Werde gesund: Die Ursachen von Gesundheit und Krankheit verstehen -  Larry Dossey

Werde gesund: Die Ursachen von Gesundheit und Krankheit verstehen (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
288 Seiten
Crotona Verlag
978-3-86191-196-8 (ISBN)
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Larry Dossey gilt als der Pionier für die Erforschung eines neuen Denkens in der modernen Medizin. Wie Ruediger Dahlke in Europa, so fordert Dossey seit Jahrzehnten in den USA eine Rückbesinnung auf das geistig-seelische Wesen des Menschen und ein Umdenken in der Behandlung von Krankheiten. Die "Medizin einer neuen Zeit" wird entweder ganzheitlich sein oder sie wird scheitern! Mit dieser Formulierung könnte man das Programm von Larry Dossey umschreiben. Dabei liegt in der Betonung des Wortes "ganzheitlich" bereits sein integrierender Ansatz. Es geht nicht um eine Frontstellung zwischen Schulmedizin und alternativen Behandlungsmethoden, sondern es geht um ein tieferes Verständnis des Wesens von Krankheit und Gesundheit. Der Schlüssel dazu liegt nicht in der Praxis des Arztes, sondern allein im Menschen selbst! Anhand von faszinierenden Fallbeispielen und bewegenden Erfahrungen aus seiner langjährigen ärztlichen Praxis belegt Dr. Dossey, über welche immense Einflussmöglichkeiten jeder Einzelne verfügt, um gesund zu werden. Ein wahrhaft grundlegendes Buch, das sich auf brillante Weise umfassend und sachkundig mit einem neuen Denken in der Heilkunst befasst und dem Einzelnen wieder die Handlungsvollmacht zurückgibt, um aus eigenem Antrieb entscheidende Schritte zu unternehmen, um endlich nachhaltig gesund zu werden!

Es geschah das Wort des Herrn zu Jonas … mache dich auf und gehe in die große Stadt Ninive und predige wider sie … Aber Jonas machte sich auf und floh vor dem Herrn … und da er ein Schiff fand und trat hinein, dass er mit ihm gen Tharsis führe, vor dem Herrn.

DAS BUCH JONAS

Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow machte die Beobachtung, dass wir alle den inneren Antrieb haben, uns zu verbessern, höhere Ziele zu erreichen, unser inneres Potenzial zu verwirklichen. Doch führen wir das oft nicht aus. Es ist so, als gäbe es etwas, was uns zurückhält, uns hemmt, sich dem entgegenstemmt, was wir für möglich halten – wenn wir es nur vollenden könnten. Fast jeder von uns weiß, dass wir besser sein und mehr tun könnten. Warum tun wir es nicht? Maslow gibt darauf die folgende Antwort:

Wir haben Angst vor unseren höchsten Möglichkeiten … Im Allgemeinen fürchten wir uns, das zu werden, was wir in unseren vollendetsten Augenblicken flüchtig schauen können, unter den vollkommensten Bedingungen, mit dem Einsatz großen Mutes. Wir erschauern begeistert vor den göttlichen Möglichkeiten, die wir in solchen Gipfelaugenblicken in uns selbst erkennen. Dennoch erschauern wir gleichzeitig vor Schwäche, Scheu und Angst vor denselben Möglichkeiten.

So oft laufen wir vor der Verantwortung davon, die uns von der Natur, vom Schicksal und manchmal sogar vom Zufall nahegelegt wird, so wie Jonas – vergeblich – vor seinem Schicksal davonzulaufen versuchte.91

Diese Abwehr inneren Wachstums nannte Maslow den Jonas-Komplex. Dieser Jonas-Komplex ist der manchmal unbewusste Versuch, unter den eigenen Möglichkeiten zu bleiben, weniger zu tun, als man zu tun in der Lage wäre. Wir nehmen die Haltung ein, dass wir Größeres leisten könnten, wenn wir es nur wollten, und machen uns vor, unsere mindere Leistung entspringe unserer freien Wahl. Wir sind es, die immer noch an den Schalthebeln sitzen, die immer noch Meister unseres Geschicks sind. Wenn wir im Augenblick weniger leisten als wir könnten, werden wir uns vielleicht im kommenden Jahr anders entscheiden.

Maslow beschreibt auch, wie wir nicht nur gegenüber dem höheren Potenzial, das wir in uns selbst erkennen, ambivalent sind, sondern ebenso ambivalent gegenüber diesen Möglichkeiten, die in anderen Personen existieren. Gelegentlich verwandelt sich diese Reaktion in regelrechte Feindseligkeit:

… könnte wirklich jemand, der in die Tiefen der menschlichen Natur geschaut hat, unserer gemischten und oft feindseligen Gefühle gegenüber Heiligen nicht gewahr sein? Oder gegenüber schönen Menschen? Oder gegenüber großen Schöpfern? Oder gegenüber unseren intellektuellen Genies?

Ganz sicher lieben und bewundern wir alle die Menschen, die das Wahre, das Gute, das Schöne, das Gerechte, das Vollkommene, das im höchsten Sinne Erfolgreiche verkörpert haben. Dennoch fühlen wir uns ihnen gegenüber nicht wohl in unserer Haut. Wir empfinden ihnen gegenüber Angst, Verwirrung, vielleicht ein wenig Eifersucht oder Neid, etwas Unterlegenheit und Tolpatschigkeit. Gewöhnlich lassen sie uns unsere Selbstsicherheit, unsere Geistesgegenwart und Selbstachtung verlieren.92

Wir nehmen übel, dass andere getan haben, was wir auch hätten tun können, aber nicht getan haben – nämlich das in uns vorhandene Potenzial voll zu verwirklichen. Menschen mit großartigen Leistungen erinnern uns an unsere Schwäche, unser Versagen. Vielleicht wissen wir innerlich, dass sie genauso sterblich sind wie wir selbst und einst auch nicht großartig waren, sondern Wesen aus Fleisch und Blut wie wir selbst, mit denselben Zweifeln, Befürchtungen und Ängsten. Im Gegensatz zu uns jedoch haben sie sich von ihnen gelöst und sie überwunden. Diese Erkenntnis scheint unserem Gefühl der Unterlegenheit und Wertlosigkeit noch eine besondere Spitze zu geben. In Gegenwart des Großartigen gibt es keinen Ort, an dem wir uns vor unseren inneren Botschaften der Schwäche und des Versagens verstecken könnten. Es ist leichter, die Großen zu hassen, als uns selbst.

Diese Bemerkungen Maslows liefern den Hintergrund, vor dem wir eine nur selten gestellte Frage stellen können: Warum sind wir nicht gesünder? Warum sind wir nicht so gesund, wie wir es unserer Erkenntnis nach sein könnten? Es ist eine auffallende Tatsache, dass jeder von uns weiß, wie er einen besseren Gesundheitszustand erreichen könnte, und dennoch tun wir es nicht. Was hält uns davor zurück?

Es ist eine meiner seltsamsten Erfahrungen als Arzt: Ständig untersuche ich Menschen und lege entsprechende Karteikarten über sie an. Ich lasse Labortests jeder nur denkbaren Art durchführen. Dann gebe ich ihnen Ratschläge, wie sie gesünder sein könnten, und was bekomme ich zu hören? »Aber das weiß ich doch alles schon!« Gewöhnlich ist es nutzlos, diesen Patienten darauf zu antworten: »Warum haben Sie mich dann konsultiert? Warum sparen Sie sich nicht die Kosten und tun einfach, was Sie bereits wissen?«

Bei solchen Gelegenheiten wird dem Patienten und mir peinlich klar, dass unsere Gespräche von etwas Seltsamen und Unlogischem durchdrungen sind und der Patient nicht gekommen ist, um sich sein persönlichen Versagen vorhalten zu lassen. Insofern kann ich meine Kommentare und Predigten für mich behalten. Aus welchem Grund auch immer der Patient den Arzt aufsucht: Ganz gewiss nicht, um sich daran erinnern zu lassen, dass er ein Mensch mit schwachem Willen, unlogischer Denkweise und einem Hang zur Selbstzerstörung ist. Daher schweige ich und sage mir selbst: Maslow hatte recht. Auf dem Gebiet der Gesundheit bleiben wir ebenso unter unserer Leistungsfähigkeit wie in anderen menschlichen Bereichen. Wir setzen weniger in die Tat um, als wir könnten. Obwohl meine Gedanken niemals auf dem Krankenblatt des Patienten vermerkt werden, stelle ich für mich die Diagnose: Jonas-Komplex.

In Angelegenheiten der Gesundheit ist es erstaunlich, wie sehr dieses Problem alles durchdringt. Wer würde zum Beispiel die Statistiken bezweifeln, in denen die Wirksamkeit der Gurte in Kraftwagen bezeigt wird? Trotzdem hat sich der tatsächliche Gebrauch der Gurte unendlich langsam durchgesetzt. Ausreden wie diese wurden vorgeschoben: »Ein Bekannter von mir musste sterben, weil er sich bei einem Unfall nicht rechtzeitig aus seinem Gurt befreien konnte.« Und wer kann eigentlich noch die zerstörerischen Auswirkungen von anhaltendem und unvermindertem Stress auf die Gesundheit ignorieren? Dennoch höre ich immer wieder: »Ich mag dieses starke Gefühl der Erregung, Doktor. Bei meinem Job gibt es mir den richtigen ›Biss‹ für den Konkurrenzkampf. Wenn Sie mir das nehmen, könnte ich ebenso gut aufhören zu arbeiten.« Der Jonas- Komplex in vollem Schwung. Denken Sie an einen Manager mittleren Alters, an sitzende Lebensweise gewöhnt, mit Übergewicht, der auf einmal die Idee hat, »das Ruder herumzuwerfen«: Er lässt sich auf ein viel Fleiß erforderndes Programm ein, um Gewicht zu verlieren und sich körperlich fit zu machen – weigert sich jedoch, das Rauchen aufzugeben.

Das sind eindeutige Beispiele aus Behandlungszimmern aller Ärzte überall in der Welt. Unseren Versuchen, im Gesundheitsbereich unter unseren Möglichkeiten zu bleiben, scheinen keine Grenzen gesetzt. Manchmal verstoßen wir dabei so flagrant gegen den gesunden Menschenverstand, dass wir bemüht scheinen, unsere Gesundheit bewusst zu sabotieren.

Während meiner Ausbildung als Medizinalassistent war ich einige Wochen in der Station für Lungenkrankheiten tätig. Die meisten Patienten dort litten an Folgeerscheinungen langfristigen Zigarettenkonsums – an chronischer Bronchitis und Lungenemphysem. Jeden Morgen wurde ein Verkaufskarren mit allerlei Kleinkram durch die Zimmer geschoben – Zeitungen und Zeitschriften, Rasierkram und – kaum zu fassen – Zigaretten. Nicht einmal eine durch Zigarettenrauchen verursachte und zu Arbeitsunfähigkeit führende Krankheit reichte aus, die Menschen von dieser Sucht abzubringen. Bemühungen, Zigarettenpackungen von diesem Verkaufskarren zu verbannen, scheiterten am heftigen Protest der Patienten. Einer von ihnen war besonders bekannt. Durch das Rauchen hatte er sich eine Lungenkrankheit im Endstadium zugezogen, die ihm solche Schwierigkeiten beim Atmen machte, dass bei ihm ein permanenter Luftröhrenschnitt vorgenommen werden musste. Aus dieser Öffnung wurden die zähen Sekretionen abgesaugt, da er zu schwach war, sie aus eigener Kraft auszuhusten. Sauerstoff und Medikamente konnten ihm über eine Beatmungsmaschine durch den Luftröhrenschnitt zugeführt werden. Nie werde ich diesen unerschütterlichen alten Mann vergessen. Er hatte herausgefunden, dass der Durchmesser der eingeführten Tracheostomie-Kanüle genau den Durchmesser einer Zigarette hatte; und nun lag er da auf dem Rücken, zündete sich eine Zigarette an, steckte sie in das Loch in seinem Hals und rauchte durch den künstlichen Luftweg, wobei die Zigarette vertikal aus seiner Luftröhre herausragte! Nicht einmal die Gewissheit des bevorstehenden Lungentodes konnte ihn von dieser Gewohnheit abbringen.

Am häufigsten versinken wir jedoch auf subtilere Weise im Jonas-Komplex, subtil genug, dass wir uns selbst zum Narren halten können, indem wir die Folgen unseres Tuns einfach ignorieren. Unsere Verstöße gegen den gesunden Menschenverstand können so simpel sein wie etwa das Versäumnis, täglich die Zähne zu putzen, oder Blut im Anus Hämorrhoiden zuzuschreiben, obwohl wir wissen, es könnte eine Folge von Dickdarmkrebs sein. Frauen beachten einen Knoten in der Brust nicht weiter, weil sie sich sagen, es handle sich nur um eine »Zyste«. Wir gehen periodischen Stuhlganguntersuchungen mit der Ausrede aus dem Weg, »in...

Erscheint lt. Verlag 4.5.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Medizin / Pharmazie Naturheilkunde
ISBN-10 3-86191-196-5 / 3861911965
ISBN-13 978-3-86191-196-8 / 9783861911968
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