Nomaden der Seidenstraße
Stock und Stein Verlag
978-3-9817174-5-7 (ISBN)
Die weit entfernten Regionen an der alten Seidenstraße sind Sehnsuchtsorte: Zerklüftete Berge, Wüsten, grüne Oasen und märchenhafte Städte, aber auch ärmliche Dörfer und Straßen, die den Namen nicht verdienen, begegnen dem Reisenden, der über Land unterwegs ist. In eindrucksvollen Bildern gibt Susanne Goertz Landschaften, Orte und Menschen an der Seidenstraße wieder. Die Aufnahmen und Texte erzählen von ganz persönlichen Reiseerlebnissen auf Motorrad und im Expeditionsmobil, sie berichtet von Traditionen, aktuellen Entwicklungen und von Eigenheiten der vielfältigen Kulturen.
Dieser Großbildband ist für alle – ob Reisende oder Interessierte – nicht nur ein fotografischer Genuss, sondern auch ein zu lesender: Mehrmals bereiste die Autorin die Seidenstraße auf verschiedenen Routen und bringt dem Leser erzählerisch die Atmosphäre unterwegs ganz nah.
Susanne Goertz ist eine viel gereiste Mediengestalterin aus der Seidenstadt Krefeld mit Leidenschaften für das Motorradfahren und das Reisen, die seit den Jugendtagen bestehen. Kaum das Abitur 1986 bestanden, war sie mit ihrem damaligen Freund und heutigen Ehemann Thomas auf zwei Motorrädern auf dem Weg nach Portugal, den Führerschein gerade einmal seit ein paar Tagen in der Tasche. Familiengründung und ihr erlernter Beruf ließen ihr immer Möglichkeiten, als Tourveranstalterin und Autorin zu arbeiten. Irgendwo in Nepal stellte sie überrascht fest, dass man nicht unbedingt ein festes Zuhause braucht, um sich daheim zu fühlen. Nach zahlreichen Reiseberichtveröffentlichungen in Zeitschriften und im Internet führte ihre erste Reise entlang der Seidenstraße zum Erscheinen des Buches “Seidenhart – Die ganze Geschichte” (ISBN 978-3-00-044903-1). Susanne Goertz lebt abwechselnd in ihrer Heimat am Niederrhein und irgendwo auf der Welt – unterwegs auf vier oder zwei Rädern.
Einstimmung / Entdeckungen / Deutschland im März 2020 / Italien und Griechenland – Eine Anreise / Türkei – Unterwegs nach Asien / Georgien und Aserbaidschan – Vom Kaukasus zum Kaspischen Meer / Iran – Der liebenswerte Stern des Mittleren Ostens / Turkmenistan – Land zwischen Autorität und Isolation / Kasachstan – Weite Steppen zwischen Kaspischem Meer und Altai / Usbekistan – Land der seidenen Fäden / Tadschikistan – Stille Gipfel – Das Dach der Welt / Kirgistan – Durch das Land der Pferde und der klaren Seen / Westchina ... oder anders: Ostturkestan / Tibet – Dem Himmel entgegen / Nepal – Im Land der Götter / Seidenstraße 2.0 / Die Motorräder der ersten Seidenstraßenreise / Der Mercedes-Benz “Bube” / Einzelnachweise
NOMADEN der SEIDENSTRASSE ist ein wunderbares Hardcover-Bild-Text-Buch. Es begeistert durch unschlagbar viele schöne Fotos, gepaart mit erlebnisreichen Texten zu den einzelnen Staaten mehrerer Reisen. Susanne sagt: "Ich habe das Buch mit Fotos gezeichnet". Eine neuartige Welt für Träumer. Ein Erinnerungsbuch für manchen Weitreisenden in Teilen. Ein Motivationsbuch für Dich, wenn du noch Schub brauchst, um den schwierigsten Schritt zu machen: Selber abzufahren! Die reiseerfahrene Autorin Susanne Goertz hat mit ihrem Mann Thomas mit zwei Motorrädern die unheimliche Strecke Germany- China- Nepal- Malaysia bewältigt. Mehrere Reisen mit Reise-Lkw und Motorrad-Touristen folgten auf diesen Routen: Deutschland. Italien. Griechenland. Türkei. Georgien. Aserbaidschan. Kaukasus. Kaspisches Meer. Iran. Turkmenistan. Kasachstan. Usbekistan. Tadschikistan. Kirgistan. Westchina. Tibet. Nepal. Seidentrasse 2.0. Bald selber dabei? (Bernd Tesch, 13.04.2021)
Endlich zeigte der Wetterbericht auf unseren Handys an, dass es im Pamirgebirge aufgehört hatte zu schneien. Wir waren wegen der Witterung oben in den Bergen zwei Tage länger als geplant in Khorogh aufgehalten worden. Die kleine Stadt ist eine Art Knotenpunkt in der autonomen tadschikischen Provinz Berg-Badachschan. Hier muss jeder durch, der entweder nach Osten zum Karakul-See und Richtung China will oder den südlich gelegenen Wakhan-Korridor ansteuert. Die Straßen in Khorogh werden nicht nur von Versorgungslastern und Einheimischen, die ihre Geschäfte erledigen, bevölkert – auch auf einige Motorradfahrer, Geländewagenreisende und Fahrradfahrer auf großer Tour trafen wir. Entsprechend gut hat sich im Laufe der Jahre die Infrastruktur in Khorogh ausgebildet. Ende des 19. Jahrhunderts als russische Garnisonsstadt im „Great Game“ gegen die Expansion der Briten von Afghanistan her gegründet, war die Stadt 1996 ein Truppenstützpunkt für russische und kasachische Soldaten. Sie sollten die Grenze zur gleich gegenüberliegenden Islamischen Republik Afghanistan sichern. Nur der Gunt, der später zum Panj wird, trennt die beiden Staaten. Nun reihen sich Pensionen und kleine Restaurants entlang der wild strömenden Flüsse Gunt und Schachdara, die das Zentrum durchfließen. Die Händler auf dem Basar versorgen die Menschen mit allen wichtigen Waren und Nahrungsmitteln. Sogar drei Geldautomaten, die hier ATM heißen, nennt gibt es. Zwar funktionierte in jedem Jahr, in dem wir sie aufsuchten, stets nur einer, aber immerhin. Gerade schoben sich die Geldscheine mit leisem Klacken aus dem Schlitz des ATM, da hörte ich ein „Hey, Susanne!“ hinter mir. John und Eric grinsten mich vom Bürgersteig vor der Bank aus an. „Alles ok bei Dir? Wo sind die anderen?“ John sprach sehr gut deutsch, aber seine holländische Herkunft war nicht zu verleugnen. „Dass ich euch beide hier wieder treffe! Aber wo auch sonst als in Khorogh, oder? Die Motorradfahrer sind noch hinten an der Tankstelle, wir machen uns jetzt auf den Weg nach Osten. Oben soll es heute wieder tauen“, erwiderte ich mit einem Blick auf die Gipfel, die das Tal umgaben. „Und wie ist es euch seit Usbekistan ergangen? Alles ok bei euch?“ Immer wieder trafen wir in den letzten Wochen auf die beiden Niederländer, die mit ihren alten BMWs auf dem Weg nach China waren, zum ersten Mal sprachen wir mit ihnen an der Grenze zum Iran. Und wenn wir uns später über den Weg liefen, hatten wir einen netten gemeinsamen Abend bei gutem Essen und mit Erzählen verbracht. „Na ja, gestern bin ich gestürzt und habe mir die Gabel ruiniert“, meinte Eric schulterzuckend. „Wir waren so blöd, noch im Dunkeln zu fahren, und ich habe das riesige Schlagloch einfach nicht gesehen. Jetzt wissen wir auch nicht so recht … hier an ein Ersatzteil zu kommen, ist nicht so einfach. Wir sind gerade auf dem Weg zu einer Adresse, die uns vielleicht weiterhelfen kann, ein paar Straßen weiter. Wenigsten habe ich außer ein paar Schrammen nichts abbekommen.“ „Echt schlimm, die Gabel ist absolut nicht mehr zu retten“, fügte John hinzu. „Morgen wollten wir eigentlich über Ishkashim in den Wakhan-Korridor!“ „Können wir euch irgendwie helfen?“ bot ich an. „Nein, wir denken, wir kriegen das hier irgendwie geregelt. Wir sehen uns bestimmt bald wieder, im Osten!“ Zwei herzliche Umarmungen folgten. „Grüß die anderen schön, und gute Weiterfahrt!“ Schon waren sie um die nächste Hausecke verschwunden. Ich stieg nachdenklich in den Buben, der gleich vor der Bank unter den Bäumen parkte und fädelte mich wenig später in den Verkehr der Hauptstraße ein. Unser Grüppchen hatte wohl inzwischen fertig getankt, denn es überholte mich wenig später mit fröhlichem Hupen und Winken. Gleich am Ortsausgang hinter der Aga-Khan-Universität, wo wieder Pappeln und Sanddornbüsche die schmale Straße säumten, begann die Steigung. Khorogh liegt 2.000 Meter hoch, und in den kommenden Tagen sollte die Fahrt stetig bergan gehen. Ich war bester Dinge. Die Motorräder und der Lkw liefen zuverlässig, wir hatten auf dem Basar ordentlich eingekauft, die Sonne schien vom stahlblauen Himmel und aus den Bordlautsprechern erklang dank Spotify lautstark meine Lieblingsmusik. Gerade als ich nach vielleicht 100 Kilometern darüber nachdachte, eine Pause einzulegen, bemerkte ich in einiger Entfernung vor mir einen Radfahrer, der sich sichtlich schwertat mit der Steigung. Er schien von hier zu sein, denn außer einer Tasche auf seinem Gepäckträger hatte er nichts weiter dabei. Ich überholte und bemerkte im Außenspiegel, dass er offensichtlich doch kein Tadschike war.
Erscheinungsdatum | 26.03.2021 |
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Zusatzinfo | Karte |
Verlagsort | Krefeld |
Sprache | deutsch |
Maße | 270 x 240 mm |
Gewicht | 1400 g |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Sport |
Reisen ► Bildbände ► Asien | |
Schlagworte | Abenteuerreise • Asien • Aussteiger • Auszeit • Autoreise • Expeditionsmobil • Fernreise • Himalaya • Individualreise • Iran • Motorrad • Motorradreise • Offroad • Overlander • Pamir • Reisebericht • Reiseerzählung • Seidenstraße • Selbstausbau • Tibet • Zentralasien |
ISBN-10 | 3-9817174-5-7 / 3981717457 |
ISBN-13 | 978-3-9817174-5-7 / 9783981717457 |
Zustand | Neuware |
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