Think The Yoga Way (eBook)

Mit Yoga unser Glück finden und nebenbei die Welt retten
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
224 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2318-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Think The Yoga Way -  Bettina Schuler
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Jeder Mensch kann glücklich werden. So lehrt es der indische Gelehrte Patañjali. Mit dem achtgliedrigen Yoga-Weg hat er eine Anleitung hinterlassen, mit der wir alle dauerhaft unser Glück finden können. Dass dieser Jahrtausende alte Weg heute noch aktuell ist, beweist Bettina Schuler in ihrem Buch: Sie überträgt die alten Weisheiten in die Gegenwart und zeigt, wie wir mit uns und unseren Mitmenschen in Einklang leben können. Dafür müssen wir uns auf Werte wie Nächstenliebe, Mitgefühl und Wahrhaftigkeit zurückbesinnen. Zum Beispiel, indem wir wieder Gewaltlosigkeit praktizieren und weder uns noch andere mit Worten und Taten erniedrigen. Oder uns in Enthaltsamkeit üben und mit unserem Planeten achtsamer umgehen. Womit wir nicht nur das innere Glück finden, sondern ganz nebenbei auch noch die Welt retten. Yoga ist keine Trendsportart, sondern in erster Linie eine Lebenseinstellung. Das zeigt uns Yogalehrerin und Buchautorin Bettina Schuler mit ihrem Buch der Selbstfürsorge!

https://bettinaschuler.de/ Bettina Schuler, geb. 1975, ist Yoga-Lehrerin, Buchautorin, Speakerin und Journalistin. Sie gründete Citizen2be, eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, durch eine Yoga-Trauma-Therapie geflüchteten Frauen zu helfen, sich gesund in Deutschland zu integrieren. Citizen2be wurde 2016 von Bettina Schuler gegründet und war 2017/18 Stipendiat von startsocial. Zudem ist Citizen2be seit 2018 Partner des Heretobe Social-Impact-Programms des kanadischen Unternehmens lululemon, das sich für die Verbreitung von Yoga als Tool gegen chronische Krankheiten, Traumaheilung oder sozial-ökonomischen Nachteilen einsetzt. 2018 gehörte Citizen2be zu den Nominierten für den deutschen Integrationspreis. www.bettinaschuler.de / www.citizen2be.de.

Bettina Schuler, geb. 1975, ist Yoga-Lehrerin, Journalistin, Buchautorin und Speakerin. Sie gründete 2016 Citizen2be, eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, durch traumatisierten Frauen mit Yoga zu helfen. Citizen2be ist darüber hinaus Partner des Heretobe-Social-Impact-Programms des kanadischen Unternehmens lululemon, deren deutsche Botschafterin Bettina Schuler ist.

Me, Myself und das Yoga


»Lokah Samastah Sukhino Bhavantu.
Mögen alle Lebewesen in allen Welten glücklich und frei sein.«

Indisches Mangala Mantra

Wenn jemand mich vor vierzehn Jahren gefragt hätte, was mich im Leben am meisten abschreckt, dann hätte ich geantwortet: Sport und Spiritualität. Wahrscheinlich bin ich einer der wenigen Menschen, der es trotz strotzender Gesundheit und guter Gene geschafft hat, in zwei Schuljahren hintereinander eine Fünf in Sport einzukassieren. Und das, obwohl ich im Unterricht niemals gefehlt habe.

Auch mit der Spiritualität hatte ich lange Zeit Probleme. Denn von Nächstenliebe, Mitgefühl und Herzenswärme habe ich, ein Kind gut katholischer Eltern, im Kirchenbetrieb herzlich wenig erlebt. Stattdessen wurde ich, als meine Eltern mich von einer Chorfreizeit in einem Kloster wegen Heimweh frühzeitig abholten, von der Obernonne zum Teufel gewünscht. Vier Wochen Albträume gab sie mir gratis mit. Seitdem habe ich nur zu Erstkommunionen, Hochzeiten und Beerdigungen einen Fuß in eine Kirche gesetzt.

Die Voraussetzungen dafür, dass es mit dem Yoga und mir die große Liebe wird, waren also gänzlich ungünstig. Trotzdem ist das Yoga, neben meiner Tochter und meinem Mann, zur Liebe meines Lebens geworden.

Weshalb?

Weil Yoga eine Lebenseinstellung ist, dank der wir nicht nur dauerhaft glücklich werden können, sondern ganz nebenbei noch die Welt retten.

Die wenigsten Menschen, die sich mit Yoga beschäftigen, wissen jedoch, dass es aus viel mehr besteht als aus Meditation und der körperlichen Asana-Praxis. Tagtäglich werden wir von Bildern gertenschlanker Yogi*nis überflutet, die in abgedrehten Posen auf der Chinesischen Mauer oder dem Eiffelturm posieren. Dabei lächeln sie so entspannt, als würden sie sich gerade mit einer Tüte Chips gemütlich auf dem Sofa fläzen. Etwas, das diese selbst ernannten Yogaexpert*innen selbstverständlich niemals tun würden. Stattdessen erzählen sie uns, dass sie ohne eine einstündige Schüttelmeditation am Morgen nicht leben können. Natürlich nachdem sie ein selbst gemachtes Overnight-Oats-Frühstück gegessen und sich in einem Bett aus Bambus Gedanken über den Sinn des Lebens gemacht haben. Obwohl wir gut informierte Menschen sind, lassen wir uns glauben machen, dass ein yogisches Leben aus schicken Reisen, einem gestählten Körper und gesundem Essen besteht. Dinge, für die wir neben Job, Haushalt und Familie weder die Zeit noch das Geld haben. Also lassen wir es lieber gleich mit dem Yoga und der Achtsamkeit. Denn wer, bitte schön, steht freiwillig um fünf Uhr morgens auf, um seinen Tag mit einer Affirmationsmeditation zu beginnen, obwohl er noch friedlich bis sieben im Bett schlummern könnte?

Doch das müssen wir auch gar nicht. Stattdessen sollten wir uns wieder auf das besinnen, was für viele Yogi*nis der Kern des Yoga ist: das Yogasutra des Patañjali. Patañjali war ein indischer Gelehrter, über den nur sehr wenig bekannt ist und der als »Vater des Yoga« gilt. Sein Name setzt sich aus den Sanskritwörtern pat (»herunterfallen«) und añjali (»Gebetshaltung«) zusammen und verweist damit auf den Mythos, der sich um seine Geburt rankt. Es heißt, dass seine Mutter, eine einsame Asketin, die Götter um ein Kind gebeten habe. Daraufhin fiel eine Schlange vom Himmel in ihre Hände und verwandelte sich in einen Jungen: Patañjali.

Sein Werk, das Yogasutra, gilt als einer der Kerntexte des Yoga und hat auch Einfluss auf das Denken von modernen Philosophen genommen.

Das Besondere an Patañjalis Yogasutra ist, dass es kein philosophisches Werk ist, das nur diejenigen verstehen, die sich jahrelang mit der Philosophie des Yoga beschäftigt haben. Nein, im Yogasutra erklärt Patañjali ganz praktisch und lebensnah, wie es uns gelingen kann, ein freies und glückliches Leben zu führen. Dafür müssen wir weder auf eine einsame Insel ziehen noch unser ganzes Leben umkrempeln, sondern uns schlicht und ergreifend an ein paar Verhaltensregeln im Miteinander und im Umgang mit uns selber halten. An Regeln, die frei von Dogmen und einer vorgefertigten Spiritualität sind und stattdessen auf Werte wie Nächstenliebe und Mitgefühl setzen. Werte, die in unserer konkurrenzorientierten Welt immer mehr verloren gehen, die uns aber dabei helfen, dauerhaft glücklich zu werden.

Doch leider können wir unser altes, von Konkurrenz geprägtes Ich nicht mit einem Fingerschnippen wegzaubern. Das wusste auch Patañjali. Deshalb hat er uns mit dem achtgliedrigen Yogaweg im Yogasutra eine Anleitung hinterlassen, die uns dabei helfen soll, diese Werte in unser Leben zu integrieren und dadurch dauerhaft glücklich zu werden.

Dass dieser Weg auch tatsächlich funktioniert, konnte ich gleich zu Beginn meiner Yogakarriere selbst erfahren. Sie startete während meiner Schwangerschaft. Eine Zeit, die gerade bei Frauen, die es gewohnt sind, ihr Leben im Griff zu haben, von vielen Sorgen und Ängsten geprägt ist. Denn kein Mensch wird einem vorab sagen können, ob das Kind später ein Einsnullerabitur absolviert oder drogenabhängig wird. Kurzum, das Leben wird mit einem Kind komplett auf den Kopf gestellt. Ein Fakt, der Menschen, die gewohnt sind, die Kontrolle über ihr Leben zu haben, verunsichert. So auch mich.

Ich schob meine Unsicherheit damals auf die Hormone und die körperlichen Veränderungen durch die Schwangerschaft, die mir allein schon aufgrund der ständigen Übelkeit ordentlich zusetzte. Ich zählte also nicht zu denjenigen Frauen, die sich mit engelsgleichem Lächeln den ganzen Tag über den Bauch streicheln. Stattdessen saß ich schlecht gelaunt zu Hause und quälte mich mit Selbstvorwürfen. Sollte die Zeit der werdenden Mutterschaft nicht die glücklichste meines Lebens werden? Warum hoffte ich dann nur, dass sie so schnell wie möglich enden möge? Ganz gleich, wen ich traf oder wo ich hinging: Überall liefen mir strahlende Schwangere über den Weg, die mit leuchtenden Augen ihren dicken Bauch vor sich hertrugen. Bilder, mit denen ich mich, mit meinem Mann streitend oder mich auf der Toilette übergebend, leider überhaupt nicht identifizieren konnte. Irgendwie traute ich mich aber auch nicht, mit meinem Partner offen darüber zu sprechen. Stattdessen schob ich mein schlechtes Gewissen weg und bekam davon nur noch schlechtere Laune. Worunter mein Mann natürlich ganz besonders zu leiden hatte.

Nachdem er alles versucht hatte, um meine Laune zu verbessern, musste er einsehen, dass selbst das leckerste Essen und das teuerste Spa nichts an meiner Stimmung ändern konnten. Als letzten Akt der Verzweiflung drückte er mir einen Gutschein für eine Schwangeren-Yogastunde in die Hand. Zum Glück folgte ich seinem Rat. Was zeigt, dass ich nicht mehr ich selbst war, denn »Nein« ist unter normalen Umständen meine Standardantwort auf die Vorschläge von anderen. Insbesondere, wenn es Ratschläge von Familienmitgliedern sind. In diesem Punkt bin ich in der Teenagerphase stecken geblieben. Doch aus irgendeinem Grund hörte ich damals auf ihn. Hätte mir allerdings jemand erzählt, dass ich nur vier Jahre später selbst Yogalehrerin sein würde, ich wäre in schallendes Gelächter ausgebrochen.

Eine Woche später saß ich in einem pinken Raum auf einem lila Meditationskissen und folgte den Anleitungen der durchtrainierten Lehrerin, die uns immer wieder dazu aufforderte, die Kraft des Lebens in uns zu spüren. Allein ihre Wortwahl hätte mich unter normalen Umständen dazu gebracht, schreiend aus dem Raum zu rennen, denn anstelle einer unbändigen Kraft spürte ich eine nicht enden wollende Übelkeit in mir hochkommen. Aber erstens war ich schwanger, und zweitens saß ich in der ersten Reihe und hatte keine Chance, unauffällig wegzulaufen. Zum Glück. Ansonsten hätte das Yoga niemals einen so wichtigen Platz in meinem Leben gefunden.

Vierundsiebzig Minuten später verkündete die Lehrerin, dass wir uns nun endlich für die Schlussentspannung auf die Matte legen könnten. Freudig legte ich mich auf den Rücken, schloss die Augen und überlegte, welchen Kuchen ich mir nach der Stunde gönnen würde, als mich urplötzlich eine unglaubliche Angst überkam. Eine Angst, wie ich sie in meinem ganzen Leben noch niemals verspürt hatte. Ich wollte gerade meine Tasche greifen und aus dem Raum rennen, als die Lehrerin sagte: »Nehmt an, was kommt. Nehmt es wahr. Lasst es kommen und wieder gehen.« Und das tat ich. Warum, weiß ich bis heute nicht. Doch irgendetwas in mir hielt mich auf der Matte und zwang mich dazu, meiner Angst in die Augen zu blicken. Nachdem diese ihren Höhepunkt erreicht hatte, spürte ich, wie mein Atem nach und nach wieder zur Ruhe kam. Ich war immer noch überwältigt von dem Gefühl, das mich so urplötzlich überkommen hatte. Und inmitten dieser wildfremden schwangeren Frauen wurde mir eines schlagartig klar. Weder die Übelkeit noch der dicke Bauch oder die geschwollenen Füße waren der Grund für meine Unruhe und schlechte Laune gewesen. Nein, es war die Tatsache, dass ich das erste Mal in meinem Leben von einer Entscheidung nicht mehr zurücktreten konnte und dass...

Erscheint lt. Verlag 29.6.2020
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Entspannung / Meditation / Yoga
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Schlagworte Achtsamkeit • alte Weisheiten • Asanas • Ayurveda • das Selbst stärken • Einklang • Enthaltsamkeit • Frieden • Gesunde Ernährung • Gewaltfreie Kommunikation • Glück • Glücklich sein • Meditation • Minimalismus • Nächstenliebe • Neuerscheinungen Bücher 2020 • Patanjali • Patañjali • Persönlichkeitsentwicklung • Philosophie • Psychologie • Ratgeber • Resilienz • Selbstachtung • Selbstbewusstsein • selbstbewusstsein stärken • Selbstliebe • Stress • Stressbewältigung • Übung • Übungen • Vegan • Veganes Essen • Verhaltensregeln • Wahrhaftigkeit • Weg • Weisheit • Welt • Werk • Werte • Yoga • Yogasutra • Yogaweg • Yogi
ISBN-10 3-8437-2318-4 / 3843723184
ISBN-13 978-3-8437-2318-3 / 9783843723183
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