Kursbuch gesunde Ernährung (eBook)

Die Küche als Apotheke der Natur - Vollständig überarbeitete Neuausgabe
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2021 | 1. Auflage
688 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-27956-1 (ISBN)

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Kursbuch gesunde Ernährung -  Ingeborg Münzing-Ruef
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Der Bestseller endlich als aktualisierte und vollständig überarbeitete Neuausgabe!

Die Natur als Apotheke für unseren Körper - mit natürlichen Lebensmitteln können wir Krankheiten wie Osteoporose, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und Heilungsprozesse unterstützen! In ihrem Klassiker der konsequent gesundheitsbewussten Ernährung informiert die bekannte Ernährungs-Expertin und Medizin-Journalistin Ingeborg Münzing-Ruef einfach und verständlich über Vorgänge des Stoffwechsels und der Verdauung, über Nährstoffdichte, Vitamine, Mineralien und die vielen Wirkstoffe und Heilsubstanzen in der Pflanzennahrung. Ein einzigartiger detaillierter Überblick über rund 170 pflanzliche Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Keime und Sprossen, Nüsse und Samen, Kräuter und Gewürze - ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle, die sich gesund und ausgewogen ernähren wollen. Ein Buch, das in keiner Küche fehlen sollte!

Mit wertvollen Tipps für Einkauf und Lagerung sowie zahlreichen leckeren Rezepten!

Ingeborg Münzing-Ruef (1926-2015) war Ernährungs-Expertin und Medizin-Journalistin. Sie gilt als Wegbereiterin für eine rundum gesunde, natürliche und ausgewogene Ernährung. In ihren Werken macht sie deutlich, was zu den gesunden Lebensmitteln zählt und wie diese vorbeugend und heilend eingesetzt werden können.

Ernährung + Verdauung + Stoffwechsel = Energie + Gesundheit oder Krankheit


Wunderwerk Verdauungsapparat


Alles, aber auch alles, was wir essen und trinken, und mag es noch so »lebendige« vollwertige Nahrung sein, stellt für unseren Organismus einen Fremdkörper dar. Auch das allerbeste Stückchen Fleisch oder der feinste Fisch, die köstlichste Frucht oder der knackigste Salat, sie sind wie die Tiere und Pflanzen, von denen sie kommen, chemisch komplex aus körperfremden Substanzen aufgebaut und müssen in körpereigene umgewandelt werden.

Das heißt, das Nährstoff-Puzzle, aus dem sie zusammengesetzt sind, muss von unserem Organismus in kleinste Einzelteile zerlegt und mit vielerlei spezifischen Verdauungssäften und Enzymen durchmengt und für uns verwertbar gemacht werden. Denn erst diese Teilchen (Moleküle in einfachen chemischen Formeln) können die Wände unseres Verdauungstrakts durchdringen und vom Blutstrom in alle jene Zellen, Gewebe und Organe befördert werden, in denen sie gerade gebraucht werden. Diese von der Schöpfung so wunderbar durchdachten Vorgänge nennt man Verdauung, Resorption und Stoffwechsel.

Die ganze Verdauung, von der Mundhöhle bis zu den Körperausgängen, vollzieht sich in einem einzigen, endlos langen, vielfach gewundenen und höchst dehnbaren Rohr, dem Verdauungskanal. Immer wieder helfen andere Verdauungssäfte, deren aktive Flüssigkeiten man Enzyme nennt, unsere Nahrung chemisch weiter zu zerlegen. In der Regel hat jedes Verdauungsenzym nur eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen. So kann zum Beispiel ein Enzym, das für Fett zuständig ist, keine Kohlenhydrate zerlegen. Und deshalb haben wir allein Hunderte von Enzymen als Verdauungshelfer – über sie gleich noch mehr.

Damit die Verdauungs- und Stoffwechselvorgänge »wie geschmiert« ablaufen, brauchen wir natürlich auch Energie. Weshalb wir sogar etliche Kalorien verbrennen, wenn wir schlafen. – Auch feinste Sinnesnerven sind beteiligt an der Verdauung. Sie bewirken, dass für uns eine Speise gut (oder weniger gut) riecht, schmeckt, »auf der Zunge zergeht« usw.

Die Verdauung beginnt, ganz klar, im Mund: Essensduft steigt uns in die Nase, und schon haben wir »Pfützchen auf der Zunge«, schon beginnt der Speichel herbeizuströmen. Die Zähne haben nun die Aufgabe, jeden Bissen angemessen lange und gründlich zu kauen. Dies ist ein bewusster Vorgang, bei dem wir tüchtig mithelfen können und müssen, während die Speicheldrüsen reflektorisch in Aktion treten.

Das Hauptenzym der Speicheldrüsen, die Amylase, spaltet die stärkehaltigen Kohlenhydrate, die wir essen (aus Brot, Kartoffeln, Reis, Nudeln etc.), zum Teil schon in einfache Zuckermoleküle. Deshalb schmeckt Brot, auf dem wir eine Weile herumkauen, plötzlich süß. Die im Speichel auch enthaltenen Schleimstoffe, die Mucine, machen dazu den gekauten Bissen schön schlüpfrig und gut zu schlucken. Dann schlucken wir, und von diesem Augenblick an hat unser Wille keinen Einfluss mehr auf die Verdauung. Ganz ohne unser Zutun wird der Nahrungsbrei geknetet, mit Säften vermischt und später mit der Muskelbewegung des Darmschlauchs, der Peristaltik, wellenförmig-rhythmisch weitergeschoben.

Prinzipiell ist die gesamte Verdauung sehr effizient. Unter günstigen Umständen können 95 Prozent von allem, was wir essen, dem Körper später in Form von Kraftstoffen und Energie jeder Art zur Verfügung stehen. Kauen wir jedoch nicht anständig, essen wir hastig, rauchen wir beim Essen oder trinken zu viel Alkohol dazu, sind wir gestresst, nervös, schlingen wir aufgeregt die Speisen hinunter oder sind Verdauungsorgane bereits gestört, dann »bleibt uns die Spucke weg«, und auch der weitere Fluss der Säfte stockt, und viel Nahrung verlässt den Körper, ohne dass die wertvollen Wirkstoffe – zu unserem Nutzen – herausgelöst worden wären. Was wieder zeigt, wie wichtig es ist, dass wir unsere Mahlzeiten entspannt, in einer ruhigen, harmonischen Atmosphäre einnehmen. Und deshalb sollte »Fast Food« keine Dauerkost sein!

Die »chemische« Verdauung

Jetzt haben wir also glücklich den letzten Bissen geschluckt, und er ist im Magen gelandet. Hier beginnt die eigentliche aktive »chemische Verdauung«, und der Mageninhalt wird sauer: Während unser robuster Magen den Speisebrei kurz und klein mahlt und knetet, werden reichlich Salzsäure, Schleim und Wasser hinzugemischt. Dazu kommen neue Enzyme, von denen die Pepsine die wichtigste Aufgabe erfüllen: Sie kümmern sich darum, dass verschiedene Nahrungsproteine, zum Beispiel von Fisch und Geflügel, schon »angedaut« werden. Pepsine bringen auch die Milch zum Gerinnen.

Bei alldem sorgt ein feinst abgestimmter Mechanismus dafür, dass weder zu viel noch zu wenig Magensäure fließt. (Sie kann immerhin Kupfermünzen auflösen und tötet eine Menge unerwünschter Bakterien, die wir ungewollt und unbewusst mit dem Essen schlucken.) Der Magen darf sich mit seinen aggressiven Säften aber auch nicht selbst »verdauen«.

Gerät hier etwas außer Kontrolle, wird zum Beispiel der natürliche Schutzwall aus Schleim an den Magenwänden beschädigt oder gar zerstört, dann kann sich leicht ein Magengeschwür bilden oder eine Entzündung (Gastritis) entstehen. Dies steht meist in engem Zusammenhang mit Alkohol oder Nikotin sowie mit unserer seelischen Verfassung, aber auch mit schlechten Essgewohnheiten wie hastigem Schlingen etc. Dazu der – wie immer – kluge Volksmund: »Es hat sich mir auf den Magen geschlagen« oder »Ich bin stocksauer«.

Wer einen empfindlichen Magen und die Chance hat, sich nach dem Essen hinzulegen, der sollte sich merken: Liegen auf der rechten Seite beschleunigt, auf der linken Seite verlangsamt die Entleerung des Magens!

Der Zwölffingerdarm als Verkehrsregler

Vom Magen, in dem die Speisen je nach Zusammensetzung zwischen 30 Minuten und sechs Stunden verweilen (man spricht in der Tat von der »Verweildauer«), wird der Nahrungsbrei schubweise durch den Pförtner (Pylorus) in den Dünndarm weiterbefördert. Auf unglaublich raffinierte Weise, minuziös aufeinander abgestimmt, spielen nun der oberste Teil des Dünndarms (Zwölffingerdarm), die Leber mit ihrer Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse zusammen, wobei der Zwölffingerdarm eine Art »Verkehrsregler« ist. Er weist jedem seine ganz spezifischen Aufgaben zu. Wenn wir gesund sind, eine gut funktionierende Verdauung haben, läuft das alles wie am Schnürchen ab. Die Reihenfolge dieser biochemischen Arbeit ist streng geregelt, das wissen alle Enzyme und Hormone: Immer werden zuerst die Kohlenhydrate aufgespalten, dann die Proteine und zum Schluss die Fette, deren Verdauung die längste Zeit und Mühe in Anspruch nimmt.

Je nachdem, wie fett das Essen ist, tritt die Gallenblase schwächer oder stärker in Aktion und liefert die von der Leber hergestellte Gallenflüssigkeit zum Nahrungsbrei. Das Gallenenzym kann zusammen mit Cholesterin, das die Fettsäuren durch die Darmwände schleust, Fett in lauter kleine Tröpfchen trennen. Sie werden dann als feine Emulsion von den zuständigen Enzymen der Bauchspeicheldrüse (den Lipasen und Trypsin vor allem) weiter aufgespalten, damit sie so ins Blut übergehen können.

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) sorgt auch mit dem Zwölffingerdarm dafür, dass der vormals saure Mageninhalt wieder neutralisiert und schwach alkalisch gemacht wird, und ihre Enzyme setzen die Eiweiß- und Kohlenhydrataufspaltung weiter fort. Eine unglaubliche Leistung unseres Körpers!

Weil »schweres«, fettes Essen lange im Magen liegen bleibt, während stärkehaltige Kohlenhydratmahlzeiten am leichtesten und schnellsten ins Blut gehen und von da aus zum Beispiel in Muskeln und Gehirn, leuchtet jedem sofort ein, warum Sportler vor dem Wettkampf besser in Form kommen, wenn sie statt einer schweren Fleischmahlzeit fettarm und sehr kohlenhydratreich essen.

Die Dünndarm-Schleimhaut – so groß wie ein Fußballfeld

Allein der Dünndarm, dieser über fünf Meter lange Wunderwurm, der in vielfachen Windungen in unserer Bauchhöhle liegt, hat so viele Aufgaben zu erfüllen, dass Experten ihn gern mit einem Chemie-Großwerk vergleichen. Sein Inneres ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die vieltausendfach gefältelt ist. Und auf all diesen Falten befinden sich millimeterhohe Zotten und winzige Mikrozotten, »Villi« und »Mikrovilli« genannt. Diese fantastischen kleinen Dinger (auf einem Zentimeter Darmwand sitzen über 3000 Zotten und rund 1,5 Millionen Mikrozotten!) vervielfachen die Oberfläche der Dünndarmschleimhaut auf die Größe eines Fußballfeldes.

All diese Villi – Zotten und Zöttchen – sind durchzogen von feinsten Gefäßen, winzigen Lymphkanälchen und Kapillaren (Haargefäßen), die jeweils verschiedene, für sie »mundgerecht« zerlegte Nahrungsbestandteile aufnehmen und einsaugen (resorbieren), um sie dann wie die Postboten am Zielort in unserem Körper wieder auszutragen in die schon wartenden Zellen jener Organe und Gewebe, die gerade Bedarf haben – und vor allem in die Leber.

Der Darm – ein Organ unseres Immunsystems

Der Darm, die größte Kontaktfläche des Menschen mit seiner Umwelt, hat in seinen Schleimhäuten eine Art antiseptischen Anstrich, eine Immunbarriere, die als Schutzwand den gesunden Menschen vor dem Eindringen von krankmachenden Erregern schützt. Viele Abwehrzellen des Immunsystems werden auch in dieser Schleimhaut, vor allem in der des unteren Dünndarms, gebildet.

Lebenswichtig ist deshalb, dass die Darmschleimhaut von uns mithilfe der Ernährung so...

Erscheint lt. Verlag 11.10.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Ernährung / Diät / Fasten
Schlagworte Diät • eBooks • Erkrankung • Ernährung • Früchte • Gemüse • Gesunde Ernährung • gesunde Nahrungsmittel • gesundes kochbuch • Gesundheit • Gesund kochen • Gewürze • Herz-Kreislauf-Erkrankungen • Kochbuch • Kochbücher • Kochbuch gesunde Ernährung • Kochen • Körper • Kräuter • Kräuterbuch • Medizin • Nährstoffe • natürliche Lebensmittel • Obst • Organismus • Ratgeber • Rezepte • Stoffwechsel • Verdauung • Vorbeugung • Vorsorge
ISBN-10 3-641-27956-9 / 3641279569
ISBN-13 978-3-641-27956-1 / 9783641279561
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