Was Liebe braucht – Das Geheimnis des Begehrens in festen Beziehungen (eBook)

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2020 | 1. Auflage
320 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-95967-921-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Was Liebe braucht – Das Geheimnis des Begehrens in festen Beziehungen - Esther Perel
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»Können wir begehren, was wir schon haben?« - der Beziehungsklassiker im neuen Gewand

Insgeheim kennen viele Paare das Problem: Mit der Zeit nimmt die Liebe zu, doch das Begehren schwindet; man teilt den Alltag, doch die heißen Nächte werden weniger. Wieso ist es eigentlich so schwer, emotionale Nähe und sexuelles Verlangen unter einen Hut zu bringen?

Die bekannte Beziehungsexpertin und Therapeutin Esther Perel hat mit zahlreichen Paaren gearbeitet und ihre Frustrationen, geheimen Wünsche und Sehnsüchte erforscht. Und ihnen dabei geholfen, ihre widersprüchlichen Bedürfnisse nach Sicherheit und Abenteuer zu verstehen, um der Erotik in der Beziehung (wieder) eine Chance zu geben.

Mit ihrem Buch »Was Liebe braucht« traf sie damit bei Millionen Menschen einen Nerv. 2006 zum ersten Mal in dem USA unter dem Titel »Mating in Captivity« [wörtlich: »Paarungen in Gefangenschaft«] erschienen, avancierte es zum weltweiten Bestseller und wurde in fast dreißig Sprachen übersetzt. Die deutsche Ausgabe erschien bisher unter dem Titel »Wild Life« und wurde 2020 unter dem Titel »Was Liebe braucht« neu aufgelegt.

DIE NEUAUSGABE DES BEZIEHUNGSKLASSIKERS »WILD LIFE. DIE RÜCKKEHR DER EROTIK IN DER LIEBE - EIN BUCH, DAS LUST AUF MEHR MACHT.


»Esther Perel ist der Guru in Beziehungsfragen - und die erste Person, die ich um Rat fragen würde.« Cara Delevingne

»Jahrhundertlang musstest du dich dafür schämen, zu viel Sex zu haben; jetzt musst du dich dafür schämen keinen zu haben.« Esther Perel

»Wenn Sex in einer Beziehung gut läuft, nimmt er vielleicht fünfzehn Prozent der Energie ein. Wenn Sex ein problematisches Thema ist, sind es fünfundsiebzig.« Esther Perel

»Die meisten von uns werden nachts von genau den Sachen angeturnt, die sie tagsüber verpönen.« Esther Perel

»Sex ist schmutzig, spar ihn dir für die wahre Liebe auf.« Esther Perel



ESTHER PEREL ist Psychotherapeutin, Bestsellerautorin und eine der berühmtesten Paartherapeutinnen der Welt. Sie leitet eine Praxis in New York City, spricht neun Sprachen fließend und ihre TED-Talks begeistern über 40 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Ihre Bücher »Was Liebe braucht« und »Was Liebe aushält« sind New-York-Times-Bestseller und wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Sie berät einige der weltweit erfolgreichsten Unternehmen und ist außerdem Produzentin und Moderatorin der preisgekrönten Podcasts »Where Should We Begin?« und »How's Work?«. Esther Perel gehört zu den aufschlussreichsten, originellsten und erfolgreichsten Stimmen zum Thema moderne Beziehungen. Ihr neuestes Projekt ist das von ihr selbst entwickelte Storytelling-Kartenspiel »Where Should We Begin - A Game of Stories«.

EINFÜHRUNG

Moderne Paare, die über Jahre miteinander vertraut sind, berichten häufig von einem Schwinden der sexuellen Lust, wofür sie eine lange Liste vermeintlicher Gründe anführen. In jüngster Zeit nehmen sich fast alle Massenmedien dieses Themas an und weisen warnend darauf hin, dass auffällig viele Paare nur selten Sex haben, selbst dann, wenn die Partner beteuern, einander zu lieben. Sie sind heutzutage an ihrem Arbeitsplatz oder mit der Erziehung ihrer Kinder überlastet und schließlich zu müde für Sex. Und wenn dies nicht zur Abstumpfung ihrer Sinne geführt hat, so sind es die Antidepressiva, die eingenommen werden, um den Stress zu lindern. Für die Vertreter der geburtenstarken Jahrgänge, die vor rund dreißig Jahren das Zeitalter der sexuellen Befreiung einläuteten, ist dies eine wahrlich ironische Entwicklung. Jetzt, da diese Männer und Frauen sowie die nachfolgenden Generationen so viel Sex haben könnten, wie sie wollen, scheint ihnen das Verlangen danach abhandengekommen zu sein.

Ich will an der Zuverlässigkeit solcher Medienberichte nicht deuteln – wir sind in der Tat allzu großen Belastungen ausgesetzt. Mir scheint allerdings, dass sie nur die Oberfläche eines weit verbreiteten Unbehagens streifen, wenn sie fast ausschließlich die Häufigkeit sexueller Beziehungen thematisieren. Ich glaube, dass sehr viel mehr dahintersteckt.

Psychologen, Sexualtherapeuten und Sozialwissenschaftler beschäftigen sich schon seit Langem mit der scheinbar unlösbaren Frage, wie Sexualität und Häuslichkeit miteinander zu vereinbaren seien. Uns wird eine Unmenge an Ratschlägen und Rezepten zur Anregung unseres sexuellen Appetits gegeben. Nachlassendes Verlangen, so heißt es, sei entweder auf zeitliche Fehlplanung zurückzuführen, die sich durch geeignete organisatorische Maßnahmen korrigieren lasse, oder auf ein Kommunikationsproblem, dem durch eine offene Aussprache über die sexuellen Wünsche des jeweils anderen beizukommen wäre.

Von statistischen Erhebungen über Frequenz und Dauer, darüber, wer zuerst kommt und wie viele Orgasmen erfahren werden, halte ich wenig. Ich möchte stattdessen Fragen stellen, auf die es keine schnellen Antworten gibt. Das vorliegende Buch handelt von Erotik und sexueller Poesie, der Natur erotischen Verlangens und den ihr innewohnenden Dilemmata. Wie fühlt es sich an, wenn man liebt? Wie unterscheidet sich das Gefühl des Verlangens davon? Kann tief empfundene Intimität guten Sex gewährleisten? Wie kommt es, dass der Übergang zur Elternschaft so häufig mit einem erotischen Desaster einhergeht? Warum ist das Verbotene so verlockend? Kann man sich noch wünschen, was man bereits hat?

Uns allen ist ein Grundbedürfnis nach Sicherheit gemein. Es hat uns eine verbindliche Partnerbeziehung eingehen lassen. Nicht minder stark aber spricht in uns das Bedürfnis nach Abenteuer und neuen Reizen. Moderne Romanzen versprechen, dass es möglich sei, beides miteinander in Einklang zu bringen. Davon bin ich allerdings nicht überzeugt. Wir wenden uns heute einer einzigen Person zu in der Hoffnung, sie könne uns das bieten, was früher eine ganze Dorfgemeinschaft vermittelt hat, nämlich ein Gefühl von Zugehörigkeit, Bestimmung und Kontinuität. Gleichzeitig erwarten wir von einer verbindlichen Beziehung, dass sie sowohl romantisch als auch emotional und sexuell erfüllend ist. Kann es noch verwundern, dass so viele Beziehungen unter dieser übergroßen Last zerbrechen? Freudige Erregung und Lust der einen Person gegenüber aufzubringen, die den Wunsch nach Zufriedenheit und Stabilität erfüllen soll, ist schwer, aber nicht unmöglich. Ich möchte Sie einladen, darüber nachzudenken, inwieweit Sie Ihrer Sicherheit Risiken, der Vertrautheit Geheimnisvolles und dem Beständigen Neuerungen zuzumuten bereit sind.

Es wird davon die Rede sein, wie die moderne Vorstellung von Liebe manchmal mit den Kräften der Libido kollidiert. Liebe gedeiht in einer Atmosphäre, die von Nähe, Gegenseitigkeit und Gleichheit gekennzeichnet ist. Wir wollen diejenigen, die wir lieben, von Grund auf kennen und alles Trennende aufheben. Wir kümmern und sorgen uns um sie, fühlen uns für sie verantwortlich. Für manche von uns sind Liebe und Verlangen untrennbar miteinander verbunden. Viele andere aber sehen sich durch emotionale Nähe in ihren erotischen Ausdrucksmöglichkeiten beeinträchtigt. Die sorgenden, beschützenden Impulse der Liebe unterdrücken nicht selten jene Unbefangenheit, die erotische Freuden erst möglich macht.

In meiner langjährigen Praxis als Therapeutin habe ich immer wieder die Beobachtung gemacht, dass viele Paare, die in ihrem Verhältnis auf Sicherheit bedacht sind, Liebe mit Verschmelzung verwechseln, was ein schlechtes Omen für Sex ist. Damit der sprichwörtliche Funke überspringen kann, muss ein gewisser Abstand gegeben sein. Für Erotik ist Distanz unabdingbar. Oder anders formuliert: Erotik entfaltet sich im Freiraum zwischen der eigenen Person und der des anderen. Um mit dem oder der Geliebten zu kommunizieren, müssen wir diese Leerstelle mitsamt ihren Unwägbarkeiten tolerieren.

Zu diesem Paradox gesellt sich ein weiteres: Leidenschaft wird häufig von Gefühlen begleitet, die der Vorstellung von Liebe zu widerstreben scheinen. Es regen sich zum Beispiel Aggressionen, Eifersucht und Missklang. Ich werde die kulturellen Einflüsse aufzeigen, die den domestizierten Sex formen, sprich: nivellieren, zahm und sicher machen und somit viele Paare auf Dauer langweilen. Ich möchte dazu anregen, spannendere, verspieltere, ja vielleicht sogar frivolere Möglichkeiten auszuprobieren und wenigstens im Schlafzimmer von unserem kulturell überformten Sinn für demokratischen Ausgleich abzusehen.

Um diesem Gedanken weiter nachzugehen, werde ich die Leserinnen und Leser auf einen Exkurs in die Sozialgeschichte mitnehmen. Wir werden sehen, dass Paare von heute ironischerweise mehr in ihre Liebe investieren als je zuvor und dass gerade dieses Modell für Liebe und Ehe mitverantwortlich ist für den sprunghaften Anstieg von Scheidungen. Wir müssen uns fragen, ob die traditionellen Strukturen der Ehe ihrem Mandat jemals gerecht werden können, insbesondere wenn »Bis der Tod uns scheidet« einen fast doppelt so großen Zeitraum umspannt wie in vorausgegangenen Jahrhunderten.

Das magische Elixier, das dies ermöglichen soll, heißt Intimität. Wir werden ihr aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf den Grund zu gehen versuchen. An dieser Stelle sei nur kurz darauf hingewiesen, dass das Klischee, wonach Frauen ganz und gar romantisch gestimmt, die Männer hingegen sexuelle Konquistadoren seien, längst nicht mehr taugt und entsorgt werden sollte. Gleiches gilt für all jene Vorstellungen, die davon ausgehen, dass Frauen typischerweise nach Liebe dürsteten, im Wesentlichen aber treu und häuslich veranlagt seien, während Männer, von Natur aus auf Polygamie gepolt, jegliche Intimität scheuten. Die sozialen und ökonomischen Veränderungen, die die westliche Welt in ihrer jüngeren Geschichte kennzeichnen, haben die traditionellen Geschlechterrollen aufgehoben und besagte Qualitäten sind sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu finden. Stereotype Definitionen mögen durchaus manche Wahrheiten enthalten, sie greifen aber zu kurz, wenn sie auf die Komplexität moderner Beziehungen angewendet werden. Ich werde mich dem Phänomen der Liebe daher mit einer eher androgynen Methode anzunähern versuchen.

In meiner therapeutischen Praxis habe ich die herkömmlichen Prioritäten auf den Kopf gestellt: Vertretern meiner Zunft wurde beigebracht, sich zuerst über den Zustand der Beziehung zu informieren und dann danach zu fragen, wie sich das Geäußerte im Schlafzimmer manifestiert. So gesehen, ist der sexuelle Austausch eine Metapher für die Beziehungen im Allgemeinen. Diesem Ansatz liegt die Annahme zugrunde, dass ein günstigeres Sexleben gewissermaßen automatisch folgt, wenn sich die Beziehung verbessert. Nach meinen Erfahrungen ist dies häufig nicht der Fall.

Herkömmlicherweise favorisiert die Therapie das gesprochene Wort und stellt es über die Körpersprache. Sexualität und emotionale Intimität bedienen sich aber verschiedener Ausdrucksmittel. In der Diskussion über Paarbeziehungen und Erotik möchte ich dem Körper den ihm gebührenden Vorrang einräumen. Er lässt von den emotionalen Wahrheiten, um die es geht, sehr viel mehr aufscheinen als Worte, die diese allzu häufig übertönen. Die dynamischen Kräfte, welche vielen Konflikten zwischen Partnern zugrunde liegen, insbesondere wenn es um Macht, Kontrolle, Abhängigkeit und Verwundbarkeit geht, offenbaren sich dann besonders deutlich, wenn sie über den Körper erfahren und erotisiert werden. Sexualität wirft nicht nur ein Schlaglicht auf Konflikte und Verwirrungen, die um Intimität und Lust kreisen, sie kann auch einen geeigneten Ansatz bieten, um diese destruktiven Entzweiungen zu heilen. Geprägt von persönlicher Geschichte und kulturellen Zurechtweisungen, wird der Körper gleichsam zu einem Text, der von uns allen gelesen werden kann.

Apropos lesen: An dieser Stelle bietet sich eine günstige Gelegenheit, zu erläutern, was Sie im vorliegenden Buch erwartet. Der Einfachheit halber werde ich den Begriff »Ehe« ganz allgemein für langfristige, vertraute Beziehungen und nicht nur im Sinne eines rechtlichen Familienstandes verwenden. Außerdem möchte ich mich frei zwischen männlichen und weiblichen Pronomen bewegen, ohne damit Urteile über ein bestimmtes Geschlecht abzugeben.

Ich persönlich bin, wie es schon mein Name verrät, von weiblicher Glaubensrichtung. Was vielleicht weniger ins Auge springt, ist, dass ich ein kultureller Hybrid bin. Ich bin von vielen Einflüssen geprägt und möchte einen möglichst fundierten...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2020
Übersetzer Michael Windgassen
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Mating in Captivity: Unlocking Erotic Intelligence
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Beziehung • Beziehungen • Beziehungskrise • Beziehungsprobleme • Beziehungsratgeber • beziehungsratgeber für paare • Ehe • Eheberatung • Esther Perel • esther perel deutsch • esther perel mating in captivity • esther perel Wild Life • Eva Illouz • leidenschaft buch • leidenschaft entfachen • leidenschaft in der beziehung • leidenschaft wieder entfachen • Paartherapie • Partnerschaft • Ratgeber • ratgeber beziehung • ratgeber beziehung retten • ratgeber beziehung und partnerschaft • ratgeber beziehung und sex • Sex in der Ehe • Sexratgeber • sexratgeber ehe • Sexratgeber für Frauen • Sexratgeber für Paare • sex ratgeber paare • Sexualität • Treue
ISBN-10 3-95967-921-1 / 3959679211
ISBN-13 978-3-95967-921-3 / 9783959679213
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