100 spannende Fragen aus der Welt des Tennis (eBook)
195 Seiten
Meyer & Meyer (Verlag)
978-3-8403-3757-4 (ISBN)
Sportjournalist Christian Albrecht Barschel hat von vielen Grand-Slam-Turnieren vor Ort berichtet und mit zahlreichen Spielern und Spielerinnen Interviews geführt. Er spielt seit seiner Kindheit begeistert Tennis und stand zeitweise im Guinness Buch der Rekorde mit dem längsten Tenniseinzel sowie längstem Tennisdoppel der Welt.
Sportjournalist Christian Albrecht Barschel hat von vielen Grand-Slam-Turnieren vor Ort berichtet und mit zahlreichen Spielern und Spielerinnen Interviews geführt. Er spielt seit seiner Kindheit begeistert Tennis und stand zeitweise im Guinness Buch der Rekorde mit dem längsten Tenniseinzel sowie längstem Tennisdoppel der Welt.
I Allgemein
1.Woher stammt das Wort Tennis?
Tennis. Mit diesem Wort kann weltweit jeder etwas anfangen. Es bedarf keiner Übersetzung ins Englische oder in eine andere Sprache, um zu verstehen, was mit Tennis gemeint ist. Tennis ist ein Universalbegriff.
Doch woher stammt die Bezeichnung Tennis für diesen schönen und vielseitigen Sport überhaupt? Über die genaue Herkunft des Wortes gibt es bis heute einige Unklarheiten. Es gibt die Theorie, dass zwei ehemalige Städte mit dem Namen „Tinnis“, eine in Ägypten im Nildelta sowie eine in Nordfrankreich, als Namensgeber dienten. Eindeutige Belege für diese Namenstheorie gibt es allerdings keine.
Viel logischer kommt hingegen folgende Begründung für die Bezeichnung Tennis daher. Es wird angenommen, dass Tennis aus dem altfranzösischen Wort „tenez“ abgeleitet ist. In Frankreich soll auch der Ursprung des Spiels liegen. „Tenez“ bedeutet „haltet“ oder „nimm an“.
Mit dem Wort „tenez“, das vom Aufschläger gerufen wurde, soll der Gegner dazu aufgefordert worden sein, in der bevorstehenden Attacke seine Stellung zu behaupten. Demnach soll das Wort Tennis bedeuten, den Ball zu halten oder anzunehmen.
Woher auch immer der Begriff Tennis entsprungen ist, eines ist sicher: Tennis ist die beliebteste Rückschlagsportart, die es auf der Welt gibt und wird von mehr als eine Milliarde Fans geschaut.
2.Seit wann wird Tennis gespielt?
Tennis ist nicht nur die schönste Sportart der Welt, sondern auch eine der ältesten. Über die Entstehung des Tennissports gibt es Uneinigkeiten. Einige Sporthistoriker vermuten, dass Tennis 3.500 Jahre vor Christus im alten Ägypten entsprungen ist. Denn das Wort Racket (Deutsch: Schläger) soll vom arabischen Wort „Rahat“ abgeleitet sein. Das Wort „Rahat“ bedeutet „Fläche der Hand“.
Viel gängiger ist jedoch die Theorie, dass im 11. oder 12. Jahrhundert in Klöstern in Frankreich erstmals eine Art Tennis gespielt wurde. Die Spielform hieß Jeu de Paume. Der Name leitete sich aus den lateinischen Wörtern „palma“ und „paulmer“ (springen) und vom altfranzösischen Wort „paulme“ (Handfläche) her.
Beim Jeu de Paume wurde mit der flachen Hand, ohne Schläger, mit einem Leder- oder Korkball beziehungsweise einem lederumwickelten Korkball gespielt. Das Spiel wurde im Freien sowie in offenen oder überdachten Höfen praktiziert. Jeu de Paume war zunächst nur den Adeligen vorbehalten. Da normale Bürger keinen Zutritt zu Spielflächen hatten, gründeten diese im Jahr 1405 die ersten öffentlichen Tennisclubs.
Im Jahr 1464 fand schließlich mit zwei Mannschaften das erste Tennisturnier der Geschichte in Brügge in Belgien statt. Mit Beginn des 16. Jahrhunderts wurden dann vermehrt Schläger benutzt, um Jeu de Paume zu spielen. Der Begriff Tennis für diese Rückschlagsportart begann seinen Siegeszug. Tennis wurde zu einem königlichen Sport in ganz Europa.
Im Bühnenstück „Heinrich V.“ von William Shakespeare wurde der Sport namentlich erwähnt. Der König von England, Heinrich VIII., war ein begeisterter Tennisspieler und ließ sich im Hampton Court Palace einen eigenen Platz anlegen. Der Legende nach soll Heinrich VIII. Tennis gespielt haben, als er von der Hinrichtung seiner zweiten Frau Anne Boleyn erfahren hat.
Im Jahr 1874 wurde Tennis schließlich modernisiert. Verantwortlich dafür war Major Walter Clopton Wingfield. Der Brite ließ sich am 23. Februar 1874 das mit dem Namen „Sphairistike“ (griechisch für Ballspiel) bezeichnete tragbare Tennisspiel patentieren. Der griechische Begriff „Sphairistike“ setzte sich jedoch nie durch, man sprach stattdessen vom „Lawn Tennis“ (Rasentennis).
Wingfield machte mit seinem Patent Tennis einer breiten Masse zugänglich. Sein Clou: Er bot eine Box an, die Bälle, ein Netz, Pfosten, Schläger, Linienmarker und eine Spielanleitung enthielt. Damit sollten die Engländer auf ebenen Rasenflächen Tennis spielen können.
Wingfields Plan ging auf: Die Menschen kauften seine Box und seitdem hat sich das moderne Tennis zu einer der wichtigsten Sportarten weltweit entwickelt. Drei Jahre nach Wingfields Patent wurde im Jahr 1877 erstmals das Tennisturnier in Wimbledon ausgetragen.
3.Wie entstand die Zählweise im Tennis?
Die Tennislegende Rod Laver sagte einst: „Dein Spiel ist am verwundbarsten, wenn du in Führung bist. Lasse nie nach.“ Die Schwierigkeit im Tennis besteht unter anderem darin, dass man eine erspielte Führung wie beispielsweise im Fußball oder anderen Sportarten, die eine zeitliche Befristung haben, nicht verwalten kann.
Als Läufer kann ich bei einem großen Vorsprung das Tempo etwas rausnehmen, als Tennisspieler muss ich stets mit dem Fuß das Gaspedal durchdrücken, um zu gewinnen. Auch wenn ich 5:0, 40:0 im entscheidenden Satz führe, heißt das nicht, dass ich auch als Sieger den Platz verlassen werde. Im Tennis kann ich zwar insgesamt mehr Punkte im Match machen als mein Gegner, aber am Ende trotzdem als Verlierer vom Platz gehen. Der Grund: die besondere Zählweise im Tennis.
Um einen Satz zu gewinnen, braucht es sechs Spielgewinne mit zwei Spielen Vorsprung. Um ein einzelnes Spiel zu machen, braucht es mindestens vier Punktgewinne sowie zwei Punkte Vorsprung. Die Zählweise im Tennis ist anders im Vergleich zu anderen Rückschlagsportarten wie Tischtennis oder Badminton. 0, 15, 30, 40, Einstand, Vorteil, Spielgewinn. An die Fachsprache und die Zählweise im Tennis muss man sich als Neuling erst einmal gewöhnen.
Gewinne ich als Aufschläger die ersten zwei Punkte, steht es 30:0 für mich. Erspielen sich sowohl der Aufschläger als auch der Rückschläger drei Punkte in einem Spiel, heißt der Spielstand Einstand.
Doch wie entstand die außergewöhnliche Zählweise im Tennis? Der Ursprung der Zählweise wird, wie schon der Begriff Tennis, in Frankreich vermutet. Demnach soll früher gerne um Geld gespielt worden sein. Der Wetteinsatz soll pro Punkt einen „gros denier“, der wiederum 15 „deniers“ wert war, betragen haben. So ging es weiter von 15, 30, 45 bis zur 60, was schließlich den Gewinn oder Verlust des Aufschlagspiels bedeutete.
Anstatt der Zahl 60 wurde schließlich der Begriff „jeu“ für den Spielgewinn gerufen. Die Zahl 45 wurde durch die Zahl 40 wegen der kürzeren Aussprache ersetzt, nachdem Tennis auch in Großbritannien immer populärer wurde.
Eine weitere Theorie zur Zählweise hat mit den Linien auf dem Spielfeld zu tun. So sollen die Spieler nach jedem Punktgewinn einen Streifen in Richtung Netz rücken. Die Streifen befanden sich jeweils in 15-Zoll-Abstand und das Tennisspiel begann an der 0-Zoll-Linie. Auch hier soll bei der Zählweise aus der 45 eine 40 gemacht worden sein, weil die 45-Zoll-Linie zu dicht am Netz war. Es gibt noch eine Besonderheit bei der Zählweise, und zwar im Englischen. Während der Spielstand 0 in einem Aufschlagspiel in der deutschen, französischen, spanischen oder italienischen Zählweise als Null bezeichnet wird, heißt es in der englischen Zählweise „Love“ (Liebe).
Doch woher stammt der für den Tennissport so charakteristische Ausspruch „Love“? Auch hier gibt es einige Theorien. Das Wort „Love“ soll aus dem französischen Begriff „l’oeuf“ (das Ei) entlehnt sein. Die runde Form des Eis soll an die Ziffer 0 erinnern.
Eine mittlerweile weitaus gängigere Theorie besagt, dass der Ursprung des Begriffs „Love“ in der Bezeichnung „to do something for love“ (etwas umsonst tun) liegt. Ein Spiel, bei dem der Gegner null Punkte erzielt hat, heißt daher auch Love Game. Eine Legende besagt zudem, dass viele Niederländer früher aus religiösen Gründen nach England vertrieben wurden und im Tennis nicht wie üblich um Geld, sondern umsonst, also nur um die Ehre und der Liebe wegen spielten. So könnte der Begriff „Love“ aus dem Niederländischen „iets voor lof doen“ (es wird aus Liebe getan) stammen.
4.Wie schwer muss ein Tennisball sein?
Im Mittelalter waren Tennisbälle aus Leder gemacht und waren gefüllt mit Wolle oder Haaren. Inzwischen ist die Herstellung von Tennisbällen eine Wissenschaft für sich. Mittlerweile ist der Tennisball mit einer Filzschicht umhüllt. Unter dem Filz befindet sich der Ballkern, der hauptsächlich aus Naturgummi hergestellt wird.
Mehrere Hundert Millionen Tennisbälle werden jährlich produziert. Der Tennisweltverband ITF (International Tennis Federation) hat sechs Spezifikationen benannt, damit ein Tennisball für den Wettkampfbetrieb bei den Erwachsenen zugelassen wird. Darunter...
Erscheint lt. Verlag | 17.5.2021 |
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Verlagsort | Aachen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sport ► Ballsport ► Tennis |
Schlagworte | alexander zverev • Andre Agassi • Angelique Kerber • Anna Kournikova • Australian Open • Billie Jean King • Boris Becker • French Open • john mcenroe • Novak Djokovic • Rafael Nadal • Roger Federer • Roland Garros • Serena Williams • Steffi Graf • US Open • Wimbledon |
ISBN-10 | 3-8403-3757-7 / 3840337577 |
ISBN-13 | 978-3-8403-3757-4 / 9783840337574 |
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Größe: 5,6 MB
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