Der "Vollrausch" als Straftat (§ 323a StGB).

Zur Legitimation der rechtlichen Missbilligung (abstrakt) gefährlicher Verhaltensweisen und ihrer Sanktionierung.
Buch | Softcover
163 Seiten
2021
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18141-4 (ISBN)
64,90 inkl. MwSt
Die Arbeit widmet sich einer besonders umstrittenen Strafvorschrift – dem Vollrauschtatbestand (§ 323a StGB). Dieser erweist sich im Hinblick auf den verfassungsrechtlich verankerten Schuldgrundsatz (»nulla poena sine culpa«) als höchst problematisch. Insbesondere wird der Frage nachgegangen, unter welchen Bedingungen übermäßiger Alkoholgenuss zu einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit führen kann, wenn im Zustand nicht ausschließbarer Schuldunfähigkeit eine »rechtswidrige Tat« begangen wird.
Die Arbeit widmet sich einer besonders umstrittenen Strafvorschrift - dem Vollrauschtatbestand (
323a StGB). Dieser erweist sich im Hinblick auf den verfassungsrechtlich verankerten Schuldgrundsatz (»nulla poena sine culpa«) als höchst problematisch. Das Hauptaugenmerk gilt den Legitimationsbedingungen staatlichen Eingriffshandelns. Insofern müssen nicht zuletzt die Anforderungen des verfassungsrechtlichen Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes sowohl für die Legitimation von Schuldspruch und Strafe als auch bereits für die Legitimation der Freiheitsbeschränkung der Bürger durch Verhaltensnormen (in Form von Berauschungsverboten) beachtet werden. Insbesondere wird der Frage nachgegangen, unter welchen Bedingungen übermäßiger Alkoholgenuss zu einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit führen kann, wenn im Zustand nicht ausschließbarer Schuldunfähigkeit eine »rechtswidrige Tat« begangen wird.

Franziska Walther studied law at the Philipps University of Marburg from 2011 to 2016. Since December 2016 she has been a research assistant at the Institute of Criminal Sciences at the Philipps University of Marburg, Professorship for Criminal Law, Criminal Procedure Law and Philosophy of Law of Prof. Dr. Dr. h.c. dupl. Georg Freund. She completed her legal traineeship from March 2019 to March 2021 in the district of the Higher Regional Court of Frankfurt/Main. Her doctorate was completed in June 2020.

1. Einführung in die Problematik und historischer Hintergrund
2. Grundlagen der Problemlösung
Wann darf der Staat strafen? – Zur Legitimation von Strafe – Staatliche Maßnahmen im Lichte des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes – Strafe als rechtlicher Vorwurf fehlerhaften Verhaltens (nebst dessen Folgen) und das Schuldprinzip
3. Legitimationsprobleme des § 323a StGB
Die Legitimation der Verhaltensnormen, auf die § 323a StGB Bezug nimmt – Die Legitimation der Sanktionsnorm des § 323a StGB – Zusammenfassung
4. Deliktstypus: Kritische Würdigung vorhandener Deliktszuordnungen und sachgerechte Einordnung
Deliktstypus und Normzweck – Die im Wesentlichen vertretenen Ansichten zum Charakter des § 323a StGB in Literatur und Rechtsprechung – Sachgerechte Deliktseinordnung des § 323a StGB
5. Konsequenzen für die Strafzumessung, den richtigen Schuldspruch, die Konkurrenzen und Erwägungen de lege ferenda
Strafzumessung, richtiger Schuldspruch und Konkurrenzen – Erwägungen zu § 323a StGB de lege ferenda
6. Schlussbetrachtung: Fazit und rechtspolitischer Ausblick
Literatur- und Stichwortverzeichnis

»Die Leser:innen erwartet ein angenehmer und auch fordernder Lesefluss mit interessanten Ansätzen aus Rechtsprechung und Literatur zur Dogmatik des deutschen
323a StGB. Fallkonstellationen und eigene Gesetzesvorschläge de lege ferenda samt Erläuterungen runden ein in sich stimmiges Werk ab. Mit Blick auf die

35, 81 Abs 2 sowie 287 StGB des österreichischen Strafgesetzbuches ist das Werk durchaus auch aus rechtsvergleichender österreichischer Perspektive lesenswert.« Julia Köpf, in: Journal für Strafrecht, 5/2022

»Das Buch von Frau Dr. Walther ist jedem zu empfehlen, der sich tiefergreifend in das Thema 'Rauschtat' einarbeiten möchte. Der rechtsmedizinische Sachverständige, der in seiner schriftlichen und mündlichen gutachterlichen Tätigkeit mit dem Thema Schuldfälligkeit bzw. Steuerungsfähigkeit infolge berauschender Mittel und somit dem Vollrausch regelmäßig konfrontiert wird, erhält die Möglichkeit, sich mit den (möglichen rechtlichen) Folgen seiner Begutachtung auseinanderzusetzen.« Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, in: Archiv für Kriminologie, Bd. 249, 3-4/2022

»Die Leser:innen erwartet ein angenehmer und auch fordernder Lesefluss mit interessanten Ansätzen aus Rechtsprechung und Literatur zur Dogmatik des deutschen § 323a StGB. Fallkonstellationen und eigene Gesetzesvorschläge de lege ferenda samt Erläuterungen runden ein in sich stimmiges Werk ab. Mit Blick auf die §§ 35, 81 Abs 2 sowie 287 StGB des österreichischen Strafgesetzbuches ist das Werk durchaus auch aus rechtsvergleichender österreichischer Perspektive lesenswert.« Julia Köpf, in: Journal für Strafrecht, 5/2022

»Das Buch von Frau Dr. Walther ist jedem zu empfehlen, der sich tiefergreifend in das Thema ›Rauschtat‹ einarbeiten möchte. Der rechtsmedizinische Sachverständige, der in seiner schriftlichen und mündlichen gutachterlichen Tätigkeit mit dem Thema Schuldfälligkeit bzw. Steuerungsfähigkeit infolge berauschender Mittel und somit dem Vollrausch regelmäßig konfrontiert wird, erhält die Möglichkeit, sich mit den (möglichen rechtlichen) Folgen seiner Begutachtung auseinanderzusetzen.« Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, in: Archiv für Kriminologie, Bd. 249, 3-4/2022

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge ; 300
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 240 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Psychologie
Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Recht / Steuern Strafrecht
Schlagworte Fahrlässiges Erfolgsdelikt • Schuldprinzip • Strafe
ISBN-10 3-428-18141-7 / 3428181417
ISBN-13 978-3-428-18141-4 / 9783428181414
Zustand Neuware
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