Volleyball spielerisch lernen (eBook)
166 Seiten
Meyer & Meyer (Verlag)
978-3-8403-3728-4 (ISBN)
Athanasios Papageorgiou (geb. 1943) ist Diplomsportlehrer, absolvierte das 1. Staatsexamen in Sport und Pädagogik und arbeitete von 1970 bis 2009 als Dozent am ehemaligen Institut für Sportspiele an der Deutschen Sporthochschule Köln. Zahlreiche Erfolge als Bundesligatrainer im Männerbereich und als Trainer der Deutschen Nationalmannschaft der Behinderten im Volleyball zeichnen ihn aus. Fast drei Jahrzehnte war er in der Trainerausbildung des DVV sowie als Koordinator und Hauptreferent für das Sportspiel Volleyball an der Trainerakademie Köln tätig. Seit 1993 fungiert er als Ausbilder des Internationalen Volleyball-Verbandes sowie beim Internationalen Volleyballverband der Behinderten. Er veröffentlichte bereits zahlreiche Lehrbücher, wissenschaftliche Beiträge und Lehrfilme im Beach- und Hallenvolleyball. Dr. Jimmy Czimek (geb. 1974) ist Diplomsportlehrer sowie Diplomtrainer und absolvierte das 1. und 2. Staatsexamen in Sport und Geografie. Der frühere Co-Trainer der deutschen Frauenvolleyballnationalmannschaft und Cheftrainer in der 1. Volleyball-Bundesliga promovierte an der DSHS Köln in den Fächern Psychologie und Trainingslehre. Nach mehreren Jahren als Lehrer an einer Grund- und Gesamtschule sowie an einem Gymnasium ist er im Jahr 2010 als Oberstudienrat in Hochschulstellung an die Deutsche Sporthochschule Köln gewechselt. Dort ist er als Dozent im LFG Volleyball im Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten tätig. Seit 2012 leitet er die A-Trainer-Ausbildung des DVV und ist dort seit 2014 Hauptreferent für den volleyballspezifischen Teil, seit 2013 ist er als Koordinator und Hauptreferent für das Sportspiel Volleyball an der Trainerakademie Köln tätig. Zudem trainiert er seit vielen Jahren die Damenbundesligamannschaft DSHS SnowTrex Köln.
Athanasios Papageorgiou (geb. 1943) ist Diplomsportlehrer, absolvierte das 1. Staatsexamen in Sport und Pädagogik und arbeitete von 1970 bis 2009 als Dozent am ehemaligen Institut für Sportspiele an der Deutschen Sporthochschule Köln. Zahlreiche Erfolge als Bundesligatrainer im Männerbereich und als Trainer der Deutschen Nationalmannschaft der Behinderten im Volleyball zeichnen ihn aus. Fast drei Jahrzehnte war er in der Trainerausbildung des DVV sowie als Koordinator und Hauptreferent für das Sportspiel Volleyball an der Trainerakademie Köln tätig. Seit 1993 fungiert er als Ausbilder des Internationalen Volleyball-Verbandes sowie beim Internationalen Volleyballverband der Behinderten. Er veröffentlichte bereits zahlreiche Lehrbücher, wissenschaftliche Beiträge und Lehrfilme im Beach- und Hallenvolleyball. Dr. Jimmy Czimek (geb. 1974) ist Diplomsportlehrer sowie Diplomtrainer und absolvierte das 1. und 2. Staatsexamen in Sport und Geografie. Der frühere Co-Trainer der deutschen Frauenvolleyballnationalmannschaft und Cheftrainer in der 1. Volleyball-Bundesliga promovierte an der DSHS Köln in den Fächern Psychologie und Trainingslehre. Nach mehreren Jahren als Lehrer an einer Grund- und Gesamtschule sowie an einem Gymnasium ist er im Jahr 2010 als Oberstudienrat in Hochschulstellung an die Deutsche Sporthochschule Köln gewechselt. Dort ist er als Dozent im LFG Volleyball im Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten tätig. Seit 2012 leitet er die A-Trainer-Ausbildung des DVV und ist dort seit 2014 Hauptreferent für den volleyballspezifischen Teil, seit 2013 ist er als Koordinator und Hauptreferent für das Sportspiel Volleyball an der Trainerakademie Köln tätig. Zudem trainiert er seit vielen Jahren die Damenbundesligamannschaft DSHS SnowTrex Köln.
1Vorbereitende Spiele für das Volleyballspiel
Das Volleyballspiel gehört zu den technisch und taktisch anspruchsvollsten Sportspielen. Sämtliche der im Volleyball vorkommenden Handlungen, wie z. B. die Grundelemente Pritschen und Baggern, sind nicht an die Alltagsmotorik angelehnt und somit sehr schwer zu erlernen. Während die Großen Spiele (Handball, Basketball, Fußball, Hockey etc.) längere Ballberührungen und sogar das Fangen und Führen sowie den Bodenkontakt des Balls erlauben, muss er beim Volleyball „volley“ gespielt werden. Dies verlangt von den Anfängern (Schülern) nicht nur technisch schwierige und dabei noch sauber ausgeführte Bewegungsabläufe, sondern auch ein richtiges Entscheidungshandeln unter Zeitdruck, gekoppelt mit den entsprechenden Bewegungsfertigkeiten.
Somit ist das Sportspiel Volleyball im technischen und taktischen Bereich – insbesondere für Anfänger, d. h. kognitiv noch nicht voll entwickelte Spieler mit wenig Bewegungserfahrung – sehr schwer zu erlernen. Können alle anderen Großen Spiele bereits mit sechs Jahren ohne vorbereitende Spiele eingeführt werden, da in ihnen der Spielfluss unabhängig von der Handlungs- und Zielgenauigkeit der Techniken zu Stande kommt, ist dies beim Volleyballspiel fast nicht umsetzbar.
Im Volleyballspiel, dem einzigen Mannschaftsspiel mit Rückschlagcharakter, sind nur besondere, sehr kurze Formen der Ballberührung im Rahmen der regeladäquaten Technikausführung erlaubt. Folglich stellt die entsprechende Beherrschung der Grundtechniken eine unabdingbare Voraussetzung für die Zielgenauigkeit der Handlungen dar und somit insgesamt für das Zustandekommen des Zielspiels.
Hinzu kommt, dass das Volleyballspiel ein Spiel der Fehler ist: Jeder Fehler (wie beispielsweise technisch unsauberes Spiel oder Bodenkontakt des Balls) wird sofort mit Unterbrechung des Ballwechsels „bestraft“, sodass insbesondere bei der Einführung des Spiels darauf geachtet werden muss, längere Ballwechsel zu ermöglichen, um die Spielfreude der Anfänger zu fördern und somit ihre Motivation zu steigern.
Ausgehend von der oben sehr kurz skizzierten Struktur des Volleyballspiels, erscheint es sinnvoll, nicht vor dem neunten Lebensjahr (3./4. Klasse) mit dem Erlernen der volleyballspezifischen Techniken und des Spiels zu beginnen. Zuvor sollte im Grundschulbereich eine vielseitige, allgemeine und breite Ausbildung in allen Sportarten (Gymnastik, Turnen, Leichtathletik und insbesondere in allen Spielsportarten mit Ball) angeboten werden, um den Kindern ein entsprechend breit gefächertes Bewegungsrepertoire als Voraussetzung für das Erlernen insbesondere des Volleyballspiels zu ermöglichen.
Ergänzend ist für das Volleyballspiel die Durchführung von vorbereitenden Spielen/Kleinen Spielen, wie im Folgenden ausführlich begründet, über einen Zeitraum von mehreren Jahren unabdingbare Voraussetzung:
•Vorbereitende Spiele erfordern häufig nur einen kleinen Spielraum und weisen eine hohe Intensität auf.
•Sie erfordern nur wenige Geräte (Seile, Bälle etc.).
•Zahlreiche Spiele eignen sich sowohl für kleinere Gruppen als auch für eine größere Anzahl von Kindern (Klassen).
•Vorbereitende Spiele verlangen in der Regel keine anspruchsvollen Fertigkeiten.
•Sie haben meistens einfache Regeln.
•Vorbereitende Spiele haben stets Wettkampfcharakter.
•Die Spielregeln und der Spielverlauf können bzw. müssen der Lernsituation entsprechend verändert werden, um bestimmte pädagogische Absichten zu erzielen.
•Vorbereitende Spiele benötigen in der Regel für ihre Umsetzung keine lange Anlaufzeit. Sie können bereits nach wenigen Erläuterungen gespielt werden.
Die methodische Vorgehensweise muss bei der Ein- und Weiterführung des Volleyballspiels wie auch bei anderen Großen Sportspielen besonders beachtet werden. Dies hängt mit den unterschiedlichen Mentalitäten in den jeweiligen Kulturen zusammen. Zum Beispiel muss die methodische Spielreihe, d. h. eine fast ausschließlich aus Spiel- und Wettkampfformen bestehende Reihe, im westlichen Raum überwiegend Anwendung finden, wohingegen im osteuropäischen und asiatischen Raum auch hervorragend die methodische Übungsreihe eingesetzt werden kann. Die methodische Spielreihe bringt den großen Vorteil der Motivation bei den Lernenden mit sich, der Lernprozess hingegen läuft langsamer ab. Beim Einsatz der methodischen Übungsreihe lernt der Anfänger zwar schneller, es bedarf jedoch einer hohen Eigenmotivation. Deshalb sollten nach Möglichkeit in unserem Kulturkreis bei der Vermittlung mehr Spiel- als Übungsformen angeboten werden.
Vorbereitende Spiele sollen zum einen abwechslungsreich, zum anderen jedoch auch durchaus gezielt hinsichtlich des Erwerbs der unten aufgeführten Fähigkeiten eingesetzt werden.
•Schulung von Kraft (Zieh- und Schiebespiele, Hebespiele, Tragespiele).
•Schulung von Schnelligkeit (Fangspiele, Platzsuchspiele, Wettläufe, Pendel- und Umkehrstaffeln).
•Schulung von Ausdauer (Staffeln und Spiele mit geringerer Belastung über längere Zeit).
•Schulung der Koordination (Hindernis-/Transportstaffeln, Spiele mit vielen verschiedenen, gleichzeitigen Anforderungen wie Laufen, Beobachten, Ausweichen oder Werfen).
•Schulung von Sehen, Hören und Fühlen.
•Schulung der Wahrnehmung.
•Förderung von sozialem sowie gruppentaktischem Verhalten.
•Förderung von kreativem Verhalten.
Natürlich lassen sich die vorbereitenden Spiele nicht immer isoliert einem der oben angeführten Punkte zuordnen. Meist treffen mehrere der Aspekte auf dasselbe Spiel zu, sodass vielseitige Bewegungserfahrungen gemacht werden und sich die Schüler ein entsprechend großes Bewegungsrepertoire aneignen können.
Die vorbereitenden Spiele zur Hinführung auf die Sportart Volleyball lassen sich unterscheiden in
•allgemeine, vorbereitende Spiele ohne wie auch mit Ball sowie
•spezielle, vorbereitende Spiele (mit Ball).
In den allgemeinen, vorbereitenden Spielen werden neben den athletischen bzw. konditionellen Fähigkeiten auch die grundlegenden Verhaltensweisen für Sportspiele mit Ball vermittelt, sodass Anfänger ein sportspielübergreifendes Ball-, Raum-, Ziel-, Partner- und Gegnerverhalten erlernen.
Die speziellen, vorbereitenden Spiele, welche allesamt mit Ball gespielt werden, sollen konkreter auf das Zielspiel Volleyball hinleiten, jedoch ohne bereits spezifische Volleyballgrundtechniken zu berücksichtigen. Der Ball soll zwar „volley“, d. h. ohne Bodenkontakt, gefangen und geworfen werden, sodass Anfänger, ohne die speziellen
Abb. 2: Grundelemente des Volleyballspiels (modifiziert nach Zaleski, 1995)
Volleyballtechniken zu kennen und somit ohne unter Zeitdruck zu stehen, sich voll auf das in den Spielen in groben Zügen vorkommende volleyballtypische Ball-, Raum-, Ziel-, Partner- und Gegnerverhalten konzentrieren können. Folglich erlernen Anfänger Schritt für Schritt volleyballähnliche Handlungen und den Grundgedanken des Volleyballspiels.
Wurf- und Fangspiele, deren besondere Bedeutung für das Volleyballspiel Abb. 2 aufzeigt, müssen im Zentrum der sportspezifischen Frühausbildung stehen. Insbesondere das richtige Einschätzen von Ballflugkurven und die daraus resultierende schnelle Einnahme der richtigen Stellung bzw. Position zum Ball bildet die Grundvoraussetzung für das sich anschließende Erlernen der volleyballspezifischen Techniken.
Diese allgemeinen, ballgebundenen Vorerfahrungen sind unabdingbar für eine schnelle Erfassung und Antizipation...
Erscheint lt. Verlag | 25.2.2020 |
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Verlagsort | Aachen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sport ► Ballsport ► Volleyball |
Schlagworte | Anfängertraining • Beachvolleyball • Einführung • Hochschulausbildung • Schule • Schulsport • Spiele • Spielsystem • Sportratgeber • Verein |
ISBN-10 | 3-8403-3728-3 / 3840337283 |
ISBN-13 | 978-3-8403-3728-4 / 9783840337284 |
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