Histamin-Intoleranz (eBook)

Diagnose finden, Auslöser erkennen, Ernährung anpassen
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2020 | 4. Auflage
152 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11111-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Histamin-Intoleranz -  Thilo Schleip
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Endlich beschwerdefrei! Leide ich unter Histamin-Intoleranz? Die richtige Diagnose zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Denn bei Beschwerden wie Verdauungsproblemen, Kopfweh, Hautausschlägen oder Herz-Kreislauf-Problemen denkt der Arzt oft nicht an eine Histamin-Intoleranz. Verschaffen Sie sich Klarheit über - die Symptome, die für diese ernstzunehmende Stoffwechsel-Erkrankung sprechen - die Testverfahren, die Ihnen eine sichere Diagnose bringen - die Lebensmittel, die selbst Histamin enthalten oder dieses aus unseren Mastzellen freisetzen und so Probleme bereiten. Thilo Schleip leidet selbst unter Nahrungsmittel-Intoleranzen und weiß, wo die Tücken bei der täglichen Ernährung liegen. Hier bietet er wertvolle Hilfe für eine histaminarme Ernährung, die Ihnen schmeckt und die Beschwerden in Schach hält.

Thilo Schleip leidet selbst an verschiedenen Allergien. Sein Motto lautet: 'Nur wer die Erkrankung kennt, kann wirkungsvoll die Beschwerden lindern'. Diesen Leitspruch hat er mit den TRIAS Ratgebern zur Laktose-, Fructose und Histamin-Intoleranz erfolgreich umgesetzt.

Thilo Schleip leidet selbst an verschiedenen Allergien. Sein Motto lautet: „Nur wer die Erkrankung kennt, kann wirkungsvoll die Beschwerden lindern”. Diesen Leitspruch hat er mit den TRIAS Ratgebern zur Laktose-, Fructose und Histamin-Intoleranz erfolgreich umgesetzt.

2 Was ist eine Histamin-Intoleranz?


Die HIT ist keine Allergie! Da die von ihr ausgelösten Gesundheitsstörungen aber allergiebedingten Beschwerden ähneln, bezeichnet man sie als Pseudoallergie.

Wer unter einer HIT leidet, reagiert auf mäßig bis stark histaminhaltige sowie auf histaminfreisetzende Lebensmittel mit körperlichen Symptomen, die sich im Magen-Darm-Trakt ebenso manifestieren können wie in der Lunge, in den Nebenhöhlen, auf der Haut oder im Kopf. Warum die Ausprägung der Beschwerden individuell so unterschiedlich ausfällt, ist bis heute nicht geklärt.

Besonders histaminintolerante Personen können bereits bei einer Dosis von 15–30 Mikrogramm (Tausendstel Milligramm), also durch einen Bruchteil der durchschnittlichen Tagesmenge, gesundheitliche Beschwerden verspüren. Aber auch bei gesunden Menschen kann es zu lebensbedrohlichen Vergiftungen kommen, wenn die aufgenommene Histaminmenge groß genug ist. Man spricht dann von einer Lebensmittelvergiftung, im Falle verdorbener Meerestiere auch von einer Fischvergiftung.

Der Symptomauslöser Histamin befindet sich sowohl in den körpereigenen Zellen als auch in fast allen Nahrungsmitteln. Die Histaminbelastung einzelner Nahrungsmittelgruppen ist dabei sehr unterschiedlich. Im Durchschnitt nehmen wir pro Tag etwa 4 mg Histamin mit unseren Speisen auf. Für gesunde Menschen stellt diese Menge kein Problem dar, für viele HIT-Betroffene allerdings schon. Nach dem Verzehr einzelner Lebensmittel oder bei besonderen Ernährungsgewohnheiten kann diese Dosis jedoch um ein Vielfaches höher sein.

2.1 Histamin-Intoleranz ist eine erworbene Krankheit


Bei der HIT handelt es sich nur in extrem seltenen Fällen um eine angeborene Krankheit. In der Regel wird sie im Laufe eines Lebens erworben. Oft verspürt man im jungen Erwachsenenalter die ersten Symptome, die sich schleichend entwickeln und mit zunehmendem Lebensalter noch verstärken können. Dieses »heimliche « Fortschreiten der Krankheit macht es sowohl den Betroffenen als auch ihren Ärzten schwer, die Symptome richtig wahrzunehmen und als Folgen einer HIT zu deuten.

Auch wenn sich in den letzten Jahren viel getan hat – die HIT hat noch nicht den Bekanntheitsgrad erlangt, der ihr eigentlich zusteht. Bedenkt man nämlich, dass 2 bis 5 Prozent der Erwachsenen unter einer Unverträglichkeit gegen histaminreiche Lebensmittel leiden, so wird verständlich, warum die Zeit für eine umfassende Aufklärung gekommen ist: Die HIT ist vermutlich um ein Vielfaches häufiger Ursache für Gesundheitsstörungen als alle Nahrungsmittelallergien zusammen.

2.1.1 Die Zahl der Betroffenen steigt


Während man die HIT ursprünglich für ein sehr seltenes Krankheitsbild hielt, weiß man heute mehr über ihre Bedeutung für die Abklärung allergieähnlicher Symptome. Besonders Allergologen und Fachärzte in Hautkliniken können bestätigen, dass nur ein geringer Teil der Menschen, die von sich glauben, unter einer Nahrungsmittelallergie zu leiden, tatsächlich von einer betroffen ist.

Bei den meisten ihrer Patienten stellt sich früher oder später heraus, dass mit der Nahrung zugeführtes Histamin der eigentliche Auslöser der Beschwerden ist. Auch viele Fälle von Medikamentenallergien werden immer häufiger umgedeutet in eine Histamin-Abbaustörung, also eine HIT.

Statistische Daten zur Unverträglichkeit von Histamin sind sehr rar. Man weiß aber, dass diese Krankheit bei Frauen dreimal so oft wie bei Männern vorkommt. Dies muss nicht zwangsläufig mit körperlichen Unterschieden zwischen Mann und Frau zusammenhängen. Beim Reizdarmsyndrom sind ähnliche Zahlen bekannt. Hier vermutet man, dass Unregelmäßigkeiten der normalen Verdauungstätigkeit von Frauen eher als Störung empfunden oder gedeutet werden. Frauen wären demnach sensibler für die Auswirkungen einer HIT und suchen deshalb auch häufiger einen Arzt auf. Auch wurde festgestellt, dass die Zahl der diagnostizierten Fälle steigt. Die Gründe hierfür liegen möglicherweise in der Industrialisierung der Lebensmittelzubereitung und -lagerung sowie an der steigenden Sensibilität für dieses Thema und die damit verbundene wachsende Anzahl positiver Befunde.

2.2 Mehrere potenzielle Auslöser


Nicht nur die Ausprägung der Beschwerdebilder beim Einzelnen kann sehr unterschiedlich ausfallen. Es kommen auch mehrere Auslöser infrage.

  • So kann – wie wir schon wissen – der Genuss besonders histaminreicher Speisen den Organismus überlasten. Welche Speisen das sind, erfahren Sie im Kapitel ▶ »Was kann man essen – was sollte man meiden?«. Am Ende dieses Kapitels finden Sie auch eine Übersichtstabelle mit geeigneten und ungeeigneten Lebensmitteln bei HIT.

  • Es ist aber auch möglich, das im Körper bereits vorhandene Histamin durch den Verzehr histaminfreisetzender Substanzen, sogenannter Histaminliberatoren, zu aktivieren und dadurch Beschwerden hervorzurufen. Diese Zusammenhänge werden im Abschnitt » ▶ Verzehr von Histaminliberatoren« erläutert.

  • Auch kann es durch einen verminderten Abbau von Histamin zu einer Überbelastung kommen. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Mehr dazu finden Sie im Kapitel ▶ »Ursachen der Histaminbelastung«.

Für Ihre Genesung ist es zwingend erforderlich, alle potenziellen Verursacher histaminbedingter Gesundheitsstörungen zu kennen. Sie werden sie im weiteren Verlauf dieses Buches näher kennenlernen.

2.3 Worin liegt der Unterschied zu einer echten Allergie?


Es wurde bereits erwähnt, dass es sich bei der HIT nicht um eine Allergie handelt. Es stellt sich nun die Frage, worin genau bei einem solch allergieähnlichen Beschwerdebild der Unterschied zu einer echten Allergie besteht. Für ein besseres Verständnis dieses Sachverhaltes ist es hilfreich, die HIT als Pseudoallergie zu beschreiben.

Dazu muss man wissen, dass Nahrungsmittelallergien in der Regel IgE-vermittelt, also von einer spezifischen Antikörperbildung begleitet sind. Diese Immunreaktion findet bei einer Histamin-Intoleranz nicht statt. Konsumiert also eine Person mit HIT ein histaminreiches Nahrungsmittel, so werden, anders als bei der Allergie, keine Antikörper gebildet, das Immunsystem wird nicht direkt beteiligt.

Die nebenstehende Abb. zeigt die wichtigsten Unterschiede zwischen einer »echten « Allergie und einer Pseudoallergie:

2.3.1 Was passiert bei einer Lebensmittelallergie?


Bei einer Allergie gegen bestimmte Speisen oder Getränke antwortet das Immunsystem mit einer überschießenden Reaktion auf einen Stoff, der sich im Nahrungsmittel befindet. Diesen bezeichnet man als Allergen. Die ursprüngliche Aufgabe des Immunsystems ist es, den Körper vor Fremdstoffen und Krankheitserregern zu schützen. Im Falle einer Lebensmittelallergie hält das Immunsystem einen harmlosen Nahrungsmittelbestandteil – das Allergen – für bedrohlich und produziert beim ersten Kontakt mit dieser Substanz körpereigene Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper. Diese auch als Immunglobuline (Ig) bezeichneten Antikörper wiederum verursachen bei jedem weiteren Kontakt mit dem harmlosen Allergen verschiedenartige Wirkungen im Organismus, die wir als allergische Reaktionen kennen. Um eine Wiederholungsreaktion hervorzurufen, reichen dann meist verschwindend geringe Mengen des Allergens aus. Typisch für eine Allergie ist auch, dass die Abwehrreaktion des Immunsystems, gemessen an der Bedrohung durch den vermeintlichen Fremdstoff, viel zu heftig ausfällt. Bereits beim kleinsten Kontakt werden unverhältnismäßig große Mengen Histamin im Körper freigesetzt. Dies kann zu den bekannten Wirkungen auf die Muskulatur in Darm und Lunge, auf Gefäßsysteme und auf das Hautgewebe führen.

2.3.2 HIT plus Nahrungsmittelallergie


Selbstverständlich schließt eine Histamin-Intoleranz eine echte Nahrungsmittelallergie nicht aus. Im Gegenteil: Gerade wer wegen allergischer Reaktionen auf Lebensmittel unter häufigen Verdauungsbeschwerden leidet, läuft Gefahr, dadurch auch eine Intoleranz gegenüber Histamin zu entwickeln. Und umgekehrt: Nahrungsmittelunverträglichkeiten ziehen den Darm in Mitleidenschaft, sodass sich auch echte Nahrungsmittelallergien leichter entwickeln können.

Wie unterscheidet sich die echte Allergie von einer Pseudoallergie wie der Histamin-Intoleranz?

Nicht jedes Obst oder Gemüse wird vertragen. Suchen Sie sorgfältig aus.

  • Die bei einer Allergie aktivierten Antikörper verursachen die Ausschüttung des Gewebehormons Histamin und führen dadurch indirekt zu Beschwerden. Bei der Pseudoallergie HIT werden die unverträglichen Histaminmengen direkt mit der Nahrung aufgenommen oder durch die verzehrte Nahrung (sogenannte Histaminliberatoren) direkt freigesetzt. Deshalb spielt bei einer Pseudoallergie auch die Menge des unverträglichen Lebensmittels eine...

Erscheint lt. Verlag 5.2.2020
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Ernährung / Diät / Fasten
Schlagworte Allergie • Eliminationsdiät • Ernährung • Ernährung/Ratgeber • Histamin • Histaminintoleranz • Histaminintolrenaz • Histaminunverträglichkeit • Histaminvermeidung • Intoleranz • Laboruntersuchungen • Lebensmittel-Intoleranz • Magen-Darm-Trakt • Mehrfachintoleranzen • Nahrungsmittelunverträglichkeiten • Pseudoallergie • Verdauungsbeschwerden
ISBN-10 3-432-11111-8 / 3432111118
ISBN-13 978-3-432-11111-7 / 9783432111117
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