Transalp Roadbook 1: Die Albrecht-Route -  Andreas Albrecht

Transalp Roadbook 1: Die Albrecht-Route (eBook)

Garmisch - Grosio - Gavia - Gardasee
eBook Download: EPUB
2020 | 3. Auflage
60 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7504-5659-4 (ISBN)
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Eine der beliebtesten Routen über die Alpen ist Andreas Albrechts Tour vom bayrischen Garmisch-Partenkirchen zum Gardasee. Inzwischen sind Tausende von Transalplern seinen Routenvorschlägen gefolgt. Die Albrecht-Routen bieten alles, was das Herz eines echten Mountainbikers höher schlagen lässt: Grandiose Passübergänge, einsame Hochtäler, traumhafte Singletrails und urige Hütten. Dabei muss sich der Mountainbike-Abenteurer durch so wenige Schiebepassagen wie möglich quälen. Aus gutem Grund ist die Albrecht-Route also längst ein Klassiker. ------------------------------------------------------------- Die Albrecht-Route hat sich zum Dauerbrenner in der Transalp-Szene entwickelt. Trotzdem lässt sie sich immer noch verbessern. Einerseits werden neue Wege gebaut. Andererseits habe ich gezielt danach gesucht, Straßenpassagen verschwinden zu lassen zugunsten von Schotterpisten oder noch besser Trails. Die Ergebnisse resultieren auch aus meinen Recherchen zur Version v2 der Albrecht-Route, die im Internet dokumentiert wird. Dazu gibt es auch Informationen in diesem Buch. Änderungen an der klassischen Route habe ich trotzdem nur sehr behutsam vorgenommen. Diese werden in dieser Neuauflage zusammengefasst und dokumentiert. Der Tourbericht aus der Befahrung im Jahr 2004 bleibt die Grundlage für dieses Buch. Das hat historische Gründe. Er spiegelt den Geist der Albrecht-Route wieder, so wie sie ist. ------------------------------------------------- Zur 16. Auflage 2022: Eine Revision hat der Autor auch im Jahr 2021 durchgeführt. Notwendige Änderungen an der Strecke wurden eingearbeitet, weil zum Beispiel neue Radwege entstanden sind oder Teilstrecken nicht mehr befahrbar waren. Die Änderungen zu den vorherigen Auflagen sind im Internet dokumentiert - siehe transalp.shop

Andreas Albrecht hat seine gesicherte bürgerliche Existenz aufgegeben, um seinen Traum zu leben. Unmerklich ist aus seinem Hobby Radfahren - speziell Mountainbiken - mehr geworden. Durch den Aufbau seiner Website Transalp.info, auf der er seine Tourberichte präsentiert, hat er sich über die Jahre eine wachsende Fangemeinde erworben. Dabei gelang ihm mit der Albrecht-Route der große Wurf. Sie gehört seit Jahren zu den am meisten gefahrenen Transalp-Routen. Der Schritt zum Buchautor war dann ein logischer Schritt in der Entwicklung. Wenn man ihn fragt, warum das alles so gekommen ist, wird seine Antwort wohl lauten: "Suche nicht den Weg. Der Weg findet dich."

TRANSALP

» Garmisch – Landeck

1. Tag Fernpass

Inzwischen könnte ich meine Route aus dem Gedächtnis fahren, so hat sie sich bei mir eingebrannt. Aber sicher ist sicher; ich schleppe also die drei A4-Seiten des Roadbooks und die rund zwanzig Blätter gescannter Kartenausschnitte mit. Draufschauen muss ich nur selten, eigentlich nur, um zu sehen, wie wir in der Zeit liegen. Wir sind eine prima Truppe. Schon zu Ostern haben wir uns am Gardasee getroffen und sind gemeinsam Touren gefahren, wir passen gut zusammen. Das ist mir ganz wichtig, nach den überwiegend positiven Erfahrungen der letzten Jahre. Wieder geht es in Garmisch los. Wir treffen uns an einem sonnigen Spätsommermorgen im September am Parkplatz hinter dem Hauptbahnhof.

Es ist ein Sonntag. Das hat den Vorteil, dass wir in der Regel allein auf der Strecke sein werden. Viele starten ja am Samstag. Nur eine Gruppe fährt parallel zu uns; wie sich am Abend in Landeck herausstellt, nach meinen Roadbooks.

Zwischen den beiden Orten Garmisch und Partenkirchen gab und gibt es eine Rivalität, die weit bis ins Mittelalter zurück reicht. Partenkirchen lag direkt an der verkehrsreichen Rottstraße. Auf dieser wichtigen Handelsstraße zwischen Augsburg und Venedig beförderten die Planwagen über Jahrhunderte Metalle und Felle nach Süden, während in der Gegenrichtung Gewürze, Öle, Stoffe und Wein ins Land kamen. Davon profitierten viele: die Fuhrleute, die Gastwirte aber auch die Handwerker. Garmisch lag abseits der Handelsstraße. Die Einwohner schlugen sich mehr schlecht als recht mit Flößerei und Fischerei, Holzhandel, Jagd und Bergbau durch und schielten neidisch auf die reichen Partenkirchener. Als die beiden Dörfer 1889 Bahnanschluss erhielten, teilten sie sich nur widerwillig den Bahnhof. Erst 1935 wurde durch „Führerbefehl“ die Vereinigung gegen den erbitterten Widerstand der Bürgermeister und Gemeinderäte durchgesetzt. Nur die bevorstehende Winterolympiade 1936 machte das möglich.

Nach und nach treffen alle Mitfahrer am Treffpunkt in der Nähe des Bahnhofs ein. Gemächlich setzen wir uns in Richtung Zugspitze in Bewegung. Diese erste Etappe ist so richtig schön zum Einrollen geeignet. Jeder kann seinen Rhythmus finden. Von allen Streckenvarianten ist etwas dabei: grober Schotter, knifflige Trail-Passagen, einfache Strecken zum Rollen, bergauf, bergab. Aber nicht zu viel auf einmal – und natürlich der Blick auf die Wälder, die Seen und die Berge der Alpen. Bei dem herrlichen Altweibersommer ein Genuss für die Sinne und ein wohliges Gefühl auf der Haut, die von der Sonne gebräunt wird.

Am alten Fernpass sehen wir auf die Autoschlange hinunter, die sich in Richtung Imst quält. Wir sind frei und ungebunden und rauschen die Schotterpiste hinab. Beim Überqueren der Straße müssen wir erst eine Lücke in der unablässig vorbeiziehenden Autokarawane abwarten. Die beeindruckendste Passage auf der ersten Etappe ist ohne Zweifel der ausgesetzte Wegabschnitt der uralten „Via Claudia“ hoch über den Fernpass-Seen, die türkisblau in der Tiefe schimmern. Tief haben sich die eisenbeschlagenen Wagenräder der alten Römerkarren im Laufe der Jahrhunderte ins Gestein gegraben. Seit ein paar Jahren ist der Weg aus seinem Dornröschen-Schlaf erwacht. Einige Mountainbiker kommen uns an dieser Stelle entgegen. Sie kämpfen sich den Pfad hoch. Für uns geht es heute nur noch abwärts.

1. TAG

Imst passieren wir an der neuen Kirche und erreichen am Ufer des Inn den bestens ausgebauten Radweg Richtung Landeck. Wir halten uns nicht groß mit Pausen auf, sondern radeln in flotter Formation los. Olaf gibt einen guten Windschatten. Er fährt viel Rennrad und wir erreichen ein flottes Tempo. Wer abreißen ließe, hätte verloren, aber es kommt keinem darauf an, als erster anzukommen. An einer Wasserstelle kurz vor dem Tagesziel finden wir schnell wieder zusammen. Eine Nonne auf einem Fahrrad, die von unserer Spitzengruppe zügig passiert wurde, radelt nach kurzer Zeit entspannt vorbei. So schnell waren wir also doch nicht. Weiter geht’s, in wenigen Minuten sind wir im Hotel „Mozart“ in Landeck. Das hauseigene Schwimmbad und ein Sonnenbad im Garten warten schon auf uns. Wir sind guter Dinge, die Wetteraussichten hervorragend. Wir freuen uns auf das leckere Abendessen. Seitdem ich hier übernachte, habe ich meine Abendgarderobe ein wenig angepasst. Eine leichte Mikrofaserhose für den Abend ist nun immer dabei und ein T-Shirt, dass nicht zu radmäßig aussieht. Ich mache ein Schwätzchen mit dem Hotel-Chef Thomas Radlbeck, den ich vor ein paar Jahren auf einer Messe in Erfurt kennengelernt hatte. Ich freue mich immer über das Wiedersehen. Thomas ist so, wie ich viele Österreicher schätzen gelernt habe: verlässlich, professionell und immer herzlich. Er erzählt mir, dass immer mehr Radfahrer sein Hotel frequentieren. Manche seien für eine Story gut. Einer sei einmal aus Mangel an trockener Wechselkleidung barfuß und in Unterwäsche zum Abendessen erschienen, was die anderen Anwesenden und vor allem seine Mutter, die Seniorchefin des Hauses, nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hinriss. Mit einem Augenzwinkern also hier der Hinweis: Im Hotel „Mozart“ herrscht Ordnung, Krawattenzwang besteht allerdings nicht.

Start in Garmisch-Partenkirchen mit Blick zur Zugspitze

Roadbook 1. Tag
Ort km Höhe Bemerkungen
Garmisch 0,0 708 m hinter Hauptbahnhof großer freier Parkplatz am Eisstadion, Riffelseestraße folgen in Richtung Zugspitze, am Ortsende weiter auf Radweg Richtung Grainau
Garmisch 2,2 714 m links weiter auf Hammersbacher Fußweg (ab: 01-v2-a-Eibsee)
Wiesenweg 4,5 744 m rechts Ofenlainweg, links Wankstraße, dann Bahngleise queren, weiter Schmölzstraße und links in Straße An der Wies bis Querung Bundesstraße
Grainau 6,0 745 m ab hier Radweg parallel zur Straße, Richtung Ehrwald
Griesen 13,9 842 m Radweg
Grenze D/A 20,2 915 m an Tankstelle Straße queren, ca. 700 m auf B 187, dann rechts Schotterweg
Ehrwald 23,2 965 m an Tankstelle rechts, weiter durch Wiesengrund (an: 01-v2-a-Eibsee)
Camping Biberhof 26,2 971 m Straße queren, weiter Richtung Biberwier
Biberwier 27,2 990 m an Pension Sagebrünndle entlang der Loisach (ab: 01-var-ALR-Biberwier)
Skihang 28,5 1.048 m bei Sommerrodelbahn hinter Glas-Hotel rechts weiter auf Waldweg
Wiese!!! 29,6 1103 m in Linkskurve rechts über Wiese auf kaum erkennbarem Pfad
Weißensee 30,5 1083 m weiter alter Römerweg, bei Straßenberührung Serpentinen auf Schotter links hoch, gut fahrbar (an: 01-var-ALR-Biberwier)
alter Fernpass 33,8 1283 m Stempelstelle am höchsten Punkt bei Schautafel, kurz Trail geradeaus, dann auf Forstweg bergab bis Fernpass-Straße
Fernpass- Straße 35,9 1160 m Querung Fernpass-Straße; halbrechts hoch, nach ca. 100 m links Via Claudia für Biker folgen, nicht dem ersten linken Wanderweg folgen; dann schöner Trail, teils ausgesetzt
Schloss Fernstein 38,5 984 m durchs Schloss fahren, weiter durch Campingplatz (Wasserstelle) bis Bundesstraße
Ende Campingplatz 39,5 921 m links, Bundesstraße durch Tunnel unterqueren und links der Straße auf Pfad bleiben, bei einer Weggabel links ca. 5 – 10 hm aufwärts und weiter auf Forstwegen Richtung Nassereith
Nassereith 43,8 828 m am Ortsende weiter auf Via Claudia bis Imst, schöner Forstweg
Unterführung 44,3 822 m Via Claudia, rechts, dann links
Gurgltal 45,7 814 m rechts durch Wald auf Via Claudia
Strad 50,6 810 m weiter Via Claudia, Achtung an Baum links, nicht weiter hinab in Wiesengrund, rasten/übernachten:...

Erscheint lt. Verlag 13.1.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
ISBN-10 3-7504-5659-3 / 3750456593
ISBN-13 978-3-7504-5659-4 / 9783750456594
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