Love, Sex, God -  Tobias Teichen,  Christian Rossmanith

Love, Sex, God (eBook)

Der etwas andere Weg
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
176 Seiten
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
978-3-417-27015-0 (ISBN)
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'Ich will meine Sexualität für die eine Person aufbewahren, mit der ich den Rest meines Lebens verbringe.' 'Das ist doch ein völlig veraltetes Konzept!', denkt Chris und regt sich noch tagelang darüber auf. Wie kann man heute noch so denken? Tobias Teichen stellt sich seinen kritischen Fragen. Die beiden nehmen dich mit auf eine Entdeckungsreise. Mach dich bereit für faszinierende Prinzipien aus Bibel und Naturwissenschaft. Sie bergen eine gewaltige Schönheit und haben das Potenzial, viele gesellschaftliche Ansichten auf den Kopf zu stellen - auch heute noch!

Tobias Teichen (Jg. 1977) ist Pastor und Gründer des ICF München. Zusammen mit seiner Frau Frauke und einigen Freunden fing er 2005 an, mit dem ICF eine neue überkonfessionelle und zeitgemäße Art von Kirche in München aufzubauen, in der Menschen Gott neu erleben und in ihrer Beziehung zu Jesus wachsen können. Er hat einen Sohn und lebt in München. Mehr Infos unter www.icf-muenchen.de.

Tobias Teichen (Jg. 1977) ist Pastor und Gründer des ICF München. Zusammen mit seiner Frau Frauke und einigen Freunden fing er 2005 an, mit dem ICF eine neue überkonfessionelle und zeitgemäße Art von Kirche in München aufzubauen, in der Menschen Gott neu erleben und in ihrer Beziehung zu Jesus wachsen können. Er hat einen Sohn und lebt in München. Mehr Infos unter www.icf-muenchen.de. Christian Rossmanith (Jg. 1990) entdeckte seine große Leidenschaft für die Theologie in New York, als er in der Gemeinde von Tim Keller die Faszination für die Bibel erlebte. Aktuell wohnt der studierte Wirtschaftsingenieur in München, wo er u.a. das 30-köpfige Research-Team vom ICF München mit aufgebaut hat. Seine freie Zeit verbringt er gerne in den Bergen und beim Outdoor-Sport jeglicher Art.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

02. DIE SUCHE BEGINNT

2.1 ZEITEN ÄNDERN SICH?


»Zeig mir mal eine Stelle in der Bibel, in der (schwarz auf weiß) drinsteht, dass man erst in der Ehe miteinander Sex haben darf!«

TOBI: Solche und ähnliche Fragen sprengen mein E-Mail-Postfach, wenn ich über das Thema Sex predige. Leider würde eine passende Bibelstelle diese Frage nicht beantworten, obwohl es sie gibt. Ich möchte dir dazu eine kritische Frage stellen: Wärst du überhaupt offen dafür, dass Gott eine andere Ansicht vertreten könnte als du, wenn ich dir gleich die Stellen in der Bibel zeigen würde? Das könnte nämlich passieren!

Lust auf eine kleine Zeitreise? Wir starten im Hier und Jetzt: Ich gehe mal davon aus, dass du ein westeuropäisch geprägter Mensch bist, sonst wäre dieses Buch wahrscheinlich gar nicht in deine Hände geraten. Du bezeichnest dich als modern und denkst, deine Meinungen über das Leben sind richtig und zielführend.

Lass uns mal hundert Jahre zurück ins Jahr 1921 reisen. Ich glaube, die Menschen, die sich damals modern nannten, würden sich wundern, wie du heute jemanden datest, denn diese Art und Weise gibt es erst seit ca. hundert Jahren in unserem Land. »Was?! Du triffst dich mit einer Frau, ohne vorher ihre Eltern um Erlaubnis zu fragen? Das gehört doch zum guten Ton!«, würde dir dein gleichaltriges Ich um 1921 wahrscheinlich sagen. Und wenn wir noch mal umgekehrt in die Zukunft reisen und im Jahre 2121 aufschlagen, dann würde dein Jahrgang wahrscheinlich den Kopf schütteln über viele deiner »modernen« Ansichten und sich darüber aufregen, wie du »damals« nur so über Sex denken konntest. Masterfrage: Welcher Mensch aus welcher Zeit hat die richtige Antwort darauf, was für uns bei dieser Thematik gut ist?

Meine Antwort: Der Einzige, der weiß, was wirklich gut für uns Menschen ist, ist Gott. Er war schon immer da und wird es auch immer sein. Deine aktuelle Meinung ist geprägt durch die Kultur, deine Umwelt und die Zeit, in der du lebst. Gott hingegen hat eine viel größere Perspektive auf unser Leben – schließlich hat er den Menschen und das ganze Universum geschaffen.

Wenn du bei irgendeinem Thema wirklich weiterkommen möchtest, ist es wichtig, offen dafür zu sein, dass Gott eine andere Meinung haben könnte als du.

Sonst wirst du dir jede Bibelstelle so hindrehen, wie du möchtest. Du wirst Verse, die dir nicht gefallen, einfach ignorieren oder behaupten, dass das heute nicht mehr für uns gilt. Du bastelst dir dadurch Gott wie aus einem Stück Pappe so zurecht, wie du es gerne hättest.

Wenn Gott wirklich ein lebendiger Gott ist, muss er dir und mir widersprechen dürfen. Es ist absolut unwahrscheinlich, dass Gott bei allen Themen die exakt gleiche Meinung hat wie du und ich! Dann wäre er auch ein Jasager-Gott. Wenn du also wirklich die Wahrheit und eine gute Antwort auf deine Frage herausfinden willst und nicht einfach nur deine aktuelle Meinung bestätigen möchtest, dann wirst du eine gewisse Offenheit mitbringen müssen. Das erfordert Mut und eine hundertprozentige Gewissheit, dass Gott gut ist und du ihm vertrauen kannst.8

Ich nehme mich da übrigens nicht aus, ich habe selber oft vorgefertigte Meinungen zu vielen Lebensbereichen. Aber wenn ich herausfinden möchte, was Gott über ein bestimmtes Thema denkt, habe ich mir angewöhnt, meine Recherche immer mit folgendem Gebet zu starten:

»Vater im Himmel, ich weiß nicht genau, wie die Antwort auf meine Frage aussieht (z. B. ob Sex vor der Ehe gut ist oder nicht), aber bitte hilf mir, die Wahrheit herauszufinden, selbst wenn sie meiner aktuellen Meinung widersprechen sollte.«

2.2 OFFEN FÜR ANDERE MEINUNGEN?


Wir versuchen es mal anhand eines konkreten Beispiels und riskieren noch einen Blick in die Bibel. In 5. Mose 22 zum Beispiel besprach Gott mit Mose, was geschehen sollte, wenn ein Mann behauptete, dass seine Frau schon vor der Ehe Sex gehabt hatte:

Angenommen jedoch, die Anschuldigungen des Mannes sind wahr und die Frau war tatsächlich keine Jungfrau mehr (= sie hatte schon Sex vor der Ehe). In diesem Fall sollen die Ältesten die Frau vor die Tür ihres Elternhauses bringen und die Männer der Stadt sollen sie zu Tode steinigen. Sie hat etwas Schändliches in Israel getan, weil sie sich im Haus ihres Vaters (= in ihrer Jugend) wie eine Hure verhalten (wörtlich: Unzucht)91 hat. Auf diese Weise sollt ihr das Böse aus eurer Mitte entfernen.
5. MOSE 22,20-22; VGL. 3. MOSE 21,13-15

CHRIS: Booooaaaahhh, voll frauenfeindlich!!!

TOBI: Nur wenn du diese Stelle aus dem Kontext reißt. Lies das komplette Kapitel, und du wirst feststellen, dass es sich hier um eines der ersten Gesetze zum Schutz einer Frau vor Verleumdung handelt! Generell siehst du in der Bibel immer wieder, wie Gott damalige gesellschaftliche Normen durchbrach und den Menschen Anordnungen zum Schutz, zur Wertschätzung und zur Gleichwertigkeit einer Frau gab. Doch das ist noch mal ein anderes Thema. Du siehst hier allerdings sehr klar, dass Gott nicht nur die Frau, sondern auch die Einheit von Frau und Mann schützen wollte: Wenn eine Frau (oder ein Mann)9 außerhalb der Ehe mit jemand anderem Sex hatte, drohte der Person daraufhin das Todesurteil.

CHRIS: »Ja gut, das ist doch das Alte Testament! Solche Todesstrafen gelten doch für uns heute nicht mehr?«

TOBI: Ja, zum Glück gibt es seit 2000 Jahren eine Veränderung, wer diese Strafen für uns trägt!92 Aber wirf trotzdem mal einen Blick in den zweiten Teil der Bibel, das Neue Testament, und du wirst sehen, dass sich auch dort an dem Kernprinzip »Kein Sex außerhalb der Ehe« nichts verändert hat. Stellen wie die folgende überlesen wir zwar schnell, beim genauen Hinschauen merken wir aber, dass für die Leute damals völlig klar war, dass sie vor der Ehe keinen Sex haben sollten:

Zu den Unverheirateten und Witwen sage ich: Es ist gut, wenn sie so bleiben wie ich. Wenn sie aber nicht enthaltsam leben können, sollen sie heiraten. Es ist nämlich besser zu heiraten, als sich in Begierde zu verzehren.
1. KORINTHER 7,8; EÜ

Paulus war ein Mann der klaren Worte. Er gab den Zuhörern zwei Optionen: Entweder sie blieben genau wie er ein Leben lang Single und hatten keinen Sex (»Lebt enthaltsam«) oder sie heirateten und hatten dann Sex im Rahmen der Ehe. Eine dritte Option – Sex ohne oder vor der Heirat – gab es nicht.10 Lies dir die Stelle in Ruhe noch mal durch.

Gott liebt uns. Wenn er der Meinung ist, dass er uns etwas verbieten möchte, dann nur aus einem Grund: um uns vor etwas zu schützen. Wir verstehen (noch) nicht, warum, aber es wird immer mal wieder Themen geben, bei denen er einfach einen größeren Weitblick hat als du und ich.

BIN ICH OFFEN DAFÜR, DASS GOIT EINE ANDERE SICHT­WEISE HABEN KÖNNTE ALS ICH?

JA! ABER!


CHRIS: Selbst Bibelstellen wie diese haben mich damals nicht überzeugt. Ich war der Meinung, dass dort etwas anderes gemeint sein musste. Außerdem war das doch Paulus. Der übertrieb meiner Meinung nach sowieso an manchen Stellen! Ich hatte inzwischen selber angefangen zu recherchieren und hatte viele gute Argumente für meine Sichtweise. Hier ist ein kleiner Auszug:

Vor 2000 bis 3000 Jahren gab es kaum Möglichkeiten zur Verhütung! Den Menschen damals zu empfehlen, mit niemand anderem außer ihren Ehepartnern zu schlafen, machte natürlich Sinn und rettete ihnen wahrscheinlich sogar ihr Leben. Geschlechtskrankheiten hätten sich sonst unkontrollierbar verbreitet, und unzählige ungewollte Schwangerschaften hätten stattgefunden. Außerdem war es kaum möglich, vor der Ehe mit jemandem zu schlafen, da normalerweise bereits Jugendliche von den Eltern verlobt und recht früh verheiratet wurden. Diesen Menschen zu raten, auf Sex zu verzichten, bis sie mit ca. achtzehn Jahren heirateten, machte völlig Sinn und dürfte für den jungen Teil der Gesellschaft auch kein großes Problem gewesen sein.11 Heute heiraten wir aber irgendwann mit dreißig Jahren. So viele Jahre zu warten und damit ein menschliches Verlangen zu unterdrücken, kann doch nicht gesund sein!? Die Zeit und die Kultur haben sich verändert! Paulus wusste damals nichts von Kondomen. Wir können das also nicht so wörtlich auf heute übertragen.

TOBI: Falls ungewollte Schwangerschaften oder Geschlechtskrankheiten die Hauptgründe gegen Sex vor der Ehe gewesen sind, dürften wir diesen Stellen in der Bibel tatsächlich keine Beachtung mehr schenken. Demnach würden Millionen von Menschen, die heute aus religiösen Gründen keinen Sex außerhalb der Ehe haben, einer Lehre folgen, die in unserer Gesellschaft nicht mehr zeitgemäß ist. Aber Gott ist immer zeitgemäß, denn die Bibel wurde nicht nur für Menschen zu Zeiten von Mose oder Jesus geschrieben. Nein! Er hat damals schon an dich gedacht, als er den Menschen seine Prinzipien weitergegeben hat. Er kennt auch die Bevölkerung, die in tausend Jahren diese Welt prägen wird. Deshalb – Trommelwirbel! – kommt vielleicht für dich die erste Überraschung: Die Bibel spricht an keiner einzigen Stelle davon, dass ungewollte Schwangerschaften oder Geschlechtskrankheiten der Grund gegen Sex vor der Ehe sind! Es geht um viel mehr. Es geht um Prinzipien, die heute kaum mehr jemand kennt, die verschüttet sind von unseren kulturell geprägten Ansichten, aber sie sind da und nach wie vor brandaktuell.

Ich werde versuchen, dir die drei wichtigsten Prinzipien zu erklären....

Erscheint lt. Verlag 1.7.2021
Reihe/Serie Next Gen - Lebe deinen Glauben
Next Gen - Lebe deinen Glauben
Sex - Berufung - Identität
Verlagsort Witten
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Schlagworte Beziehung • Bindung • Christ & Gesellschaft • Christliche Bücher • Christliche Werte & Ethik • Dialog • Ehebund • five love languages • Gary Chapman • Generation Z • Gespräch • Gespräch über Ehe • ICF • Intim • Intimität • Junge Erwachsene • Junge Kirche • Lebenszeugnis • Liebe • Lust • michael todd • Modern • Moral • Nähe • Online • Partnerschaft • Party • Ratgeber Ehe • Regeln • Reinheit • Relationship • Relationship Goals • Sexualethik • Sexualität • Sexualleben • Sex vor der Ehe • Sprachen der Liebe • Timothy Keller • Traditionell • Treue • Vertrauen • Warten • youtube
ISBN-10 3-417-27015-4 / 3417270154
ISBN-13 978-3-417-27015-0 / 9783417270150
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