Die Seele

Instrument des Geistes
Buch | Softcover
48 Seiten
2008 | 4. Auflage
Prosveta Deutschland (Verlag)
978-3-89515-033-3 (ISBN)
4,00 inkl. MwSt
"Der Geist arbeitet an der Materie durch einen Vermittler, die Seele. Diese Seele ist also auch ein Werkzeug für den Geist, das er benutzt, um die physische Ebene zu erreichen, denn er selbst kann das nicht. Nur die Seele hat die Möglichkeit, die Materie zu berühren. Durch sie kann also der Geist die Materie modellieren, sie gestalten und ihr Befehle geben. Ohne die Seele und ihre Fähigkeiten hätte der Geist keine Macht über die Materie."Omraam Mikhaël Aïvanhov

Was hat man über die Seele nicht schon alles erzählt! Ich habe schon die seltsamsten und obskursten Theorien gelesen, vor allem in den Büchern, die die Theologen schreiben. Das kommt davon, dass sie die Natur nicht richtig beobachtet haben. Wenn man es versteht, die Natur zu beobachten, kann man die Antworten auf die komplexesten, abstraktesten philosophischen und spirituellen Fragen finden. Ihr müsstet mittlerweile gewohnt sein, damit zu arbeiten, die Sprache der Natur zu entziffern. Wie oft habe ich über dieses Thema schon zu euch gesprochen! Aber ihr nehmt das nicht ernst. Ihr findet meine Interpretationen originell und poetisch, aber gerade gut genug für die Kinder, zu einfach für euch... Wenn man jetzt alle Möglichkeiten der Seele behandeln will und die verschiedenen Modelle, wie man sie dargestellt hat, gibt es noch viel zu sagen. Die Seele hat gestaltende, formende Eigenschaften und sie kann sich ausdehnen so weit wie das Universum. Sie hat keine Grenzen. Darum hat man sie auch astrales Licht, universelles Medium, etc. genannt... Aber unter all den symbolischen Darstellungen, die es von der Seele gibt, ist eine, die für viele unerklärlich geblieben ist, nämlich jene von der Schlange, die sich in den Schwanz beißt. Auch hier kann man eine Dreiteilung erkennen: den Kopf, den Körper und den Schwanz der Schlange. Der Kopf der Schlange symbolisiert den Geist, ihr Schwanz den physischen Körper, und alles was zwischen Kopf und Schwanz liegt, steht für die Seele. Aber was das bedeutet, darf ich euch nicht sagen. Ich sage euch nur, dass mich dieses Symbol viele Jahre lang beschäftigt hat. Ich wollte wissen, was es darstellt, und als ich es herausgefunden habe, war das eine unbeschreibliche Offenbarung. Danach habe ich alles in meiner Macht stehende getan, um das zu verwirklichen, was die Eingeweihten in diesem Symbol verborgen haben. In Wahrheit ist es sehr einfach: Wenn der Himmel euch hilft, zu verstehen, ist es sehr einfach... Und wo befindet sich nun der Mensch? Überall. Ihr werdet sagen: »Sogar in seinem physischen Körper?« Ja, sogar in seinem physischen Körper. Wenn er sich mit seinem Körper identifiziert, wie das so viele Menschen tun, die nur leben, um ihren Bauch, ihren Magen, ihren Geschlechtstrieb, etc. zufrieden zu stellen, dann ist er der Körper. In Wirklichkeit ist der Körper selbstverständlich nicht der Mensch, er ist nur sein Werkzeug, sein Gewand. Ihr könnt euch ein Bein oder einen Arm amputieren lassen, man kann euch einen Lungenflügel oder eine Niere herausnehmen, und ihr lebt weiter. Ihr sagt »Ich« und spürt, dass ihr weder in den Beinen oder in den Armen seid, noch in den restlichen Körperteilen. »Also« , werdet ihr sagen, »ist der Mensch in seiner Seele?« Ja, sicher, dort ist er eher, aber nicht zur Gänze. In Wirklichkeit befindet sich der Mensch in seinem Geist. Und seine Seele? Er manifestiert sich durch sie wie durch einen Körper. Freilich ist sie ein höherer, lichtvoller Körper, aber sie ist trotzdem ein Körper, der sich ebenfalls eines Tages auflösen wird. Und von diesem Zeitpunkt an wird der Mensch ausschließlich in seinem Geist leben. Wenn man von der menschlichen Seele sagt, dass sie unsterblich ist, spricht man in Wirklichkeit von der höheren Seele, das heißt vom Geist. Aber die niedere Seele, die dem Astralleib und dem niederen Mentalleib entspricht, wird verschwinden, denn sie ist sterblich. Ja, die niedere Seele des Menschen ist sterblich, aber seine spirituelle Seele, die nichts anderes ist, als sein Geist, ist unsterblich, und in ihr wird er eines Tages leben. Natürlich kann er schon von heute an damit beginnen, aber nur unter der Bedingung, dass er sich nicht mit all dem verwechselt, was nicht er ist. Indem er sich beobachtet, sich analysiert, meditiert und betet, muss er daran arbeiten, sich zu suchen und zu finden. Warum? Weil er sich verirrt hat, und der Verirrte all seine Möglichkeiten verliert. Die Menschen haben sich von der Quelle, vom Geist, entfernt, sie sind sich ihrer wahren Identität nicht mehr bewusst, und mit dem Verlust dieses Bewusstseins haben sie alles verloren. Aus diesem Grund geben alle Einweihungslehren dem Schüler die Aufgabe, sich selbst zu finden und zu erkennen. Auf dem Giebel des Tempels von Delphi stand geschrieben: »Erkenne dich selbst« , aber nur wenige Denker haben dieses Gebot verstanden. Man glaubt, sich zu erkennen bedeutet, seinen Charakter zu kennen, seine Schwächen und Stärken. Nein, hier geht es um mehr. Wenn es nur um Psychologie ginge, hätte man diese Worte niemals auf einen Tempel geschrieben! Es ist zu einfach, sich nur auf diese Weise zu kennen. Die wahre Erkenntnis der Einweihungswissenschaft ist es, zu verschmelzen, sich zu vereinigen durch einen Akt der Liebe, wie es in der Bibel geschrieben steht: »Adam erkannte Eva« und »Abraham erkannte Sarah« . Das wahre Kennen ist die Vereinigung. Wenn die Eingeweihten sagten »erkenne dich selbst« , wollten sie damit sagen, dass der Mensch nicht das ist, wofür er sich hält. Er muss lernen, sich zu erkennen, und sich zu erkennen bedeutet, sich zu identifizieren, sich zu vereinigen mit dem eigenen Selbst, diesem höheren Selbst, das oben ist in der Region des Geistes. Deswegen muss er alles loslassen, was nur Hülle ist, Abglanz und Illusion und weiter oben suchen, bis dass er eins wird mit seinem Geist. Das ist es, was es heißt, sich selbst zu erkennen, und genau das ist auch ein Aspekt des Symbols der Schlange, die sich in den Schwanz beißt. Allerdings ist das nur ein winziger Teil davon. Den Rest, sucht ihn euch selber! Der Sinn der Einweihung, ich sage es noch einmal, ist es, den Menschen zu lehren, sich von seiner niederen Natur zu lösen, um im Einklang schwingen zu können mit seinem Geist, der sein wahres Selbst ist. Dann besitzt er alle Eigenschaften des Geistes, die Macht, die Beherrschung, das Wissen. Die Verschmelzung mit dem höheren Ich, das ist die Verschmelzung mit Gott. Ja, sich zu finden, sich zu erkennen, heißt sich verschmelzen mit der Gottheit, denn dieser Funke, dieser Geist, der im Menschen ist, ist nie von Gott getrennt. Und indem er sich sucht und sich findet, erreicht der Mensch das erhabene Bewusstsein, in Gott zu leben und zu atmen. Meine lieben Brüder und Schwestern, diese Philosophie ist immens, grandios... Wie viel man bis jetzt davon verstanden hat, weiß ich nicht, aber ich werde mit allen Mitteln versuchen, EIN LICHT AUF SIE ZU WERFEN, um sie mit euch zu teilen. Für mich ist alles sehr klar und einfach, alles ist zusammengefasst in dem Symbol der Schlange, die sich in den Schwanz beißt. Und, seht ihr, das Außergewöhnlichste an den Eingeweihten ist, dass sie es verstanden, eine unermessliche Wissenschaft zusammenzufassen, zu komprimieren in ein Symbol, das dem Anschein nach unbedeutend ist. "Aber warum« , werdet ihr sagen, »muss man die beiden Enden der Schlange vereinigen?« Dazu sage ich euch nur, dass, wenn der Mensch - symbolisch gesprochen - wie eine gerade Linie oder wie eine Sinuskurve bleibt, seine Energien sich zerstreuen und er schwach wird. Wenn er hingegen die beiden Enden vereint, dann sind die beiden Pole verbunden und es sammeln sich großartige Kräfte im Mittelpunkt des Kreises. Solange der Mensch sich nicht gefunden hat, verlassen ihn seine Kräfte ungenutzt, aber wenn er sich findet, sind seine Kräfte zur Stelle, angesammelt, kondensiert und aufbewahrt, damit sie für die Arbeit zur Verfügung stehen. Ja, der Kopf und der Schwanz... die wahre Erkenntnis ist das Ergebnis der Verbindung des Kopfes mit dem Schwanz. Das Unglück der Menschen ist, dass sie immer versuchen, sich durch die anderen zu erkennen. Der Mann sucht immer eine Frau, die Frau einen Mann, um sich zu vereinigen. Deswegen schaffen sie es nicht, sich zu finden, denn außerhalb von sich selbst kann man sich nicht finden, und die Kräfte sind verloren und vergeudet. Man findet sich niemals durch jemand anderen, das sind vergebliche Bemühungen. Freilich, man hat ein paar unbedeutende Gefühle und Befriedigungen, aber sofort danach entfernt man sich, ist wieder getrennt, ja sogar dermaßen getrennt, dass man zu streiten anfängt. Man möchte verschmelzen, sich vereinigen, aber da ist nichts zu machen! Es handelt sich immer um zwei verschiedene, getrennte Personen. Man findet sich selbst nur, wenn man aufhört, sich in der Außenwelt, in den anderen, zu suchen und stattdessen im Inneren sucht, um das Symbol der Schlange, die sich in den Schwanz beißt, zu verwirklichen. Dann sammeln sich die Kräfte an, man hat mehr Licht und lebt in der Fülle.

Erscheint lt. Verlag 20.10.2008
Reihe/Serie Broschüren ; 319
Verlagsort Dietingen
Sprache deutsch
Original-Titel L’âme
Maße 110 x 180 mm
Gewicht 49 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Schlagworte Aivanhov • Astrologie • Esoterik • Geist • Hardcover, Softcover / Ratgeber/Spiritualität/Esoterik • HC/Ratgeber/Spiritualität/Esoterik • Kabbala • Körper • Nerven • Psyche • Seele • Taschenbuch / Sachbücher/Esoterik/Allgemeines, Nachschlagewerke
ISBN-10 3-89515-033-9 / 3895150339
ISBN-13 978-3-89515-033-3 / 9783895150333
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung

von Pim van Lommel

Buch | Softcover (2023)
Patmos Verlag
22,00
meistere dein Leben

von Shi Heng Yi

Buch | Hardcover (2023)
O.W. Barth (Verlag)
28,00
mit einem Geleitwort von Elke Heidenreich

von Manfred Lütz

Buch | Hardcover (2024)
Kösel (Verlag)
30,00