Das Gefühl, ein NO-BODY zu sein
Junfermann Verlag
978-3-87387-534-0 (ISBN)
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Berit Lukas, Psychologisch-technische Assistentin (HPG). Studium der Literaturwissenschaft, Romanistik und Amerikanistik. Längere Schreibaufenthalte in den USA und Spanien. Schwerpunkt seit 1998: Depersonalisation und dissoziative Störungen.
Vorwort von PD Dr. Uwe Wolfradt Einleitung BEGRIFF UND HISTORISCHE GRUNDLAGEN Depersonalisation Pierre Janet und Depersonalisation Primär- und Sekundärreaktionen BESCHREIBUNG DER SYMPTOME UND IHRER AUSWIRKUNGEN Symptomatik Das Emotionserleben in der Depersonalisation Angst Scham Auswirkungen der gestörten Emotionalität auf zwischenmenschliche Beziehungen DAS KOGNITIVE NETZWERK. AUSWIRKUNGEN DER DEPERSONALISATION AUF DENKEN, GEDÄCHTNIS UND SPRACHE Gedankenleere, "Mind emptiness" Denken Gedächtnis Sprache Sprache und Trauma Narrativ DAS KÖRPER- UND SELBSTERLEBEN IN DER DEPERSONALISATION Körper Berührung Haut Selbstverletzendes Verhalten Bewegung Störungen des Ich-Bewußtseins und Selbsterlebens Abgrenzung Symptom versus Syndrom Depression oder Depersonalisation? Auslösende Faktoren Streß Trauma Vergewaltigung Mögliche Entstehungsbedingungen Kinder von Alkoholikern Erklärungsansätze Neurobiologische Ansätze Kognitionspsychologischer und neuropsychologischer Ansatz Psychodynamische und psychoanalytische Modelle Adoleszenz Frühstörung oder struktuelle Störungen? Borderline Schizoidie Intentionalität Dissoziation Die andere Grenze: ein transpersonaler Ansatz Therapie Ganzheitlicher Ansatz Körpertherapie Scharfetters Modell Therapeutische Ansätze bei Schizoidie und intentionalen Störungen Hinweise zur Traumatherapie Behandlungsvorschläge für dissoziative Zustände Verhaltenstherapeutische Ansätze Pharmakologische Unterstützung Stationäre Therapie
Das Emotionserleben in der Depersonalisation "Und ich weiß nicht, was ich fühle, ich weiß nicht, was ich fühlen will, ich weiß nicht, was ich denke, und auch nicht, was ich bin." - Fernando Pessoa Gefühle werden in den Depersonalisationsphasen fast immer wie in einer "Wattewolke" wahrgenommen oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr. Die Betroffenen spüren sich selber nicht mehr oder können für andere Menschen nichts mehr wirklich empfinden. "Meine Gefühle sind fort, nichts geht mich mehr etwas an. Sie fühlen sich, als seien sie gar "nicht ganz da" oder wie ein "Zombie", der emotional nicht reagieren kann. Sie können keine Vorstellung davon haben, was ich eigentlich fühle." "Ich bin tot." "Ich bin ein Fremder." Diese "Gefühllosigkeit" ist qualitativ eine andere als das "Gefühl der Gefühllosigkeit" bei depressiven Menschen, und dennoch wird sie oft damit verwechselt, weil ähnliche Beschreibungen benutzt werden. Pessoa: "Ich gebe mir Mühe zu fühlen, aber ich weiß bereits nicht mehr, wie man fühlt. Ich bin zum Schatten meiner selbst geworden und habe ihm mein Sein ausgeliefert ... Ich leide darunter, nicht zu leiden, nicht leiden zu können. Lebe ich oder tue ich nur so, als ob ich lebte?" Das Fehlen der Emotionsempfindung führt bei der Depersonalisation in einen Zustand, den viele beschreiben. "Sich wie ein Automat, Roboter oder eine Marionette zu fühlen". "Ich bin weit weg, fast nicht mehr da," "... ich könnte einen Menschen erschlagen und dabei nichts fühlen", bringt die Betroffenen an den Rand ihrer eigenen Existenz. Die reichhaltigen, subtilen Gefühlstöne werden vermißt, Betroffene reden von Abgestumpftsein oder Apathie. Es bleibt fast das unerträgliche Gefühl ein No-Body zu sein, ein Mensch ohne Körper und Empfindungen. Viele haben Angst, nie mehr wirklich real zu werden, weil sie die Realität emotional nicht "wirklich" erfahren können. Der Ausdruck und das Erleben von Emotionen bedeuten eine Entlastung für die intrapsychischen Prozesse. Können Gefühle nicht mehr selber wahrgenommen werden, entsteht eine innere Anspannung durch physiologische und hormonale Aktivierungszustände, wobei die Regulation der emotionalen Vorgänge durcheinandergerät. "Es fühlt sich so an, als seien meine Emotionen eingefroren." Der innere bewegende Anteil, die innere Sensibilität, die emotionale Bedeutung und das innere "Feedback" gehen verloren und gehen über in eine schmerzhafte Gleichgültigkeit. Dieser Zustand ist ungemein quälend und kann Gedanken auslösen wie: "Es wäre besser zu sterben, als so zu sein". Es fehlt den Betroffenen die Möglichkeit zur liebevollen Zuwendung, zur echten Anteilnahme oder zum empathischen Mitempfinden. Die schillernde Farbigkeit des Gefühlslebens verblaßt. Zärtliche Gefühle werden nicht mehr empfunden.
Erscheint lt. Verlag | 10.2.2003 |
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Vorwort | Uwe Wolfradt |
Verlagsort | Paderborn |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 545 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Biopsychologie / Neurowissenschaften | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Notfallmedizin | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | Angst • Buch • Depersonalisation • Depersonalisationssymptome • depersonalisierung • Dissoziation • Hardcover, Softcover / Psychologie/Angewandte Psychologie • HC/Psychologie/Angewandte Psychologie • Körpererleben • Lebensqualität • Scham • Selbsterleben • Therapieformen • Trauma • Trauma (psych.) • Trauma (Psychologie) |
ISBN-10 | 3-87387-534-9 / 3873875349 |
ISBN-13 | 978-3-87387-534-0 / 9783873875340 |
Zustand | Neuware |
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