Resilienz - dein Körper zeigt dir den Weg (eBook)

Wirksame Übungen für innere Stärke und gute Nerven - Selbsthilfe mit Somatic Experiencing (SE)® nach Dr. Peter Levine

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
144 Seiten
Irisiana (Verlag)
978-3-641-27391-0 (ISBN)

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Resilienz - dein Körper zeigt dir den Weg -  Isa Grüber
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Lernen Sie Ihren Körper als Kraftquelle kennen
Resilienz ist die Fähigkeit, sich bei Stress und in schwierigen Lebenslagen zu regulieren und in die eigene Mitte zurückzubringen, den Kopf frei zu bekommen, wieder klar zu denken und handlungsfähig zu werden. Wir erkennen Resilienz an einem klaren Kopf und einem energiegeladenen Körper. Mit diesem Buch üben Sie, feine positive Signale Ihres Körpers wahrzunehmen, zu verstärken und damit den Weg in Richtung Resilienz einzuschlagen. Sie lernen, wie Sie mit Stress umgehen können und erleben, wie Ihr eigener Körper zur Kraftquelle wird.

Dr. phil. Isa Grüber ist Heilpraktikerin und Coach mit eigener Praxis in Bonn und Bad Honnef. Nach dem Studium der Sinologie lebte sie fünf Jahre in China. Diese Erfahrung prägte ihre ganzheitliche Sicht auf Körper, Seele und Geist. Sie hat sich darauf spezialisiert, seelische Spannungen im Körper aufzuspüren und aufzulösen. Der rote Faden, der sich durch Isa Grübers Arbeit zieht, ist die Faszination für die Weisheit des Körpers. Mit Somatic Experiencing (SE)® nach Dr. Peter Levine, einem körperorientierten Ansatz zur Stress- und Traumalösung, begleitet sie KlientInnen dabei, durch gezieltes und achtsames Spüren im Körper blockierte Stressenergie zu befreien und als neue Lebenskraft zu erfahren.

DER ERSTE SCHRITT: FREUNDLICHE AUFMERKSAMKEIT FÜR IHREN KÖRPER


Wenn wir Resilienz im Körper spüren und verankern wollen, brauchen wir eine bestimmte Form der Körperwahrnehmung. Somatic Experiencing heißt »den Körper erleben – jetzt«. Fangen wir gleich damit an.

In den letzten Jahren ist ein Bewusstsein dafür entstanden, dass Erkenntnisse und Einsichten allein eingefahrene Verhaltensmuster nicht verändern. Wir können uns noch so sehr vornehmen, in einer bestimmten Situation cool zu bleiben. Werden wir getriggert, also in ein früheres Trauma gestoßen, ist es vorbei mit unseren guten Vorsätzen. Dann übernimmt der Körper die Regie und wir reagieren automatisch. Für echte Veränderungen brauchen wir also unseren Körper als Verbündeten.

Der Umgang mit Stress ist im Körper als Überlebenssystem angelegt, und zwar imvegetativen oder autonomen Nervensystem. Dieses ist, wie der Name schon sagt, für Körperfunktionen zuständig, die man nicht willentlich steuern kann: zum Beispiel Atmung, Herzschlag, Verdauung oder Stoffwechsel. Anders als das willkürliche Nervensystem, das für bewusste Bewegung zuständig ist und das zum Beispiel bei gezieltem Muskeltraining beteiligt ist, lässt sich das vegetative Nervensystem nicht mit dem Willen beeinflussen. Wir können es nur einladen. Genau das machen wir mit Somatic Experiencing. Ein wesentliches Element dabei ist unsere Aufmerksamkeit.

Welche Qualität der Körperwahrnehmung benötigen wir,
um Resilienz im Körper erleben und verankern zu können?
Als ersten Schritt brauchen wir eine
freundliche Aufmerksamkeit für den eigenen Körper.

Es ist die Qualität eines offenen Herzens, mit der Sie sich zum Beispiel einem Kind zuwenden, das Sie eine Weile nicht gesehen haben, und jetzt sind Sie neugierig, wie es ihm gerade geht. Ein Kind, für das Sie da sein wollen, mit dem Sie sich gemeinsam freuen oder das Sie trösten oder aufmuntern wollen. Mit dem Wissen, dass alles, was es gerade erlebt, sich auch wieder verändern wird. Mit der Absicht, dem Kind Halt zu geben. Das ist die Qualität von Aufmerksamkeit, mit der wir uns unserem Körper zuwenden.

Jetzt möchte ich Sie zu einigen Übungen einladen, in denen Sie Ihre Wahrnehmung für sich selbst und Ihren Körper erforschen.
Es ist ein allererstes Spüren, ein vorsichtiges Sich-Annähern an das Körperspüren. Vielleicht ist das ungewohnt für Sie. Ich denke, es ist für sehr viele Menschen ungewohnt. Sie sind also nicht allein. Deshalb gebe ich Ihnen die folgende Empfehlung.

Denken Sie daran: Es darf kurz sein. Auch wenn Sie erst einmal nichts oder wenig spüren, das kommt! Erst einmal nehmen Sie nur Kontakt auf. Es darf leichtfallen!

Freundliche Aufmerksamkeit bedeutet,
mit offenem Herzen da und zugewandt zu sein.

Wie erlebe ich jetzt gerade meinen Körper?

Halten Sie kurz inne, nur für ein paar Sekunden, und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit ganz auf sich selbst. Schieben Sie dafür alles, woran Sie gerade gedacht haben oder was Sie noch erledigen müssen für eine Weile freundlich beiseite.
Was erleben Sie dabei gerade? Wie nehmen Sie Ihren Körper jetzt gerade wahr?
Alles ist möglich, es gibt kein Richtig und kein Falsch. Spüren Sie erst einmal nur kurz hin, so gut Sie können.

Es kann zum Beispiel sein, dass Sie dabei Folgendes spüren: Wie Ihr Rücken an der Rückenlehne anlehnt, wo Sie Kontakt mit der Sitzfläche haben, wie Ihre Füße auf dem Boden stehen, die Position Ihrer Arme und Hände.

Es kann auch sein, dass Sie Unterschiede spüren:

Ist Ihnen eher warm oder eher kalt? Ist das im ganzen Körper gleich? Oder gibt es Unterschiede?

Wie fühlen sich Ihre Füße an: eher kalt oder eher warm? Fühlen sich beide Füße gleich an oder gibt es Unterschiede?

Und Ihre Hände, sind sie eher kalt oder eher warm? Fühlen sich beide Hände gleich an oder gibt es Unterschiede?

Denken Sie daran: Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Es geht ausschließlich um die reine Wahrnehmung.

Oder etwas anderes steht im Fokus: Fühlen Sie sich eher locker oder eher angespannt? Ist das im ganzen Körper gleich oder gibt es Unterschiede? Sitzen Sie entspannt oder sind Sie ein bisschen auf dem Sprung? Halten Sie Ihren Oberkörper eher aufrecht oder lehnen Sie sich mehr nach hinten an? Sind Ihre Schultern eher locker oder eher fest? Wo im Körper ist es gerade angespannt? Und wo im Körper fühlt es sich lockerer an?

WAHRNEHMEN, OHNE ZU BEWERTEN


Bei dieser ersten Übung ist es spannend festzustellen, ob Sie bei der reinen Körperwahrnehmung bleiben können, zum Beispiel: »Meine Schultern sind etwas angespannt«, oder ob sofort eine Bewertung dabei aufgetaucht ist wie: »Das will ich nicht, ich sollte doch lockerer sein!«

Deshalb hier mein Mantra, das ich immer wieder wiederholen werde: Seien Sie freundlich mit sich. Es ist normal, dass Sie Muskeln anspannen, wenn Sie Stress haben. Es ist pure Biologie, Ihr Körper macht sich bereit, es mit dem Stressobjekt aufzunehmen. Dazu später mehr. Hier erst einmal: Es gibt keinen Grund, sich dafür zu kritisieren.

Noch ein Wort zu Schmerzen. Wenn Sie bei dieser Körperspürübung an irgendeiner Stelle auf Schmerzen stoßen und mit Ihrer Aufmerksamkeit dort hängen bleiben, weil Sie verständlicherweise diese Schmerzen nicht erleben wollen, sagen oder denken Sie so neutral wie möglich »Schmerz« und wandern dann mit Ihrer Aufmerksamkeit weiter durch Ihren Körper.

»Ah!« Wahrnehmen, ohne zu bewerten

Machen Sie nun die gleiche Körperwahrnehmungsübung noch einmal. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit bewusst nach innen und fragen Sie sich: Was erlebe ich gerade? Wie nehme ich meinen Körper jetzt gerade wahr? Nehmen Sie dabei wieder ganz bewusst eine offene, freundliche, neugierige Haltung ein.

Doch dieses Mal achten Sie zusätzlich darauf, ob dabei Gedanken auftauchen, mit denen Sie sich für etwas kritisieren. Dann sagen oder denken Sie freundlich »Ah!« und bewerten es nicht weiter.

Zum Beispiel bemerken Sie, dass Sie Ihre Zähne fest aufeinanderbeißen. Sie sagen oder denken freundlich »Ah!« und »So ist das gerade, ich beiße die Zähne fest aufeinander«. Sie bewerten es nicht weiter. Es ist, wie es ist.

Dann wandern Sie mit offener, neugieriger Aufmerksamkeit weiter durch Ihren Körper und bleiben gespannt, was Sie als Nächstes bemerken.

Die Aufmerksamkeit bewusst steuern

Wie ist es Ihnen ergangen? Konnten Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit bei Ihrem Körper bleiben? Oder haben sich weitere Gedanken dazwischengedrängt, die Sie vom Spüren ablenken? Ich möchte Sie milde mit sich selbst stimmen, es ist völlig normal, dass wir beim Spüren immer wieder ins Denken abdriften.

Deshalb brauchen wir einen Weg, wie wir damit umgehen können. Dieser Weg ist das freundliche und bewusste Lenken unserer Aufmerksamkeit. Darum geht es in der nächsten Übung.

»Gedanke« – meine Aufmerksamkeit bewusst lenken

Machen Sie nun die gleiche Übung noch einmal mit dieser offenen, freundlichen, neugierigen Haltung: Ah, da ist es jetzt gerade warm und dort kühl in meinem Körper, ah, meine Schultern sind ziemlich fest, aber der Hals ist lockerer. Aha, ich sitze richtig fest auf dem Stuhl. Oder: Aha, ich bin ein bisschen auf dem Sprung, ich habe ja noch so viel zu tun, ich muss ja gleich noch …

Achten Sie dabei darauf, ob zwischendurch Gedanken an irgendetwas anderes auftauchen. Wie leicht oder wie schwer ist es für Sie, mit Ihrer Aufmerksamkeit im Körper zu bleiben? Seien Sie auch hier ganz freundlich und liebevoll mit sich. Vielleicht ist es ungewohnt für Sie, Ihrem Körper diese Art von Aufmerksamkeit zu geben.

Jedes Mal, wenn Ihre Gedanken abschweifen, sagen oder denken Sie ein freundliches »Gedanke« und lenken Ihre Aufmerksamkeit ebenso freundlich wieder zu Ihrer Körperwahrnehmung zurück.

Dann wandern Sie mit offener, neugieriger Aufmerksamkeit weiter durch Ihren Körper und bleiben gespannt, was Sie als Nächstes bemerken.

Stresslevel und Gedankenaktivität

Wenn Sie diese Übung öfter machen, werden Sie sicher Unterschiede wahrnehmen. An manchen Tagen ist es kaum möglich, sich beim Spüren nicht von den eigenen Gedanken verführen zu lassen. An anderen Tagen fällt es auf einmal viel leichter, sich in die Körperwahrnehmung zu vertiefen. Wie kommt das?

Unsere Gedankenaktivität hängt unter anderem mit unserem Stresslevel zusammen. Damit meine ich an dieser Stelle nicht den äußeren Stress, also aktuelle Probleme und Anforderungen im Leben. Mit Stresslevel meine ich den inneren Stress, der im Körper erlebt wird und der stark schwanken kann, unabhängig von der äußeren Situation. Innerer Stress zeigt sich zum Beispiel in dauerangespannten Muskeln wie hochgezogenen Schultern, die man gar nicht mehr bewusst wahrnimmt, oder in einem hochgradig erregten Nervensystem, das nur schwer herunterfahren kann.

Meine Erfahrung ist: Je höher der innere Stresslevel, desto schneller drehen sich die Gedanken im Kreis.

Daher wenden wir uns jetzt dem inneren Stresslevel zu, um vertrauter damit zu werden und besser zu verstehen, welche Auswirkungen dieser die ganze Zeit auf unser Lebensgefühl hat. Wir verwenden einfach Ziffern, um den Level zu...

Erscheint lt. Verlag 18.10.2021
Zusatzinfo 34 farbige Abbildungen
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Alltagsstress • Angststörung • Bewältigungsstrategie • Body 2 Brain • Claudia Croos-Müller • depression hilfe • depressive Verstimmung • eBooks • Emotionale Intelligenz • Gesundheit • Krisen bewältigen • Krisen und Katastrophen • Mental Health • nur Mut • Panikattacke • Persönlichkeitsentwicklung • Peter Levine • psychische Widerstandskraft • Psychotherapie • Ratgeber • resilienz buch • resilienz trainieren • resilienz übungen • Salutogenese • Selbstliebe • Selbstmitgefühl • Selbstwirksamkeit • Somatic Experiencing • Stehaufmännchen • Trauma
ISBN-10 3-641-27391-9 / 3641273919
ISBN-13 978-3-641-27391-0 / 9783641273910
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