Das Kinder-Diabetes-Buch (eBook)

Unbeschwert groß werden mit Typ-1-Diabetes
eBook Download: EPUB
2021 | 2. Auflage
192 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11303-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Kinder-Diabetes-Buch -  Béla Bartus,  Martin Holder
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<p><strong>Diabetes im Griff</strong><br />Diabetes muss nicht die Hauptrolle in Ihrem Familienleben spielen. Kinder mit Diabetes können genauso unbeschwert und sorglos aufwachsen wie andere Kinder. Die zwei Spezialisten auf dem Gebiet der Kinder-Diabetologie Dr. med. Martin Holder und Diplom-Psychologe Béla Bartus zeigen Ihnen, wie es gelingt, dass die Erkrankung nicht Ihren Alltag dominiert.<br />Typ-1-Diabetes – Was ist das? Erfahren Sie alles über das Krankheitsbild und warum immer mehr Kinder betroffen sind.<br /><br /><strong>Diabetes-Technologie</strong><br />- Kontinuierliche Glukosemessung (CGM): Welche Vor- und Nachteile hat das neue Messsystem im Vergleich zur Intensivierten Insulintherapie (ICT/Pumpe)?<br />- Neue Insuline: Wie wirken sie? Welches Insulin ist für mein Kind das beste? Wann ist der Einsatz einer Pumpe sinnvoll? Und wann ist Spritzen besser? Wie geht man mit Spritzenängsten um?<br />Normales Leben auch mit Diabetes – Schule, Sport, Freizeit, Spiel und Reisen gehören einfach dazu. Lesen Sie hier, wie Sie Ihr Kind in den unterschiedlichen Lebensphasen unterstützen können und ihm eine ganz normale Kindheit ermöglichen.</p> <p> </p>

Diplom-Psychologe Béla Bartus: "Wenn Eltern erfahren, dass ihr Kind Diabetes hat, fühlen sie sich verunsichert und überfordert. Unser Anliegen ist es, die Familien aufzufangen und sie auf dem Weg zur richtigen Therapie und bei Problemen im Lebensalltag zu stärken." Béla Bartus ist Fachpsychologe für Diabetes (DDG), hat die psychologische Betreuung von Kindern mit Diabetes am Stuttgarter Olgahospital in den 90er Jahren aufgebaut und ist heute als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut im klinisch-pädiatrischen Bereich tätig. Bartus ist Gründungsmitglied des Vereins Diabetes und Psychologie und wissenschaftlicher Beirat der Stiftung Dianiño: "Kind sein. Trotz Diabetes". Die Verhinderung von psychischen Belastungen und ein altersgemäßer Umgang mit dem Diabetes sind seine wichtigen Behandlungsziele. Dr. med. Martin Holder ist leitender Oberarzt am Klinikum Stuttgart, Olgahospital, in der Abteilung Pädiatrische Endokrinologie, Diabetologie, Nephrologie und Stoffwechselerkrankungen. Die steigende Zahl der Patienten zeigt die Bedeutsamkeit der Erkrankung: "Vor 25 Jahren haben wir jährlich rund 150 Kinder und Jugendliche mit Diabetes betreut. Inzwischen sind es über 400." Gerade die Kommunikation zwischen Eltern, Kindern und auch dem Umfeld ist von allergrößter Bedeutung. Die behandelnden Ärzte sehen es als ihre Aufgabe an, zu vermitteln und zu helfen. Dr. Holder ist Leiter der Schulungs- und Behandlungseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes/Pädiatrie (DDG) am Olgahospital, Gründungsmitglied und Schatzmeister der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie AGPD. Darüber hinaus ist er aktives Mitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), der Deutschen Gesellschaft für Kinder-Endokrinologie und -Diabetologie (DGKED), der Arbeitsgruppe Insulinpumpentherapie im Kindesalter (AGIP) und der internationalen Kinder-Diabetes-Gesellschaft ISPAD.

Diplom-Psychologe Béla Bartus: "Wenn Eltern erfahren, dass ihr Kind Diabetes hat, fühlen sie sich verunsichert und überfordert. Unser Anliegen ist es, die Familien aufzufangen und sie auf dem Weg zur richtigen Therapie und bei Problemen im Lebensalltag zu stärken." Béla Bartus ist Fachpsychologe für Diabetes (DDG), hat die psychologische Betreuung von Kindern mit Diabetes am Stuttgarter Olgahospital in den 90er Jahren aufgebaut und ist heute als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut im klinisch-pädiatrischen Bereich tätig. Bartus ist Gründungsmitglied des Vereins Diabetes und Psychologie und wissenschaftlicher Beirat der Stiftung Dianiño: "Kind sein. Trotz Diabetes". Die Verhinderung von psychischen Belastungen und ein altersgemäßer Umgang mit dem Diabetes sind seine wichtigen Behandlungsziele. Dr. med. Martin Holder ist leitender Oberarzt am Klinikum Stuttgart, Olgahospital, in der Abteilung Pädiatrische Endokrinologie, Diabetologie, Nephrologie und Stoffwechselerkrankungen. Die steigende Zahl der Patienten zeigt die Bedeutsamkeit der Erkrankung: "Vor 25 Jahren haben wir jährlich rund 150 Kinder und Jugendliche mit Diabetes betreut. Inzwischen sind es über 400." Gerade die Kommunikation zwischen Eltern, Kindern und auch dem Umfeld ist von allergrößter Bedeutung. Die behandelnden Ärzte sehen es als ihre Aufgabe an, zu vermitteln und zu helfen. Dr. Holder ist Leiter der Schulungs- und Behandlungseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes/Pädiatrie (DDG) am Olgahospital, Gründungsmitglied und Schatzmeister der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie AGPD. Darüber hinaus ist er aktives Mitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), der Deutschen Gesellschaft für Kinder-Endokrinologie und -Diabetologie (DGKED), der Arbeitsgruppe Insulinpumpentherapie im Kindesalter (AGIP) und der internationalen Kinder-Diabetes-Gesellschaft ISPAD.

Welche Formen von Diabetes gibt es?


Es gibt unterschiedliche Diabetestypen, je nachdem, wo im Zuckerstoffwechsel etwas nicht funktioniert. Das Resultat ist dasselbe: Der Blutzuckerspiegel steigt.

Vier gegen einen: Wachstumshormon, Cortisol, Adrenalin und Glukagon wirken dem Insulin entgegen.

Diabetes mellitus Typ 1


Bei Kindern und Jugendlichen liegt in ca. 95 Prozent der Diabetesfälle ein insulinpflichtiger Diabetes mellitus vor. Bei dieser Form des Diabetes produziert der Körper nicht mehr ausreichend Insulin. Die Folge ist ein absoluter Insulinmangel, der durch eine künstliche Insulingabe behandelt werden muss. Im englischen Sprachraum heißt deshalb diese Form der Erkrankung »insulinpflichtiger Diabetes« (insulin dependent diabetes mellitus = IDDM). In Deutschland und auch in anderen Ländern wird die Bezeichnung »Diabetes mellitus Typ 1« verwendet.

Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, deren Ursache trotz intensiver Forschung bis heute noch nicht geklärt ist. Es kommt zu einer langsam voranschreitenden Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen in den Langerhans’schen Inseln der Bauchspeicheldrüse. Der Typ-1-Diabetes hat also nichts mit der Lebensführung oder dem Gewicht des Betroffenen zu tun und kann nach heutigem Wissensstand auch nicht verhindert werden.

Bei Kindern mit frisch diagnostiziertem Diabetes mellitus Typ 1 können in den meisten Fällen sogenannte Autoantikörper nachgewiesen werden. Das sind Antikörper, die gegen den eigenen Organismus gerichtet sind. Diese Antikörper können entweder Inselzellen, verschiedene Zellbestandteile der Beta-Zellen oder das Insulin selbst angreifen. Das Ergebnis ist dasselbe: Der Körper produziert nicht mehr genügend Insulin. Zusätzlich spielen bei der Entstehung eines Typ-1-Diabetes noch genetische und Umweltfaktoren eine Rolle. Oft tritt kurz vor Ausbruch der Erkrankung eine Infektion auf, häufig eine Virusinfektion mit Enteroviren, die möglicherweise wie ein Auslöser, ein sogenannter Trigger, wirkt.

GAD- und IA-2-Autoantikörper richten sich beispielsweise gegen Zellbestandsteile der Beta-Zellen. Die Selbstzerstörung der Inselzellen macht sich leider erst dann bemerkbar, wenn bereits 80 bis 90 Prozent vernichtet sind. Bis dahin versucht der Körper selbst, gegen die Krankheit anzukämpfen. Intensiv wurde darüber geforscht, ob man nicht wenigstens diesen Zerstörungsprozess rechtzeitig aufhalten kann. Leider ist keine der bisherigen Studien zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen. Heutzutage geht man davon aus, dass dieser autoimmunologische Prozess ein Leben lang stattfindet.

Sie haben keine Schuld!


Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes und Sie als Eltern können nichts für diese Erkrankung, Sie trifft keine Schuld, machen Sie sich keine Vorwürfe! Sicher haben Sie Ihrem Kind nicht zu viele Süßigkeiten erlaubt, es zu sehr verwöhnt oder unserem modernen Lebensstil einmal zu viel gefrönt! Diabetes war schon im Altertum bekannt, als es noch keinen weißen Zucker und keine Limonade gab.

Diabetesspezifische Autoantikörper

In ungefähr 90 bis 95 Prozent können folgende Autoantikörper nachgewiesen werden:

  • Inselzellantikörper (ICA)

  • Insulin-Autoantikörper (IAA)

  • Autoantikörper gegen Glutamat-Decarboxylase der Beta-Zelle (GADA)

  • Autoantikörper gegen Tyrosinphosphatase der Beta-Zelle (IA-2)

  • Autoantikörper gegen den Zinktransporter ZnT8 in der Beta-Zelle

Diabetes mellitus Typ 2


Auch der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die an Diabetes mellitus Typ-2 erkranken, nimmt stetig zu.

Die Zahl der Typ-2-Diabetes-Neuerkrankungen bei Jugendlichen hat sich in den letzten 10 Jahren verfünffacht. Derzeit beobachtet man 90 bis 100 Neuerkrankungen jährlich. Die Tendenz ist steigend. Wahrscheinlich gibt es eine hohe Dunkelziffer, geschätzt sind es etwa 200 Neuerkrankungen pro Jahr.

Bei dieser Form der Zuckerkrankheit produziert der Körper Insulin. Anders als beim Typ-1-Diabetes besteht kein Insulinmangel. Im Verlauf der Erkrankung reagieren die Körperzellen jedoch nicht mehr auf das Insulin. Der Zucker kann daher nicht mehr in die Körperzellen eingeschleust werden. Dies nennt man Insulinresistenz. Der Zuckergehalt im Blut steigt deshalb ebenso an wie bei Typ-1-Diabetes und führt schließlich zu den gleichen Symptomen.

Etwa 80 bis 90 Prozent der Betroffenen mit Typ-2-Diabetes sind Personen mit Übergewicht. Ein ungesunder Lebensstil mit Fehl- bzw. Überernährung und Bewegungsmangel kann also der Auslöser sein. Deshalb besteht die Behandlung dieser Diabetesform zunächst darin, durch eine gesunde, gewichtsreduzierende Ernährung und mehr Bewegung die Blutzuckerwerte zu normalisieren. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, können zunächst Medikamente (Tabletten) eingesetzt werden, die auch »orale Antidiabetika« genannt werden. Mehr dazu finden Sie im Kapitel ▶ »Therapie des Diabetes mellitus Typ 2«.

Weltweit hat das Risiko, an einem Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen zugenommen. Daten einer Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, der sogenannten KIGGS-Studie, haben gezeigt, dass fast 20 Prozent, das heißt jedes 5. bis 6. Kind bzw. jeder 5. bis 6. Jugendliche in Deutschland, übergewichtig sind. Zusätzlich spielen noch genetische Faktoren eine Rolle. Ein Typ-2-Diabetes tritt sehr viel häufiger bei Mitgliedern bestimmter ethnischer Gruppen auf, zum Beispiel bei Jugendlichen indianischer, afrikanischer, asiatischer und hispanischer Herkunft in den USA, aber auch in Japan. Übergewicht, genetische und ethnische Faktoren spielen eine Rolle; außerdem sind Mädchen gefährdeter, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, als Jungen, ebenso Kinder, die zu klein oder zu leicht für ihr Geburtsgewicht auf die Welt kommen, sowie Kinder von Müttern mit einem Diabetes während der Schwangerschaft (Gestationsdiabetes). Dennoch macht in Europa der Typ-1-Diabetes noch immer den weitaus größten Anteil der kindlichen Diabeteserkrankungen aus. Etwa 10 Prozent der sehr adipösen Jugendlichen haben eine Störung der Glukosetoleranz.

»Doppelter Diabetes«


Wenn zu Beginn der Diabeteserkrankung nicht eindeutig klar ist, ob Ihr Kind einen Typ-1- oder Typ-2-Diabetes hat, spricht man von einem »Double-Diabetes«, »doppelten Diabetes« oder »Typ 1,5«. Dies ist der Fall, wenn Ihr Kind übergewichtig oder adipös ist und zusätzlich eindeutig die typischen klinischen Anzeichen für einen Typ-1-Diabetes wie viel Trinken (Polydipsie), viel Wasserlassen (Polyurie) und Gewichtsabnahme zeigt. In diesem Fall kann es am Anfang schwierig sein, die richtige Diagnose zu stellen. Die Behandlung besteht dabei unabhängig vom Diabetes-Typ in einer intensivierten Insulintherapie.

Weitere Formen des Diabetes


Neben dem Diabetes mellitus Typ 1 und 2 gibt es bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen noch andere, sehr seltene Erkrankungen, die mit einer gestörten Zuckertoleranz oder Diabetes assoziiert sind. Eine Übersicht bietet die folgende Tabelle.

Erkrankungen

Beispiele

andere Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Mittelmeerblutarmut (Thalassämie)

Mukoviszidose (CF = zystische Fibrose)

über 2 Wochen anhaltend hohe Glukosewerte (Hyperglykämie) in den ersten 6 Lebensmonaten

Neonataler Diabetes

andere genetische Erkrankungen, die gelegentlich mit Diabetes einhergehen

Wolfram-Syndrom (DIDMOAD-Syndrom)

Klinefelter-Syndrom

Bardet-Biedl-Syndrom

Prader-Willi-Syndrom

Diabetes bedingt durch Medikamente oder Chemikalien

zum Beispiel im Rahmen von Behandlungen mit hochdosierten Glukokortikoiden (Kortison) über eine längere Zeit, zum Beispiel bei Tumorpatienten

MODY: genetische Defekte der Betazellfunktion


Moderne molekulargenetische Methoden haben gezeigt, dass genetisch bedingte Formen...

Erscheint lt. Verlag 9.6.2021
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Schlagworte Blutzucker • Diabetes • Diabetes bei Kindern • Diabetes mellitus • Diabetes Typ 1 • Diabetes-Typ-1 • Insulin • Insulinbehandlung • Insulinpumpe • Insulinspritze • Insulintherapie • Kinder • Kindererziehung • Typ 1 Diabetes • Typ-1-Diabetes • Zucker • Zuckerkrank • Zuckerkrankheit
ISBN-10 3-432-11303-X / 343211303X
ISBN-13 978-3-432-11303-6 / 9783432113036
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