Und jetzt? Der Survival-Guide fürs Leben nach der Schule (eBook)

Alles, was du wissen musst - von Auslandsjahr bis Zusatzversicherung
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
240 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-26369-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Und jetzt? Der Survival-Guide fürs Leben nach der Schule -  Johanna Jadwiczek
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Endlich mit der Schule fertig - raus ins eigene Leben?! Vielen fällt jetzt auf, was sie alles nicht gelernt haben: Wie kriege ich raus, was ich beruflich machen will? Wie finde ich eine eigene Wohnung oder einen Praktikumsplatz? Was ist ein Dispo-Kredit? Woher bekomme ich eine Sozialversicherungsnummer und wofür brauche ich die? Keine Sorge! Dieser praktische Ratgeber liefert Antworten auf alle Fragen, die junge Erwachsene rund um ihre Zukunft haben. Ob Ausbildung, Führerschein, eigene Wohnung oder Versicherungen: Zahlreiche praktische Tipps in diesem schön gestalteten Handbuch helfen in allen Lebensbereichen - übersichtlich und leicht verständlich.

Johanna Jadwiczek hat nach ihrem Abitur 2017 diverse Praktika bei Print-, Funk- und Fernsehunternehmen absolviert, Zeit im Ausland verbracht sowie eine Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print abgeschlossen. Sie hat sich nach ihrem Schulabschluss intensiv damit beschäftigt, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll und welche Aufgaben und Verpflichtungen nun auf sie zukommen. Diesen Erfahrungsschatz teilt sie in ihrem ersten Buch.

3. WAS SPRICHT FÜR …

Wenn ich so darüber nachdenke, kenne ich kaum eine Person, die ihr erstes Studium oder ihre erste Ausbildung auch beendet hat. So gut wie alle in meinem Freundes- und Bekanntenkreis haben sich zwischendrin noch einmal umentschieden und etwas Neues begonnen, weil ihnen die ursprüngliche Wahl doch nicht mehr gefallen hat. Manche haben schon im oder nach dem ersten Semester beschlossen, dass sie das Studienfach wechseln wollen, andere auch erst nach dem vierten. Zwangsläufig stellt man sich in so einer Situation die Frage, wieso man nicht schon vorher darauf gekommen ist, und wirft sich vor, das letzte Jahr oder die letzten Monate verschwendet zu haben. Und ja, natürlich ist es frustrierend, die Zeit »verloren« zu haben, aber diese Sichtweise bringt einen nicht weiter. Selbst wenn ihr merkt, dass euch der Studiengang vielleicht doch zu theoretisch ist oder euch eure Wahl aus anderen Gründen nicht mehr gefällt, dann seid ihr aus dieser Erkenntnis doch ein wenig schlauer geworden, oder etwa nicht?

Verabschiedet euch auch von dem Gedanken, dass das Leben ein purer Wettbewerb ist, das stimmt nämlich nicht. Wenn euer bester Freund direkt die richtige Wahl getroffen hat und zwei Jahre vor euch einen Abschluss in der Tasche hat, dann freut euch doch für ihn. Sein Erfolg schließt euren Erfolg keinesfalls aus. Ich denke, es ist ganz natürlich, sich hin und wieder mit anderen zu vergleichen. Jetzt ist sie schon fertig, und ich gammel immer noch im zweiten Semester rum. Ich würde so gerne ausziehen, genau wie meine beste Freundin. Wieso weiß eigentlich jeder, was er machen will, nur ich nicht? – Doch solche Gedanken machen einen irgendwann kaputt.

Man idealisiert das Leben der anderen und sieht bei sich selbst nur Probleme und Fehler, die sonst niemand zu haben scheint. Von diesem Irrglauben kann ich euch hiermit gerne erlösen, denn so ziemlich jeder macht sich Sorgen um seine Zukunft, jeder hat mal Zweifel, jeder will glücklich sein und versucht, seinen Platz im Leben zu finden. Es ist okay, dass das Leben von euch und euren Freunden nicht synchron verläuft. Ihr seid doch auch nicht vollkommen gleich, oder? Wenn eure Persönlichkeiten unterschiedlich sind, wieso sollte es dann nicht auch euer Alltag sein? Ist es nicht so vielleicht sogar spannender? Außerdem: Manche sind schon mit 22 mit der Uni fertig und suchen drei Jahre lang nach einem Job, der ihnen wirklich gefällt. Andere brechen ihr Studium im zweiten Semester ab, starten eine Ausbildung und finden mit 21 Jahren ihren Traumjob. Man kann nicht sagen, der eine Weg ist richtig und der andere falsch. Und manchmal ist es gar nicht schlimm, eine etwas holprigere Abzweigung zu nehmen.

In meinem Freundeskreis finden sich viele Beispiele dafür, dass der erste Weg, den man einschlägt, nicht gleich der Richtige sein muss. Das ist gar nicht schlimm.

Meine Freundin Selin, zum Beispiel, wollte seitdem wir uns kennen, Menschenrechtlerin werden. Ihr nächster Schritt schien daher klar zu sein: ein Jurastudium. Nach zwei Semestern merkte sie, dass ihr der kreative Ausgleich zu dem sehr theoretisch ausgerichteten Studienfach fehlte, daher entschied sie – nebenbei wohlgemerkt –, Modedesign zu studieren. Ihr wurde klar, dass in diesem Bereich ihre wahre Leidenschaft lag, und sie brach das Jurastudium irgendwann ganz ab. Ihre Interessen hatten sich geändert, und anstatt stur weiter Jura zu studieren, nur weil das früher einmal ihr Plan gewesen war, folgte sie ihrem Bauchgefühl und wählte einen Weg, mit dem sie sich besser identifizieren konnte.

Was man von Selin lernen kann, ist, mit der Zeit zu gehen. Habt keine Angst, wenn sich eure Interessen im Laufe eures Lebens ändern. Selin war mutig genug, noch einmal etwas ganz anderes zu beginnen, und das bewundere ich sehr an ihr.

Meine Freundin Pauline hat bereits mehrere Wege eingeschlagen und nun endlich den richtigen für sich gefunden. Ihr erstes Hindernis, wie bei vielen Abiturienten, war die Zulassung zum favorisierten Studiengang. Nicht selten ist der Ansturm auf ein Fach so groß, dass der Notendurchschnitt bestimmt, wer angenommen wird. Sie entschied sich daher zunächst für ein privates Studium im Bereich Eventmanagement, in dessen Rahmen sie in einem Hotel arbeitete. Dabei stellte sie fest, dass ihr die Arbeit in dieser Branche nicht gefiel, und sie sah sich nach etwas Neuem um. Sie begann ein Architekturstudium, was ihr weitestgehend gefiel, doch die Berufsaussichten schreckten sie ab. Während all dieser Zeit hatte sie allerdings einen bestimmten Studienwunsch immer im Hinterkopf: Grundschullehramt. Ihr Notendurchschnitt war damals zwar nicht gut genug gewesen, doch sie gab nicht auf und bewarb sich immer wieder. Als sie schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte, wurde sie schließlich durch das Nachrückverfahren zum Studiengang zugelassen.

Was ihr von Pauline lernen könnt, ist, Geduld und Hartnäckigkeit an den Tag zu legen. Wenn ihr wirklich für etwas brennt, verfolgt euer Ziel, und vielleicht werdet ihr wie Pauline irgendwann dafür belohnt.

Um in den Studiengang Medizin aufgenommen zu werden, braucht es exzellente Noten und eine Portion Glück. Ein guter Freund von mir muss sich seit Jahren damit herumschlagen. Solange ich ihn kenne, will Aran plastischer Chirurg werden. Leider hat es bis jetzt nicht geklappt, aber das bedeutet nicht, dass er Däumchen dreht und abwartet, bis etwas passiert. Aran hat sich für eine Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten entschieden, bewirbt sich aber weiterhin regelmäßig um einen Medizin-Studienplatz. Er kennt seine Stärken und weiß genau, in welcher Branche er später arbeiten möchte. Ihm ist bewusst, dass das Wissen und die Erfahrungen, die er in seiner Ausbildung sammelt, ihm später im Studium zugutekommen werden.

Was ihr von Aran lernen könnt, ist Zielstrebigkeit.

Meine Freundin Saskia entschied sich ein Jahr vor dem Abi dazu, die Schule abzubrechen und eine Ausbildung zu beginnen. Drei Jahre später hatte sie mit ihrem IHK-Abschluss gleichzeitig ihr Fachabi in der Hand. Sie wurde in der Immobiliengesellschaft, in der sie ihre Ausbildung gemacht hat, übernommen und war die Erste von uns mit einem festen Job. Eventuell wird sie später noch studieren, aber das hat für sie momentan keine Priorität. Aktuell bereitet Saskia sich auf einen anderen wichtigen Job vor, denn während ich das hier schreibe, erwartet sie ein kleines Mädchen.

Was ihr von Saskia lernen könnt, ist, euer Ziel zu verfolgen und eure Entscheidungen nicht davon abhängig zu machen, welchen Weg die Menschen um euch herum einschlagen.

Ich selbst habe mich zunächst für eine Ausbildung entschieden. Während meines Gap Year war ich aus strategischen Gründen als ausbildungssuchend gemeldet und musste daher regelmäßig zur Agentur für Arbeit, um über mögliche Stellen zu sprechen. Eine Ausbildung habe ich erst gar nicht in Erwägung gezogen, es war mehr eine Formalie als ein konkreter Plan. Aber als ich während meiner Praktika merkte, wie gerne ich arbeiten ging, pflanzte sich die Idee, statt eines Studiums erst mal eine Ausbildung zu beginnen, langsam in meinen Kopf. Ich wollte mein eigenes Geld verdienen und sehen, aus was ich gemacht bin, bevor ich mich erneut mit theoretischem Wissen herumschlug. Ich wusste aber auch, dass mir trotz der Erfahrungen, die ich zu diesem Zeitpunkt bereits gesammelt hatte, noch Orientierung fehlte, denn so ganz genau konnte ich immer noch nicht sagen, in welche Richtung ich beruflich gehen wollte. Schließlich entschied ich mich für eine zweieinhalbjährige Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print, weil ich dabei einen Großteil der Abteilungen durchlaufen sollte, die mich sowieso interessierten, wie zum Beispiel Werbung und Presse. Durch meinen Einsatz in den verschiedenen Abteilungen konnte ich feststellen, welche Aufgaben mich in dem jeweiligen Bereich erwarten würden und ob mir die Arbeit dort überhaupt Freude bereitete.

Wenn ich früher jemandem erzählt habe, dass ich später gerne einen Beruf ergreifen würde, der mir Spaß macht, habe ich oft gehört, dass ein Job keinen Spaß machen müsse. Dafür sei die Freizeit da. Aber diese Ansicht teile ich nicht, und das solltet ihr auch nicht. Ihr habt jedes Recht, einen Beruf auszuwählen, der euch Freude bereitet, und ihr seid niemandem Rechenschaft schuldig.

Ich schätze, was ihr von mir lernen könnt, ist, euch selbst zu vertrauen. Ich wollte damals keine Kurzschlussentscheidung treffen und etwas anfangen, von dem ich gar nicht wusste, ob es mir überhaupt gefallen würde. Ich war in der glücklichen Lage, mir Zeit für mich selbst nehmen zu können, um herauszufinden, welche berufliche Richtung ich einschlagen wollte. Und trotz dieser Suche nach Antworten – bzw. gerade deswegen – habe ich jetzt mehrere Zeugnisse und einen Berufsabschluss in der Tasche.

Vertraut also eurem Bauchgefühl. Genauso wie jeder andere habe ich keine Ahnung, was die Zukunft für mich bereithält, aber ich vertraue darauf, dass ich Entscheidungen treffen werde, die mir in dem Moment richtig erscheinen – mehr kann ich nicht tun. So ernüchternd das auch klingen mag, aber ihr werdet vermutlich euer ganzes Leben lang versuchen herauszufinden, was ihr eigentlich wollt und welcher Weg der richtige für euch ist, genau wie ich. Alles, was ihr beeinflussen könnt, ist euer nächster Schritt, und ich hoffe, dass ich euch mit...

Erscheint lt. Verlag 8.3.2021
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte 18. Geburtstag • Abitur • Abschlussfeier • Ausbildung • Berufswahl • Bewerbung • eBooks • Erwachsen werden • Fibel • Fragen & Antworten für junge Erwachsene • Freiwilliges Jahr • Führerschein • Geburtstag • Geld • Geschenk • Geschenk für Jugendliche • Geschenkidee • Handbuch • Persönlichkeitsentwicklung • Ratgeber • Schulabschluss • Studium • Überblick • Versicherung
ISBN-10 3-641-26369-7 / 3641263697
ISBN-13 978-3-641-26369-0 / 9783641263690
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