Wa(h)re Gesundheit (eBook)

Der Gesundheitskompass im Therapie-Dschungel
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
360 Seiten
Kamphausen Media GmbH (Verlag)
978-3-95883-544-3 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
18,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Jeder möchte bei bester Gesundheit alt werden. Die Wenigsten haben jedoch das 'Glück'. Doch ist es tatsächlich Glück? Wieso bekommen heutzutage Jugendliche und Kinder immer häufiger bereits Alterskrankheiten wie Diabetes Typ 2 oder Arthritis? Und wieso bleiben die meisten Naturvölker von den sogenannten Zivilisationsleiden weitestgehend 'verschont'? Trotz fast täglichen Sports plagten den Autor Krystian Manthey selbst jahrelang quälende und alltagseinschränkende Rückenschmerzen - beginnend im Alter von 14 Jahren. Genervt vom ergebnislosen Ärztemarathon ergriff er Eigeninitiative. In verständlicher Sprache beschreibt der Medizinredakteur die Mechanismen, die uns Menschen krank oder gesund machen, und gibt praktische Alltagshilfen, Übungen, Recherche-Tipps und Wegweiser für ein gesünderes Leben an die Hand. Im vorliegenden Gesundheitskompass kombiniert der Autor sorgfältig recherchierte kritische Betrachtungen zum aktuellen Gesundheitssystem und zu den modernen Zivilisationskrankheiten mit einem Gesundheitsratgeber zur Ursachenforschung, zu Standard,- Komplementär- und Alternativtherapien sowie ausgewählten Präventionsmöglichkeiten. Dieses Buch richtet sich an alle, die die Verantwortung für ihre Gesundheit zunächst einmal in die eigenen Hände nehmen möchten, sie nicht an irgendwelche Personen oder Institutionen abzugeben bereit sind. Es liefert den Leser*innen das nötige Rüstzeug, um kritische Fragen zu stellen und selbst über die für sich richtige medizinische Behandlung zu entscheiden.

Krystian Manthey ist Medizinredakteur und engagiert sich mit all seiner Energie für mehr Gesundheitskompetenz und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft. Durch seinen eigenen (erfolgreich beendeten) Leidensweg weiß der erfolgreiche Blogger, wie ermüdend die Suche nach gesundheitlicher Hilfe oft ist. Seine Wissensartikel verhelfen monatlich hunderttausenden Ratsuchenden mit evidenzbasierten Informationen zu mehr Wohlbefinden und Glück. Mit seinem neu erschienenen Buch macht der Autor die Essenz und Kernerkenntnisse der modernen Gesundheitsforschung in aggregierter und laiengerechter Form zugänglich.

Krystian Manthey ist Medizinredakteur und engagiert sich mit all seiner Energie für mehr Gesundheitskompetenz und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft. Durch seinen eigenen (erfolgreich beendeten) Leidensweg weiß der erfolgreiche Blogger, wie ermüdend die Suche nach gesundheitlicher Hilfe oft ist. Seine Wissensartikel verhelfen monatlich hunderttausenden Ratsuchenden mit evidenzbasierten Informationen zu mehr Wohlbefinden und Glück. Mit seinem neu erschienenen Buch macht der Autor die Essenz und Kernerkenntnisse der modernen Gesundheitsforschung in aggregierter und laiengerechter Form zugänglich.

Ursache für Krankheiten: Unveränderbare Gene?


Krankheiten, Psyche, Stressanfälligkeit, Fähigkeiten, Kompetenzen, Gedächtnis, Intelligenz: (Viel zu) oft werden Gene für die Eigenschaften und Leistungen eines Menschen verantwortlich gemacht. Und das ist nicht unverständlich. Denn seit jeher hat die Menschheit unerklärliche Dinge oder solche, die sie nicht wahrhaben wollte, durch Übernatürliches zu deuten versucht. Auch ist es äußerst verlockend, die Familiengene als gottgegebene Fügung und herausstechendes Alleinstellungsmerkmal zu deklarieren. Wer ist nicht gern von „Natur aus“ besser als der Rest? Und wer schiebt nicht gern seine Beschwerden auch auf die Gene seiner Vorfahren?

Dabei ist beispielsweise die Intelligenz vielmehr die Folge von Erziehung, sozialem Umfeld und anderen Umwelteinflüssen. Lediglich zwei Prozent davon sind laut aktuellem wissenschaftlichen Stand tatsächlich auf Gene zurückzuführen.1

Wer jetzt zunächst enttäuscht ist, kann sich dabei jedoch besonders stark auf die Schulter klopfen. Denn was zeugt von mehr Kompetenz, als seinen Kindern durch offenbar inspirierende und Mut machende Erziehung zu Intelligenz verholfen zu haben?

Und auch Übergewicht ist zu unbedeutend geringem Teil die Folge unserer Gene. In einer Studie mit Labormäusen wurde das Gen aP2 so verändert, dass die „Kraftwerke der Zellen“, die Mitochondrien, und somit auch die Energieumwandlung nicht mehr ordnungsgemäß funktionierten. Glaubte man den Annahmen vieler Genetiker, hätten die Mäuse nun schlagartig fett werden müssen. Doch nur die Vergleichsgruppe, die fett- und kohlenhydratreicheres Futter bekam (bei gleicher Kalorienmenge), sich also ungesund ernährte, ging in die Breite und bekam zusätzlich teilweise Diabetes. Die anderen Mäuse blieben rank und schlank.

Das Fazit der Studie: Obwohl eine genetische Veranlagung dazu beitragen kann, Körperfett zu entwickeln, sind es maßgeblich unsere Ernährungsgewohnheiten, die darüber entscheiden, ob wir dick werden, und nicht unsere Gene. Das bestätigt auch Doktor Tim Schulz von der Universität Jena.2

Doch was für Intelligenz, Fähigkeiten und Übergewicht gelten mag, muss nicht zwangsläufig auch auf Krankheiten zutreffen. Denn schließlich ist wissenschaftlich erwiesen, dass Erkrankungen wie Trisomie 21, Muskeldystrophie oder Albinismus auf Genmutationen zurückzuführen sind. Da ist es doch naheliegend, dass Gene für die über 80 Prozent der unspezifischen Rückenschmerzen und andere „unerklärliche“ Krankheiten verantwortlich sein müssen, oder nicht?

Zumindest berichten viele Medien unreflektiert über „bahnbrechende Erkenntnisse“, wenn ein neues Gen als angeblich verantwortlich für eine Volkskrankheit gefunden wurde. Dabei beruht die Beweisführung der Genetiker ausschließlich auf mathematischer Statistik. Denn die Forscher suchen lediglich nach Stellen im Genom, die sich bei Patienten, die unter einer bestimmten Krankheit leiden, häufen, und nennen dies dann Assoziationen. So wurden angeblich bereits mehr als 300 DNA-Assoziationen ausfindig gemacht, die für 70 häufige Krankheiten verantwortlich sein sollen.3

Dabei muss ich immer an den Klassiker meines Professors für Wirtschaftsmathematik denken, der stets zu sagen pflegte: „Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.“ Getreu diesem Motto arbeitet auch der kritische Harvard-Wissenschaflter Peter Kraft. Er wurde stutzig, als er in der New York Times einen Artikel darüber las, dass Forscher die für Prostatakrebs verantwortlichen Gene gefunden haben wollten, die das Krankheitsrisiko um das Vier- bis Fünffache erhöhen sollen.4

Daraufhin analysierte er die Daten der Originalstudie. Das Ergebnis: Die Forscher verglichen für ihre Zahlen lediglich die Extrema der Studienteilnehmer, also solche, die alle Risikogene in sich trugen, und jene ohne ein einziges derartiges Gen. Alle Variationen dazwischen ließen sie geschickt außen vor. Nur so konnte die statistische Signifikanz errechnet werden. Das Problem daran: Etwa neun von zehn Europäern gehören eben dieser Gruppe dazwischen an.5 Das Ergebnis der Studie ist also mehr als fraglich. Beispiele wie dieses gibt es in Unmengen.

Unbestritten gibt es natürlich auch sogenannte monogene Leiden, bei denen ein bestimmter Gendefekt alleiniger Auslöser teils schwerster Symptome ist, wie zum Beispiel bei Trisomie 21. Diese kommen jedoch nur sehr selten in der Bevölkerung vor. Davon soll mein Buch auch nicht handeln, vielmehr von Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen oder Diabetes, an denen immer mehr Menschen leiden.

Nur durch geschicktes Jonglieren mit Zahlen und durch unvollständige und aufbauschende Berichte können die Forscher aus polygenen – also auf der Aktivität von vielen Genen beruhenden – Krankheiten behandelbare Krankheitsgene herauslesen. Dabei leugnen die Wissenschaftler schlichtweg die Erkenntnisse der epigenetischen Forschung. Diese Wissenschaft beschreibt den Einfluss von Umweltfaktoren und Lebensgewohnheiten auf die Aktivität von Genen. Die Epigenetik beweist: Unabhängig davon, ob ein Risikogen vorhanden ist oder nicht, können wir die Entstehung von Krankheiten aktiv und maßgeblich beeinflussen.

„[Einige] Wissenschaftler sind nicht gegen den Druck gefeit, ihre Ergebnisse übertrieben darzustellen, um häufiger zitiert zu werden und Forschungsgelder einzutreiben.“7

– Peter Kraft, Gelehrter an der School of Public Health der Harvard University in Boston

Aber auch für die Gesundheitsindustrie sind Gene als etwas Unveränderbares Schuldige ein gefundenes Fressen. Denn so können weiterhin und in großem Stil Arzneien verschrieben werden, um die Symptome zu lindern, und zwar ein Leben lang. Denn Heilung ist ja nicht möglich, da die Gene ja (angeblich) verantwortlich sind.

Fakt ist: In den allermeisten Fällen sind Krankheiten nicht erblich! Ganz im Gegenteil: Die Epigenetik lehrt uns, dass wir unser Erbgut aktivieren, umprogrammieren und sogar abschalten können. Nur weil du also ein „Risikogen“ in dir trägst, heißt das nicht, dass du dazu verdammt bist, krank zu werden.

Denn unser Erbgut trägt neben dem Inhalt der Gene, also der Abfolge der DNA-Bausteine, noch eine weitere, übergeordnete Ebene, die genau das beeinflusst. Dabei handelt es sich um chemische Substanzen, sogenannte Methylgruppen, die sich an die Erbsubstanz andocken können und so deren Aktivität beeinflussen, ohne jedoch das Gen an sich zu verändern.

Klar ist: Zwar prägen die Gene uns, aber wir prägen die Wirkung der Gene – mit unseren Ernährungsgewohnheiten, unserer körperlichen Aktivität, unseren Erfahrungen, Gefühlen und Gedanken, und sogar Umweltchemikalien beeinflussen die Genaktivität.8

Diese Erkenntnis ist tatsächlich bahnbrechend! Bleiben wir aber noch eine Weile bei dem allzu gern vorgebrachten Argument, die Gene seien schuld. Dass sie es nur bedingt sind und deren Wirkung maßgeblich durch uns und unsere Umwelt beeinflusst wird, bestätigten auch Forscher der Duke University im Jahre 2003 mit einer interessanten Studie.9

Die Wissenschaftler untersuchten die Auswirkung von gesunder Ernährung mit methylgruppenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln auf schwangere Agouti-Mäuse. Diese „leiden“ genbedingt fast immer an Krebs, Fettleibigkeit und Diabetes. Ganz anders ihre Babys, nachdem sie auf die spezielle Diät gesetzt wurden: Die Nachkommen waren komplett gesund und die Wirkung des sonst krank machenden Agouti-Gens – das immer noch vorhanden war – trat nicht ein. Die Ernährung der Mutter sorgte für das Verstummen des normalerweise krank machenden Gens.

In Anbetracht dieser Erkenntnis offenbart sich beispielsweise die vorsorgliche Brustamputation aus Angst vor Brustkrebs als großer Fehler, wie ich am Beispiel von Angelina Jolie später im Kapitel über Tumore genauer beschreiben werde. Denn jeder von uns trägt irgendwelche Risikogene in sich. Von dem, der alle Risiken vermeiden will, bleibt dann vermutlich nicht mehr viel übrig.

So entscheiden nicht unsere Gene, ob wir tatsächlich krank, dick oder krumm werden, sondern die Epigenetik. Und die beeinflussen wir ganz entscheidend mit unserem Lebensstil und unserer Psyche.

„Das Geheimnis der Gesundheit liegt, was die Mehrheit aller Krankheiten betrifft, nicht im Text der Gene, sondern in der Regulation ihrer Aktivität.“10

– Joachim Bauer, Neurobiologe

Ein ebenfalls fataler Mythos ist, dass man mit zunehmendem Alter automatisch mehr Gebrechen hat. Dabei ist jedoch nicht etwa ein Altersgen für die beispielsweise fortschreitende Unbeweglichkeit verantwortlich (auch wenn manch ein Genetiker das gern so...

Erscheint lt. Verlag 20.8.2021
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte Alternativtherapien • Gesundheit • Heilung • Krankheitsursachen • Medizinisches Basiswissen • Naturheilverfahren • Prävention • Schulmedizin • Standardtherapien • Volkskrankheiten • Zivilisationskrankheiten
ISBN-10 3-95883-544-9 / 3958835449
ISBN-13 978-3-95883-544-3 / 9783958835443
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 8,9 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Schmerzfrei und beweglich: gezielt üben bei Kalkschulter, Frozen …

von Kay Bartrow

eBook Download (2023)
Trias (Verlag)
19,99