Voll Porno! (eBook)

Warum echte Kerle Nein sagen
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
175 Seiten
Francke-Buch (Verlag)
978-3-96362-883-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Voll Porno! -  Christoph Phal,  Manuel Stroech
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Das Thema Pornokonsum ist aktueller denn je! Noch nie zuvor waren Pornos so leicht zugänglich wie heute dank Smartphones und Datenflats, noch nie zuvor haben pornografische Bilder schon in so jungen Jahren die Runde gemacht, noch nie zuvor war Sexting ein weitverbreitetes Phänomen. Pornokonsum scheint inzwischen tatsächlich alltäglich und normal geworden zu sein. Doch was für Auswirkungen hat er auf unser Leben, unsere Beziehungen, unseren Umgang mit Sexualität? Und was denkt Gott darüber? Christoph Pahl und Manuel Stroech setzen sich mit diesen wichtigen Fragen auseinander, präsentieren wissenschaftliche Fakten zum Thema und berichten ehrlich von eigenen Erfahrungen. In acht praktischen Schritten zeigen sie Wege aus der Pornofalle auf und ermutigen, sich über die eigenen Sehnsüchte klarzuwerden. Ein provokantes, ehrliches und dennoch unterhaltsames Buch. Mit Extrakapiteln für Partnerinnen, Eltern, Seelsorger und Jugendleiter.

Christoph Pahl (Jahrgang 1981) ist Leiter des Jugendevents CHRISTIVAL22 und hat über 15 Jahre aktive Jugendarbeitserfahrung. Er ist Autor zahlreicher Jugend-, Andachts- und Sachbücher. Sein Lebensmittelpunkt ist Leipzig, wo er mit seiner Familie lebt.

1. Generation Porno

»Voll Porno«

»Das ist ja voll Porno«, ruft ein Jugendlicher, als er nach ein paar Tagen Jugendfreizeit auf einer Raststätte in einen Burger beißt. Auf meinen verdutzten Blick antwortet er mit vollem Mund: »Endlich wieder Fast Food.« Vielleicht geht es dir genauso wie mir, dass ich nicht kapiert habe, was Fast Food mit dem Thema dieses Buches zu tun hat.

»Porno« scheint nicht mehr nur ein Substantiv zu sein, sondern es kann nun auch als Adjektiv eingesetzt werden. Vielleicht finden wir im Duden bald folgenden neuen Eintrag: »porno adj Jugendsprache für: cool, abgefahren, super«. Laut Onlineverzeichnis »redensarten-index.de« wird das Wort »porno« gleichbedeutend mit dem Wort »gut« gebraucht.

Dabei ist der Ursprung des Wortes nicht so super. Der Begriff »Pornografie« kommt aus dem Griechischen: Pórnē = Hure1 und gráphein = schreiben, beschreiben.

Pornográphos bedeutet also wörtlich »über Huren schreibend«.

Zum Vergleich kommt der Begriff Erotik2 von dem griechischen Wort Érōs = Liebe.

Hier zeigt sich schon in den Wortursprüngen eine interessante Erkenntnis: Pornos haben nichts mit Liebe zu tun. Dieser Aussage stimmen sicher die meisten Menschen zu. Das Problem ist: Es geht in Pornos um Sex und der hat – meiner Meinung nach – sehr viel mit Liebe zu tun. Caspar, 14 Jahre alt, sagt: »Porno ist Porno und Liebe ist Liebe, das sind für mich zwei verschiedene Sachen.«3

Ich denke, Caspar macht es sich da etwas zu leicht.

Der Duden findet folgende Definition: »[Pornografie, die] sprachliche, bildliche Darstellung sexueller Akte unter einseitiger Betonung des genitalen Bereichs und unter Ausklammerung der psychischen und partnerschaftlichen Aspekte der Sexualität.«4

Zwischenfrage: Was denkst du – wozu wird Sex, wenn man psychische und partnerschaftliche Aspekte weglässt?

Schwierig ist in der Praxis die Abgrenzung zwischen Erotik und Pornografie. Denn vieles, was als Erotik beschrieben wird, hat nichts mit Liebe und auch nichts mit Partnerschaft zu tun. Wenn sich Frauen für ein Werbeplakat nackt fotografieren lassen und dafür Geld bekommen, dann gibt es keinen Zusammenhang zu Liebe oder Partnerschaft. Wenn sich meine Frau dagegen nackt fotografieren lässt und mir diese Fotos schenkt, dann hat das sehr viel mit Liebe zu tun. Deswegen geht für mich die Duden-Definition nicht weit genug. Auch wenn Menschen sich nur nackt darstellen, um andere (zu denen sie keine Partnerschaft unterhalten) sexuell zu erregen, ist das für mich Pornografie.

Übrigens dürfte das Thema Jugendliche und Pornografie rein rechtlich gar kein Thema sein, denn § 184 des Strafgesetzbuches stellt die Weitergabe und sogar das Zugänglichmachen von pornografischem Material an Minderjährige unter Strafe.

Halten wir fest: »Porno« ist zwar in der Jugendsprache eine Umschreibung für eine coole Sache, aber Porno bedeutet eigentlich Sex und sexuelle Darstellung ohne Partnerschaft und Liebe.

Das sagen die Fakten …

Bei meiner Recherche zu dem Thema bin ich auf sehr viele Statistiken und Zahlen gestoßen. Leider sind nur sehr wenige Umfragen und Studien repräsentativ oder wissenschaftlich anerkannt. Hier eine Auswahl von statistischen Ergebnissen, die mir seriös und wichtig erschienen:

  • 42 Prozent der befragten Erwachsenen räumten ein, dass sie sich unsicher fühlten, weil ihr Partner pornografisches Material konsumiert.5
  • 92 Prozent der Jungen und 63 Prozent der Mädchen betrachten während ihrer Jugend pornografisches Material.6
  • Nur 16 Prozent der Eltern von Jugendlichen, die Pornos gesehen haben, wussten davon.7
  • Die Porno-Branche setzt weltweit circa 40 Milliarden Euro um. Das ist so viel, wie der komplette Internethandel in Deutschland umsetzt.8
  • Deutschland nimmt 12,4 Prozent des weltweiten Online-Pornokonsums ein und insgesamt drehen sich 25 Prozent aller Suchanfragen um dieses Thema.9
  • 75 Prozent der befragten Jungen und Mädchen sind aus Versehen schon mehrfach auf pornografische Internetseiten gestoßen.10
  • 51 Prozent von Pastoren in den USA gaben an, dass Internetpornografie für sie eine mögliche Versuchung darstellen könnte. 37 Prozent hingegen haben bereits ein ernsthaftes Problem damit.11
  • Eine kanadische Studie fand einen Zusammenhang zwischen häufigem Pornokonsum bei Jungen und der Überzeugung, es sei akzeptabel, ein Mädchen zum Sex zu zwingen.12
  • Für Jungs findet der erste Kontakt mit Pornografie durchschnittlich im Alter von 11 Jahren statt.13
  • Über 60 Prozent der Jungen konsumieren wöchentlich oder öfter Pornos.14

Diese Fakten legen den Schluss nahe, dass Pornografie längst aufgehört hat, ein Randphänomen zu sein. Offenbar ist Pornografie gesellschaftsfähig geworden und hat Einfluss auf unser Denken und Verhalten im Bereich von Sexualität und partnerschaftlichen Beziehungen.

Das sagen die Experten …

Statistiken berühren mich ehrlich gesagt nicht so sehr wie Aussagen von Jugendlichen und jungen Männern. Lest selbst:

  • »In meiner Klasse hat, glaube ich, jeder schon mal einen Porno gesehen. Jetzt sind Pornos in der Schule etwas ganz Alltägliches.«15 (Coco, 13)
  • »Früher, als es das Internet noch nicht gab, war man auf ein paar Mädchen beschränkt. Jetzt kann man sie auf der ganzen Welt suchen und mit ihnen machen, worauf man Lust hat.«16 (Darryl, 17)
  • »Obwohl ich sie widerlich fand, kam ich irgendwie nicht davon los. Tief in mir fühlte ich, dass es falsch war, etwas pervers. Aber um ehrlich zu sein, ich wollte mehr davon sehen.«17 (Tom, 16)
  • »Ich sehe mir fast jeden Tag drei bis vier Stunden pornografische Bilder und Videos an.«18 (Malcom, 16)
  • »Jungs, die viel Pornos gucken, haben Sex nach einem bestimmten Muster, wie nach einem Drehbuch.«19 (Tessa)
  • »Ich hatte mal ein Bild von einer nackten Frau auf dem Handy, das hat ein Mädchen gesehen, und die fand das ekelhaft.«20 (Bryan, 13)
  • »Ich finde es ziemlich erstaunlich, dass Frauen überhaupt in Pornofilmen mitspielen, obwohl das bestimmt nicht gut für sie ist.«21 (Caspar, 14)
  • »Nach dem Konsum von Pornos fühle ich mich zum einen schlecht, zum anderen überhaupt nicht befriedigt, im Grunde hab ich sogar Ekel vor mir selbst.«22 (David, 17)
  • »Als mein Pornokonsum zeitweise mehrmals pro Tag war, konnte ich nicht mehr auf die Straße gehen, ohne jeder Frau ausschließlich auf die Oberweite oder den Hintern zu gucken.«23 (Felix, 24)
  • »Mein Bruder und ich schauten auch mal in der History des Browsers nach, auf welchen Seiten meine Mutter und ihr Lover gewesen waren. So haben wir uns schon mit ungefähr 10 Jahren die ganzen Sexseiten angeguckt. War voll geil.«24 (Hendrik, 18)

Das sagen Wissenschaftler und Psychologen …

  • »Auf jedes Pornovideo gehört ein Aufkleber und vor jeden pornografischen Internetclip eine Warnung: ›Das Betrachten von Pornografie kann Ihrer sexuellen Gesundheit erheblichen Schaden zufügen.‹«25 Dr. Pastötter, Präsident der deutschen Gesellschaft für Sexualforschung.
  • »Die Welt unserer Kinder ist voll mit suggestiven Bildern, die stark sexuell aufgeladen sind. Allein sind sie völlig überfordert mit dieser medialen Realität aus MTV, stark sexualisierter Werbung und harter Pornografie.«26 Laszlo Pota, Vizepräsident des Berufsverbandes deutscher Psychologen.
  • »Die Studie zeigt eindeutig, dass es eine Verbindung zwischen harter Pornografie und gewalttätigen Sexverbrechen wie Vergewaltigung und Mord und Körperverletzungen an Frauen und Kindern gibt.«27 Jerry R. Kirk, Autor.
  • »Dieser freie Zugang zu Hardcore-Pornos ist eine tickende Zeitbombe. Ich kann mir die Folgen noch gar nicht ausdenken. Aber ich vermute, dass Sexualität immer mehr entwertet wird.«28 Frances Emeleus, Sexualtherapeutin.

Und jetzt …

Was lösen diese ganzen Fakten und Meinungen bei dir aus? Es gibt vier Optionen:

A: Ich bin total geschockt, wie sehr Pornos verbreitet sind und wie sehr das unser Leben beeinflusst.

B: Ich bin beruhigt, dass mein Pornokonsum ganz normal ist und ich im Durchschnitt liege.

C: Ich glaube keinen Statistiken und Experten. Das beeindruckt mich alles gar nicht. Wo ist das Problem bei ein bisschen Porno?

D: Einige Aussagen machen mich nachdenklich und decken sich mit meinen Erfahrungen.

Welchem Satz kannst du dich am ehesten anschließen: A, B, C oder D?

Pornografie ist ein Thema in unserer Gesellschaft. Ich behaupte, für fast alle jungen Männer gehören Pornos zum Aufwachsen dazu. Das ist ehrlich gesagt nicht ganz neu. Schon Studien Anfang der Neunzigerjahre zeigen, dass junge Männer Pornos konsumieren. Doch gerade in den vergangenen Jahren hat sich einiges verändert. Zum einen ist es durch Internet, Smartphones und so weiter wesentlich einfacher geworden, Zugang zu Pornos zu bekommen. Musste man früher Zeitschriften klauen oder sich...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Schlagworte Christlicher Glaube • Christliches Leben • Gott • Pornografie • Pornos • Pornosucht • Ratgeber • Selbsthilfe • Sucht
ISBN-10 3-96362-883-9 / 3963628839
ISBN-13 978-3-96362-883-2 / 9783963628832
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