Trotzdem großer Bruder - Katerkind Ludlu besucht sein Sternengeschwisterchen

Buch | Softcover
72 Seiten
2019
edition riedenburg (Verlag)
978-3-99082-028-5 (ISBN)
14,90 inkl. MwSt
Katerkind Ludlu hatte sich so gefreut. Ludlu sollte nämlich ein Geschwisterchen bekommen und würde endlich großer Bruder sein - wie schön! Plötzlich jedoch ist alles anders. Mama erklärt ihm, dass das Baby gestorben ist und jetzt im Himmel bei den Sternen wohnt. So weit weg? Ludlu versteht das überhaupt nicht. Warum wollte das Geschwisterchen denn nicht bei ihm bleiben? Zu allem Überfluss sind Mama und Papa völlig verändert: Sie weinen viel und beachten Ludlu kaum noch. Die ganze Welt des Katerkindes hat sich mit einem Schlag verändert. Und als wäre die Trauer nicht schlimm genug, spricht keiner mehr davon, dass Ludlu nun ein großer Bruder ist. Darauf war er doch so stolz ... Aber halt! War Ludlu wirklich kein großer Bruder mehr, bloß weil sein Geschwisterchen nun im Himmel bei den Sternen lebt? Ludlu möchte das herausfinden. Er macht sich auf die Reise und wandert los, geradewegs in den Himmel. Oben, bei den Sternen, möchte Ludlu sein verlorenes Geschwisterchen besuchen. Ob er dort die Antworten auf seine vielen Fragen findet?Das feinfühlig illustrierte Bilderbuch gibt Geschwistertrauer einen kreativen Raum. Begleitende Anregungen für kleine und große (Vor-)Leser fördern das individuelle Verständnis von Trauer und Tod.- Band 6 der Buchreihe MIKROMAKRO für neugierige Kinder - www.mikromakro-buch.deEbenso in der MIKROMAKRO-Buchreihe erschienen:* Vergebliches Warten - Familie Vogel und der Abschied für immer* Cato, der Seelenträger - Das Bilderbuch zum Leben der SeelenVerlag edition riedenburg Salzburg * www.editionriedenburg.at *

Anna-Maria Böswald wurde 1984 geboren. Sie ist gelernte Erzieherin und Ergotherapeutin sowie ausgebildete Sternenkindbegleiterin. Nach einer Fehlgeburt und dem Tod ihrer Zwillinge aufgrund einer Frühgeburt musste sie mit ihrer Familie neue Wege ins Leben erkunden. Manch schwierige Situationen erschwerten die Trauer, besonders für den vierjährigen Sohn, der nun nicht mehr wusste, ob er ein großer Bruder war oder das Einzelkind, als das er gesehen wurde. Langsam fand die Familie eigene Wege, auch mithilfe der Stoffkatze Ludlu, die der wichtigste Halt des verwaisten Geschwisterkindes war. Ludlu ist deshalb die Hauptfigur in dieser Geschichte.

Verena Herleth wurde 1980 geboren. Sie studierte Diplom Sozialpädagogik und leitet seit 2016 die Kinderbuchreihe „MikroMakro“ beim Verlag edition riedenburg. Verena ist selbst Sternenkindmutter. Sie sieht eine große Chance für kleine Zuhörer darin, die Endgültigkeit des Todes im eigenen Herzen aufzuheben, um in der Vorstellung sein Geschwisterchen zu treffen und zu verabschieden. Der mutige Kater Ludlu macht dies durch seine Reise zu den Sternen erlebbar und bietet so einen kreativen Zugang im Umgang mit Verlusterfahrungen. verena-herleth.com

Katerkind Ludlu spielt in seinem Zimmer mit den Vorhängen. Sie flattern im Wind und er versucht, sie zu erhaschen. Als er sich im dünnen Stoff verheddert, bleibt er auf dem Teppich liegen. Ludlu schaut durch das Fenster in den Himmel hinauf. Er sucht einen ganz bestimmten Stern. Von Mama weiß er nämlich, dass sein Geschwisterchen jetzt als kleines Sternchen im Himmel lebt. Leider ist es gestorben, bevor Ludlu das erste Mal „Miau“ zu ihm sagen konnte. Dummerweise spricht jetzt auch keiner mehr davon, dass Ludlu ein großer Bruder geworden ist. Dabei hatte sich Ludlu so sehr darauf gefreut, ein Geschwisterchen zu bekommen! Er hatte sogar schon ein Bild gemalt, auf dem die ganze Familie mit dem Katzenbaby zu sehen ist. Normalerweise liebt Ludlu es, Bilder zu malen. Aber dieses Bild hat er vor lauter Wut nun zerknüllt und in den Papierkorb geworfen. Der kleine Kater versteht einfach nicht, warum sein Geschwisterchen so weit weg von ihm wohnt. Wäre es auf der Erde geblieben, hätte es jetzt mit ihm am Vorhang schaukeln können. Einen Vorhang bis in den Sternenhimmel? Den gibt es leider nicht. Aber vielleicht etwas anderes. Geknickt tapst Ludlu ins Wohnzimmer. Lustlos rollt er einen Filzball vor sich her. Mama und Papa sitzen im Katzenkörbchen und weinen. Sie sehen ganz zerstrubbelt aus. Offenbar nehmen sie es mit der Pflege ihres Felles nicht mehr so genau. Ludlu erinnert sich, dass seine Eltern vor dem Tod des Babys stundenlang alle Fellhaare mit ihrer rauen Zunge geglättet haben. Auch ihm hatten sie gezeigt, wie das geht, und gesagt, wie wichtig die tägliche Abschleckerei für eine Katze ist. Jetzt aber bemerken Mama und Papa Ludlu trotz ihrer sehr guten Ohren nicht einmal. Ludlu blickt im Zimmer umher. Überall ist Unordnung. Der Kratzbaum ist umgefallen, Spielsachen liegen auf dem Boden, Ludlus Bilder sind nicht aufgehängt und sogar das Katzengras ist vertrocknet. Ludlu verkriecht sich im Untergeschoss des Kratzbaums. Wie sehr hatte er sich auf sein Geschwisterchen gefreut! Er wollte dem Baby doch so viel beibringen und mit ihm gemeinsam spielen! Und jetzt sind alle einfach nur schrecklich traurig.

Ein paarmal versucht Ludlu nun, mit den höchsten Hüpfern auf den Regenbogen zu springen. Doch er rutscht immer wieder zurück auf sein Seerosenblatt. Einmal kullert er sogar so weit nach hinten, dass er fast in den See geplumpst wäre! Im letzten Moment klammert sich Ludlu an einer Blüte fest. „Uff! Das war knapp. So geht das nicht“, stellt er fest. Ratlos blickt Ludlu auf seine Krallen und entdeckt, dass sie von der langen Wanderung schon ganz stumpf geworden sind. „Kein Wunder, dass das mit dem Festhalten nicht klappt“, sagt er zu sich. Ludlu überlegt und überlegt – und plötzlich kommt ihm eine Idee: Hatte er nicht das lange Seil eingepackt? Der kleine Kater kramt es aus dem Rucksack. „Hauruck!“, ruft er und wirft es mit aller Kraft über die Farben. „Es hat geklappt!“, freut er sich, als das Seil tatsächlich am Regenbogen hängenbleibt. Mutig klettert Ludlu hinauf. Er steigt und steigt und steigt – und auf einmal ist er sehr weit oben im Wolkenhimmel. Wie ruhig und friedlich es hier ist. Und wie herrlich weich sich die Wolken unter seinen Pfoten anfühlen! Ein Wölkchen schaukelt, ein anderes probiert die Rutsche aus. Ludlu hört die Wölkchen lachen und singen. Inmitten der vielen kleinen weißen Wölkchen schwebt eine besonders große, flauschige Wolke. Sie schimmert in allen erdenklichen Farben. „Das kann nur die Regenbogenwolke sein“, überlegt Ludlu. Ganz vorsichtig tapst er in ihre Richtung, um nicht durch die Wolkendecke zu fallen. Einige Wölkchen später steht Ludlu vor der bunten Regenbogenwolke. „Hallo Katerchen“, begrüßt sie ihn. „Was machst du denn hier oben bei uns Wolken? Besuch von Tieren haben wir höchst selten, musst du wissen.“ „Ich bin hier, um mein Geschwisterchen zu suchen“, flüstert Ludlu etwas unsicher. „Kannst du mir vielleicht den Weg zu den Sternen zeigen?“ „Natürlich!“, antwortet die Regenbogenwolke. „Ich kenne viele Wege im Himmel, auch den zu den Sternen. Setz dich vorsichtig auf mich, ich fliege dich hin.“ „Prima!“, freut sich Ludlu und schreitet mit sanften Schritten auf den flauschig bunten Rücken der Regenbogenwolke. Der kleine Kater dreht sich dreimal im Kreis und kuschelt sich dann gemütlich in die Wolke hinein. Weil sich Ludlu so wohl fühlt, beginnt er ziemlich laut zu schnurren. „Das kitzelt“, kichert die Regenbogenwolke und schwebt los. Viele kleine Wolken folgen ihnen. Langsam wird es dunkel. Wie gut, dass Ludlu seine Taschenlampe eingepackt hat! Er fischt sie aus dem Rucksack und knipst sie an. „1, 2, 3 … 14 … 55 … 356 …“, zählt er die Wolken im Wolkenhimmel. Irgendwann fallen ihm vom Zählen die Augen zu und er schläft ein. „Endstation, wir sind angekommen!“, ruft die Regenbogenwolke und reißt Ludlu aus seinem Schlaf. Der kleine Kater ist mit einem Mal hellwach. Er streckt sich nach Katzenart und blickt geradewegs in den Sternenhimmel hinein. „Unglaublich!“, schnurrt Ludlu. Überall funkelt, leuchtet und glitzert es. „Wie schön es hier ist! Endlich bin ich bei den Sternen. Jippie!“, jubelt das Katerkind und macht einen Purzelbaum. Die Regenbogenwolke und ihre weißen Wölkchenfreunde freuen sich mit Ludlu und schweben fast schwerelos zwischen den Sternen umher. „Soll ich dich auf deinem Weg durch die Sterne begleiten?“, fragt die Regenbogenwolke. „Ich kenne mich hier gut aus.“ „Sehr gerne, das wäre oberkaterhimmlisch!“, miaut Ludlu. Inzwischen haben die unzähligen kleinen Wolken einen watteweichen Boden für Ludlu gebaut. Vorsichtig steigt er von der Regenbogenwolke herab und probiert aus, ob die Wolkendecke wirklich hält. Er tapst ein paar Schritte – und tatsächlich, der Wolkenhimmel trägt ihn auch im Sternenhimmel! Ludlus Pfoten tauchen zwar mit jedem Schritt etwas in den Wolkenflausch ein, doch die Wölkchen halten ihn sicher und fest. Schon bald balanciert Ludlu federleicht auf der Wolkenstraße entlang. Wohin soll er nun gehen? Wie soll er unter all den vielen Sternen sein Geschwisterchen finden?

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie MIKROMAKRO ; 6
Zusatzinfo 19 ganzseitige Farbillustrationen, zahlreiche s/w-Illustrationen
Verlagsort Salzburg
Sprache deutsch
Maße 210 x 150 mm
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Schwangerschaft / Geburt
Kinder- / Jugendbuch Bilderbücher Erzählerische Bilderbücher
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ISBN-10 3-99082-028-1 / 3990820281
ISBN-13 978-3-99082-028-5 / 9783990820285
Zustand Neuware
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