Der kleine Alltagsstoiker -  Dr. Jörg Bernardy

Der kleine Alltagsstoiker (eBook)

10 Gelassenheitsregeln fürs Lebensglück
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
240 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-7843-5 (ISBN)
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Stellen Sie mit der Weisheit der antiken Denker Ihren Lebenskompass auf 'Glück'! Unsere Welt wandelt sich so schnell wie noch nie. Empfinden Sie sie auch manchmal als chaotisch und verwirrend und stellen sich Fragen wie: Was will ich selbst eigentlich? Wie soll das denn gehen - ein 'gutes' Leben? Entscheidende Antworten finden wir bei den Denkern und Weisen der Stoa. Ihre Philosophen, darunter Seneca und Marc Aurel, zwei der wohl klügsten Menschen, die je gelebt haben, haben schon vor über zweitausend Jahren alles Wesentliche zu den wirklich wichtigen Fragen des Menschseins, zur 'richtigen Lebensführung' gesagt. Deshalb ist der Stoizismus bis heute eine der wirkmächtigsten und meist zitierten philosophischen Schulen. In 10 praktischen Lebensregeln zusammengefasst, vermittelt dieses Buch unterhaltsam und verständlich die zentralen Werte der Stoa - darunter etwa Gelassenheit, Mut, Weisheit und Selbstbeherrschung. Diese werden immer ganz konkret auf unsere typischen, aktuellen Alltagsleiden und -beschwerlichkeiten angewendet: So lernen Sie, deren tiefere Ursachen zu erkennen und bekommen viele konkrete Impulse und Übungen an die Hand, um sie zu überwinden. Heben Sie jetzt diesen Menschheitsschatz für sich, machen Sie ihn für Ihr eigenes Leben nutzbar und stellen Sie Ihren Lebenskompass auf 'Glück'! 'Dieses Buch wird Ihr Leben verbessern. Garantiert.' (Rolf Dobelli - Philosoph und Bestsellerautor)

Dr. Jörg Bernardy, promovierter Philosoph, hat an der Hochschule Karlsruhe unter anderem mit Peter Sloterdijk zusammengearbeitet. Anschließend war er lange für DIE ZEIT tätig, heute arbeitet er unter anderem für die 'School of Life Berlin' und für 'Psychologie heute'. Seine Leidenschaft ist es, Philosophie auch für Laien zugänglich zu machen. Er lebt als Speaker und freier Autor in Hamburg und hat schon mehrere erfolgreiche Bücher geschrieben.

Dr. Jörg Bernardy, promovierter Philosoph, hat an der Hochschule Karlsruhe unter anderem mit Peter Sloterdijk zusammengearbeitet. Anschließend war er lange für DIE ZEIT tätig, heute arbeitet er unter anderem für die "School of Life Berlin" und für "Psychologie heute". Seine Leidenschaft ist es, Philosophie auch für Laien zugänglich zu machen. Er lebt als Speaker und freier Autor in Hamburg und hat schon mehrere erfolgreiche Bücher geschrieben.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Im Leben fest verwurzelt
Was uns die Stoiker heute noch zu sagen haben
I. Das Wesen der Selbsterkenntnis. Wie wir entdecken, wer wir sind
II. Das Geheimnis der inneren Ruhe. Wie wir lernen, unsere Gefühle zu beherrschen
III. Die Magie des Augenblicks. Wie wir Momente des Alltags intensiv erleben
IV. Die Kunst der Veränderung. Wie wir Gewohnheiten und Einstellungen verwandeln
V. Das Glück des Sinns. Wie wir uns motivieren und uns dabei selbst treu bleiben
VI. Der Reiz des Alleinseins. Wie wir uns selbst aushalten und unsere Einzigartigkeit entdecken
VII. Die Kraft der Freundschaft. Wie wir Verbindung mit anderen aufbauen
VIII. Die Macht der Liebe. Wie wir Beziehungen dauerhaft und wertschätzend gestalten
IX. Die Weisheit des Pessimismus. Wie wir zu glücklichen Schwarzsehern werden und Krisen vorbeugen
X. Die Leichtigkeit des Seins. Wie wir sterben lernen und gut dabei leben
Glossar
Bücher und Adressen
Der Autor

WIR ÜBERSCHÄTZEN UNSERE FÄHIGKEIT ZUR SELBSTERKENNTNIS


»Betrachte die ganze Natur, wovon du nur ein winziges Stücklein bist, und das ganze Zeitmaß, von welchem nur ein kurzer und kleiner Abschnitt dir zugewiesen ist, und das Schicksal, wovon das deinige nur einen Bruchteil bildet.«

(Marc Aurel)

In vielen Momenten unseres Alltags handeln wir im Autopiloten. Das heißt, wir denken nicht weiter darüber nach, warum wir etwas machen. Die Fragen, wer wir sind und welche Rolle wir im Universum einnehmen, sind dabei erst recht unwichtig. Oder wie würden Sie auf die Frage »Wer sind Sie?« antworten? Sicher nicht, indem Sie anfangen über Ihren Platz in der Weltordnung und im Kosmos zu philosophieren. Falls doch, sind Sie bereits stoischer, als Ihnen vielleicht bewusst ist. Der wahrscheinlichere Fall ist jedoch, dass das Universum eines der letzten Dinge ist, die uns bei der Frage »Wer bin ich?« in den Sinn kämen. Und im Autopiloten des Alltags zählt ohnehin nur, was wir gerade tun müssen oder wollen.

Wie also würde Ihre Antwort ausfallen, wenn Ihnen die Frage gestellt wird: »Wer sind Sie?« Nehmen Sie sich ein paar Momente, um darüber nachzudenken. Meine Vermutung: Sehr wahrscheinlich würden Sie Ihren Namen nennen, Ihren Beruf angeben und erzählen, woher Sie kommen. Möglicherweise würden Sie noch in zwei kurzen Sätzen Ihre Familienverhältnisse umreißen, ob Sie Single oder verheiratet sind, Kinder haben, alleinerziehend sind oder in einer Partnerschaft mit dem Status »kompliziert« oder »rundum zufrieden« leben. Viel mehr aber auch nicht. Womöglich wäre der Zusatz »kompliziert« schon zu privat, und überhaupt, inwiefern sagt er etwas darüber aus, wer wir sind? Diese Information gäbe vielmehr Aufschluss über unseren derzeitigen Gemüts- und Beziehungszustand.

Wir sind mehr als die Summe unserer Teile


Zurück zu der Frage: »Wer sind Sie?« Selbst wenn Sie eine Reihe von Charaktereigenschaften aufzählten, die Ihrer Meinung nach wesentlich für Sie sind, und wenn Sie darüber hinaus Ihren momentanen Gefühlszustand beschrieben, wäre für die Frage »Wer sind Sie?« immer noch nicht viel gewonnen. Wir können sie nicht so einfach aus dem Stand beantworten, ja, nicht einmal, wenn wir länger darüber nachdenken. Es bräuchte schon einen zehnbändigen Roman à la »Die Suche nach der verlorenen Zeit« von Marcel Proust, wenn wir den zahlreichen Facetten unseres Lebens und den unendlich vielen Empfindungen und Gefühlsregungen unseres Ichs auch nur annähernd gerecht werden wollten. Aber selbst dann würde die Beantwortung der Frage »Wer bin ich?« für die meisten von uns sehr persönlich und vor allem äußerst subjektiv ausfallen.

Uns Menschen aus dem 21. Jahrhundert erscheint das eine ganz normale Denk- und Vorgehensweise, die sich durch unsere gesamte Kultur zieht: Alles muss subjektiv, individuell und persönlich sein! Dieser Anspruch ist für uns so selbstverständlich, dass jede Form von Objektivität und universeller Wahrheit unvorstellbar geworden ist. Man könnte es auch so ausdrücken: Die alles dominierende subjektive Perspektive ist uns in Fleisch und Blut übergegangen. Wir hinterfragen sie nicht mehr. Es gibt jedoch gute Gründe, warum wir unserem Hang zu subjektiver Selbsterkenntnis skeptisch begegnen sollten. Unser subjektives Denken und Fühlen ist nämlich gar nicht dazu geeignet, dass wir erkennen, wer wir sind.

Wie wir die Selbsterforschungsillusion umgehen


Wer sich selbst um jeden Preis erkennen möchte, tappt womöglich in die Falle der Selbsterforschungsillusion. Gemeint ist damit die Annahme, wir könnten allein durch Gedankenkraft und Selbstbeobachtung unsere wahren Absichten, Neigungen und Lebensziele erkennen. Sprich: Unser wahres Selbst wäre uns vollkommen zugänglich, wenn wir nur lange und genau genug danach suchen. Doch das ist ein Irrtum. Denn wir machen dabei das zum Kompass, was alles andere als zuverlässig ist: unsere Gefühle. Auch wenn einige Menschen das Gegenteil behaupten und propagieren, man solle bei allen Entscheidungen einfach seinen Gefühlen, seiner Intuition oder seiner inneren Stimme folgen, hört sich das zwar sehr verlockend an, wird uns aber dennoch nicht an unser gewünschtes Ziel – also zu Selbsterkenntnis – bringen.

»Die Selbstbeobachtung unserer momentanen Empfindung (…) ist fehlerhaft, unzuverlässig und irreführend – nicht nur zufällig falsch, sondern massiv und stetig falsch«, gibt der US-amerikanische Psychologe Eric Schwitzgebel von der Universität Stanford unmissverständlich zu verstehen. Nimmt man die Erkenntnisse der Psychologie ernst, dann muss man einsehen: Kaum etwas ist anfälliger für Fehler, Missverständnisse und Irrtümer als unsere momentanen Empfindungen und Gefühle. Daher können wir durch ständige Selbsterforschung unseres Innenlebens auch niemals zu einer befriedigenden Antwort auf die Frage »Wer bin ich?« kommen.

Die Kunst der negativen Selbsterkenntnis

Die Stoiker wählen einen radikal andersartigen Weg, den man auch als Kunst der negativen Selbsterkenntnis bezeichnen könnte. Manchmal fällt es leichter zu sagen, wer wir nicht sind, als zu sagen, wer wir sind. Wir sind kein Hund, kein Tisch, kein Engel, kein Gott, keine Pflanze und auch kein Stoiker. Aber wir können wie ein Stoiker die Grenzen unseres Ichs erkennen und damit all das, was wir nicht sind. Wir leben zum Beispiel nicht unendlich, sondern unsere Existenz ist begrenzt, wir sind nicht unvergänglich, sondern vergänglich, wir haben nicht alle Freiheiten der Welt, sondern es gibt so etwas wie ein Schicksal, dem wir ausgeliefert sind. Der Tod, die Gefühle anderer, die Familie, in die wir geboren werden, Naturkatastrophen, Kriege und andere Krisen, all das entzieht sich unserem direkten Einfluss – und bestimmt genau dadurch über unser Glück oder eben Unglück.

Unsere Existenz wird aus stoischer Weltsicht also erst durch ihre Grenzen und ihre Begrenzung erkennbar, wie zum Beispiel die Einsicht, dass wir in das große Ganze des Universums eingebunden und vergänglich sind. Statt beim subjektiven Ich und dessen subjektiven Empfindungen anzufangen, geht es in der stoischen Selbsterkenntnis zunächst um die Grenzen und Bedingungen der eigenen Existenz. Was hier zunächst etwas abstrakt und befremdlich für unsere modernen Ohren klingt, ist ganz konkret gemeint. Dafür muss man verstehen, wie die Stoiker ihre Welt gesehen haben. Für sie war alles im Universum auf harmonische Weise miteinander verbunden.

IMPULS: PLATZ SCHAFFEN FÜR DAS GROSSE GANZE IM ALLTAG!

Vermeiden Sie eine allzu subjektive und persönliche Bewertung Ihres Lebens, Ihrer Lebensumstände und Ihres Innenlebens. Nehmen Sie sich zwischendurch immer mal wieder Zeit, um das große Ganze in den Blick zu nehmen. Versuchen Sie die Grenzen Ihrer Existenz zu erforschen und machen Sie sich immer wieder bewusst, dass alles mit allem verbunden ist. Auch Sie sind ein Teil dieses Ganzen. Schaffen Sie in Ihrem Leben Platz für diese Erkenntnis und Erfahrung, indem Sie in der Natur spazieren gehen und mit fremden Menschen ein paar freundliche Worte wechseln. Indem Sie meditieren und sich ab und zu aus dem Alltagsstress ausklinken. Fokussieren Sie sich dabei nicht nur auf Ihr flüchtiges Ich, das in seinen Empfindungen und Regungen manchmal höchst schwankend, widersprüchlich und unberechenbar sein kann. Sie können sich ohnehin nicht vollständig durchleuchten und Ihre Selbsterkenntnis wird niemals vollkommen oder abgeschlossen sein.

»Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten. Nahezu nichts ist sich fremd«, schreibt der stoische Kaiser Marc Aurel in seinen »Selbstbetrachtungen«. »Alles Geschaffene ist einander beigeordnet und zielt auf die Harmonie derselben Welt.« Tatsächlich verbirgt sich hinter dieser zunächst harmlos und geradezu romantisch klingenden Vorstellung eine radikale Weltsicht. Das Universum ist für die Stoiker nicht einfach nur das Ergebnis chaotischer Willkür oder einer zufälligen Aneinanderreihung von beliebigen Ereignissen. Nein, das Universum beruht aus Stoikersicht auf einer höheren Ordnung, es wird durch und durch von vernünftigen Gesetzen und Prinzipien bestimmt. Letztlich ist alles, was in der Welt vorkommt, ein Produkt dieser unergründlichen und übermächtigen Harmonie, die durch alles wirkt.

Die Schattenseiten der harmonischen Welt

Die Corona-Krise ist ein Beispiel für die negative Auswirkung der von den Stoikern angenommenen höheren Ordnung, in der alles mit allem zusammenhängt. Sie zeigt, wie ein kleines Element eine Reihe von irreversiblen Ereignissen auslösen kann und dadurch die gesamte Weltordnung beeinflusst: Schmerzlich mussten wir am eigenen Leib erfahren, wie aus einem unglücklichen Kontakt zwischen Mensch und Tier heraus eine Seuche entsteht, die sich aufgrund einer durch und durch vernetzten Welt zu einer globalen Pandemie entwickelte. Die sozialen und wirtschaftlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, wie etwa der Lockdown und die Unterstützungshilfen, führten wiederum zu einer weltweiten Rezession und Wirtschaftskrise.

DIE SCHICKSALSGÖTTIN FORTUNA

Das Schicksal spielt im Weltbild der Stoiker eine wesentliche Rolle. Sie benutzten dafür häufig die Figur der Fortuna, die als Glücks- und Schicksalsgöttin über Reichtum und Armut, Erfolg und Misserfolg, manchmal sogar über Leben und Tod entscheidet. Häufig wird sie mit einem Rad dargestellt, das sogenannte Glücksrad, an dem sie mit verbundenen Augen dreht....

Erscheint lt. Verlag 5.5.2021
Reihe/Serie Lebenshilfe
Lebenshilfe Philosophie
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Achtsamkeit • Bewältigung • Denken • Der tägliche Stoiker • Die Kunst des guten Lebens • Die Kunst des klaren Denkens • Entspannung • Gelassen • Gelassenheit • Glücklich • GU • Lebensfreude • Lebensführung • Lebens-Glück • lebens-hilfe • Lebenshilfe • Lebenskunst • Meditation • mehr selbstbewusstsein • Mental • Motivation • Persönliche Entwicklung • persönlichkeits-training • Philosophie • Positiv • Ralf Dobelli • Ratgeber • Selbst-Coaching • selbst-vertrauen • Selbstvertrauen • Selbstwertgefühl • Stoa • stoisch • Stoizismus • Stress-Abbau • Stressbewältigung • Übungen • Zuhause
ISBN-10 3-8338-7843-6 / 3833878436
ISBN-13 978-3-8338-7843-5 / 9783833878435
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