Schatz, ich habe Aktien gekauft! (eBook)
240 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-44507-6 (ISBN)
Christian Thiel beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Börse. Seiner Leidenschaft für die Welt der Geldanlage frönte er bislang auf seinem Blog »Großmutters Sparstrumpf« (grossmutters-sparstrumpf.de). Er lebt als Single- und Paarberater und Buchautor mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Berlin.
Christian Thiel beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Börse. Seiner Leidenschaft für die Welt der Geldanlage frönte er bislang auf seinem Blog »Großmutters Sparstrumpf« (grossmutters-sparstrumpf.de). Er lebt als Single- und Paarberater und Buchautor mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Berlin.
Inhalt I anlegen 8
Wieso ich regelmäßig Aktien kaufe und dann meine Frau küsse. II vertrauen 30
Wieso Anlegerinnen und Anleger mehr Gewinn machen, wenn sie sich nicht von einer Bank beraten lassen. III entscheiden 60
Warum es sehr viel Mut erfordert, sein Geld im Aktienmarkt anzulegen. IV fürchten 82
Warum die Pessimisten die Schlagzeilen der Medien bekommen und die Optimisten an der Börse triumphieren. V wissen 100
Wieso wir aus der Börsengeschichte sehr viel lernen können. VI verlieren 130
Warum Menschen im Aktienmarkt ihr Geld verlieren und wie sich das vermeiden lässt. VII gewinnen 156
Wie Sie mit Ihren Aktien den Index hinter sich lassen und warum es den meisten Profis nicht gelingt. VIII verändern 196
Warum Software unsere Welt von Grund auf ändert und wieso wir das bei der Geldanlage berücksichtigen sollten. IX fühlen 216
Wieso der Mensch auch beim Thema Geld von seinen Gefühlen gesteuert wird und nicht von seinem Verstand. Nachwort240
I anlegen Wieso ich regelmäßig Aktien kaufe - und dann meine Frau küsse. Ganz Deutschland lebt mit null Prozent Zinsen. Oder mit Minuszinsen. Ganz Deutschland? Nein! Eine kleine, verschworene Gemeinschaft von Anlegerinnen und Anlegern wehrt sich tapfer und unbeugsam gegen die Übermacht der negativen Renditen. Es ist auch gar nicht so schwer, mit seinem Geld einen ordentlichen Gewinn zu erzielen. Das geht - mit Aktien. Leider zieht derzeit nur eine kleine Minderheit der Deutschen diese Form einer Unternehmensbeteiligung in Erwägung. Und wenn sie Aktien besitzen, dann zumeist in Form eines teuren Aktienfonds, der seinem Vergleichsindex (dem DAX, dem MDAX, dem S&P 500, dem Weltaktienindex MSCI World) hinterherläuft. Das sollte sich ändern. Wir können unsere Scheu vor dieser Form der Geldanlage abbauen. Und lernen, eigenverantwortlich unser Geld anzulegen. Neulich erst habe ich es wieder getan - ich habe Aktien gekauft. Das ist heute ganz einfach. Zwei Klicks im Internet, und schon befindet sich die gewünschte Zahl der Aktien von Starbucks, Adidas oder Wirecard in meinem Depot. Ein wenig mulmig war mir schon bei meinem Kauf, wenn ich ganz ehrlich bin. Aktien waren gerade ziemlich billig. An der Börse ist das, anders als bei Sonderangeboten im Supermarkt, die Zeit, in der man besonders gute Nerven braucht, um zu kaufen. Denn wenn Aktien billig sind, dann schreibt der Stern gerade, dass uns ein Mega-Crash drohen könnte, der Spiegel hat festgestellt, dass Donald Trump die Welt zu einem unglaublich unsicheren Ort gemacht hat. Und in Focus Money suchen Sie vergeblich nach Nachrichten wie »Hurra. Aktien sind gerade günstig - greifen Sie zu!«. Sie schreiben stattdessen von den neuesten Vorhersagen eines Crash-Propheten, dessen Namen mir gerade entfallen ist und der die geneigte Leserschaft darauf einstimmt, dass nun der endgültige, finale und diesmal auch vollständige Kollaps der Finanzmärkte ganz, ganz nahe ist. Im Grunde befinden wir uns derzeit schon mitten in diesem Kollaps, haben aber, naiv und gutgläubig, wie wir nun mal sind, noch gar nichts davon gemerkt. Endzeitstimmung pur. Die weltpolitische Lage ist unübersichtlich - und gefährlich Die Welt ist ein unsicherer Ort, meinen die Medien. Die Kurse werden um 60 bis 90 Prozent fallen, sagen die Endzeitpropheten. Mindestens! Soll ich ausgerechnet in so einer schrecklichen Zeit Aktien kaufen? Ja, warum denn nicht! Nennen Sie mir bitte eine Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg, in der es keine politischen Unsicherheiten auf diesem Planeten gab. Wir hatten das unglaubliche Wettrüsten der Vereinigten Staaten mit der Sowjetunion, bei dem sich beide bis an die Zähne bewaffneten, um den Gegner zehn oder gar zwanzig Mal vernichten zu können. Wir hatten den Koreakrieg mit geschätzt 4,5 Millionen Toten. Wir hatten die Kubakrise, den Vietnamkrieg, den unglaublichen Anstieg des Ölpreises in den 1970er-Jahren mit all den wirtschaftlichen Problemen, die das nach sich zog. Zudem hatten wir zahlreiche Kriege auf allen Erdteilen, den Kollaps der Sowjetunion, rund 200 Staatsstreiche und eine sehr große Zahl an ziemlich verrückten Potentaten. Und zugegeben: Donald Trump, den haben wir auch. Die Welt ist ein unübersichtlicher und gefährlicher Ort. Keine Frage. Die Welt ist gefährlich - und Aktien steigen trotzdem Doch halt! Ging es denn wirklich um die Frage, ob die Welt gefährlich ist? Oder ging es nicht vielmehr darum, ob es sich lohnt, einen Teil seines Geldes in Unternehmen anzulegen? Einer Anlage in Aktien haben politische Konflikte und militärische Eskalationen in der ganzen Zeit nichts anhaben können - und das hat einen ganz einfachen Grund: Auch bei politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten werden neue, erfolgreiche Firmen gegründet (Apple, Microsoft, Facebook, Alphabet/Google), oder alteingesessene Firmen (wie Lindt, American Express oder Adidas) haben eine paar spannende Ideen für neue Produkte oder Dienstleistungen. Und weil der menschliche Geist, gepaart mit findigem Unternehmertum, sich stets etwas Neues ausdenkt, ist es völlig unvermeidlich, dass Aktien auf lange Sicht steigen. Denn Aktien sind Unternehmensbeteiligungen. Der Mann mit dem Knall Das alles hält deutsche Crash-Propheten nicht davon ab, den nächsten Aktien-Crash zu verkünden. Der wird - mega! Sie sind, so gesehen, auch gar keine Crash-Propheten, sondern Mega-Crash-Propheten. Oder um es ganz präzise zu sagen: Es sind Weltuntergangspropheten, wie es sie in der abendländischen Kultur nun seit rund 2000 Jahren gibt. Das Ende aller Dinge ist nah! So steht es schon in der Bibel. Petrus hat das gesagt. Ein Crash mit 90 Prozent Verlust wird derzeit beinahe jede Woche voller Inbrunst von irgendeinem der vielen Mega-Crash-Verkünder vorhergesagt. Wenn ich mich recht erinnere, dann hieß der letzte Unglücksverkünder, von dem ich so eine schreckliche Vorhersage gehört habe, Dr. Felix Krull. Ich weiß noch, wie meine Frau ganz besorgt zu mir kam und mir von seiner düsteren Prognose erzählte (der garantiert schlimmste Crash aller Zeiten). Möglicherweise hieß der Mann aber auch gar nicht Dr. Krull, sondern Dr. Knall. Ganz sicher war sich meine Frau in dieser Frage nicht. Mir gefiel der zweite Name viel besser, weil er mir die Gelegenheit gab, mich über seinen Pessimismus lustig zu machen. »Der Mann hat aber einen Knall«, sagte ich leichthin. Dr. Knall treibt es mit seinen Vorhersagen allerdings ganz besonders bunt und setzt auf ein sehr großes Maß an Gutgläubigkeit bei seinen Anhängern: Die Wirtschaft wird kollabieren, das Finanzsystem sagt unserem Planeten ade, und da alles Geld vollkommen wertlos wird, bezahlen findige Jünger von Weltuntergangspropheten beim Bäcker demnächst mit kleinen Goldkrumen, die sie von Goldbarren abgebrochen haben, die sie schon vor Jahren beim silbern glänzenden Schein des Mondes in weiser Voraussicht in ihrem heimischen Garten vergraben haben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste! Das Ende aller Dinge ist nah! Dass unser Finanzsystem kurz vor dem Kollaps steht, wird nun schon seit zehn Jahren immer wieder verkündet - und wenn Sie dieses Buch in der Hand halten (oder aber hören), dann können es auch schon elf oder zwölf Jahre sein. Zwölf Jahre Crash-Prognosen, die allesamt nicht eintreffen - und die Medien berichten immer noch davon. Sehr seltsam. Während Aktien also gerade billig sind (die Kurse fallen an manchen Tagen nur ein wenig, an anderen stürzen sie regelrecht zu Boden), frage ich mich: Lieber Apple kaufen oder doch Starbucks? Oder Disney? Disney steigt gerade sehr erfolgreich in das Geschäft mit dem Streaming ein. In meiner Familie schaut niemand mehr Fernsehen. Alle streamen. Bei Netflix. Bei YouTube. Sehen Sie, warum Aktien steigen müssen? Menschen denken sich unablässig etwas aus, was andere Menschen so sehr begeistert, dass sie bereit sind, dafür Geld auszugeben. Neue Produkte, neue Dienstleistungen Apple hat mit der Apple Watch einen tollen Hit gelandet und mit den kabellosen Kopfhörern AirPods auch. Starbucks wiederum ist derzeit damit beschäftigt, sich China als Markt zu erschließen. In China wird noch immer sehr wenig Kaffee getrunken. Nur rund eine Tasse pro Kopf und Tag. Schwer vorstellbar, dass das so bleibt. Zudem wird China zunehmend reicher, und junge Chinesen können sich die teuren Getränke von Starbucks leisten. Kaffee zu trinken ist ein Megatrend. Und der große Gewinner von mehr Kaffeekonsum und mehr Reichtum heißt wohl auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten - Starbucks. Kann eine Korrektur an den Aktienmärkten daran etwas ändern? Wohl kaum. Weder der Crash der Jahre 2000 bis 2002 noch die schwere Wirtschafts- und Finanzkrise haben am Aufstieg von Starbucks zu einem die Welt umspannenden Konzern etwas ändern können. Der Aktienkurs des Unternehmens hat für eine Weile gelitten. Klar. Auch die Corona-Krise hat dem Kurs zugesetzt. Kein Wunder. Viele Filialen mussten vorübergehend schließen oder durften nur noch außer Haus verkaufen. Aber auch das geht vorbei. Der Trend zum Kaffeetrinken bleibt. Zumindest in der Wirtschaftskrise von 2008 hat der Kurs von Starbucks erkennbar gelitten. Von 20 Dollar ging es hinab bis auf 5 Dollar. Autsch! Umsätze wie Gewinne haben für eine Weile stagniert - und der Kurs sank. Aktien von Starbucks wurden also vorübergehend billig, sprich: zu einer guten Kaufgelegenheit. Dennoch stieg der Kurs dann wieder, was im Kursverlauf gut zu sehen ist. Steigende Umsätze und steigende Gewinne führen zu steigenden Kursen In der Zwischenzeit stieg nicht nur der Aktienkurs selber, auch Umsatz und Gewinn wuchsen. Und die Dividende erhöhte sich auch. Das ist der Teil des Gewinns, den ein Unternehmen an seine Aktionäre ausschüttet. Wenn ich die Dividende wieder in Aktien anlege, dann fällt mein Gewinn noch sehr viel höher aus, als im Chart zu sehen ist. Doch es kommt noch besser. Starbucks erhöht seine Dividende von Jahr zu Jahr. 2010 gab es nur 0,18 Dollar je Aktie - jetzt sind es schon 1,48 Dollar. Das ist ein Anstieg um 720 Prozent. Auch Apple hat seine Dividende im vergangenen Jahrzehnt deutlich nach oben gesetzt (840 Prozent), und Disney lässt sich ebenfalls nicht lumpen. Hier sind es immerhin noch 530 Prozent mehr. Verstehen Sie nun, warum Aktienbesitzern, die Anteilsscheine von Starbucks, von Apple und von Disney im Depot haben, die Welt von null Prozent Rendite so fremd ist? Allein die stets steigende Dividende des Unternehmens hat diese Aktien zu einem lohnenden Kauf gemacht. Ich sitze noch immer am Computer und schaue auf die Kurse von Apple, von Starbucks und von Disney. Ich muss mich entscheiden. Wenn ich die Aktien dann gekauft habe, ist es an der Zeit, meiner Frau davon zu erzählen. »Schatz, ich habe Aktien gekauft«, sage ich dann zu ihr. Sie kennt das schon. Immer wieder haben wir das in den vergangenen Jahren gemacht. Mal waren Aktien gerade günstig, mal haben wir aber auch einfach so gekauft, während die Kurse gerade stiegen. Natürlich haben wir vorher darüber gesprochen, wie viel von unserem Geld wir jetzt in den Markt legen wollen. »Schatz, ich habe Aktien gekauft«, sage ich also zu meiner Frau. »Ach ja?«, sagt sie und wartet darauf, dass ich zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben komme - und sie küsse. Und das mache ich dann auch. Den Index kaufen Apple, Starbucks, Disney - welche von den drei Unternehmensaktien soll ich nun kaufen? Ich habe die Aktien der drei schon lange im Depot. Ich kenne die Firmen und ihre Entwicklung. Und ich habe eine Einschätzung ihrer Zukunft - wer also wird jetzt aufgestockt? Ich muss mich entscheiden. Aber muss ich das wirklich tun? Ich habe nicht nur die Möglichkeit, mir eine einzelne Aktie ins Depot zu legen. Ich kann auch gleich den ganzen Index kaufen, den Weltaktienindex MSCI World zum Beispiel, den amerikanischen Index S&P 500 oder den deutschen MDAX - in Form eines ETF (exchange traded fund), der gleich alle Aktien enthält, die in einem Index gelistet sind. Das hat deutliche Vorteile. Wer in den ganzen Index investiert, der braucht sich um die einzelnen Aktien, die er besitzt, keine Sorgen mehr zu machen. Die Amerikaner verlieren die Lust auf teuren Kaffee von Starbucks? Apple kann sein iPhone nicht mehr verkaufen? Disney produziert nur noch Flops? Alles eher unwahrscheinlich, aber es kann passieren. Der Handyhersteller Nokia, einst eines der wertvollsten europäischen Unternehmen, ist untergegangen. Karstadt wurde nach Jahren mit fallenden Umsätzen und hässlichen Verlusten für 1 Euro an einen Finanzinvestor verhökert. Und von der einst stolzen AEG hat man auch schon lange nichts mehr gehört. Einzelaktien kommen mit einem erhöhten Risiko daher. Ein Unternehmen kann ins Stolpern geraten. Manchmal stolpern sie nicht nur, sondern fallen. Gerade neulich erst hat die Restaurantkette Vapiano ihre Insolvenz erklärt. Die Aktie war schon vor der Corona-Krise sehr tief gefallen. Das Geschäft lief schlecht. Das Management wechselte häufig. In einer Krise zeigt sich sehr schnell, wer schlecht gewirtschaftet hat. Warren Buffett, der reichste Investor der Welt, sagt gerne: »You only learn who has been swimming naked when the tide goes out.« Nachkaufalarm bei Vapiano Vapiano has been swimming naked. Die Ebbe hat es gezeigt: Wer Vapiano im Depot hat, für den ist die Insolvenz des Unternehmens bitter. Wer bei Vapiano gearbeitet hat und die Aktie seines Unternehmens im Depot hatte, für den war die (absehbare) Insolvenz der Restaurantkette doppelt bitter. Job verloren - Ersparnisse weg. Ich kann mich noch gut erinnern, wie zahlreiche »Aktienexperten« von Börsenmedien den Anlegerinnen und Anlegern die Aktie auch nach den ersten Abstürzen des Kurses noch wärmstens empfohlen haben. Nachkaufalarm schrieb eine besonders überzeugte Internetseite, nur um kurz darauf den ebenfalls von der Insolvenz bedrohten amerikanischen Konzern General Electric auch für einen guten Kauf zu halten. Nachkaufalarm! Abenteuerlich. Dem Index selber macht die Insolvenz eines einzelnen Unternehmens nichts aus. Der MDAX enthält stets 50 mittelgroße deutsche Unternehmen. Im S&P 500 werden stets die größten 500 amerikanischen Unternehmen gelistet, die an der Börse notiert sind. Wer einen Index kauft, der ist, was die Branchen angeht, in die er anlegt, breit diversifiziert. Allerdings hat er mit dem MDAX nur Aktien aus Deutschland im Depot. Und mit dem S&P 500 nur Unternehmensbeteiligungen in den USA. Er ist also geografisch kaum diversifiziert. Der MSCI World hingegen investiert in rund 1.600 Unternehmen in zwei Dutzend Ländern. Schon besser. Mag Deutschland wirtschaftlich durch eine schwere Krise gehen, wie es Japan und seiner Wirtschaft, seinen Immobilien sowie seinem Aktienmarkt nach 1990 passiert ist - wer sein Geld in den Weltaktienmarkt anlegt, der bekommt damit den wirtschaftlichen Erfolg von 23 Ländern in sein Depot. Mit einem einzigen ETF. Einzelaktien kaufen oder lieber gleich den ganzen Index? Wenn Apple, Disney und Starbucks gerade billig sind, dann trifft das in der Regel auch auf den S&P 500 und den MSCI World zu. Diese Indizes kann ich jetzt also auch zum Sonderangebot kaufen - mit einem ETF. Ein ETF auf den S&P 500 notiert jetzt schon 12 Prozent unter seinem jüngsten Hoch. Ein Schnäppchen also. Aber wer weiß - vielleicht wird das alles in den nächsten Tagen ja noch billiger und ich kann den ganzen Index zu 18 oder 20 Prozent Rabatt kaufen? Apple, Disney, Starbucks - am Ende habe ich alle drei gekauft. Und Wirecard noch dazu. Ich vertraue auf ihr Geschäftsmodell und bin der festen Überzeugung, dass ich mit diesen Aktien einmal mehr den Index schlagen werde - so wie mir das jetzt schon seit Jahren gelingt. Der Index selber ist ein sicherer Kauf und sorgt dafür, dass meine Gewinne nicht geringer ausfallen als die des gesamten Marktes. So ergeht es leider vielen Anlegern. Sie haben Aktien von Daimler im Depot oder von General Electric - und ärgern sich, dass sie deutlich schlechter abschneiden als der Index selber. Mit der Aktie von Daimler dem Index hinterherzulaufen ist sehr einfach - im Chart ist das gut zu sehen. Während der Kurs von Starbucks steigt und steigt, ist das bei der Lieblingsaktie der Deutschen nun wirklich nicht der Fall. In den zurückliegenden zwanzig Jahren ist sie zwar heftig geschwankt, konnte in dieser Zeit aber nicht zulegen. Stattdessen fiel sie von ehemals 90 Euro auf rund 30 Euro. Ärgerlich. Wer den ganzen Index kauft, fährt oft besser Wer einen breit diversifizierten Index wie den MSCI World kauft, der hat diese Probleme nicht. Er macht genau den Gewinn, den der ganze Markt gerade macht - und fertig. Nun komme keiner und sage: »Aber Daimler hat doch Dividenden gezahlt!« Ja, das stimmt. Aber das haben die 1.600 Unternehmen aus dem MSCI World oder die 500 Firmen, die im S&P 500 gelistet sind, ja auch getan. Und diese Dividenden kommen zu den Gewinnen des Index noch hinzu. Der Erfinder von ETFs ist John C. Bogle, der Gründer von Vanguard, dem zweitgrößten Vermögensverwalter der Welt. Bogle begann in den 1970er-Jahren damit, Indexprodukte auf den Markt zu bringen.
Erscheint lt. Verlag | 16.9.2020 |
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Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft ► Geld / Bank / Börse |
Schlagworte | Aktien • Albert Warnecke • Angst • Anleihen • Börse • ETF • Finanztips • finanzwesir • Fonds • Geldanlage • Gerd Kommer • Indexfonds • Phobie • Psychologe • Psychologie • Saidi • So werden Sie reich wie Norwegen |
ISBN-10 | 3-593-44507-7 / 3593445077 |
ISBN-13 | 978-3-593-44507-6 / 9783593445076 |
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