Kreativität (eBook)

Wie sie uns mutiger, glücklicher und stärker macht
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2020 | 1. Auflage
352 Seiten
btb (Verlag)
978-3-641-26255-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kreativität -  Melanie Raabe
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Kreativität ist eine Lebenseinstellung
Kreativität macht glücklich - und sie hilft uns dabei, die Herausforderungen des Lebens zu meistern, im Großen wie im Kleinen. Melanie Raabe, SPIEGEL-Bestsellerautorin und selbst lange auf der Suche nach ihrem 'ganz persönlichen Ding', erklärt in diesem Buch, weshalb wir alle kreativ sind und wie wir die Inspiration finden, um auf das zu stoßen, was uns im Innersten ausmacht und weiterbringt. Dabei geht es um Mut und Beharrlichkeit, Leichtigkeit und Durchhaltevermögen, um Originalität und Schnapsideen, um Produktivität und Prokrastination, ums Scheitern und vor allem: ums Weitermachen, auch wenn ein rauer Wind bläst. Denn Kreativität ist mehr als der gelegentliche Geistesblitz. Kreativität ist eine Lebenseinstellung.

MELANIE RAABE wurde 1981 in Jena geboren. Nach dem Studium arbeitete sie tagsüber als Journalistin - und schrieb nachts heimlich Bücher. 2015 erschien DIE FALLE, 2016 folgte DIE WAHRHEIT, 2018 dann DER SCHATTEN und 2019 DIE WÄLDER. Ihre Romane wurden in 22 Sprachen übersetzt, mehrere Verfilmungen sind in Arbeit. Melanie Raabe betreibt zudem gemeinsam mit der Künstlerin Laura Kampf einen erfolgreichen wöchentlichen Podcast rund um das Thema Kreativität, 'Raabe & Kampf'. Melanie Raabe lebt und arbeitet in Köln. Mit »Die Kunst des Verschwindens« verließ sie erstmals das Gebiet des traditionellen Thrillers und entführt uns in eine Welt, in der alles möglich und nichts selbstverständlich ist.

»Write it. Shoot it. Publish it. Crochet it, sauté it, whatever. MAKE.«

Joss Whedon

Wenden wir uns nun einmal der Person zu, um die es hier wirklich geht: dir. Vielleicht lebst du bereits ein kreatives Leben und nutzt dieses Buch hier bloß als Ergänzung. Vielleicht denkst du gerade aber auch so etwas wie: »Wenn wir alle kreativ sind, wieso zeige ich dann bisher keinerlei Anzeichen dafür?«

Nun, ich würde vermuten, dass du einfach noch nicht »dein Ding« gefunden hast. Manche entdecken es früh, andere spät oder gar nicht. Aber bei jedem gibt es etwas. Bei jeder ist da etwas. Es lohnt sich, danach zu suchen. Und ihm nachzugehen. Wir müssen keine »offiziell« anerkannten Künstlerinnen und Künstler werden. Darum geht es nicht, obwohl das natürlich eine Konsequenz dieses Prozesses sein kann. Mir geht es vielmehr darum, dass wir aufblühen, wenn wir uns kreativ ausdrücken und die Talente, die uns in die Wiege gelegt wurden, nutzen.

Wie du »dein Ding« und damit auch ein Stück weit dich selbst findest


Manchmal ist es Arbeit, diese eine Sache zu finden, die wir besonders gut können. Das liegt unter anderem daran, dass es nicht nur darauf ankommt, welches Talent wir haben, sondern auch darauf, wie wir es ausschöpfen. Wenn du beispielsweise von Natur aus gut malen und zeichnen kannst, könntest du dich natürlich entscheiden, Malerin zu sein. (Erneut: ob als Hobby oder als Beruf spielt keine Rolle.) Aber du könntest auch feststellen, dass du viel lieber Illustratorin, Grafikerin, Modedesignerin, Street Artist, Bauzeichnerin, Kunstlehrerin oder Tätowiererin sein möchtest. Wenn du schon immer gut mit Sprache umgehen konntest, kannst du natürlich Romane oder Sachbücher schreiben. Du könntest sie aber auch lektorieren oder besprechen. Oder du schreibst Drehbücher, Artikel, Reden, Gebrauchsanweisungen, Liebesbriefe, Tweets, Werbeslogans oder Gags.

Die Möglichkeiten sind endlos. Wichtig ist auch, sich klarzumachen, dass nicht alle Talente so offensichtlich sind, wie wenn jemand schön malen oder singen kann. Ich bin beispielsweise immer wieder beeindruckt von Menschen, die die Fähigkeit besitzen, selbst komplizierte Sachverhalte verständlich zu erklären. Auch das ist ein Talent.

Dafür zu sorgen, dass andere sich wohl und gesehen fühlen, ist ein Talent. Unvergessliche Partys schmeißen zu können, ist ein Talent. Bei organisatorischen Tätigkeiten hundert Dinge gleichzeitig im Blick zu behalten, ist ein Talent. Und so weiter.

Ich habe die Menschen in meinem Umfeld, bei denen immer ganz klar war, was ihr Talent war und dass sie ihm folgen würden, stets beneidet. Beispielsweise diesen einen Schulfreund von mir, der schon als Kind in der Theatergruppe unseres kleinen Ortes brillierte, in deren Leiter er früh einen Mentor fand, und der sich schließlich an einer Schauspielschule bewarb und genommen wurde. Nicht für jeden verläuft die kreative Laufbahn so pfeilgerade.

Meiner Meinung nach sind zwei Dinge ganz entscheidend für unseren kreativen Weg: unsere eigenen Neigungen und Talente. Und unsere Umgebung. Oft glauben wir, dass die Menschen, die auf ihrem kreativen Weg sehr erfolgreich sind, einfach so geboren wurden und in jedem beliebigen Umfeld Erfolg gehabt hätten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht stimmt. Mozart beispielsweise, ein typisches Wunderkind, war zweifelsfrei ein Genie, aber er wurde auch extrem früh von seinem ehrgeizigen und ebenfalls sehr musikalischen Vater gefördert. Ganz ähnlich stand es mit Beyoncé, die in Interviews erzählt, dass sie von ihrem Vater bereits im Grundschulalter regelrecht gedrillt wurde. Und Picassos Vater? War auch Maler, sodass der junge Pablo sich schon früh eine Menge abschauen konnte. Auch mein Schulfreund, der heute als Schauspieler erfolgreich ist, musste ja erst einmal die Gelegenheit bekommen, bereits als Kind irgendwo auf einer Bühne zu stehen und professionelle Anleitung und liebevolle Ermutigung durch einen frühen Mentor zu erfahren.

Es gibt also überhaupt keinen Grund, entmutigt zu sein, wenn du »dein Ding« noch nicht gefunden hast. Dass manche ihren Weg so früh schon kannten, hat nicht nur mit ihnen, sondern auch viel mit ihrem Umfeld zu tun. Sie hatten das Glück, früh günstige Gelegenheiten geboten zu bekommen.

Gelegenheit macht Liebe. Und genauso verhält es sich auch mit unserem kreativen Weg. Zum Glück können wir viele Gelegenheiten selbst schaffen.

Wenn ich meinen eigenen Pfad rückblickend betrachte, fällt mir auf, dass ich viele Irrwege beschritten habe. Es war zwar eigentlich immer klar, dass es mich zu den Büchern und zum Erzählen zog, doch ging ich dieser Neigung zunächst nicht wirklich konzentriert nach. Das hat sicher auch damit zu tun, dass ich mich selbst noch nicht sonderlich gut kannte.

So kam es, dass ich mir – ich war vielleicht zwölf oder dreizehn – in den Kopf setzte, musikalisch zu werden. Ich hatte Poster von Take That im Kinderzimmer, und meine Freundinnen und ich nahmen uns gegenseitig Lieder von Mariah Carey auf Kassette auf. Musik war cool.

Vermutlich lag es genau daran, dass ich plötzlich davon träumte, singen und ein Instrument spielen zu können. Denn mit Talent hatte mein Ausflug in die Welt der Musik ganz bestimmt nichts zu tun. Dementsprechend schnell endete er auch wieder. Die Akustikgitarre, die meine Eltern für mich anschafften, steht heute noch in meinem Keller. Eine Art Mahnmal. Ich liebe Musik, aber ich weiß heute, dass ich absolut nicht dafür geschaffen bin, sie zu machen. Ich bin damals in eine Falle getappt, in die viele Kreative geraten: die Coolness-Falle.

Ja. Musik zu machen ist cool. Auf einer Bühne zu stehen ist cool. Aber unsere Neigungen und Talente richten sich nicht danach, was in unserer Gesellschaft gerade als sexy gilt.

Jeder, der die vergangenen Jahrzehnte nicht fernab jeglicher Zivilisation in einer Höhle verbracht hat, kennt verwirrte Kreative. Denn viele TV-Formate leben von ihnen. Viele Castingshows wären gar nicht denkbar ohne Heerscharen von Menschen, die sich einen Platz im Rampenlicht wünschen – aber eigentlich gar nicht singen können, ja, vielleicht sogar gänzlich unmusikalisch sind. Sie sind lediglich dazu da, die, die tatsächlich etwas können, noch heller strahlen zu lassen. Und um eine boshafte Schadenfreude des Publikums zu befriedigen natürlich. Ich betrachte diese verwirrten Kreativen mit Empathie – nicht zuletzt, weil ich früher selbst eine von ihnen war. Viele von ihnen gehen ihrem Wunsch, Sänger oder Sängerin zu werden, mit riesigem Engagement nach. Sie bringen den Mut auf, vor Jurys zu treten, die für ihre bösartigen bis vernichtenden Kommentare bekannt sind. Sie setzen sich der Gefahr aus, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Eventuell investieren sie viel Zeit und Geld in Gesangsstunden – obwohl sie keinerlei Talent haben.

Die Fragen, die wir uns – bewusst oder unterbewusst – stellen, und die Antworten, die wir uns selbst darauf geben, formen unser Leben. Verwirrte Kreative konzentrieren sich, so stelle ich es mir vor, auf folgende Fragen: Was bewundere ich an anderen? Wofür bekommen andere Applaus? Wie kann ich bekommen, was die haben?

Das sind die falschen Fragen. Wir erkennen unsere Talente, indem wir auf uns selbst und nicht indem wir auf andere schauen. Und indem wir uns ein paar bessere Fragen stellen und sie ehrlich beantworten. Fragen wie diese:

  • Was tue ich gerne? Was habe ich schon immer gerne getan?
  • Worin war ich als Kind gut?
  • Welche Tätigkeit würde ich am liebsten jeden Tag ausüben? (Malen? Zeichnen? Kochen? Klavier spielen? Komponieren? Schreiben? Komplizierte mathematische Probleme lösen?)
  • Womit würde ich meine Zeit verbringen, wenn ich kein Geld verdienen müsste?
  • Wie arbeite ich gerne? (Alleine? Mit anderen? Langsam und stetig oder in kreativen Sprints? Geordnet? Intuitiv?)
  • Blühe ich auf, wenn ich multitaske und an verschiedenen Projekten gleichzeitig arbeite? Oder versenke ich mich gerne über einen längeren Zeitraum in eine einzelne Aufgabe?

Das sind die richtigen Fragen. Und so einfach sie klingen mögen, für manche von uns sind sie gar nicht so leicht zu beantworten. Bisweilen fällt es uns schwer, uns selbst einzugestehen, dass wir uns nach der Malerei sehnen, die wir vor Jahrzehnten aufgegeben haben, obwohl Job und Kinder uns alles abverlangen, und es uns egoistisch oder prätentiös erscheint, jetzt plötzlich wieder unserem kreativen Hobby nachgehen zu wollen. Vielleicht betrauern wir die verlorenen Jahre. Oder sorgen uns darum, was unser Umfeld denken wird. Vielleicht glauben wir, dass wir den Plan, wieder an die Staffelei zu gehen oder doch noch mal Klavierstunden zu nehmen oder endlich unser Drehbuch zu beenden, ohnehin nicht umsetzen können. Aber darum geht es in dieser frühen Phase der Erkenntnis noch nicht. Darum brauchen wir uns noch keine Gedanken machen. Wir müssen ja erst einmal in Bewegung kommen. Ein Schritt nach dem anderen. Wenn wir herausgefunden haben, woran wir gerne arbeiten würden und auf welche Weise, sollten wir versuchen, unsere Ziele und Wünsche ehrlich zu benennen. Nimm dir ein bisschen Zeit, um Antworten auf die folgenden Fragen zu finden:

  • Was ist mir wichtig? Will ich in meiner kreativen Tätigkeit besser werden? Oder will ich einfach nur Spaß daran haben?
  • Was ist mein Ziel? Suche ich eine Herausforderung? Oder eher Entspannung? Oder beides?
  • Geht es mir um ein erfüllendes Hobby? Oder will ich...

Erscheint lt. Verlag 2.11.2020
Zusatzinfo durchgehend illustriert, zweifarbig
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte eBooks • extrovertiert • flow • Flow Erlebnis • Geschenke für Frauen • Hochsensibilität • Ideenfindung • Introvertiert • Julia Cameron • Kreativität • Kreativ sein • Künstler • Morgenseiten • Persönlichkeitsentwicklung • Podcasts • Ratgeber • Resilienz • Schreiben lernen • Selbstfindung • superpower • TED Talks • Wachstum • Weg des Künstlers • Weiterentwicklung
ISBN-10 3-641-26255-0 / 3641262550
ISBN-13 978-3-641-26255-6 / 9783641262556
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