Die Körpersprache der Lügner (eBook)

Trickser und Schwindler entlarven
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
192 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-7874-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Körpersprache der Lügner -  Monika Matschnig
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Der Crashkurs zum Alltags-Profiler von der Körpersprache-Expertin Nr. 1 Jetzt mal ganz ehrlich: Wir alle lügen oder flunkern bis zu zweihundert Mal am Tag! Deshalb sind Sie beruflich wie privat enorm im Vorteil, wenn Sie sicher erkennen, ob ein anderer die Wahrheit sagt oder Ihnen eine Lüge auftischt. Monika Matschnig, die 'Körpersprache-Expertin Nr. 1' (ARD, ZDF, Focus, Sat 1),  zeigt Ihnen in einer spannenden wie unterhaltsamen Mischung aus neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, konkreten Fallstudien aus dem Alltag sowie Tricks aus professionellen Verhörmethoden, wie Sie andere bewusst wahrnehmen und Lügen, aber auch ehrliches Verhalten erkennen. Weiter lernen Sie, 'gute' (prosoziale) von den 'bösen' (antisozialen) Lügen zu unterscheiden - so können Sie optimal darauf reagieren und sich vor Schaden schützen. Checklisten für verräterische Körpersignale und viele konkrete Übungen helfen Ihnen, Trickser, Täuscher & Schummler sicher zu enttarnen. Lassen Sie sich ab heute nichts mehr vormachen  und werden Sie zum menschlichen Lügendetektor!

Monika Matschnig ist die 'Körpersprache-Expertin Nr. 1' (ARD, ZDF, Focus, Sat 1). Die ehemalige Leistungssportlerin und diplomierte Psychologin ist seit fast 20 Jahren als führende Expertin für Körpersprache und Wirkungskompetenz international erfolgreich und wurde bereits vielfach ausgezeichnet. Sie hält pro Jahr über 100 Vorträge und Seminare für mehr Wirkung und überzeugt durch Eloquenz, innovative Didaktik und fundiertes Fachwissen.

Monika Matschnig ist die "Körpersprache-Expertin Nr. 1" (ARD, ZDF, Focus, Sat 1). Die ehemalige Leistungssportlerin und diplomierte Psychologin ist seit fast 20 Jahren als führende Expertin für Körpersprache und Wirkungskompetenz international erfolgreich und wurde bereits vielfach ausgezeichnet. Sie hält pro Jahr über 100 Vorträge und Seminare für mehr Wirkung und überzeugt durch Eloquenz, innovative Didaktik und fundiertes Fachwissen.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Mal ehrlich: Wussten Sie, dass …
Vorwort
Was ist Lüge?
Verräterische Körpersprache und Sprache
Umgang mit Lügen und Lügnern
Kontaktadresse und Bücher
Quellenverzeichnis
Anmerkungen
Die Autorin

Die Lüge unter der Lupe


»Alles, was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles, was wahr ist, solltest du auch sagen.«

VOLTAIRE

Ehrlich währt am längsten und Lügen haben kurze Beine. Oder gilt das nicht mehr? Seien wir aufrichtig, heutzutage vermuten wir, dass wir hinter jeder Ecke belogen und betrogen werden. Die Wirtschaft macht es vor: Produkte werden angepriesen, die nicht halten, was sie versprechen. Die angekündigten kurzen Schlussverkäufe dauern dann doch das ganze Jahr. Versicherungen wollen im Schadensfall plötzlich nicht zahlen. Politiker machen Wahlversprechen, die sie später nicht einlösen. Konzerne reden großartig über Nachhaltigkeit, verpesten aber weiterhin schamlos die Umwelt. Im Angesicht all dessen würde es Immanuel Kant schaudern. Der Philosoph war ein rigoroser Gegner der Lüge: »Die Lüge ist […] Vernichtung seiner Menschenwürde. Ein Mensch, der selbst nicht glaubt, was er einem anderen […] sagt, hat einen noch geringeren Wert, als wenn er bloß Sache wäre.«1 Berühmt ist auch Kants radikales Beispiel zu diesem Thema: Stellen Sie sich vor, Sie würden Ihren unschuldigen Freund bei sich verstecken. Sie dürften den Gerichtsvollzieher an der Tür nicht belügen, wenn dieser nach dem Aufenthaltsort Ihres Freundes fragen würde, auch wenn Sie wüssten, dass dieser dann unschuldig umgebracht würde. Könnten Sie das? Sie wären in einem Dilemma, doch die meisten Menschen würden sich höchstwahrscheinlich für die Lüge entscheiden. Trotzdem hat die Lüge bis heute ein negatives Image. Vielleicht sollten wir versuchen, Unwahrheiten besser zu verstehen.

Definition einer Lüge


Bis heute gibt es keine eindeutige Definition für eine Lüge oder Täuschung. Der Psychologe Marc-André Reinhard hat in seiner Dissertation mit dem Titel »Prozess der Glaubwürdigkeitsbeurteilung« dargestellt, wie individuell Lügen aufgefasst werden: Eine Lüge kann eine objektive Unwahrheit sein; für manche wird eine unwahre Aussage erst zur Lüge, wenn der Lügner mit Wissen und Absicht handelt, für andere beginnt die Lüge schon, wenn jemand schlechte Absichten hegt. Täuschungen können verbal, nonverbal und durch Schweigen stattfinden. Lügen ist eine verbale Täuschung.2 Der Einfachheit halber wird in diesem Buch nicht zwischen diesen Termini differenziert.

Der US-amerikanische Anthropologe und Psychologe Paul Ekman, auch ein anerkannter Emotionsexperte, definiert Lügen folgendermaßen: »Eine Lüge hat zum Ziel, einen anderen in die Irre zu führen, ohne vorherige Ankündigung dieses Zieles und ohne vom Belogenen explizit dazu aufgefordert worden zu sein.«3 Laut Ekman lügt eine Person, wenn sie

  • die Intention hat, eine falsche Information zu geben,
  • die Wahl hat, zu lügen oder die Wahrheit zu sagen
  • und den Unterschied zwischen Lüge und Wahrheit kennt.

Jedoch ist eine falsche Aussage oder eine Täuschung noch nicht zwingend eine Lüge. Es kann auch nur Unwissenheit sein. Wer lügt, weiß dagegen genau, was er tut. Bill Clinton hat wissentlich in der Causa Monica Lewinsky gelogen, um sich selbst zu schützen. Karl-Theodor zu Guttenberg hat bewusst bezüglich seiner Dissertation gelogen und wurde dementsprechend sanktioniert. Beides waren ganz klar schwerwiegende Lügen beziehungsweise Täuschungen. Doch was ist mit den kleinen Unaufrichtigkeiten, zum Beispiel Beschönigungen wie »Das Kleid steht dir richtig gut!«, »Du siehst super aus!«, »Mmh, Oma, der fette Schweinebraten ist wieder hervorragend«? Solche Lügen wollen niemandem schaden, sondern genau das Gegenteil erreichen.

Auch das absichtliche Verfälschen von Informationen ist eine Lüge. Angenommen, Ihre Freundin hat einen Urlaub in einem 3-Sterne-Hotel gewonnen, erzählt aber allen, dass sie einige Tage in einem 5-Sterne-Luxushotel verwöhnt werden wird. Sie verfälscht die Information also bewusst.

Aber auch das Weglassen von Informationen kann betrügerisch sein: Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Affäre. Ihr Partner spricht Sie nicht darauf an und Sie erwähnen auch von sich aus nichts. Auch das wäre eine Lüge.

White Lies und Black Lies

Im angloamerikanischen Raum unterscheidet man zwischen »White Lies« und »Black Lies«. Sehr treffend. Weiß ist die Farbe der Unschuld, Reinheit, Erleuchtung. Schwarz verbinden viele Menschen mit Unglück, Verbotenem und Unrecht. Erstere Lügen sind nicht schädlich, moralisch vertretbar und folgen positiven Beweggründen. Es sind gut gemeinte Lügen. Sie sind sozial akzeptiert und werden daher auch prosoziale Lügen genannt oder auch erwünschte Lügen. So gesehen ist die Fähigkeit zu lügen auch eine Sozialkompetenz. Sie schützt uns davor, andere unnötig zu verletzen. Prosoziale Lügen kommen zum Einsatz, wenn wir anderen ein gutes Gefühl geben möchten und wissen, dass es uns auch selbst nutzt. Mittels subjektiver Kosten-Nutzen-Berechnungen überlegt sich jeder blitzschnell, ob sich eine prosoziale Lüge rentiert oder nicht. Je größer die Erwartung bezüglich des eigenen Nutzens der Lüge ist und je geringer ihre Kosten sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie erfolgt. Wir schmeicheln Vorgesetzten, da wir insgeheim hoffen, dass sie uns bei der nächsten Gehaltserhöhung berücksichtigen. Teenies loben den trockenen Kuchen der Tante, da sie auf eine kleine Taschengeldaufbesserung aus sind. Wir loben das Aussehen unserer Freundin, obwohl sie ausgemergelt und fahl wirkt, weil wir ihr ein gutes Gefühl geben wollen. Wir loben das Essen unseres Mannes, obwohl wir uns insgeheim denken: »Uah, versalzener geht es kaum noch.« Wir wollen aber seinen Aufwand wertschätzen. Diese Art der prosozialen Lügen wird von der Bevölkerung als moralisch vertretbar, ja als willkommen angesehen.

Prosoziale Lügen sind der unausgesprochene Code für ein respektvolles Miteinander. Mit diesen Lügen bewirkt man häufig Gutes.

Auch in Unternehmen wird jede Menge gelogen. Wir loben den Kollegen für seine Präsentation, die in Wirklichkeit eine Folienschlacht war; wir rühmen den Chef für seine Strategie, obwohl er die Idee geklaut hat; wir belügen die Kollegin, den Rangniedrigeren, den Azubi, Kunden, Lieferanten – und warum? Weil wir dadurch die Basis für ein respektvolles und harmonisches Miteinander schaffen. »White Lies« fallen sozusagen in die Kategorie Flunkern oder Schwindeln. Wir lügen für einen guten Zweck und mit besten Absichten.

Und dennoch kann eine prosoziale Lüge auch Negatives bewirken: Wenn ein Ehemann die Trennung von seiner Frau hinauszögert, weil er das gemeinsame Kind vor den bevorstehenden Abschlussprüfungen nicht belasten will. Stattdessen macht er gemeinsam mit seiner Noch-Frau weiterhin neue Anschaffungen fürs Haus, bucht Urlaube und erwidert jedes »Ich liebe dich« mit einem »Ich dich auch«. Wäre es da nicht besser, auf solch eine Lüge zu verzichten und Frau und Kind nicht in einer Scheinwelt zu lassen, die irgendwann ohnehin zerstört wird?

Das Gegenteil der weißen Lügen sind die sogenannten »Black Lies«, die antisozialen Lügen, die allgemein als moralisch inakzeptabel angesehen werden. Es sind egoistische, betrügerische Lügen. Es wird bewusst getäuscht, meist mit einer bösen Absicht. Diese bösen Lügen sind solche, mit denen man seinem Gegenüber oder einer Drittperson schaden will. Das kann eine bewusste Täuschung sein oder das absichtliche Verschweigen wichtiger Informationen. Ob eine Lüge gut oder schlecht ist, hängt von der Motivation ab. Denken Sie nur an Heiratsschwindler. Bis zur Hochzeit spielen sie den perfekten Partner, nach der Eheschließung jedoch zeigen sie ihr wahres Gesicht und nutzen die Situation schamlos aus.

Arten der Lüge


Der Begriff Mentiologie, also die Lehre vom Lügen, wurde von dem Soziologen Peter Stiegnitz geprägt. »Mentire« kommt aus dem Lateinischen und bedeutet »lügen«, »sich ausdenken«. Stiegnitz unterscheidet in seinem Buch Die Lüge – Das Salz des Lebens zwischen den folgenden Lügen, die sich, je nach Situation, leicht auch in die Kategorie weiße oder schwarze Lüge einsortieren lassen:

Die Selbstlüge

»Die Selbstlüge hilft uns wie ein Medikament; die Dosierung entscheidet«, so Stiegnitz. Die Selbstlüge dient dazu, das eigene Selbstwertgefühl zu heben und sich selbst zu belohnen. Mit Selbstlügen haben wir es tagtäglich mehrfach zu tun: »Ich habe einen gesicherten Job«, »Diese Projekt schaffe ich mit links«, »Meine Präsentation war sehr gut, nur die Kollegen erkennen den Wert nicht«, »Kein Thema, ich finde sofort wieder eine neue Stelle«, »Ein zweites Stück Torte macht meinen Hüften gar nichts aus«, »Das ist nun die letzte Zigarette«, »Ich kann sofort mit dem Trinken aufhören«. Wir versuchen uns mit solchen Feststellungen selbst zu belügen, wissen aber gleichzeitig, dass wir einer Kontroll-Illusion unterliegen. Trotzdem haben Selbstlügen auch viele positive Aspekte: Eine Studie aus dem Jahr 2014 zeigte, dass Mitarbeiter, die sich selbst belügen, tatsächlich häufiger befördert werden. Wer sich selbst aufplustert, wird von den Kollegen als kompetenter wahrgenommen.4 Und der schnellste Weg, um die Karriereleiter nach oben zu kommen, besteht darin, dass wir uns im Job selbst etwas vormachen, damit wir mutig voranschreiten. Nach dem Motto »Zuerst sein, dann werden!« oder »Fake it, until you make it!«.

Die Selbstlüge dient auch der Stabilisierung unserer Motivation. Der Tübinger Psychiater Gunther Klosinski sagte auf einer Tagung: »Die Fähigkeit zur Lüge und zur Täuschung ist unter entwicklungspsychologischen Aspekten ein Indikator für soziale Intelligenz, da sie unter anderem die Einsicht in motivationale Aspekte des Verhaltens und damit in psychologische...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2021
Reihe/Serie GU Beziehungen
Lebenshilfe Selbsterkenntnis
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Achtsamkeit • Alltag • Argumentieren • Bewältigung • Denken • Durchsetzungsvermögen • Emotion und Gefühl • Face-Reading • Fake News • Gesichtlesen • gestik deuten • GU • Jack Nasher • Joe Navarro • Kommunikation • Konflikt-Management • Körpersprache • Lebenshilfe • Lüge • Lügen • Lügendetektor • Lügen erkennen • Lügner • mehr selbst-bewusstsein • Menschen durchschauen • Menschen lesen • Menschen verstehen • mimik deuten • Motivation • Nonverbale Kommunikation • persönlichkeits-training • Positiv • Profiler • Ratgeber • selbstbewusst • Selbstbewusstsein • Selbst-Coaching • selbstsicher • selbst-vertrauen • Selbstwertgefühl • Stress-Abbau • Thorsten Havener • Übungen • Verhandlung • Zuhause • zwischenmenschliche Beziehungen
ISBN-10 3-8338-7874-6 / 3833878746
ISBN-13 978-3-8338-7874-9 / 9783833878749
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