Eine Frau geht ihren Weg
edition lesezeichen von STEFFEN MEDIA GmbH (Verlag)
978-3-941681-67-5 (ISBN)
"Im Herbst 1989 fuhr ich zum ersten Mal durch Mecklenburg-Vorpommern. Ich war 33 Jahre alt und transportierte seit zwei Jahren Autoteile von Bayern nach Schweden und Gartenmöbel zu den bayerischen Baumärkten. Nach Schweden – das hieß sechzehn Stunden Fahrzeit über Westdeutschland und Dänemark, Entladen, ein paar Stunden Ruhe, und dann die gleiche Tour zurück. Sechs Tage nach Öffnung der innerdeutschen Grenze konnte ich erstmals geradewegs durch den Osten nach Hause zurückfahren. Von der DDR wusste ich damals wenig. Meine Großtante Resi hatte bis 1959 in Annenhof bei Demmin gelebt. Sie hatte jedoch nie viel über ihre Heimat erzählt. Meine einzige Ostbekanntschaft war ein junges Paar aus Ferdinandshof, einem kleinen Ort fünfzig Kilometer östlich von Neubrandenburg. Dirk und Ines waren einige Monate zuvor über die Prager Botschaft in den Westen geflüchtet, und nun wohnten sie in unserem Haus in Ingolstadt. Bei meiner ersten Fahrt in den Osten ging es also nach Ferdinandshof. Ich hatte eine Wunschliste der jungen Leute in der Tasche. Ihnen fehlten viele Dinge des täglichen Gebrauchs, schließlich hatten sie in die Tschechoslowakei kaum persönliche Sachen mitnehmen können. Dirks Eltern wussten nichts von meinem Besuch. Es sollte eine Überraschung werden. Noch ahnte ich nicht, dass auf dieser Fahrt eine enge Beziehung zu Mecklenburg-Vorpommern beginnen würde. Hier lernte ich in den folgenden Jahren Menschen kennen, die etwas Besonderes an sich hatten. Die Mecklenburger gingen anders miteinander um, als ich es bis dahin aus Bayern kannte. Sie sind der Hauptgrund, warum ich bis heute geblieben bin. Mittlerweile bin ich dreißig Jahre hier. Ich habe eine zweite Heimat gefunden, die mich sofort für sich eingenommen hat. Dreißig Jahre – eine wahnsinnig schöne Zeit. Auch wenn ich als Unternehmerin hin und wieder bei null anfangen musste, manchmal mit einem Berg von Schulden. Ich suchte aber jedes Mal so lange, bis ich eine annehmbare Lösung fand. Ohne die hilfsbereiten Mecklenburger wäre mir das nicht gelungen. Nichts ist wichtiger als ein Miteinander und ein Füreinander. Beides habe ich hier im Nordosten gefunden. Und vor allem große Anerkennung. Den Menschen an meiner Seite möchte ich mit diesem Buch danken. Und ich möchte ihnen Mut machen, immer wieder neue Wege zu gehen, wenn sich die alten nicht bewährt haben. Nur wer wagt, der gewinnt." Anna Maria Mader im Sommer 2020
"Im Herbst 1989 fuhr ich zum ersten Mal durch Mecklenburg-Vorpommern. Ich war 33 Jahre alt und transportierte seit zwei Jahren Autoteile von Bayern nach Schweden und Gartenmöbel zu den bayerischen Baumärkten. Nach Schweden - das hieß sechzehn Stunden Fahrzeit über Westdeutschland und Dänemark, Entladen, ein paar Stunden Ruhe, und dann die gleiche Tour zurück. Sechs Tage nach Öffnung der innerdeutschen Grenze konnte ich erstmals geradewegs durch den Osten nach Hause zurückfahren.Von der DDR wusste ich damals wenig. Meine Großtante Resi hatte bis 1959 in Annenhof bei Demmin gelebt. Sie hatte jedoch nie viel über ihre Heimat erzählt. Meine einzige Ostbekanntschaft war ein junges Paar aus Ferdinandshof, einem kleinen Ort fünfzig Kilometer östlich von Neubrandenburg. Dirk und Ines waren einige Monate zuvor über die Prager Botschaft in den Westen geflüchtet, und nun wohnten sie in unserem Haus in Ingolstadt.Bei meiner ersten Fahrt in den Osten ging es also nach Ferdinandshof. Ich hatte eine Wunschliste der jungen Leute in der Tasche. Ihnen fehlten viele Dinge des täglichen Gebrauchs, schließlich hatten sie in die Tschechoslowakei kaum persönliche Sachen mitnehmen können. Dirks Eltern wussten nichts von meinem Besuch. Es sollte eine Überraschung werden.Noch ahnte ich nicht, dass auf dieser Fahrt eine enge Beziehung zu Mecklenburg-Vorpommern beginnen würde. Hier lernte ich in den folgenden Jahren Menschen kennen, die etwas Besonderes an sich hatten. Die Mecklenburger gingen anders miteinander um, als ich es bis dahin aus Bayern kannte. Sie sind der Hauptgrund, warum ich bis heute geblieben bin.Mittlerweile bin ich dreißig Jahre hier. Ich habe eine zweite Heimat gefunden, die mich sofort für sich eingenommen hat. Dreißig Jahre - eine wahnsinnig schöne Zeit. Auch wenn ich als Unternehmerin hin und wieder bei null anfangen musste, manchmal mit einem Berg von Schulden. Ich suchte aber jedes Mal so lange, bis ich eine annehmbare Lösung fand. Ohne die hilfsbereiten Mecklenburger wäre mir das nicht gelungen. Nichts ist wichtiger als ein Miteinander und ein Füreinander. Beides habe ich hier im Nordosten gefunden. Und vor allem große Anerkennung.Den Menschen an meiner Seite möchte ich mit diesem Buch danken. Und ich möchte ihnen Mut machen, immer wieder neue Wege zu gehen, wenn sich die alten nicht bewährt haben. Nur wer wagt, der gewinnt."Anna Maria Mader im Sommer 2020
Erscheinungsdatum | 17.10.2020 |
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Zusatzinfo | Farbfotos |
Verlagsort | Friedland |
Sprache | deutsch |
Maße | 140 x 210 mm |
Gewicht | 387 g |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Sachbuch/Ratgeber ► Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft ► Wirtschaft | |
Schlagworte | DDR • Deutsche Einheit • Mauerfall • Memoir • Memoiren • Neuanfang • Unternehmerin • Wende • Zweite Heimat |
ISBN-10 | 3-941681-67-2 / 3941681672 |
ISBN-13 | 978-3-941681-67-5 / 9783941681675 |
Zustand | Neuware |
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