Physiotherapie-Hausapotheke (eBook)

Über 100 effektive Maßnahmen und Übungen, um Schmerzen und Beschwerden zu behandeln - mit Quickfinder zur Selbstdiagnose
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
224 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-1318-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Physiotherapie-Hausapotheke -  Gabriele Kiesling
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Plötzlicher Schwindel, taube Füße, ein steifer Nacken, ein blockierter Kiefer oder ein stechender Schmerz beim Atmen – oft treten Beschwerden im Alltag unvermutet auf, hervorgerufen durch Fehlhaltungen, Bewegungsmangel, Überlastungen, Entzündungen oder Wunden. Mit der Physiotherapie-Hausapotheke können Sie auf Akutfälle gezielt reagieren und sich selbst helfen. Physiotherapie-Expertin Gabriele Kiesling stellt Ihnen die ganze Bandbreite physiotherapeutischer Maßnahmen vor – von Hausmitteln über Wärme- und Kälteanwendungen bis zu Massagen, Akupressur und medizinischer Trainingstherapie. Mit einem Quickfinder können Sie Ihre Schmerzen bestimmen, eine Diagnose stellen und die passende Behandlung einleiten. Über 100 Anwendungen und Übungen helfen Ihnen, Ihre Beschwerden rasch und nachhaltig zu lindern.

Gabriele Kiesling ist Physiotherapeutin mit eigener Praxis in Berlin, Geschäftsführerin des Deutschen Instituts für Qualität in der Physiotherapie (digp, Berlin) und Mitbegründerin des Bundesverbandes selbstständiger Physiotherapeuten (IFK). Ihr sind zahlreiche innovative Konzepte zur Qualitätssicherung der neuroorthopädischen Physiotherapie zu verdanken. Schon seit Jahrzehnten befasst sie sich mit der empirischen Beurteilung und Behandlung von Körperfaszien, auch in Zusammenarbeit mit der Fascia Research Group der TU München unter Leitung von Dr. Robert Schleip. Dieses Fachwissen begründet die von ihr benannte Faszien-Physiotherapie. In randomisierten Studien wurde die Wirksamkeit ihrer Übungsmethodik bestätigt. Mit ihren erfolgreichen Büchern in der Reihe »Physiotherapie für zu Hause« liefert Gabriele Kiesling verstehbare Übungsliteratur für Patienten und Laien.

Gabriele Kiesling ist Physiotherapeutin mit eigener Praxis in Berlin, Geschäftsführerin des Deutschen Instituts für Qualität in der Physiotherapie (digp, Berlin) und Mitbegründerin des Bundesverbandes selbstständiger Physiotherapeuten (IFK). Ihr sind zahlreiche innovative Konzepte zur Qualitätssicherung der neuroorthopädischen Physiotherapie zu verdanken. Schon seit Jahrzehnten befasst sie sich mit der empirischen Beurteilung und Behandlung von Körperfaszien, auch in Zusammenarbeit mit der Fascia Research Group der TU München unter Leitung von Dr. Robert Schleip. Dieses Fachwissen begründet die von ihr benannte Faszien-Physiotherapie. In randomisierten Studien wurde die Wirksamkeit ihrer Übungsmethodik bestätigt. Mit ihren erfolgreichen Büchern in der Reihe »Physiotherapie für zu Hause« liefert Gabriele Kiesling verstehbare Übungsliteratur für Patienten und Laien.

EINFÜHRUNG


Als erfahrene Physiotherapeutin weiß ich, dass letzten Endes Ihre Mitwirkung der Schlüssel zum Behandlungserfolg ist. Mit Ihrem Interesse für die physiotherapeutische Selbstbehandlung können Sie also nur gewinnen! Lassen Sie mich Ihnen zunächst eine erste Orientierung auf dem Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden geben.

MUT ZUR SELBSTHILFE


Wie oft hatten Sie schon mit wiederkehrenden Beschwerden wie Rücken-, Nackenoder Kopfschmerzen zu kämpfen? Sicher haben Sie auch schon einmal, wenn die Schmerzen am schlimmsten waren, zu sich selbst gesagt: »Jetzt reicht es aber mit dem Leiden! Ich muss besser auf mich aufpassen! Aber was hilft mir jetzt weiter? Wie komme ich zu einer besseren Körpergesundheit?«

Der Gesundheitswissenschaftler Aaron Antonovsky hatte dazu einen interessanten Gedanken: Statt Gesundheit und Krankheit als zwei absolute, miteinander unvereinbare Zustände zu begreifen, sprach er vom Gesundheits-Krankheits-Kontinuum. Dahinter steht die Idee, dass wir nie vollständig gesund oder vollständig krank sind, sondern uns in der Regel irgendwo zwischen diesen beiden Polen befinden. Ist unser Wohlbefinden eingeschränkt, dann helfen uns Wissen (also die Möglichkeit, unsere Situation und unsere Möglichkeiten zu verstehen) und ein entsprechendes Handeln dabei, von der Krankheits- auf die Gesundheitsseite zu gelangen. Insofern haben wir alle die Möglichkeit, unsere Gesundheit zu einem gewissen Grad zu verbessern und uns von einer Chronifizierung unserer Beschwerden wegzubewegen.

Das Gesundheitskontinuum: Wir bewegen uns ständig zwischen Krankheit und Gesundheit: Gestern topfit, heute Rückenschmerzen, gestern Kopfschmerzen, heute wieder beim Lieblingssport. Wichtig ist, Symptome zu erkennen, um Beschwerden zu vermeiden und in Richtung eines guten Allgemeinzustandes zu kommen.

Auf genau dieser Grundidee baut dieses Buch auf. Der theoretische Teil in Kapitel 1 erklärt die Grundlagen der physiotherapeutischen Selbstbehandlung – hier geht es allgemein um die Entstehung und den Sinn von Schmerzen, darum, was Sie mit physiotherapeutischer Selbsthilfe erreichen können, wie Sie die richtige Selbstbehandlungsmaßnahme auswählen und was Sie dafür benötigen. Kapitel 2 widmet sich der Selbstdiagnose: Hier finden Sie Erläuterungen zu den verschiedenen Arten von Schmerz, Hilfen zur Einordnung und ein Verzeichnis häufig auftretender Beschwerden mit ihren Auswirkungen, von Kopf bis Fuß: Haben Sie beispielsweise eine Schulterversteifung, dann liegt neben dem Bewegungsschmerz auch eine Bewegungseinschränkung vor. Das kann zu Nacken- und Kopfschmerzen führen. Die Praxismaßnahmen, die im dritten Kapitel näher ausgeführt werden, reichen von der Ersten Hilfe über das weitere Vorgehen bis zu rehabilitativen Übungen, um ein Wiederauftreten zu verhindern.

Das Besondere an diesem Buch ist, dass es Physiotherapiemaßnahmen in Theorie und Praxis insbesondere für interessierte Laien und unmittelbar Betroffene verständlich darstellt, sich aber gleichzeitig an Fachleute wie Physiotherapeuten, Osteopathen und Ärzte richtet. Von dem Wissen aus der physiotherapeutischen Hausapotheke können Sie alle profitieren. In der Medizin spricht man gerne von der Compliance, also der Bereitschaft eines Patienten zur aktiven Mitwirkung an therapeutischen Maßnahmen, als Schlüssel zum Erfolg. Im Umkehrschluss profitiert auch der Therapeut vom Erfahrungsschatz seiner Patienten, wenn diese ihm von den positiven Effekten der Selbstbehandlung berichten. Auch wenn er seinen Patienten an Fachwissen weit voraus ist – alles weiß der Therapeut eben auch nicht. In der Therapie Partner zu sein, bereit zu sein, dazuzulernen, und neugierig zu bleiben ist ein wichtiger Teil des Wegs zu Heilung und Gesundheit.

GESÜNDER ALS DER ARZT ERLAUBT?

Können wir gesünder sein, als der Arzt es erlaubt? Diese interessante Frage habe ich schon mit den verschiedensten Menschen diskutiert. Dabei geht es mir natürlich nicht darum, Krankheiten nicht ernst zu nehmen oder mich über die segensreiche Arbeit der Ärzte lustig zu machen. Hinter der Frage steht die wichtige Erkenntnis, dass wir alle viel zu unserer körperlichen Gesundheit beitragen können. Ich selbst bin mittlerweile 72 Jahre alt, habe gerade meine jährlichen Gesundheitschecks hinter mir und bin laut den Aussagen der Ärzte kerngesund für mein Alter. Von meiner Krankenkasse erhalte ich eine Prämie, weil ich ihre Leistungen nicht in Anspruch nehme. Woran das liegt? An einem Lebensstil, der von ausreichendem, erholsamem Schlaf, regelmäßiger Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung geprägt ist – und bei Bedarf helfe ich mir mit Maßnahmen aus der Physiotherapie-Hausapotheke! Da bleibt dem Arzt nicht mehr viel zu tun.

VORAUSSETZUNGEN UND ANWENDUNGSBEREICHE


Häufig lassen uns Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder ein Unwohlsein – etwa ein Ziehen, Stechen oder eine andere Missempfindung – in unserem Körper aufhorchen. Die wichtigsten Voraussetzungen für die Selbstbehandlung sind ein Bewusstsein für den eigenen körperlichen Zustand und der Mut zur Selbstermächtigung. Fragen Sie sich kritisch: »Was genau habe ich? Hatte ich so etwas schon einmal? Wo könnte es herkommen?« Und die wohl wichtigste Frage für die Entscheidung über die Selbstbehandlung: »Kriege ich das selbst wieder hin?«

Sobald Sie den Grundlagenteil dieses Buches gelesen und die ersten Erfahrungen mit der Physiotherapie-Hausapotheke gemacht haben, werden Sie diese Fragen mit zunehmender Sicherheit beantworten können. Ein großer Pluspunkt der Physiotherapie-Hausapotheke ist, dass Sie bei richtiger Anwendung sicher sein können, dass keine Nebenwirkungen auftreten.

ZEIT ZUM HEILEN


Der Schlüssel zur Physiotherapie-Hausapotheke ist, eigene Erfahrungen zu sammeln. Erfolge beflügeln uns und die Gewissheit, eine Beschwerde durch eine geeignete Maßnahme selbst wieder ins Lot gebracht zu haben, lässt unsere Sicherheit wachsen, beim nächsten Mal das richtige Konzept zu haben. Die Erfahrungen anderer sind nicht unsere Erfahrungen – was Ihrer besten Freundin geholfen hat, muss nicht zwingend für Sie richtig sein. Befragen Sie sich daher eingehend selbst, bevor Sie den Ratschlägen anderer folgen. Der Volksmund sagt nicht umsonst: »Ratschläge sind auch Schläge.«

Zudem ist es hilfreich, sich klarzumachen, dass viele Beschwerden ihre Zeit brauchen, um auszuheilen. Das alte Wort »Auskurieren« weist uns – auch wenn es leider aus der Mode gekommen ist – den richtigen Weg. Gegen Schmerzen anzutrainieren oder eine noch nicht abgeklungene Schwellung zu ignorieren, macht Sie nicht gesünder. Als Faustregel gilt: Beschwerden loszuwerden kann genauso lange dauern, wie diese gebraucht haben, um zu entstehen. Wenn Sie beispielsweise über Jahre eine ungünstige Sitzhaltung eingenommen haben und nun beim Aufstehen von Rückenschmerzen geplagt werden, wird es etwa zwei Jahre dauern, bis Sie ein neues Bewegungsmuster für den aufrechten Sitz und das korrekte Aufstehen erlernt haben. Man spricht bei solchen automatisch nach demselben Muster erfolgenden Bewegungsabläufen auch von »motorischen Stereotypen« oder »Bewegungsstereotypen« (siehe Seite 16). Es geht also darum, umzuschulen und ein neues Bewegungsstereotyp zu erwerben. Dann erst ist der Rückenschmerz auskuriert.

GESUNDHEIT STÄRKEN UND ERHALTEN

Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen und gesundheitliche Beeinträchtigungen zu überstehen – also die individuelle Widerstandkraft des Menschen, die auf verschiedenen inneren und äußeren Faktoren beruht. Salutogenese – dieser Begriff geht auf den bereits erwähnten Aaron Antonovsky zurück – bedeutet »Entstehung von Gesundheit« und fragt danach, was uns Menschen gesund erhält. Beide Begriffe hängen eng miteinander zusammen: Wenn wir über die entsprechenden Einstellungen und Fähigkeiten verfügen, eröffnet sich uns der Weg zu einer besseren Gesundheit. Bei der Pathogenese hingegen geht es darum, was den Menschen krank macht und bleiben lässt und wie sich das vermeiden lässt. Gefühle der Resignation und Abhängigkeit können uns zum Beispiel davon abhalten, selbst aktiv zu werden. Ich möchte Sie mit meinem Ansatz ausdrücklich dazu ermutigen, Ihre individuelle Gesundheit zu suchen, anstatt sich der Krankheit zu ergeben.

Schneller geht die fasziale Regeneration. Nachdem Sie Ihre Faszien, also das Binde- und Verbindungsgewebe Ihres Körpers (mehr dazu ab Seite 18), fachmännisch selbst gelöst haben, spüren Sie sofort Erleichterung. Zur kompletten Regeneration benötigen die Faszien je nach Schwere der Degeneration einige Monate. Ebenso lassen sich mit einer gekonnten Selbstmobilisation selbst sehr unangenehme Schmerzen wegzaubern.

Aber auch hier gilt: Um längerfristig wieder eine...

Erscheint lt. Verlag 18.4.2021
Reihe/Serie Physiotherapie für zu Hause
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport Fitness / Aerobic / Bodybuilding
Schlagworte Achillodynie • Arthrose • Asthma • Bindegewebsmassage • CMD • cupping • Durchblutungsstörung • Faszien • faszien ball • faszien behandlung • faszien massage • Faszienrolle • faszienrolle nacken • faszienrolle rücken • faszien rolle übungen • faszienrolle übungen • Faszientherapie • Faszien Therapie • Faszientraining • Faszien Training • faszien übungen • Fersensporn • Gesundheitsratgeber • Hallux valgus • heiße rolle • Hexenschuss • Ischialgie • Kältetherapie • Karpaltunnelsyndrom • Knieschmerzen • Krankengymnastik • Lymphdrainage • Manuelle Lymphdrainage • Manuelle Therapie • Massage • Nackenschmerzen • nackenschmerzen lösen • nackenschmerzen übungen • oberarm schmerzen • Physiotherapeut • Physiotherapie • Piriformissyndrom • Plantarfasziiitis • Rückenschmerzen • Rückenschmerzen Übungen • schmerzen achillessehne • schmerzen achsel • schmerzen am ganzen körper • schmerzen an der ferse • Schmerzen behandeln • schmerzen brustkorb • schmerzen ellenbogen • schmerzen ferse • schmerzen fingergelenk • schmerzen fuß • schmerzen fußballen • schmerzen fußrücken • schmerzen fußsohle • schmerzen großer zeh • schmerzen handgelenk • schmerzen handrücken • schmerzen hinter dem ohr • schmerzen hüfte • schmerzen im ellenbogen • schmerzen im handgelenk • Schmerzen im Knie • schmerzen im unteren rücken • schmerzen in den beinen • schmerzen in der ferse • schmerzen in der kniekehle • schmerzen in der leiste • schmerzen in der schulter • schmerzen knie • schmerzen kniekehle • schmerzen kniescheibe • schmerzen leiste • schmerzen lendenwirbel • schmerzen linker arm • schmerzen linke seite bauch • schmerzen mittelfuß • schmerzen oberarm • schmerzen oberer rücken • schmerzen oberschenkel • schmerzen oberschenkel außen • schmerzen oberschenkel hinten • schmerzen po oberschenkel seitlich • schmerzen rechter arm • schmerzen rechte seite rücken • schmerzen rippenbogen • schmerzen schulter • schmerzen schulterblatt • schmerzen übungen • schmerzen unter der linken brust • schmerzen unter der rechten brust • schmerzen unterer rücken • schmerzen unterer rücken rechts • schmerzen unterer rücken seitlich links • schmerzen wade • schmerzen zwischen den schulterblättern • schulter schmerzen • Triggerpunkttherapie • übungen bei rückenschmerzen • Verspannung • Vertigo • Wadenkrampf • Wärmetherapie
ISBN-10 3-7453-1318-6 / 3745313186
ISBN-13 978-3-7453-1318-5 / 9783745313185
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