Holzboote (eBook)

Renovieren und Instandhalten
eBook Download: EPUB
2020 | 4. Auflage
288 Seiten
Delius Klasing Verlag
978-3-667-11940-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Holzboote -  Thomas Larsson
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Vom Gebrauchtboot zum Glanzstück Ein Boot kaufen und lossegeln - so einfach ist es nicht immer. Vor allem gebrauchte Boote wollen vor dem ersten Ablegen gründlich geprüft und notfalls repariert werden. Aber ist es wirklich nötig, für jede kleine Reparatur eine Werft zu beauftragen? Autor Thomas Larsson zeigt Ihnen, wie Sie die wichtigsten Wartungs-, Pflege- und Reparaturarbeiten an Ihrem Holzboot selbst ausführen. Sie lernen den Aufbau Ihres Schiffes zu verstehen und bekommen das nötige Grundwissen an die Hand. So sind Sie schnell in der Lage, Schadstellen zu erkennen und nach den alten Handwerkstraditionen der Bootsbauer auszubessern. Von der Materialkunde bis zu den einzelnen Arbeitsschritten werden alle Arbeiten verständlich erklärt und mit vielen Zeichnungen und Fotos anschaulich dargestellt. Ein praktisches Farbleitsystem und kurze Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels erleichtern Ihnen den Überblick. Holzboote restaurieren wie ein Profi Mit diesem Reparaturhandbuch haben Sie immer das nötige Wissen zur Hand, wenn es darum geht, den Bootslack auszubessern, das Deck abzuschleifen oder Pfropfen, Nahtverbindungen und Beplankung zu erneuern: • Arbeiten während der Saison und im Winterlager • Alles über Holz, Werkzeug und Material • Reparaturanleitungen vom Kiel bis zum Schiffsmast • Praktische und umsetzbare Tipps für eine bessere Reparatur, Restauration und Pflege Das Standardwerk für alle Holzbootbesitzer, die selbst Hand anlegen wollen!

EINLEITUNG


Seit ich ein Kind war, galt Segeln und Booten mein großes Interesse. Ich habe 35 Jahre lang Holzboote repariert, und ich habe in der Zeit auch eigene Holzboote gesegelt. Das hat dazu geführt, dass ich sowohl was den Bau als auch was den Erhalt der Boote angeht, Erfahrungen sammeln und Ergebnisse verfolgen konnte. In meinem Beruf bin ich mit den meisten Arten von Booten in Kontakt gekommen und habe sehen können, welche Baumethoden gut funktionierten, und welche schnell Schwächen zeigten. Bei meinen eigenen Booten habe ich neue Ideen ausprobieren können. Dumme Ideen und schlechte Erhaltungsmethoden wurden dabei schnell offenbar. Gute Lösungen aber auch, die habe ich wieder verwenden können.

Was Sie nun in den Händen halten, ist eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen über die Instandhaltung und das Restaurieren von Holzbooten. Alle, die schon einmal ein Boot in einer Werft liegen hatten, wissen, dass es ebenso viele Arten gibt, ein Holzboot zu erhalten, wie es Bootsbesitzer gibt. Ich gehe von meinen Erfahrungen aus. Wenn sich bei Ihnen im Lauf der Jahre andere Methoden bewährt haben, dann sollten Sie auch an diesen festhalten.

HOLZBOOTRENAISSANCE


Als ich begann, Holzboote zu reparieren, besaßen die meisten Leute aus finanziellen Gründen Holzboote: Boote aus Kunststoff konnten sich die wenigsten leisten, also erhielt man die Holzboote notdürftig am Leben. Heute gibt es viele gebrauchte, billige und leicht zu pflegende GFK-Boote, die in vielen Fällen sogar einen besseren Wohnkomfort bieten. Wer sich heute ein Holzboot anschafft, trifft diese Wahl ganz bewusst – sodass man heute durchaus von einer Holzbootrenaissance sprechen kann.

Die Erhaltung eines gut gepflegten GFK-Bootes nimmt ungefähr so viel Zeit in Anspruch wie die eines gut erhaltenen Holzbootes. Doch ein Kunststoffboot verzeiht im Gegensatz zum Holzboot eher mal etwas. Wenn man in einem Frühjahr keine Zeit für das GFK-Boot hat, muss man es im Jahr darauf nur etwas gründlicher wachsen und polieren. Behandelt man ein Holzboot so, wird die Pflege des Bootes auf Jahre hinaus schwieriger, manchmal können sogar bleibende Schäden entstehen. Die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten haben es mit sich gebracht, dass diejenigen, die einfach Segeln wollen, sich ein Boot aus Kunststoff angeschafft haben, während die Besitzer von Holzbooten oft auch an der Bootsgeschichte interessiert sind und die Pflege des Bootes in den Mittelpunkt stellen.

Die Entwicklung in diese Richtung ist im Ausland schon weiter gediehen, und dort ist auch viel über das Hobby der Holzboote geschrieben worden. In den USA und in England existieren viele aufwendige Zeitschriften nur über Holzboote. Bei uns gibt es nur wenig aktuelle Literatur zu diesem Thema, obwohl in Schweden eine der größten Holzbootflotten segelt. Es hat mehrere Gründe, dass es in Schweden so viele Holzboote gibt. Wir sind von Kriegen verschont geblieben. Das Klima bewirkt, dass die Boote ein halbes Jahr an Land stehen und austrocknen können, und wir so Zeit haben, uns um sie zu kümmern. In der Kälte entstehen Fäulnis und Pilzbefall nicht so leicht. Unsere Reviere haben kaum Probleme mit Bohrwürmern. Unser System von Bootsclubs ermöglicht es, zu geringen Kosten Boote zu erwerben, und die Clubmitglieder tauschen ihre Erfahrungen aus.

Verfügbarkeit und Interesse scheinen heute nicht mehr übereinzustimmen. Kleinere Boote mit geringem Wohnkomfort werden abgewrackt. Größere Boote in gutem Zustand hingegen werden in großer Stückzahl ins Ausland verkauft – in Schweden scheint es derzeit nicht genug Leute zu geben, die daran interessiert sind, die Arbeit und die Kosten auf sich zu nehmen. Der beste Weg, die Boote im Land zu halten, wäre, ein generelles Interesse an diesen Kulturgütern zu erhöhen und die Preise gut erhaltener Boote angemessen anzusetzen. Dadurch könnten die Versicherungswerte so hoch angesetzt werden, dass sie die Reparaturkosten auch für größere Schäden decken.

DAS HOLZBOOT: GEBRAUCHSBOOT ODER OLDTIMER?


Ich benutzte den Begriff »Gebrauchsboot« als Bezeichnung für ein Boot, das in erster Linie als Transportboot, Regattaboot oder Freizeitboot genutzt wird, im Unterschied zu Klassikern, bei denen die historischen und optischen Eigenschaften hervorgehoben werden. Generell werden »Holzboot« und »Klassiker« oft synonym verwendet. Es geht dabei um ein die Traditionen erhaltendes Interesse vor allem an älteren Holzbooten. Bei uns arrangiert man Klassikertreffen, die zum Beispiel in Norwegen oder Finnland Holzbootfeste genannt werden. In Norwegen ist ein Holzboot auch heute noch ein Gebrauchsboot, das als Konkurrenz zum GFK-Boot gebaut wird. In englischen Zeitungen über Klassiker wird hingegen auch über alte GFK- oder Aluminiumboote berichtet.

BEWAHREN ODER RESTAURIEREN?


Bootsbau ist ein arbeitsintensives Handwerk, weshalb seit den 1960er-Jahren kaum noch neue Holzboote gebaut werden; qualitätsbewusste Bootsbauer konnten für ihr gutes Handwerk nicht länger bezahlt werden. Fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen ist teuer, aber dennoch kann ich ein wachsendes Interesse an grundlegenden Restaurierungen anstelle von einfachen Reparaturen feststellen. Auf lange Sicht ist es wirtschaftlicher, auf eine dauerhafte Restaurierung zu setzen.

Ein altes Holzboot stellt, abgesehen von seinem Gebrauchswert, auch ein Stück Geschichte dar. Die Ideen der Konstrukteure haben Form angenommen und sind für die Nachwelt bewahrt worden, geschickte Bootsbauer haben ihr Wissen und ihre Handwerkstradition in das Boot gelegt, und verschiedene Besitzer haben die Schwelle zum Niedergang abgenutzt. Je mehr von alldem bei einer Restaurierung bewahrt wird, desto besser.

In Schweden gibt es eine Tradition kontinuierlich guter Erhaltung durch die Bootsbesitzer in den verschiedenen Clubs, die dazu geführt hat, dass wir viele Boote im Originalzustand haben. Sie sind die wertvollsten Klassiker, die wir haben, und es ist wichtig, hier zu einer sorgsamen Erhaltung aufzufordern. Denn auch ein perfekt renoviertes Boot wird ja nie wieder ein Originalboot sein, wenngleich es natürlich ein wunderschönes restauriertes Boot sein kann. In den USA gibt es eine Tradition der Totalrestaurierung: Man bringt sein Boot zu einer Generalüberholung, holt es wieder, nutzt es ein paar Jahre lang ab und bringt es wieder hin. Das klingt verlockend, verschleißt das Bootsmaterial aber stärker als eine kontinuierliche Unterhaltung.

BEWAHREN DER HANDWERKSTRADITION


Wenn ich ein Boot restauriere, dann versuche ich, die neuen Stücke in einer solchen Qualität zu fertigen, dass die Reparatur eine ebenso lange Lebensdauer haben wird wie das Boot selbst. In einem 60 Jahre alten Boot eine Reparatur vorzunehmen, die nur 10 Jahre hält, fühlt sich einfach nicht gut an. Um einen alten Kahn am Laufen zu halten, sind provisorische Reparaturen manchmal notwendig, aber das ist nicht dieselbe Sache wie etwas zu restaurieren. Wenn ich hier unterschiedliche Methoden beschreibe, dann will ich damit sowohl die alte Handwerkstradition als auch die besten modernen Methoden zeigen.

SEGELBOOTE SIND GEBRAUCHSBOOTE


Segelboote sind heutzutage in höchstem Maße Gebrauchsboote. Sie haben Hilfsmotoren, das Aufriggen und das Bedienen der Segel ist erleichtert worden, der Riss des Decks ist verändert und moderne Schotführungen und Winschen sind eingeführt worden. Ein Segelboot zum Regattasegeln wird nahe des Grenzbereichs der eingesetzten Materialien gebaut, alle Teile der Konstruktion müssen zusammenwirken, damit es hart am Limit gesegelt werden kann. Hier sind deshalb strukturelle Reparaturen üblich, zum Beispiel die Verstärkung des Mastfußes, die Reparatur gebrochener Spanten und das Leimen weichgesegelter Nähte und Stöße. Das Finish kommt erst an zweiter Stelle. Ein Segelboot verträgt es gar nicht, an Land gelagert zu werden, denn dann zieht sich das Holz zusammen und verliert leicht die Form. Die großen Planken im Boden, wie zum Beispiel das Kielschwein, können Risse bekommen. Und wenn man Pech hat, dann springt eine große Planke genau in der Reihe von Gewindebolzen im Kiel. Man kann also sagen, dass es dem Boot besser bekommt, wenn es einen Winter im Wasser vergessen wird als einen Sommer an Land.

ERST BENUTZEN, DANN RESTAURIEREN


Eine strukturelle Totalrestaurierung eines Bootes ist für einen Amateur fast nicht zu leisten, und ich empfehle es auch nicht. Ein neuer, enthusiastischer Bootsbesitzer wird es schwer finden, Prioritäten zu setzen, wenn er ein an Land stehendes oder schon halb zerlegtes Renovierungsobjekt kauft. Viel besser ist es, ein Boot zu kaufen, das schwimmt – so kann man es ausprobieren und sieht besser, welche Aufgaben wirklich wichtig sind. Vielleicht genügt für die schlechten Stellen im Rumpf zunächst eine provisorische Platte, und man richtet das Hauptinteresse vorerst darauf, das Deck abzudichten,...

Erscheint lt. Verlag 16.1.2020
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport Segeln / Tauchen / Wassersport
Schlagworte Beplankung • boot einwintern • boot lackieren • boot restaurieren • Bootsbauer • Bootsreparatur • Bootszubehör • Reparaturanleitung • Reparaturhandbuch • segelzubehör
ISBN-10 3-667-11940-2 / 3667119402
ISBN-13 978-3-667-11940-7 / 9783667119407
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