Starten mit Darten (eBook)
142 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7534-1443-0 (ISBN)
Stefan S. Rizzo, ausgebildeter Personal Coach, vermittelt sein Wissen aus über 20 Jahren Erfahrung als aktiver Liga- und Turnierspieler.
Die wichtigsten Spiele
Die X01-Spiele
X01-Spiele sind das Standard-Dartspiel überhaupt. So wird alljährlich auch der Dart-Weltmeister im Spiel 501 Double Out ermittelt. Es ist sozusagen die Königsdisziplin des Dartsports. Das Prinzip ist sehr einfach: Je nach Spielmodus beginnen die Spieler meist mit 301, 501, 701 oder 1001 Punkten. Wer zuerst seinen Punktzähler auf Null bringt, gewinnt das Spiel. Dabei gilt das Spiel mit einem Anfangszähler von 501 Punkten als Standard. Manchmal, besonders in Anfängerligen und -turnieren wird gern auch einmal 301 gespielt.
Wichtig: Um zu gewinnen, müssen Sie Ihr Punktekonto auf exakt Null bringen, ansonsten zählt Ihre aktuelle Runde als überworfen und Ihr Punktekonto wird auf den Stand davor zurückgesetzt.
Beispiel: Nehmen wir an, Sie haben noch 40 Punkte. Mit Ihrem ersten Dart treffen Sie die 20, mit dem zweiten die Double-20, in der Summe also 60 Punkte. Das war dann eindeutig zuviel des Guten. Da Sie mit Ihrem zweiten Dart Ihren Score überworfen haben, zählt Ihre Aufnahme "no score". Ihr Punktekonto bleibt also bei 40 stehen und Sie müssen es in der nächsten Runde erneut versuchen.
Wie bei den meisten Dartspielen ist es ein Vorteil, die erste Aufnahme zu haben, also das Spiel beginnen zu dürfen. Werfen beide Spieler immer die gleichen Punkte, gewinnt also notwendigerweise immer Spieler 1. Deshalb wird bei Wettkampfspielen in der Regel "gebullt", soll heißen: Beide Spieler werfen je einen Dart auf das Bull, wessen Dart näher dran ist, beginnt das erste Spiel oder wie es beim Darten heißt, das erste Leg. Sind beide gleich weit entfernt oder treffen beide das Single- oder beide das Double-Bull, wird diese Prozedur solange wiederholt, bis eine Entscheidung gefallen ist. Die nachfolgenden Legs und Sets werden dann abwechselnd begonnen. Verliert ein Spieler ein Leg, das er beginnen durfte, nennt man dies ein Break.
In Liga- und Turnierspielen werden die Spiele zumeist nach dem Modus Best-of-Three, Best-of-Five oder mehr ausgetragen. Im Modus Best-of-Three hat also demnach der Spieler gewonnen, der zuerst zwei Legs gewonnen hat, im Modus Best-of-Five müssen Sie als Erster drei Legs gewinnen, um als Sieger festzustehen und so weiter.
Bei wichtigen Turnieren können auch mehrere Sets (Gewinnsätze) in einem dieser Modi gespielt werden, so zum Beispiel drei Gewinnsätze à Best-of-Three. Auch kann eine Regel Verwendung finden, die im Allgemeinen als "Two clear Legs" bezeichnet wird. Wenn diese Regel greift, benötigt der Sieger zwei Legs Vorsprung vor seinem Gegner, um das Spiel zu gewinnen. Sie kennen das vielleicht vom Tennis. Und ähnlich dem Tennis gibt es dann auch einen festgelegten Spielstand, bei dem diese Regel ausgesetzt wird und nur noch ein letztes Leg über Sieg und Niederlage entscheidet. Dieses Leg wird im Allgemeinen dann als "Sudden-Death-Leg" bezeichnet. Hier anfangen zu dürfen ist natürlich ein Riesenvorteil. Und hier kann es sich auch entsprechend maximal auszahlen, beim anfänglichen Bullen die Nase vorn gehabt zu haben.
Check-Modi
Den letzten Dart zum Spiel- bzw. Leg-Gewinn passend ins Ziel zu bringen, nenn man "checken". Man kann auch einfach von ausmachen sprechen. Dabei gibt es verschiedene Modi, je nach Liga- oder Turnierreglement: Single Out, Double Out und Master Out.
Single Out bedeutet, dass Sie mit einem einfachen Treffer checken können. Haben Sie also 19 Punkte übrig, können Sie mit einer einfachen 19 das Spiel beenden. Dieser Modus wird in der Regel in der untersten Liga gespielt und des Öfteren auch bei Anfänger- und Hobbyturnieren.
Im Modus Double Out benötigen Sie zwingend ein Doppelfeld mit dem letzten Dart. Ihr letzter Pfeil muss also zwangsläufig im äußeren Ring stecken oder im Double Bull. Einen Rest von sechs Punkten dürfen Sie also nicht einfach mit einer Single-6 ausmachen, andernfalls gilt Ihre Runde als überworfen und Sie landen wieder auf der Punktzahl, die Sie vorher hatten. Dasselbe gilt, wenn Sie auf einem Restscore von eins landen. Denn die Eins wäre in diesem Modus weder checkbar, noch könnten Sie sich auf eine andere Zahl umstellen, sie ist also eine Sackgasse. Auch dann zählt Ihr Wurf als überworfen. Vorsicht ist besonders geboten, je kleiner Ihre Punktzahl wird. Wenn Sie nach Abschluss Ihrer Runde zum Beispiel drei Punkte übrig haben, müssen Sie sich beim nächsten Versuch erst einmal wieder ein Finish "stellen", das sich mit einem Doppelfeld ausmachen lässt. In diesem Falle müssten Sie also zunächst einmal die Eins treffen, um danach überhaupt checken zu können. Besonders für Anfänger kann das schon ganz schön deprimierend sein, wenn sich die Eins dann einfach nicht mehr treffen lassen will. Man kann sich viele Runden damit aufhalten, mit dem ersten Dart immer wieder die 20 oder 18 zu treffen, wenn man ausgerechnet mal die Eins braucht - die ungewollt immer viel zu oft kommt, aber ziemlich vernagelt erscheinen kann, wenn man sie denn einmal braucht. Außerdem: Je kleiner Ihr Rest, desto weniger Wege und Möglichkeiten bleiben Ihnen. Treffen Sie bei einem Rest von 32 die einfache 16 statt der doppelten, können Sie Ihr Glück mit dem nächsten Dart auf Double-8 versuchen. Treffen Sie dabei die einfache 8, haben Sie die nächste Chance auf der Double-4. Wenn Sie jedoch bei Rest zwei die Eins treffen, haben Sie schon überworfen und Ihr Gegner bekommt seine nächste Chance. Sie haben also keinen wirklichen Plan B. Neulinge können gerade beim Checken in der Anfangszeit ganz schön verzweifeln, gerade, wenn beide sich einen Rest von zwei Punkten gestellt haben. Am besten checken Sie also möglichst früh, um nicht in eine Zwangslage zu kommen. Wir werden uns dieser Thematik noch in unserem Kapitel über das Checken ausführlicher annehmen.
Ab einer gewissen Spielklasse wird praktisch nur noch Double Out gespielt. Es ist, wie bereits erwähnt, der Checkmodus, in dem auch der Weltmeister ermittelt wird. Auch bei Steeldartturnieren ist es meist der bevorzugte Modus, während im E-Dart Amateurbereich viele Turniere auch im sogenannten Master Out Modus gespielt werden. Das maximale Finish im Double-Modus ist 170, da Sie ja zwingend ein Doppelfeld zum Abschluss benötigen, und das Doppelfeld, das die meisten Punkte bringt, eben das Double Bull ist.
Master Out ist liga- und turniertechnisch betrachtet sozusagen das Spiel der Mittelklasse. Hier dürfen Sie sowohl mit einem Doppel- als auch mit einem Dreifachfeld das Spiel beenden. Theoretisch können Sie also sogar einen 180er Check "ans Board nageln". Ansonsten gilt auch hier: Landen Sie auf einem Rest von 1, gilt die Runde als überworfen. Im Gegensatz zum Double Out haben Sie hier allerdings wesentlich mehr Wege zum Check, so können Sie 60 Punkte mit einem Dart ausmachen, was beim Double Out mindestens zwei Pfeile erfordern würde. Es kann sich manchmal als ganz nützlich erweisen, mit nur einem verbliebenen Dart in der Hand und einem Rest von zum Beispiel 57 Punkten noch eine Checkoption zur Verfügung zu haben.
Checkparameter der einzelnen Spieloptionen (301/501)
(S./M./D.O. = Single/Master/Double Out)
Minimum Darts zum Spielgewinn | kleinste checkbare Zahl | größte checkbare Zahl |
301 S. O. | 6 | 1 | 180 |
301 M. O. | 6 | 2 | 180 |
301 D. O. | 6 | 2 | 170 |
501 S. O. | 9 | 1 | 180 |
501 M. O. | 9 | 2 | 180 |
501 D. O. | 9 | 2 | 170 |
Besondere Modi: Double In, Handicap-Spiele
Eine zusätzliche Option, die gewählt werden kann, ist das sogenannte Double In. Bei dieser Option muss zu Beginn des Spiels von jedem Spieler zunächst ein Double-Feld getroffen werden. Erst mit diesem Treffer beginnt dann die Punktezählung. Wenn es ganz blöd läuft und sich das Double einfach nicht einstellen will, kann es – zumindest theoretisch – also auch vorkommen, dass ein Spieler schon checkt, während sein Gegner noch volle 501 Punkte auf dem Konto hat. Zum Glück kommt dies nur selten vor, dafür kostet diese Blamage den Verlierer dann aber meistens auch ein Bier. Auf Turnieren sind Double-In-Spiele eher weniger üblich. Sie gelten aber als gutes Trainingsspiel, um die eigenen Fähigkeiten, auch und gerade im Hinblick auf das Checken, zu stärken.
In letzter Zeit und mit dem Aufkommen moderner, onlinefähiger Dartautomaten gewinnen Handicapspiele zunehmend an Bedeutung. Dabei bekommt der nominell schwächere Spieler einen Vorsprung. Bei einem normalen Handicapspiel beginnt der schwächere Spieler beispielsweise mit 435 Punkten, während sein favorisierter Gegner die volle Distanz von 501 Punkten gehen muss. Wieviel Vorsprung der Außenseiter bekommt, hängt von der...
Erscheint lt. Verlag | 1.4.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Freizeit / Hobby ► Spielen / Raten |
Sachbuch/Ratgeber ► Sport ► Allgemeines / Lexika | |
Schlagworte | Buch Dartsport • darten lernen • Darts • Darts Anfänger • Darts Anfänger Buch • Darts Buch • Darts Einsteiger • Darts Einsteiger Buch • Darts Lehrbuch • Darts lernen • Darts lernen Buch • dartsport |
ISBN-10 | 3-7534-1443-3 / 3753414433 |
ISBN-13 | 978-3-7534-1443-0 / 9783753414430 |
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