzt? Da ist etwas, es ist aber nicht genau zu erkennen. Sie gehen auf die Straße, um nachzuschauen, ob jemand Ihre Hilfe...

Erscheint lt. Verlag 18.10.2021
Zusatzinfo durchgehend farbig bebildert
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Essen / Trinken Themenkochbücher
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ISBN-10 3-641-28669-7 / 3641286697
ISBN-13 978-3-641-28669-9 / 9783641286699
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