Nein ist meine Superkraft (eBook)

Wie du mit einem kleinen Wort dein ganzes Leben verbesserst

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
192 Seiten
mvg Verlag
978-3-96121-626-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nein ist meine Superkraft -  Annette Lies
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Jedes Nein ist ein Ja zu sich selbst. Und es ist eine echte Superkraft. Denn wie durch Magie findet man sich endlich nicht mehr in Situationen wieder, die man eigentlich gar nicht wollte. Grund dafür ist dieses kleine, machtvolle Wort »nein«. Erfolgsautorin Annette Lies sagt Nein zum Ja-Sager-Dasein. Auf humorvolle Art zeigt sie, wie wir uns auch noch als Erwachsene von elterlichen und gesellschaftlichen Prägungen sowie autoaggressiven Erwartungen befreien, unser wahres Selbst wieder bergen und sogar die Welt ein bisschen besser machen können - indem wir uns achtsam abgrenzen und damit mehr Kapazität für unser echtes, authentisches Power-Ich haben!

Annette Lies wurde 1979 im Ruhrgebiet geboren. Die gelernte Werbekauffrau arbeitete als Texterin und Stewardess, bevor sie ihr Diplom als Dramaturgin erwarb. Sie veröffentlichte fünf Romane, ihre Saftschubse-Reihe wurde unter dem Titel Love is in the air verfilmt. Heute lebt sie als Writing Mom für (Dreh-)buch in München und träumt von einem Leben als digitale Momadin.

Annette Lies wurde 1979 im Ruhrgebiet geboren. Die gelernte Werbekauffrau arbeitete als Texterin und Stewardess, bevor sie ihr Diplom als Dramaturgin erwarb. Sie veröffentlichte fünf Romane, ihre Saftschubse-Reihe wurde unter dem Titel Love is in the air verfilmt. Heute lebt sie als Writing Mom für (Dreh-)buch in München und träumt von einem Leben als digitale Momadin.

Das kleine Neinmaleins


 

Warum es uns so schwerfällt, Nein zu sagen


Waren Sie schon einmal wandern? Ja? Nein? Das ist keine Fangfrage, ich will Ihnen bloß etwas aufzeigen. Und das geht mit so einem Vergleich wirklich gut. Denn da erklärt man etwas, das einem wenig vertraut ist (Neinsagen) mit etwas, das man schon kennt (Berge).

Stellen wir uns also vor, das solide, fest und unaufgeregt in Ihre Persönlichkeit integrierte Nein ist eine Hütte – mit verheißungsvollen Schupfnudeln, warmem Apfelstrudel, süßem Kakao und einem stolzen Eintrag am Gipfelkreuz, ja? Der Haken daran: Sie haben den Aufstieg noch vor sich.

Warum dieser nun so beschwerlich, gar gefährlich, sein könnte, und Sie vielleicht sogar umdrehen wollen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Dem Wetter (Nebel), Ihrer Ausrüstung (Schuhwerk), der Eignung Ihres Bergführers (wie gut verstehen Sie Schwizerdütsch?) und Ihrer individuellen Motivation (gibt es hier keine Gondel?). Reinhold Messner würde jetzt sicherlich protestieren und entweder noch tausend andere Sachen anführen oder aber sagen, dass barfuß loslaufen reicht, aber diese Metapher dient natürlich nur zur Veranschaulichung und soll Ihnen an dieser Stelle vermitteln:

Nein sagen lernen ist ein ebenso multifaktorielles Geschehen wie die Besteigung des K2. Eine Expedition, die nicht ganz ohne ist und für die Sie ein bisschen Ausrüstung brauchen, deren Erfolg Sie aber maßgeblich selbst beeinflussen können!

Durch theoretisches Wissen, praktisches Training, Anleitung durch einen qualifizierten Mentor (dieses Buch) und den Grund, aus dem Sie da rauf wollen – wahlweise Leidensdruck oder Neugier. In jedem Fall aber:

Der Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung!

Das alles sage ich deshalb, weil es Ihre Erfolgschancen maßgeblich steigert, wenn Sie die Sache richtig einschätzen. Sie dürfen sich also sehr darauf freuen, den Berg zu bezwingen, sollten aber auch wissen, dass es zuweilen kein Spaziergang wird. Neinsagen ist eine grundlegende Änderung Ihres Verhaltens und glauben Sie mir – unsere Psyche hat was dagegen! Sonst würden Sie längst täglich meditieren, Ihr Sixpack im Spiegel bewundern und Ihrer Steuererklärung entgegenfiebern. Ganz ohne Kaffee, Alkohol oder Süßkram, dafür mit farblich sortiertem Kleiderschrank. Aber bisher sind Sie ja auch so ganz gut durchgekommen, oder?

Schön, hier und da haben Sie gelitten, wurden verletzt, ausgenutzt und überfordert, aber im Großen und Ganzen haben Sie mit Ihrer Strategie bis zum heutigen Tage überlebt. Vor allem in der Kindheit – und genau da liegt der Hase im Pfeffer.

Auch auf die Gefahr hin, dass Sie einschlägig vorgebildet sind und das ganze Innere-Kind-Gedöns nicht mehr hören können, leider führt auch hier kein Trampelpfad daran vorbei. Denn was wir in dieser verletzlichen Zeit lernen, prägt uns mehr als alles, was noch danach kommt.

Unser Bewusstsein der ersten sieben Lebensjahre wird unser späteres erwachsenes Unterbewusstsein.

Das dürfen Sie ruhig mal kurz sacken lassen!

Der nächste Wegweiser in diesem Zusammenhang ist, dass wir als Kinder abhängig waren. Abhängigkeit ist ein Booster, der ultimative Verstärker von allem.

Allein aus biologischem Eigennutz scannen Kinder permanent ihre Umwelt und die Hand, die sie füttert. Und tun das, was dort angesagt ist, um ihr Überleben zu sichern. Anpassung nennt man diesen Vorgang – ein evolutionärer Allrounder, um sich selbst unter den jeweiligen Bedingungen die bestmögliche Versorgung und damit Entwicklung angedeihen zu lassen. (Und es bestreitet ja niemand, dass Ihre Eltern Sie nicht auch wirklich geliebt haben, Sie die Spitze auf den Weihnachtsbaum oben setzen durften und all das.) Aber hie und da ist was schiefgelaufen, sonst wären Sie jetzt nicht hier und in Nein-Not.

Irgendwo zwischen dem ersten Schrei, den ersten Töpfchenerfolgen und dem ABC durften Sie sich nicht abgrenzen, keine Wut zeigen oder wurden alleingelassen, wenn Sie Ihrem Unmut freien Lauf ließen. Formen Ihres frühen Neins, sozusagen. Das haben Sie spitzgekriegt und dieses unerwünschte Verhalten (kurz, den Ausdruck Ihrer wahren Gefühle) schnell gegen ein beliebteres Muster getauscht – zum Beispiel Unterwerfung, Unterdrückung oder gar komplettes Nichtfühlen. Mit einem Lächeln auf den Lippen! Das Blöde daran: Sie erinnern sich heute nicht mehr.

Die Situation ist weg, Ihr Verhalten noch da!

Und deshalb kann jemand Sie heute während Ihrer Existenzgründung, Ihrer Scheidung oder Ihrer Sommergrippe unbehelligt auch noch für den Elternbeirat einspannen, wofür Sie sich fröhlich bedanken, während Ihnen hinterrücks der kalte Schweiß ausbricht. Und das ist nun wirklich nicht lustig, denn obwohl ich es hier so heiter aufbereite:

Eigentlich sind es Todesängste, die uns in solchen Fällen immer noch steuern.

Unser unangepasstes Verhalten bedrohte ja einst tatsächlich unsere Existenz. Zumal Sie keine Alternative hatten, weil Sie sich schlecht selbst das Fläschchen geben konnten, ein Konto eröffnen oder mit dem Auto wegfahren.

Doch was Ihnen damals so dienlich war, funktioniert als erwachsener Mensch nicht mehr. Inzwischen hat sich Ihre Umwelt verändert, weg von der diktatorischen Aufforderung, Ihr Zimmer aufzuräumen, mit anschließender Belohnung durch Liebe, Lob, Spielzeug und Essen, hin zu »Kannst du noch schnell das Grillfleisch für die Betriebsfeier besorgen?«.

Und dann stehen Sie da, mit drei Kilo Hack und einer Rinderhüfte in Ihrem Viertürer, dem vorgestreckten Betrag für die Bürogemeinschaft im Dispo und dem Gefühl: Das wollte ich alles gar nicht! Eigentlich …

Die nicht zu unterschätzenden Folgen: Frustration, Wutanfälle, die Sie sich vielleicht selbst nicht einmal erklären können, oder eine handfeste Depression, Schuppenflechte und ein fieses Erschöpfungssyndrom.

Denn nichts ist anstrengender, als nicht man selbst zu sein.

(Nicht zu verwechseln damit, dass Sie trotzdem Ihre Unterhosen in die dafür vorgesehene Trommel stecken und einen Fahrschein in öffentlichen Verkehrsmitteln lösen sollten, versteht sich.)

Im schlimmsten Fall entwickeln Sie sogar eine Autoaggression, also eine Stinkwut gegen sich selbst, weil Sie sich wieder einmal nicht getraut oder es irgendwie verpasst haben, für sich selbst einzustehen (oder – der Super-GAU – gar nicht erst gemerkt haben, dass Sie sich verpflichten, etwas zu tun, das Sie gar nicht leisten können oder wollen). Und als Resultat schlimmstenfalls dann auch noch etwas nicht tun können, das Sie stattdessen tun müssten oder viel lieber tun wollen (arbeiten, Zeit mit den Kindern verbringen, Sudoku, ausschlafen, Netflix, aufs Klo gehen).

Je nachdem, wie vielen dieser unliebsamen Situationen Sie in Ihrer heutigen Gegenwart noch ausgesetzt sind, und in welcher Größenordnung Sie Ihr wahres Ich aktuell nicht leben können, kassieren Sie also jede Menge Grenzüberschreitungen und machen sich zur Krönung selbst dafür fertig. Das macht nicht glücklich. Doch keine Sorge: Sie können nachreifen! Hier und jetzt. Ganz gleich, wie alt Sie sind oder was Sie so hinter sich haben. Und ich finde, es lohnt sich durchaus auch noch kurzfristig, sich angesichts einer Patientenverfügung, einer Organspende, einer für Sie unpassenden Bestattungsart oder der Testamentsvollstreckung ein flottes Nein draufzuschaffen.

Was nun den Widerstand unserer Psyche angeht, verfügt unser Gehirn, neben einem bequemen Anti-Änderungs-Energiesparmodus, über jede Menge schlauer Mechanismen, um diesen furchtbaren Kindheitskram nicht mehr ertragen zu müssen. Nämlich Vergessen, Verdrängung und manchmal sogar Spaltung.

Bei Letzterem wird gleich ein ganzes Gefühl oder ein kompletter, seinerzeit unbeliebter Wesenszug abgeschaltet wie der Reaktor eines Kraftwerks. Die gute Nachricht auch hier: Das Haus verliert nichts. Es ist alles noch da! Nur im Keller.

So stand eine Freundin von mir einst tränenüberströmt da, als der Bus ihres Kindes zur Klassenfahrt abfuhr – und konnte sich keinen Reim auf die Heftigkeit ihrer Reaktion machen. Dass sie im selben Alter ihre eigene Mutter verloren hatte und dieser Moment allertiefste Verlustängste aufriss, wollte ihre Psyche aus Selbstschutzgründen partout in keinen Zusammenhang stellen. Stattdessen strafte sie sich als hochsensible Glucke ab, ohne eigene Hobbys, und las ein paar Bücher mit loslassen können im Titel, was die Sache nur verschlimmerte.

Ein anderer Freund von mir litt nach schönen Ereignissen, die ihm Freude machten, wie Geburtstagen oder einem Ausflug in den Vergnügungspark, stets unter der Angst, jemand könne ihn auf der Rückfahrt verprügeln, vor allem, wenn er in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war. Auch seinem Psychologen kam das spanisch vor, zumal wir hier von einem...

Erscheint lt. Verlag 16.5.2021
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Bestsellerautor • Buch • Bücher • bücher nein sagen • buch nein sagen • gesunde grenzen setzen • grenzen finden • Grenzen setzen • grenzen setzen bei erwachsenen • grenzen setzen beziehung • grenzen setzen beziehungen bauen • grenzen setzen buch • grenzen setzen fair und wirksam • grenzen setzen lernen • grenzen setzen nein sagen • grenzen setzen ohne schlechtes gewissen • grenzen setzen ohne schuldgefühle • ich bin überfordert • ich werde ausgenutzt • ich werde ausgenutzt was tun • nein sagen aber richtig • nein sagen aus liebe • nein sagen bücher • Nein sagen lernen • nein sagen mein übungsbuch • nein sagen mit charme • nein sagen mit charme und diplomatie • nein sagen ohne schlechtes gewissen • Nein sagen ohne Schuldgefühle • nein sagen übungsbuch • nein sagen will gelernt sein • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2021 • Neuerscheinungen • Neuerscheinungen 2021 • ohne schlechtes gewissen grenzen setzen • ohne schlechtes gewissen nein sagen • ohne schuldgefühle grenzen setzen • ohne schuldgefühle nein sagen • Saftschubse • überfordert was tun • Wie sage ich nein • wie sage ich nein ohne andere zu verletzen • wie setze ich grenzen
ISBN-10 3-96121-626-6 / 3961216266
ISBN-13 978-3-96121-626-0 / 9783961216260
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