Tanz dich ganz (eBook)
336 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7526-5397-7 (ISBN)
Andrea Andreassen wurde 1975 in Bayern geboren. Als Jugendliche begann sie, orientalischen Tanz zu tanzen. Dieser Tanz hat sie seitdem stets begleitet. Nach dem Abitur 1994 hat sie zunächst Psychologie und Philosophie studiert und schließlich eine Ausbildung zur Weinküferin absolviert. Seit 2003 arbeitet sie selbstständig im spirituellen Bereich. Das Projekt "Tanz dich ganz" hat sie selbst entwickelt und über viele Jahre immer weiter verfeinert, bis sie sich nunmehr entschlossen hat, es anderen Frauen zugänglich zu machen.
I. Einführung
„Tanz dich ganz“ ist der Versuch, aus überlieferten Tanzelementen den weiblichen Mysterientanz wiederzuentdecken. Dieser Tanz trägt bewusst keinen eigenen Namen, denn es hat sich herausgestellt, dass ein spiritueller Tanz für die heutigen Frauen sehr individuell sein kann. Im Grunde kann er eigentlich keinen einheitlichen Namen tragen, denn es ist kein einheitlicher Tanz.
Bei „Tanz dich ganz“ geht es darum, im Tanz Körper und Seele zu vereinen und sich bewusst in den Mittelpunkt der Energie zu stellen, die die Erde und das Universum verbindet. Die einzelnen Tanzbewegungen rufen verschiedene Energieflüsse in Körper und Aura hervor, die dann wiederum entsprechende Wirkungen auf Körper und Seele haben. Darüber hinaus können wir diese Energien mit unseren Lebensthemen verbinden und gezielt in bestimmte Bereiche unseres Lebens, unseres Körpers oder unserer Seele lenken und damit Veränderungen hervorrufen.
So können wir z.B. energetische Blockaden und alte Glaubenssätze zu lösen, die unser spirituelles Fortkommen hemmen. Gleichzeitig können wir den Tanz nutzen, um bestimmte Bereiche unseres Lebens zu energetisieren und zu stärken, oder Energie aus bestimmten Bereichen unseres Lebens zu entfernen und auszuleiten. Auf diese Weise sind wir in der Lage, durch den Tanz unser ganzes Leben aktiv zu beeinflussen, unserer Seele und ihren Bedürfnissen mehr Platz einzuräumen und auch die Energien unseres Körpers auszugleichen. Seelische und körperliche Heilungsprozesse können durch den Tanz unterstützt werden und er kann uns helfen, Veränderungen im Innen oder Außen einzuleiten, durchzuführen und zu akzeptieren.
Einige Männer werden jetzt vielleicht fragen, wieso dieser Tanz nur für Frauen sein soll. Darauf gibt es eine ganz einfache Antwort.
Die energetische Wirkung der einzelnen Bewegungen kann für Frauen und Männer unterschiedlich sein, da beide Geschlechter unterschiedliche Herangehensweisen an spirituelle Energien und Belange haben. Da ich selbst eine Frau bin, kann ich die energetischen Qualitäten, die die einzelnen Bewegungen für Männer haben, nicht einschätzen und somit auch nicht weitergeben.
Der kleine Unterschied oder viele Wege führen zum Ziel
Über viele Jahrhunderte hat sich in unserer Welt eine männlich dominierte Spiritualität herausgebildet. Waren anfänglich, als die Menschen noch mehr oder weniger in Höhlen lebten, die Frauen die Trägerinnen der Religion, stellte sich im Zuge der modernen Religionen und Denkweisen eine zunehmend männliche Herangehensweise an die Spiritualität in den Vordergrund.
So wurde die Spiritualität von einer reinen Gefühlssache immer mehr zu einer Disziplin. Der Weg zu Gott (unter welchem Namen auch immer) wurde zunehmend geprägt von Selbstkasteiung, Selbstverleugnung bis hin zur Selbstaufgabe: man hungert, verbiegt seinen Körper, harrt stundenlang in eher unbequemen und sogar schmerzhaften Positionen aus oder treibt sich bis zur vollständigen Erschöpfung vorwärts, bis der Geist aus lauter Verzweiflung schließlich den Körper ignoriert, sich in eine andere Bewusstseinsstufe erhebt und diesen mystischen Zustand erreicht, den man dann gemeinhin als "Erleuchtung" bezeichnet.
Spaß macht das Ganze eher weniger. Soll es auch nicht, denn dann wären wir ja wieder zu irdisch, zu profan, zu wenig erleuchtet.
Im Zuge dieser Patriarchalisierung wurde die weibliche Herangehensweise an die Spiritualität mehr oder weniger ausgelöscht.
Da den Frauen auf diese Weise über die Jahrhunderte hinweg ihr eigener Weg zur Spiritualität verlorengegangen ist, wenden sich heute viele Frauen in Ermangelung einer für sie natürlicheren Form den männlichen Wegen zur Erleuchtung und Spiritualität zu. Sie verbiegen sich im Yoga, ziehen sich in die Meditation zurück, rezitieren Gebete, hungern sich bis auf die Knochen herunter und disziplinieren sich auf alle erdenklichen Arten und Weisen, um dem inneren Licht wieder ein bisschen näher zu kommen.
Manchen mag es gelingen - aber selbst diesen wird auffallen, dass Männer dieses Licht innerhalb der gewählten Disziplin oft leichter und schneller erringen, als sie selbst. Dies ist auch ganz natürlich, da die „männlichen“ spirituellen Disziplinen für Männer einfach viel besser funktionieren als für Frauen. Geist und Körper des Mannes arbeiten auf eine andere Weise als die der Frauen. Der Weg der Disziplin macht es ihm leichter seine körperlichen Belange auszuschalten und seinen Geist mit dem Universum zu vernetzen.
Bei Frauen ist dies anders. Frauen sind bereits mit dem Universum vernetzt und müssen diese Verbindung nicht erst herstellen. Das ist nicht unbedingt ein Vorteil, denn oft stellt sich diese Vernetzung als Hemmschwelle heraus, z.B. in Situationen, in denen schnelle grundlegende Entscheidungen notwendig sind. Man denkt und fühlt eben anders, wenn die Hauptaufgabe ein ganzes Aufgabengebiet ist (zum Beispiel dafür zu sorgen, dass alle Kinder sicher in der Höhle sind und die Vorräte gut aufbewahrt und das Rudel beisammen ist), als wenn man sich schnell entscheiden muss, ob man besser nach links oder rechts springt, wenn sich das Mammut umdreht.
Daher brauchen Frauen keine eiserne Disziplin, um den Körper unter Kontrolle zu halten, während der Geist mit dem Universum kommuniziert. Frauen brauchen eher einen Ritus, um zwischen dem einen und dem anderen Zustand unterscheiden zu können. Sie brauchen etwas, das dem weiblichen Geist zeigt, wann es Zeit ist, sich auf das Irdische zu konzentrieren und wann es Zeit ist, mehr dem Universum zuzuhören. Sonst kann es leicht sein, dass sich beide Zustände endlos vermischen und die Frau sich in ihren Interpretationen des Irdischen so sehr verliert, dass sie nicht mehr in der Lage ist, die Realität einfach als solche hinzunehmen, sondern stattdessen immer nach Hintergründen, tieferen Ursachen, Zeichen und Hinweisen sucht.
Langer Rede kurzer Sinn: Manchmal ist ein Stein einfach nur ein Stein - und das zu erkennen kann für eine Frau eine große Herausforderung darstellen.
Der Tanz als weiblicher Weg zur Spiritualität
Wir Frauen brauchen also etwas, dass unserem Geist zeigt, wann es erwünscht ist, sich mit dem Universum zu vernetzen und wann es besser ist, einfach nur den Stein zu sehen.
Ja, wir können die männlichen Wege nutzen. Wir brauchen sie zwar nicht, um uns zu vernetzen und zu "erleuchten", aber zumindest zeigen sie unserem Geist, wann er sich auf das Universum konzentrieren kann, und wann es an der Zeit ist, wieder zum Alltag zurückzukehren. Wenn wir uns also in einer komplizierten Yogapose verknoten, und es dann geschafft haben, den Schmerz und die Muskelkrämpfe zu ignorieren, weiß unser Geist, jetzt darf er die universalen Verbindungen nutzen - es dauert ohnehin einige Zeit bis frau es geschafft hat, den Körperknoten wieder zu lösen. Wenn dieser dann gelöst ist und frau durchatmet, dann ist wieder Realität angesagt.
Ja, es funktioniert - aber es fällt uns schwer, es tut weh, es ist anstrengend und macht - wenn wir ganz ehrlich sind - nicht wirklich Spaß.
Dabei wir haben einen wunderbaren, einfachen, weiblichen Weg, das zu tun: Den Tanz.
Wir Frauen können eigentlich jeden Tanz nutzen, um uns quasi sofort mit der Energie aufzufüllen. Aber es gibt Tänze, die nicht nur einfach energetisieren, sondern die uns schnell und effektiv an die göttliche Energie anbinden und uns gleichzeitig in unsere eigene, weibliche Energie bringen, uns mit der Erde und dem Leben verbinden und sowohl unserem Körper als auch unserer Seele nutzen. Es gibt Tänze, die eigentlich mehr weibliche Mysterien sind als nur Tänze.
Leider sind uns die alten weiblichen Mysterientänze weitgehend verlorengegangen. Die überlieferten Tänze, die diesen vielleicht noch am nächsten kommen, sind der Raqs Sharqi (der ägyptische Bauchtanz) und das, was wir heute unter "Tribal Style Dances" verstehen (Tänze, die aus den Stammestänzen der Ureinwohner Amerikas, Afrikas und der Aborigines entwickelt wurden). Diese Tribal Style Dances sind allerdings bereits moderne Interpretationen und Mischformen aus verschiedenen überlieferten Tänzen, daher finde ich persönlich den Begriff des "Tribal Fusion" treffender.
Außerdem gibt es einige überlieferte spirituelle Mysterientänze, die von mehr oder weniger isolierten Völkern und Gruppen in manchen Regionen heute noch getanzt werden, wie z.B. der Zikr, ein getanztes Gebet verschiedener islamischer Bruderschaften, oder der südiranische Zari, der Geister austreiben soll.1 Abgesehen davon gibt es natürlich die immer noch erhaltenen Tänze der Naturvölker. Diese kann man jedoch nur dann ihren Feinheiten lernen, wenn man tatsächlich die Möglichkeit hat, mit dem Naturvolk für einige Zeit zu leben.
Natürlich gibt es auch männliche spirituelle Tänze. In allen Stammeskulturen tanzen sowohl die Frauen als auch die Männer und beide haben ihre eigenen Mysterientänze. Auffallend ist,...
Erscheint lt. Verlag | 1.12.2020 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
ISBN-10 | 3-7526-5397-3 / 3752653973 |
ISBN-13 | 978-3-7526-5397-7 / 9783752653977 |
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