Essen gut, alles gut (eBook)

Wie wir wieder lernen, auf unseren Bauch zu hören
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
368 Seiten
Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH
978-3-462-32127-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Essen gut, alles gut -  Dr. Heike Niemeier
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Spüren, was dem Körper gut tut. Darf es ein Snack zwischendurch sein? Wie bleiben wir trotz stressigem Berufsleben gesund? Und was haben Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette und Ballaststoffe damit zu tun? Dr. Heike Niemeier zeigt uns, dass auch bei der Ernährung die inneren Werte zählen, dass Verbote und Verzicht der falsche Weg sind, und dass kleine Änderungen eine große Wirkung haben können. Unterhaltsam, anschaulich und fundiert erzählt uns die erfahrene Ernährungswissenschaftlerin alles, was wir wissen müssen über das, was in den Einkaufswagen, auf den Tisch und in den Magen kommt. In Geschichten aus ihrem Leben, ihrer Praxis und der Forschung zeigt sie uns, dass wir mit Kalorienzählen weder schlank noch glücklich werden - dass wir es mit der richtigen Erkenntnis aber sein könnten. Früher lernten wir, den Teller leer zu essen, damit die Sonne scheint, heute sagen uns Werbung, Zeitschriften und unser schlechtes Gewissen, was gut ist - obwohl das doch unser Bauch am besten weiß!

Heike Niemeier ist promovierte Ökotrophologin - also Ernährungswissenschaftlerin. Sie lebt in Hamburg und arbeitet im gesamten deutschsprachigen Raum als Ernährungsberaterin. Bei Workshops, Schulungen und Vorträgen, in Unternehmen, als Expertin im Fernsehen, aber auch in persönlichen Beratungen hilft sie Menschen, über die Ernährung ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. 

Heike Niemeier ist promovierte Ökotrophologin - also Ernährungswissenschaftlerin. Sie lebt in Hamburg und arbeitet im gesamten deutschsprachigen Raum als Ernährungsberaterin. Bei Workshops, Schulungen und Vorträgen, in Unternehmen, als Expertin im Fernsehen, aber auch in persönlichen Beratungen hilft sie Menschen, über die Ernährung ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. 

Inhaltsverzeichnis

Wozu über das Essen nachdenken?


2. Kapitel Die inneren Werte zählen


Essen wirkt


Wer sich auf den Weg zu einer professionellen Ernährungsberatung macht, hat mehr im Sinn, als nur mal ein wenig über sein tägliches Essen zu klönen oder das ein oder andere Kilo zu verlieren. Ich mache eher die Erfahrung, dass es den Menschen darum geht, endlich zu verstehen, welche Lebensmittel empfehlenswert sind und welche weniger, um die eigene Gesundheit zu verbessern und vor allem um sich in ihrer Haut wohlzufühlen.

Die Ernährungsberatung unterteilt sich in zwei Bereiche: Zum einen geht es um Prävention, also darum, durch die richtige Lebensmittelauswahl und das richtige Essverhalten Erkrankungen vorzubeugen. Die gesunden Personen in meiner Praxis nenne ich die Klienten. Zum anderen geht es um Therapie. In diesem Fall spreche ich von Patienten, deren ernährungsabhängige Erkrankung behandelt oder im besten Fall geheilt werden soll. Die Patienten, die für eine Ernährungsberatung zu mir kommen, leiden an zahlreichen Erkrankungen von A wie Adipositas über B wie Bluthochdruck, C wie chronischen Entzündungen, D wie Diabetes, R wie Rheuma bis Z wie Zöliakie.

»Ernährungsabhängig« bedeutet dabei nicht immer, dass die falsche Ernährung die Ursache einer Erkrankung ist, sondern eher, dass mit der richtigen Lebensmittelauswahl die Erkrankung beeinflusst werden kann. Lebensmittel können dann die medizinische Behandlung unterstützen und im besten Fall sogar ersetzen. Denn schließlich hat eine Therapie durch Essen und Ernährung gegenüber einer Behandlung mit Medikamenten einen großen Vorteil: Essen schmeckt und macht satt – Medikamente nicht und bringen meist auch eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen mit sich!

Zu Beginn einer Ernährungsberatung oder -therapie möchte ich als Ernährungsberaterin von meinem Gegenüber ziemlich viel wissen, was jedoch weniger meiner Neugier geschuldet ist: Als Grundlage von Beratung und Therapie interessieren mich neben dem Gesundheitsverlauf, der sogenannten Anamnese, auch der Lebenswandel und der Beruf, die Erfahrung mit verschiedenen Kostformen sowie die aktuellen Essgewohnheiten – Letztere lasse ich am liebsten mithilfe eines Ernährungstagebuchs ermitteln.

1. Säule der Ernährungsberatung

In der Ernährungsberatung werden Ernährungstagebücher eingesetzt, die viele Fragen rund um das Essen enthalten. Die Antworten sind nützlich, um den Schlüssel zum Esserfolg zu finden.

  • Wie häufig, wann und wie lang wird gegessen?

  • Wo und mit wem wird gegessen?

  • Was und wie viel wird gegessen (und natürlich auch getrunken)?

  • Welche Gefühle und Gedanken bestehen vor, während und nach dem Essen?

  • Besteht zu Beginn der Mahlzeit Hunger oder Appetit?

  • Ist man hinterher satt oder gar pappsatt?

  • Wie hoch ist der Stresspegel vor und während der Mahlzeit?

  • Wie steht es am jeweiligen Tag um die Bewegung (oder wurde gar Sport getrieben)? Wie waren Schlafqualität und Schlafdauer?

Mithilfe dieser Fragen kann herausgefunden werden, was das Essen für Effekte hat, welches Essen für die jeweilige Person gut ist und wie der Speiseplan und das Essverhalten optimiert werden können. In diesem Buch werden wir all diese Punkte beleuchten.

Nicht für jeden sind alle Fragen im Ernährungstagebuch gleich bedeutsam, denn die Gesundheitsfragen sind ebenso individuell wie der jeweilige Alltag mit seinen Abläufen und Herausforderungen. Ich möchte das an zwei Beispielen zeigen:

Frau Busch war gerade in Rente gegangen, als sie zum ersten Mal zu mir in die Beratung kam. Sie und ihr Mann hatten zu Hause nun eine neue Esssituation und sie wollte einiges ändern, weil sie nun endlich Zeit dafür hatte. Wie sich herausstellte, brachte sie auch ein großes Paket mit Diäterfahrungen in die Beratung mit. Nach der Geburt ihrer Kinder war ihr Bauch kontinuierlich dicker geworden, worüber sie all die Jahre sehr unglücklich gewesen ist. Sie hatte vieles ausprobiert, um wieder schlanker zu werden – insbesondere das Kalorien- oder Punktezählen beherrschte sie inzwischen aus dem Effeff, doch es hatte nie geholfen. Warum? Seit über 30 Jahren wusste sie von ihrer verfetteten Leber und der Empfehlung ihres Arztes, »einfach nur« abzuspecken, woraufhin auch die Leber sich erholen könnte. Heute wissen wir, dass es bei diesem Abspecken aber nicht allein um die Zahl der Kalorien geht, sondern auch um die Art der Kalorien. Kalorien aus Kohlenhydraten, Eiweißen, Fetten oder Alkohol haben alle eine unterschiedliche Wirkung – in der Ernährungsberatung müssen wir also genau analysieren, welche Art Kalorien Frau Busch zu sich nimmt. Eines wurde bei der Auswertung ihres Essprotokolls sehr deutlich: Sie aß nicht sehr viel.

Ähnlich ging es auch Herrn Dorn, ein berufstätiger Mann in einer Führungsposition, der zu mir kam, um sich wieder fitter zu fühlen. Seit seiner Jugend plagten ihn immer wieder Sportverletzungen und sein Körper hatte ihm stets einen Strich durch die Rechnung gemacht, wenn er zu seiner alten Fitness gelangen wollte. Da er ein sehr ehrgeiziger Mann und auch ein Team-Player war, hatte er sich vom Sport nicht abbringen lassen und setzte zur Unterstützung auf ein Team aus Physiotherapeuten, Osteopathen, Personal Trainern und mir. Um sein steigendes Gewicht zu senken, hatte er eine Strategie aus viel Training und relativ wenig Essen gewählt. Dieser Weg erscheint fürs Erste vollkommen richtig, eine höhere Verbrennung an Kalorien durch den Sport und eine niedrigere Aufnahme an Kalorien müsste ja theoretisch zum Erfolg führen. Herr Dorn nahm tatsächlich ab, doch es waren nur wenige Kilo, bevor er jedes Mal wieder an eine unüberwindbare Mauer stieß. Was war das Problem? Die Analyse des Ernährungstagebuchs machte es deutlich: Auch er aß zu wenig und zudem die falschen Kalorien. Er aß vor allem zu wenig Eiweiß, um seine Muskeln bei der Trainingshäufigkeit und -intensität gut zu füttern. Und er trank am Abend gern mal das ein oder andere Glas Wein, weil es für ihn zu einem guten Essen eben dazugehörte. Der Alkohol machte nicht nur seiner Leber stark zu schaffen, sondern führte auch dazu, dass seine Fettverbrennung nicht so gut wie gewünscht laufen konnte. Daher schaffte er weder den Muskelaufbau noch die Reduktion des Körperfetts – was wir in meiner Praxis mit einer Waage zur Messung der Körperzusammensetzung beobachten konnten.

Herr Dorn war bereit für Veränderungen, doch da er beruflich sehr viel reist, fand er nicht immer die Zeit, ein Essprotokoll zu schreiben. Ich habe ihm deswegen vorgeschlagen, mir Fotos von seinen Mahlzeiten zu schicken – was vor ein paar Jahren noch einen riesigen Aufwand bedeutet hätte, ging mit dem Smartphone nun im Handumdrehen. Anhand der Bilder konnten wir dann gemeinsam herausfinden, wie die Mahlzeiten optimiert werden können, und zugleich verfolgen, wie sie sich mit der Zeit Schritt für Schritt veränderten. Wie bei vielen anderen befinden sich fast genau die gleichen Lebensmittel auf dem Teller, nur die Proportionen haben sich verändert – und mit ihnen auch die Proportionen am Körper: der Bauch geringer, die Mundwinkel oben.

Dass Menschen wie Herr Dorn oder Frau Busch nicht nur dem lange erhofften Abnehmen näher kamen, sondern sich einfach rundum besser, aktiver und wacher fühlten, ist meines Erachtens das wichtigste Ziel der Ernährungsberatung. Ich bin davon überzeugt, dass im Leben meiner Klient*innen langfristig eher jene Dinge einen Platz finden, deren Effekte spürbar sind. Die Ernährung hat jedoch auch Auswirkungen, die man weder fühlen noch schmecken kann: Bevor wir zu Ihnen als der Bestimmerin oder dem Bestimmer Ihres Lebens zurückkehren, wollen wir uns im folgenden Abschnitt den Blutwerten widmen, die für uns unsichtbar in einer engen Verbindung sowohl mit unserer Ernährung als auch mit unserem Körpergefühl in Verbindung stehen.

Gutes Essen braucht viele Perspektiven

Zu einer guten Analyse gehört in der Ernährungsberatung mehr als die reine Nährstoffanalyse. Auch Vorlieben und Gewohnheiten, der Tagesablauf und die berufliche Situation müssen berücksichtigt werden.

Unbemerkt ins Unglück? Das muss nicht sein!


Bei Herrn Dorn und Frau Busch war die Schieflage des Stoffwechsels auch an den Blutwerten erkennbar. Veränderungen im Stoffwechsel lassen sich in der Regel zwar schon frühzeitig durch eine Blutuntersuchung oder Screenings erkennen, die meisten Menschen suchen den Arzt aber erst bei Unwohlsein oder Schmerzen auf. Veränderte Blutwerte machen jedoch keine Schmerzen, sodass die Anfänge von stoffwechselbedingten Erkrankungen häufig unerkannt bleiben.

Aus meinem Arbeitsumfeld kenne ich Unternehmen, die für ihre Mitarbeiter Gesundheitschecks sehr unterschiedlicher Art anbieten. Ich finde das begrüßenswert und mache auch in meinen Präventionskursen, Workshops oder Vorträgen auf die Vorbeugung durch Blutchecks aufmerksam. Sie lesen richtig: auch in Präventionskursen. Obwohl die meisten Personen in diesen Kursen keine gesundheitlichen Einschränkungen haben, stelle ich doch zunehmend fest, dass bei einer zunehmenden Zahl von Teilnehmer*innen aufgrund ihres Lebens-, Bewegungs- und Ernährungsstils...

Erscheint lt. Verlag 17.12.2020
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Essen / Trinken
Schlagworte Bestseller • Diät • Energie • Ernährung • Ernährungsberaterin • ernährungskompass • Ernährungstipps • Ernährungstrends • Gesunde Lebensweise • Kalorien • Kompass Ernährung • Körpergefühl • Mein Nachmittag • NDR • Sättigungsgefühl
ISBN-10 3-462-32127-7 / 3462321277
ISBN-13 978-3-462-32127-2 / 9783462321272
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